Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.ronin Eitelbach. Die Märtyrer und andere Heili¬ "Das Fräulein wollten eben ausfahren, um, "Was das Fräulein will, muß geschehen, er¬ "Zu Befehl, Erlaucht." "Da muß ich einen Augenblick zu dem lieben Im andern Zimmer begegnete ihr der Lega¬ "Schnell einen Liebesdienst. Die Eitelbach drin¬ ronin Eitelbach. Die Märtyrer und andere Heili¬ „Das Fräulein wollten eben ausfahren, um, „Was das Fräulein will, muß geſchehen, er¬ „Zu Befehl, Erlaucht.“ „Da muß ich einen Augenblick zu dem lieben Im andern Zimmer begegnete ihr der Lega¬ „Schnell einen Liebesdienſt. Die Eitelbach drin¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="24"/> ronin Eitelbach. Die Märtyrer und andere Heili¬<lb/> genbilder in den dunklern Gemächern mochten ſchlechtere<lb/> Copien oder Trödelwaare ſein, die Magdalenen wa¬<lb/> ren vortreffliche Copien nach Correggio, Battoni, Mu¬<lb/> rillo und Anderen, in der Größe der Originale und<lb/> in dem blendenden Farbenglanz, der keine Nachdun¬<lb/> kelung ſehen ließ. Koſtbare Goldrahmen umſchloſſen<lb/> dieſe Stücke, und ihre Gruppirung war ſo geſchickt,<lb/> daß überall das richtige Licht darauf fiel. Es war<lb/> das ſorgfältigſt und eleganteſt ausgeſchmückte Zim¬<lb/> mer der fürſtlichen Wohnung.</p><lb/> <p>„Das Fräulein wollten eben ausfahren, um,<lb/> wie ſie ſagten, Luft zu ſchöpfen, berichtete der Die¬<lb/> ner. Wenn aber Durchlaucht befehlen, wird ſie ſich<lb/> ſogleich zurecht machen und hier erſcheinen.“</p><lb/> <p>„Was das Fräulein will, muß geſchehen, er¬<lb/> wiederte die Fürſtin raſch. Man ſollte doch jetzt<lb/> meinen Willen kennen, daß ſie nur ihren Wunſch zu<lb/> äußern braucht, und meine Domeſtiken haben zu ge¬<lb/> horchen. Iſt ſchon angeſpannt?“</p><lb/> <p>„Zu Befehl, Erlaucht.“</p><lb/> <p>„Da muß ich einen Augenblick zu dem lieben<lb/> Kinde. Verzeihung, theuerſte Baronin, ſie erholt<lb/> ſich ſo ſchwer. Ich bin ſogleich — meine Gedanken<lb/> bleiben bei Ihnen.“</p><lb/> <p>Im andern Zimmer begegnete ihr der Lega¬<lb/> tionsrath:</p><lb/> <p>„Schnell einen Liebesdienſt. Die Eitelbach drin¬<lb/> nen quält mich mit ihrem Liebesleid. Das iſt Ihre<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0034]
ronin Eitelbach. Die Märtyrer und andere Heili¬
genbilder in den dunklern Gemächern mochten ſchlechtere
Copien oder Trödelwaare ſein, die Magdalenen wa¬
ren vortreffliche Copien nach Correggio, Battoni, Mu¬
rillo und Anderen, in der Größe der Originale und
in dem blendenden Farbenglanz, der keine Nachdun¬
kelung ſehen ließ. Koſtbare Goldrahmen umſchloſſen
dieſe Stücke, und ihre Gruppirung war ſo geſchickt,
daß überall das richtige Licht darauf fiel. Es war
das ſorgfältigſt und eleganteſt ausgeſchmückte Zim¬
mer der fürſtlichen Wohnung.
„Das Fräulein wollten eben ausfahren, um,
wie ſie ſagten, Luft zu ſchöpfen, berichtete der Die¬
ner. Wenn aber Durchlaucht befehlen, wird ſie ſich
ſogleich zurecht machen und hier erſcheinen.“
„Was das Fräulein will, muß geſchehen, er¬
wiederte die Fürſtin raſch. Man ſollte doch jetzt
meinen Willen kennen, daß ſie nur ihren Wunſch zu
äußern braucht, und meine Domeſtiken haben zu ge¬
horchen. Iſt ſchon angeſpannt?“
„Zu Befehl, Erlaucht.“
„Da muß ich einen Augenblick zu dem lieben
Kinde. Verzeihung, theuerſte Baronin, ſie erholt
ſich ſo ſchwer. Ich bin ſogleich — meine Gedanken
bleiben bei Ihnen.“
Im andern Zimmer begegnete ihr der Lega¬
tionsrath:
„Schnell einen Liebesdienſt. Die Eitelbach drin¬
nen quält mich mit ihrem Liebesleid. Das iſt Ihre
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |