pfehle. Ich bemerke ausdrücklich, daß ich die Wahrheit jener Worte für dem Künstler überhaupt vollkommen anerkenne; ich kann aber nichts dafür, freue mich vielmehr herzlich, daß sie wie gemacht auch für den Eßkünstler passen.
Sollten meine sehr verehrten Herrn Zuhörer vielleicht der bedenklichen Meinung sein, sie wären nach der Art, wie sich diese Vorlesung angekündigt, etwas ganz Anderes, Feineres und überhaupt mehr zu erwarten berechtigt gewesen, so mögen sie geneigtest erwägen, daß Gelehrten leicht predigen ist, -- Sapienti pauca! -- außerdem aber billig bedenken, was Goethe sagt: "Nur ein Theil der Kunst kann gelehrt wer- den. -- Die Worte sind gut, aber sie sind nicht das Beste. Das Beste wird nicht deutlich durch Worte." --
pfehle. Ich bemerke ausdruͤcklich, daß ich die Wahrheit jener Worte fuͤr dem Kuͤnſtler uͤberhaupt vollkommen anerkenne; ich kann aber nichts dafuͤr, freue mich vielmehr herzlich, daß ſie wie gemacht auch fuͤr den Eßkuͤnſtler paſſen.
Sollten meine ſehr verehrten Herrn Zuhoͤrer vielleicht der bedenklichen Meinung ſein, ſie waͤren nach der Art, wie ſich dieſe Vorleſung angekuͤndigt, etwas ganz Anderes, Feineres und uͤberhaupt mehr zu erwarten berechtigt geweſen, ſo moͤgen ſie geneigteſt erwaͤgen, daß Gelehrten leicht predigen iſt, — Sapienti pauca! — außerdem aber billig bedenken, was Goethe ſagt: „Nur ein Theil der Kunſt kann gelehrt wer- den. — Die Worte ſind gut, aber ſie ſind nicht das Beſte. Das Beſte wird nicht deutlich durch Worte.“ —
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pfehle. Ich bemerke ausdruͤcklich, daß ich die Wahrheit jener
Worte fuͤr dem Kuͤnſtler uͤberhaupt vollkommen anerkenne; ich
kann aber nichts dafuͤr, freue mich vielmehr herzlich, daß ſie
wie gemacht auch fuͤr den Eßkuͤnſtler paſſen.
Sollten meine ſehr verehrten Herrn Zuhoͤrer vielleicht der
bedenklichen Meinung ſein, ſie waͤren nach der Art, wie ſich
dieſe Vorleſung angekuͤndigt, etwas ganz Anderes, Feineres
und uͤberhaupt mehr zu erwarten berechtigt geweſen, ſo moͤgen
ſie geneigteſt erwaͤgen, daß Gelehrten leicht predigen iſt, —
Sapienti pauca! — außerdem aber billig bedenken, was
Goethe ſagt: „Nur ein Theil der Kunſt kann gelehrt wer-
den. — Die Worte ſind gut, aber ſie ſind nicht das Beſte.
Das Beſte wird nicht deutlich durch Worte.“ —
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Antonius Anthus [i. e. Blumröder, Gustav]: Vorlesungen über Esskunst. Leipzig, 1838, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anthus_esskunst_1838/229>, abgerufen am 21.11.2024.
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