seiner Habe! -- Mit geknicktem Glauben und ohne Hoffnung! Aber er war ja noch krank!"
"Der Erzherzog Karl war einst Dein Held! Noch lebt er."
"Es lebt nur Einer, rief er aufstehend -- er, der Gigant, vor dem diese Misere daliegt, wie das Blachfeld vom höchsten Thurm gesehen. Er wird ihr Wohlthäter werden, nicht wie unsere Philanthropen faseln, nicht weil er sie erheben, verständiger, besser, glücklich machen, weil er die Qual ihres Daseins enden wird. Wer, die nicht leben können, schnell sterben läßt, ist ihr Wohlthäter. Sein Sieges¬ wagen mit schnaubenden Rossen wird über die Staaten und Throne rasseln, und die zerbrochenen Scepter liegen wie Spreu an den Landstraßen. Was bauten sie die Throne nicht fester, warum stahlen sie der Sonne den Schein, um ihre Kronen zu vergolden! Beim feuchten Herbstwinde kommt das schlechte Metall zum Vorschein. Was brauchten sie die Stäbe nicht als weise Richter, warum als Korporalstöcke! Warum ward die Weisheit schimmlig, die Kraft stockig? Ihnen geschieht Recht und den Völkern. Zum Kehraus wird geblasen, mit Posaunen, Pauken und Kanonen. Er ist der Mann dazu, seine Seele Stahl. Die Weichherzigen, die Gemüthlichen haben ausgespielt; die Menschheitsthränen sind in den Sumpf gefallen, aus dem kein reiner Bach mehr entspringt; es muß wettern, blitzen, donnern, daß das Unterste sich zu oberst kehrt. Meine Seele jauchzt,
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ſeiner Habe! — Mit geknicktem Glauben und ohne Hoffnung! Aber er war ja noch krank!“
„Der Erzherzog Karl war einſt Dein Held! Noch lebt er.“
„Es lebt nur Einer, rief er aufſtehend — er, der Gigant, vor dem dieſe Miſere daliegt, wie das Blachfeld vom höchſten Thurm geſehen. Er wird ihr Wohlthäter werden, nicht wie unſere Philanthropen faſeln, nicht weil er ſie erheben, verſtändiger, beſſer, glücklich machen, weil er die Qual ihres Daſeins enden wird. Wer, die nicht leben können, ſchnell ſterben läßt, iſt ihr Wohlthäter. Sein Sieges¬ wagen mit ſchnaubenden Roſſen wird über die Staaten und Throne raſſeln, und die zerbrochenen Scepter liegen wie Spreu an den Landſtraßen. Was bauten ſie die Throne nicht feſter, warum ſtahlen ſie der Sonne den Schein, um ihre Kronen zu vergolden! Beim feuchten Herbſtwinde kommt das ſchlechte Metall zum Vorſchein. Was brauchten ſie die Stäbe nicht als weiſe Richter, warum als Korporalſtöcke! Warum ward die Weisheit ſchimmlig, die Kraft ſtockig? Ihnen geſchieht Recht und den Völkern. Zum Kehraus wird geblaſen, mit Poſaunen, Pauken und Kanonen. Er iſt der Mann dazu, ſeine Seele Stahl. Die Weichherzigen, die Gemüthlichen haben ausgeſpielt; die Menſchheitsthränen ſind in den Sumpf gefallen, aus dem kein reiner Bach mehr entſpringt; es muß wettern, blitzen, donnern, daß das Unterſte ſich zu oberſt kehrt. Meine Seele jauchzt,
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ſeiner Habe! — Mit geknicktem Glauben und ohne
Hoffnung! Aber er war ja noch krank!“
„Der Erzherzog Karl war einſt Dein Held!
Noch lebt er.“
„Es lebt nur Einer, rief er aufſtehend — er, der
Gigant, vor dem dieſe Miſere daliegt, wie das
Blachfeld vom höchſten Thurm geſehen. Er wird ihr
Wohlthäter werden, nicht wie unſere Philanthropen
faſeln, nicht weil er ſie erheben, verſtändiger,
beſſer, glücklich machen, weil er die Qual ihres
Daſeins enden wird. Wer, die nicht leben können,
ſchnell ſterben läßt, iſt ihr Wohlthäter. Sein Sieges¬
wagen mit ſchnaubenden Roſſen wird über die Staaten
und Throne raſſeln, und die zerbrochenen Scepter
liegen wie Spreu an den Landſtraßen. Was bauten
ſie die Throne nicht feſter, warum ſtahlen ſie der
Sonne den Schein, um ihre Kronen zu vergolden!
Beim feuchten Herbſtwinde kommt das ſchlechte
Metall zum Vorſchein. Was brauchten ſie die Stäbe
nicht als weiſe Richter, warum als Korporalſtöcke!
Warum ward die Weisheit ſchimmlig, die Kraft
ſtockig? Ihnen geſchieht Recht und den Völkern.
Zum Kehraus wird geblaſen, mit Poſaunen, Pauken
und Kanonen. Er iſt der Mann dazu, ſeine Seele
Stahl. Die Weichherzigen, die Gemüthlichen haben
ausgeſpielt; die Menſchheitsthränen ſind in den
Sumpf gefallen, aus dem kein reiner Bach mehr
entſpringt; es muß wettern, blitzen, donnern, daß
das Unterſte ſich zu oberſt kehrt. Meine Seele jauchzt,
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/301>, abgerufen am 24.11.2024.
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