[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.1623. [Beginn Spaltensatz] M. G. Der Holdselige. [Spaltenumbruch] 64. Das Kraut Vergiß mein nicht. [Spaltenumbruch] In stetem gedächtnüß.[Ende Spaltensatz] Soll man hoch billich stets in der gedächtnüß preisen/ Weil es holdselig ist/ Holdselig ich mich nent/ Vnd mir das hertz im leib noch seinet wegen brent. Holdselig Gottes wort im hertzen sich erzeiget/ Wenn aus des Geistes grund es lieblich drin auffsteiget/ Dasselbe müssen wir nie lassen aus dem sinn/ So gehen wir gewiß auff rechter bahne hin. [Beginn Spaltensatz]
W. L. Z. H. Der Schledorn blüht sehr voll/ sich kitzlich drin bezeiget/Der Kitzliche. [Spaltenumbruch] 65. Wol ausgeblüheter Schwartzdorn ohne blätter. [Spaltenumbruch] Zur blüets zeit.[Ende Spaltensatz] Mein Nahmen Kitzlich ich darumb hab hin geneiget/ Weil kitzlich in der blüth er ist im überfluß/ Vnd seine volle blüth doch niemand giebt verdruß. Zum guten soll man nun den kitzel nur anwenden/ Vnd sich vom überfluß zu sehr nicht lassen blenden/ Vnd bringen mit der blüth auch wahret tugend frucht/ Die jedes edel hertz mit nutz und ehren sucht. [Beginn Spaltensatz]
L. H. V. K. Das Wullkraut in dem leib und aussen ist gelinde/Der Gelinde. [Spaltenumbruch] 66. Das grosse Wullkraut oder Konigs Kertz. [Spaltenumbruch] In und auswendig.[Ende Spaltensatz] Wann es recht zugericht/ gebraucht mans auch eim kinde: Gelind den Nahmen mein/ ich mir drumb hab erwehlt/ Auff daß da Nahm und Krafft gleich würden vorgestelt. Wie nun diß kraut gelind ist aussen und im leibe/ Soll man warnehmen sich daß man also auch bleibe/ Auswendig nicht allein/ besondern auch im muth/ Damit so nutzen schaff/ und bringe früchte gut. Der
1623. [Beginn Spaltensatz] M. G. Der Holdſelige. [Spaltenumbruch] 64. Das Kraut Vergiß mein nicht. [Spaltenumbruch] In ſtetem gedaͤchtnuͤß.[Ende Spaltensatz] Soll man hoch billich ſtets in der gedaͤchtnuͤß preiſen/ Weil es holdſelig iſt/ Holdſelig ich mich nent/ Vnd mir das hertz im leib noch ſeinet wegen brent. Holdſelig Gottes wort im hertzen ſich erzeiget/ Wenn aus des Geiſtes grund es lieblich drin auffſteiget/ Daſſelbe muͤſſen wir nie laſſen aus dem ſinn/ So gehen wir gewiß auff rechter bahne hin. [Beginn Spaltensatz]
W. L. Z. H. Der Schledorn bluͤht ſehr voll/ ſich kitzlich drin bezeiget/Der Kitzliche. [Spaltenumbruch] 65. Wol ausgebluͤheter Schwartzdorn ohne blaͤtter. [Spaltenumbruch] Zur bluͤets zeit.[Ende Spaltensatz] Mein Nahmen Kitzlich ich darumb hab hin geneiget/ Weil kitzlich in der bluͤth er iſt im uͤberfluß/ Vnd ſeine volle bluͤth doch niemand giebt verdruß. Zum guten ſoll man nun den kitzel nur anwenden/ Vnd ſich vom uͤberfluß zu ſehr nicht laſſen blenden/ Vnd bringen mit der bluͤth auch wahret tugend frucht/ Die jedes edel hertz mit nutz und ehren ſucht. [Beginn Spaltensatz]
L. H. V. K. Das Wullkraut in dem leib und auſſen iſt gelinde/Der Gelinde. [Spaltenumbruch] 66. Das groſſe Wullkraut oder Konigs Kertz. [Spaltenumbruch] In und auswendig.[Ende Spaltensatz] Wann es recht zugericht/ gebraucht mans auch eim kinde: Gelind den Nahmen mein/ ich mir drumb hab erwehlt/ Auff daß da Nahm und Krafft gleich wuͤrden vorgeſtelt. Wie nun diß kraut gelind iſt auſſen und im leibe/ Soll man warnehmen ſich daß man alſo auch bleibe/ Auswendig nicht allein/ beſondern auch im muth/ Damit ſo nutzen ſchaff/ und bringe fruͤchte gut. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0030"/> <note place="left">1623.</note> <lg type="poem"> <head><lb/><cb type="start"/><hi rendition="#fr">M. G.<lb/> Der Holdſelige.</hi><lb/><cb/> 64.<lb/> Das Kraut Vergiß mein<lb/> nicht.<lb/><cb/> In ſtetem gedaͤchtnuͤß.