Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Freundes vor mir steht, ich in die Luft feuere. Ihrem Bovillard hatte Wandels Arm an seine Brust "Wenn ich die Freude erlebte, daß mein Freund "Er schwärmte auch einmal für die gloire Na¬ "Er soll jetzt für einen andern Gegenstand schwär¬ "Sind Sie neidisch, daß mein Junge Glück hat "Nur ein väterliches Erbtheil. Wie ich höre, "Was geht es mich an! -- Aber was geht es "Nicht das Geringste, wenn Ihr Sohn nicht den Freundes vor mir ſteht, ich in die Luft feuere. Ihrem Bovillard hatte Wandels Arm an ſeine Bruſt „Wenn ich die Freude erlebte, daß mein Freund „Er ſchwärmte auch einmal für die gloire Na¬ „Er ſoll jetzt für einen andern Gegenſtand ſchwär¬ „Sind Sie neidiſch, daß mein Junge Glück hat „Nur ein väterliches Erbtheil. Wie ich höre, „Was geht es mich an! — Aber was geht es „Nicht das Geringſte, wenn Ihr Sohn nicht den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="9"/> Freundes vor mir ſteht, ich in die Luft feuere. Ihrem<lb/> Herrn Sohn bleibt dann überlaſſen zu zielen, wohin<lb/> er will.“</p><lb/> <p>Bovillard hatte Wandels Arm an ſeine Bruſt<lb/> gedrückt: „Wir verſtehen uns ja. Excentriſch iſt er,<lb/> aber Louis iſt kein ſchlechter Menſch.“</p><lb/> <p>„Wenn ich die Freude erlebte, daß mein Freund<lb/> Bovillard in ſeinem Sohne einen nützlichen Staats¬<lb/> bürger gewönne!“</p><lb/> <p>„Er ſchwärmte auch einmal für die <hi rendition="#aq">gloire</hi> Na¬<lb/> poleons. Wer weiß, ob dieſe Phantaſien nicht re¬<lb/> diviv werden.“</p><lb/> <p>„Er ſoll jetzt für einen andern Gegenſtand ſchwär¬<lb/> men: Die Fürſtin Gargazin behauptete neulich confi¬<lb/> dentiell, die eigentliche Krankheit der ſchönen Mamſell<lb/> Alltag ſei nichts anderes als cachirte Liebe. Die<lb/> Geheimräthin Lupinus iſt in ihren Mittheilungen<lb/> ſehr discret. Wenn ich indeß aus einigen hinge¬<lb/> fallenen Aeußerungen ſchließen darf —“</p><lb/> <p>„Sind Sie neidiſch, daß mein Junge Glück hat<lb/> bei den Frauen?“</p><lb/> <p>„Nur ein väterliches Erbtheil. Wie ich höre,<lb/> frequentirt er auch die Cirkel der ruſſiſchen Fürſtin.<lb/> Er iſt gern aufgenommen. Sollte dies mit den<lb/> Wünſchen und Abſichten ſeines Vaters conveniren?“</p><lb/> <p>„Was geht es mich an! — Aber was geht es<lb/> denn Sie an?“</p><lb/> <p>„Nicht das Geringſte, wenn Ihr Sohn nicht den<lb/> Namen ſeines Vaters trüge. Die Fürſtin iſt eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0019]
Freundes vor mir ſteht, ich in die Luft feuere. Ihrem
Herrn Sohn bleibt dann überlaſſen zu zielen, wohin
er will.“
Bovillard hatte Wandels Arm an ſeine Bruſt
gedrückt: „Wir verſtehen uns ja. Excentriſch iſt er,
aber Louis iſt kein ſchlechter Menſch.“
„Wenn ich die Freude erlebte, daß mein Freund
Bovillard in ſeinem Sohne einen nützlichen Staats¬
bürger gewönne!“
„Er ſchwärmte auch einmal für die gloire Na¬
poleons. Wer weiß, ob dieſe Phantaſien nicht re¬
diviv werden.“
„Er ſoll jetzt für einen andern Gegenſtand ſchwär¬
men: Die Fürſtin Gargazin behauptete neulich confi¬
dentiell, die eigentliche Krankheit der ſchönen Mamſell
Alltag ſei nichts anderes als cachirte Liebe. Die
Geheimräthin Lupinus iſt in ihren Mittheilungen
ſehr discret. Wenn ich indeß aus einigen hinge¬
fallenen Aeußerungen ſchließen darf —“
„Sind Sie neidiſch, daß mein Junge Glück hat
bei den Frauen?“
„Nur ein väterliches Erbtheil. Wie ich höre,
frequentirt er auch die Cirkel der ruſſiſchen Fürſtin.
Er iſt gern aufgenommen. Sollte dies mit den
Wünſchen und Abſichten ſeines Vaters conveniren?“
„Was geht es mich an! — Aber was geht es
denn Sie an?“
„Nicht das Geringſte, wenn Ihr Sohn nicht den
Namen ſeines Vaters trüge. Die Fürſtin iſt eine
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