Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852."Wer sagt, daß er ein falscher ist! Die Leute "Die Alltag scheint Ihre Liebe ganz verscherzt "Soll ich mein Haus zu etwas ähnlichem her¬ Wandel warf einen forschenden Blick: "Sie "Ich! Was geht es mich an! Meinethalben Der Legationsrath zuckte die Achseln: "Sie meinen "Aber ich würde doch Bedenken getragen haben. "Wären zu überwinden gewesen. Loyale Leute, „Wer ſagt, daß er ein falſcher iſt! Die Leute „Die Alltag ſcheint Ihre Liebe ganz verſcherzt „Soll ich mein Haus zu etwas ähnlichem her¬ Wandel warf einen forſchenden Blick: „Sie „Ich! Was geht es mich an! Meinethalben Der Legationsrath zuckte die Achſeln: „Sie meinen „Aber ich würde doch Bedenken getragen haben. „Wären zu überwinden geweſen. Loyale Leute, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0052" n="42"/> <p>„Wer ſagt, daß er ein falſcher iſt! <hi rendition="#g">Die Leute</hi><lb/> wiſſen es nicht, <hi rendition="#g">Sie</hi> wiſſen es nicht, und ich weiß<lb/> es auch noch nicht. Ich weiß nur, daß Mamſell<lb/> Adelheid nicht meine Erbin wird.“</p><lb/> <p>„Die Alltag ſcheint Ihre Liebe ganz verſcherzt<lb/> zu haben.“</p><lb/> <p>„Soll ich mein Haus zu etwas ähnlichem her¬<lb/> geben, wie das, aus welchem ich ſie hernahm!“</p><lb/> <p>Wandel warf einen forſchenden Blick: „Sie<lb/> approbiren nicht die Inclination mit dem Herrn van<lb/> Aſten?“</p><lb/> <p>„Ich! Was geht es mich an! Meinethalben<lb/> könnte ſie ſich hängen an wen ſie will, das lar¬<lb/> moyante Weſen kann ich nur nicht ausſtehen. Aus<lb/> kleinen Verhältniſſen — nein aus einer ſolchen Kata¬<lb/> ſtrophe, die doch die Seele eines jungen Mädchens<lb/> erſchüttern muß, trat ſie in mein Haus. Was hatte<lb/> ich gehofft, daß ſich aus ihr entwickeln würde, bei<lb/> ihren Gaben, ihrem Muthe, ihrer lebhaften Phan¬<lb/> taſie. Sie hätte die Königin der Stadt werden können.“</p><lb/> <p>Der Legationsrath zuckte die Achſeln: „Sie meinen<lb/> den Gedanken, den der Kammerherr einmal hinwarf.“</p><lb/> <p>„Aber ich würde doch Bedenken getragen haben.<lb/> Die Geſinnungen der Eltern —“</p><lb/> <p>„Wären zu überwinden geweſen. Loyale Leute,<lb/> in unerſchütterlicher Devotion gegen das <hi rendition="#g">ganze</hi> kö¬<lb/> nigliche Haus! — Nur daß die Rolle der Herzens¬<lb/> königin eines apanagirten Prinzen niemals eine glän¬<lb/> zende werden kann.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0052]
„Wer ſagt, daß er ein falſcher iſt! Die Leute
wiſſen es nicht, Sie wiſſen es nicht, und ich weiß
es auch noch nicht. Ich weiß nur, daß Mamſell
Adelheid nicht meine Erbin wird.“
„Die Alltag ſcheint Ihre Liebe ganz verſcherzt
zu haben.“
„Soll ich mein Haus zu etwas ähnlichem her¬
geben, wie das, aus welchem ich ſie hernahm!“
Wandel warf einen forſchenden Blick: „Sie
approbiren nicht die Inclination mit dem Herrn van
Aſten?“
„Ich! Was geht es mich an! Meinethalben
könnte ſie ſich hängen an wen ſie will, das lar¬
moyante Weſen kann ich nur nicht ausſtehen. Aus
kleinen Verhältniſſen — nein aus einer ſolchen Kata¬
ſtrophe, die doch die Seele eines jungen Mädchens
erſchüttern muß, trat ſie in mein Haus. Was hatte
ich gehofft, daß ſich aus ihr entwickeln würde, bei
ihren Gaben, ihrem Muthe, ihrer lebhaften Phan¬
taſie. Sie hätte die Königin der Stadt werden können.“
Der Legationsrath zuckte die Achſeln: „Sie meinen
den Gedanken, den der Kammerherr einmal hinwarf.“
„Aber ich würde doch Bedenken getragen haben.
Die Geſinnungen der Eltern —“
„Wären zu überwinden geweſen. Loyale Leute,
in unerſchütterlicher Devotion gegen das ganze kö¬
nigliche Haus! — Nur daß die Rolle der Herzens¬
königin eines apanagirten Prinzen niemals eine glän¬
zende werden kann.“
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