Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852."Ihre Verdienste in Ehren, aber -- die Gar¬ "Erlaucht hat allerdings auch Güter in Asien, "Nach Asien wollen Sie, Herr Gott, das "Bis an die Chinesische Gränze. Sie mögen "Wie so denn?" "Muß ich nicht meine eignen Güter in Thürin¬ "Wissen Sie, was mein Mann sagt? -- Die "Ei, Ihr Herr Gemahl auch Oeconom! Ich Die Baronin lachte ihn recht herzlich an: "Ich halte viel auf Ihren Herrn Gemahl. Ueber „Ihre Verdienſte in Ehren, aber — die Gar¬ „Erlaucht hat allerdings auch Güter in Aſien, „Nach Aſien wollen Sie, Herr Gott, das „Bis an die Chineſiſche Gränze. Sie mögen „Wie ſo denn?“ „Muß ich nicht meine eignen Güter in Thürin¬ „Wiſſen Sie, was mein Mann ſagt? — Die „Ei, Ihr Herr Gemahl auch Oeconom! Ich Die Baronin lachte ihn recht herzlich an: „Ich halte viel auf Ihren Herrn Gemahl. Ueber <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0049" n="39"/> <p>„Ihre Verdienſte in Ehren, aber — die Gar¬<lb/> gazin wird ſie wohl recht ausgeſchrien haben.“</p><lb/> <p>„Erlaucht hat allerdings auch Güter in Aſien,<lb/> und einige Bergſtriche verſprechen, wenn mein Auge<lb/> aus der Ferne ſich nicht täuſcht, unter geſchickter<lb/> Hand eine ungewöhnliche Ausbeute.“</p><lb/> <p>„Nach Aſien wollen Sie, Herr Gott, das<lb/> iſt weit.“</p><lb/> <p>„Bis an die Chineſiſche Gränze. Sie mögen<lb/> denken, wie ſchwere — ſehr ſchwere Opfer es mich<lb/> koſtet!“</p><lb/> <p>„Wie ſo denn?“</p><lb/> <p>„Muß ich nicht meine eignen Güter in Thürin¬<lb/> gen verlaſſen?“</p><lb/> <p>„Wiſſen Sie, was mein Mann ſagt? — Die<lb/> möchte er nicht geſchenkt haben; wenn ſie nicht die<lb/> Feldſteine zu Klößen kochen lernten, müßte 'ne<lb/> Kirchenmaus drauf verhungern.“</p><lb/> <p>„Ei, Ihr Herr Gemahl auch Oeconom! Ich<lb/> hielt ihn nur für einen Speculanten. Für den<lb/> glücklichſten, weil — er das große Loos gezogen hat.“</p><lb/> <p>Die Baronin lachte ihn recht herzlich an:<lb/> „Damit meinen Sie mich; mir verbergen Sie nichts.<lb/> Wenn Sie aber meinen Mann fragen, ſo ſagt er<lb/> Ihnen, es wäre ſeine ſchlechteſte Speculation.“</p><lb/> <p>„Ich halte viel auf Ihren Herrn Gemahl. Ueber<lb/> dem tiefen Schacht von Wiſſen und Erfahrung<lb/> ſpielen wie Schmetterlinge Humor und Witz. Ich<lb/> weiß ſeinen kauſtiſchen Witz zu ſchätzen; weil ich ihn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0049]
„Ihre Verdienſte in Ehren, aber — die Gar¬
gazin wird ſie wohl recht ausgeſchrien haben.“
„Erlaucht hat allerdings auch Güter in Aſien,
und einige Bergſtriche verſprechen, wenn mein Auge
aus der Ferne ſich nicht täuſcht, unter geſchickter
Hand eine ungewöhnliche Ausbeute.“
„Nach Aſien wollen Sie, Herr Gott, das
iſt weit.“
„Bis an die Chineſiſche Gränze. Sie mögen
denken, wie ſchwere — ſehr ſchwere Opfer es mich
koſtet!“
„Wie ſo denn?“
„Muß ich nicht meine eignen Güter in Thürin¬
gen verlaſſen?“
„Wiſſen Sie, was mein Mann ſagt? — Die
möchte er nicht geſchenkt haben; wenn ſie nicht die
Feldſteine zu Klößen kochen lernten, müßte 'ne
Kirchenmaus drauf verhungern.“
„Ei, Ihr Herr Gemahl auch Oeconom! Ich
hielt ihn nur für einen Speculanten. Für den
glücklichſten, weil — er das große Loos gezogen hat.“
Die Baronin lachte ihn recht herzlich an:
„Damit meinen Sie mich; mir verbergen Sie nichts.
Wenn Sie aber meinen Mann fragen, ſo ſagt er
Ihnen, es wäre ſeine ſchlechteſte Speculation.“
„Ich halte viel auf Ihren Herrn Gemahl. Ueber
dem tiefen Schacht von Wiſſen und Erfahrung
ſpielen wie Schmetterlinge Humor und Witz. Ich
weiß ſeinen kauſtiſchen Witz zu ſchätzen; weil ich ihn
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