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Ein bluͤmlein blaw und weiß/ vergiß mein nicht geheiſſen/</l><lb/> <l>Soll man hoch billich ſtets in der gedaͤchtnuͤß preiſen/</l><lb/> <l>Weil es holdſelig iſt/ <hi rendition="#fr">Holdſelig</hi> ich mich nent/</l><lb/> <l>Vnd mir das hertz im leib noch ſeinet wegen brent.</l><lb/> <l>Holdſelig Gottes wort im hertzen ſich erzeiget/</l><lb/> <l>Wenn aus des Geiſtes grund es lieblich drin auffſteiget/</l><lb/> <l>Daſſelbe muͤſſen wir nie laſſen aus dem ſinn/</l><lb/> <l>So gehen wir gewiß auff rechter bahne hin.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><cb type="start"/><hi rendition="#fr">W. L. Z. H.<lb/> Der Kitzliche.</hi><lb/><cb/> 65.<lb/> Wol ausgebluͤheter Schwartzdorn<lb/> ohne blaͤtter.<lb/><cb/> Zur bluͤets zeit.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Der Schledorn bluͤht ſehr voll/ ſich kitzlich drin bezeiget/</l><lb/> <l>Mein Nahmen <hi rendition="#fr">Kitzlich</hi> ich darumb hab hin geneiget/</l><lb/> <l>Weil kitzlich in der bluͤth er iſt im uͤberfluß/</l><lb/> <l>Vnd ſeine volle bluͤth doch niemand giebt verdruß.</l><lb/> <l>Zum guten ſoll man nun den kitzel nur anwenden/</l><lb/> <l>Vnd ſich vom uͤberfluß zu ſehr nicht laſſen blenden/</l><lb/> <l>Vnd bringen mit der bluͤth auch wahret tugend frucht/</l><lb/> <l>Die jedes edel hertz mit nutz und ehren ſucht.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><cb type="start"/><hi rendition="#fr">L. H. V. K.<lb/> Der Gelinde.</hi><lb/><cb/> 66.<lb/> Das groſſe Wullkraut oder<lb/> Konigs Kertz.<lb/><cb/> In und auswendig.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Das Wullkraut in dem leib und auſſen iſt gelinde/</l><lb/> <l>Wann es recht zugericht/ gebraucht mans auch eim kinde:</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Gelind</hi> den Nahmen mein/ ich mir drumb hab erwehlt/</l><lb/> <l>Auff daß da Nahm und Krafft gleich wuͤrden vorgeſtelt.</l><lb/> <l>Wie nun diß kraut gelind iſt auſſen und im leibe/</l><lb/> <l>Soll man warnehmen ſich daß man alſo auch bleibe/</l><lb/> <l>Auswendig nicht allein/ beſondern auch im muth/</l><lb/> <l>Damit ſo nutzen ſchaff/ und bringe fruͤchte gut.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
M. G.
Der Holdſelige.
64.
Das Kraut Vergiß mein
nicht.
In ſtetem gedaͤchtnuͤß.
Ein bluͤmlein blaw und weiß/ vergiß mein nicht geheiſſen/
Soll man hoch billich ſtets in der gedaͤchtnuͤß preiſen/
Weil es holdſelig iſt/ Holdſelig ich mich nent/
Vnd mir das hertz im leib noch ſeinet wegen brent.
Holdſelig Gottes wort im hertzen ſich erzeiget/
Wenn aus des Geiſtes grund es lieblich drin auffſteiget/
Daſſelbe muͤſſen wir nie laſſen aus dem ſinn/
So gehen wir gewiß auff rechter bahne hin.
W. L. Z. H.
Der Kitzliche.
65.
Wol ausgebluͤheter Schwartzdorn
ohne blaͤtter.
Zur bluͤets zeit.
Der Schledorn bluͤht ſehr voll/ ſich kitzlich drin bezeiget/
Mein Nahmen Kitzlich ich darumb hab hin geneiget/
Weil kitzlich in der bluͤth er iſt im uͤberfluß/
Vnd ſeine volle bluͤth doch niemand giebt verdruß.
Zum guten ſoll man nun den kitzel nur anwenden/
Vnd ſich vom uͤberfluß zu ſehr nicht laſſen blenden/
Vnd bringen mit der bluͤth auch wahret tugend frucht/
Die jedes edel hertz mit nutz und ehren ſucht.
L. H. V. K.
Der Gelinde.
66.
Das groſſe Wullkraut oder
Konigs Kertz.
In und auswendig.
Das Wullkraut in dem leib und auſſen iſt gelinde/
Wann es recht zugericht/ gebraucht mans auch eim kinde:
Gelind den Nahmen mein/ ich mir drumb hab erwehlt/
Auff daß da Nahm und Krafft gleich wuͤrden vorgeſtelt.
Wie nun diß kraut gelind iſt auſſen und im leibe/
Soll man warnehmen ſich daß man alſo auch bleibe/
Auswendig nicht allein/ beſondern auch im muth/
Damit ſo nutzen ſchaff/ und bringe fruͤchte gut.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas zugrundeliegende Exemplar weist einen Fehler … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |