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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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besser das Leben.

Ein Christ soll sich keines zeitlichenWarumb
man sich
frewen o-
der betrü-
ben soll.

Dinges allzu sehr frewen/ sondern
Gottes/ vnd des ewigen Lebens. Er soll
sich auch vber kein zeitlich Ding allzu
sehr betrüben/ aber vmb eine verlorne
Seele/ die ewig verloren ist/ wol sein
lebetag zu trawren. Denn das zenliche
Gut der Christen kan nicht verloren
werden/ man findets tausentfeltig im
ewigen Leben wieder/ aber eine verlor-
ne Seele wird weder hie noch dort wie-
der gefunden.

Selig ist der Mensch/ der also recht
göttlich traurig/ vnd recht geistlich vndGöttlich
trawrig
vnd gött-
lich frö-
lich.

himlisch frölich seyn kan. Wir lachen
offt leichtfertig/ vnd vppig/ da wir bil-
lich weinen solten. Es ist keine wahre
Freyheit noch Freude/ denn in d Furcht
Gottes mit einem guten Gewissen. Ein
gut Gewissen aber kan ohne den Glau-
ben/ vnnd ohne ein heilig Leben nicht
seyn: Der Glaub vnd die göttliche Rew
durch den heiligen Geist bessern des
Menschen Gebrechen täglich. Wer
täglich seine Gebrechen nicht bessert/

der
beſſer das Leben.

Ein Chriſt ſoll ſich keines zeitlichenWarumb
man ſich
frewen o-
der betruͤ-
ben ſoll.

Dinges allzu ſehr frewen/ ſondern
Gottes/ vnd des ewigen Lebens. Er ſoll
ſich auch vber kein zeitlich Ding allzu
ſehr betruͤben/ aber vmb eine verlorne
Seele/ die ewig verloren iſt/ wol ſein
lebetag zu trawren. Denn das zenliche
Gut der Chriſten kan nicht verloren
werden/ man findets tauſentfeltig im
ewigen Leben wieder/ aber eine verlor-
ne Seele wird weder hie noch dort wie-
der gefunden.

Selig iſt der Menſch/ der alſo recht
goͤttlich traurig/ vnd recht geiſtlich vndGoͤttlich
trawrig
vnd goͤtt-
lich froͤ-
lich.

himliſch froͤlich ſeyn kan. Wir lachen
offt leichtfertig/ vnd vppig/ da wir bil-
lich weinen ſolten. Es iſt keine wahre
Freyheit noch Freude/ deñ in ď Furcht
Gottes mit einem gutẽ Gewiſſen. Ein
gut Gewiſſen aber kan ohne den Glau-
ben/ vnnd ohne ein heilig Leben nicht
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[195/0227] beſſer das Leben. Ein Chriſt ſoll ſich keines zeitlichen Dinges allzu ſehr frewen/ ſondern Gottes/ vnd des ewigen Lebens. Er ſoll ſich auch vber kein zeitlich Ding allzu ſehr betruͤben/ aber vmb eine verlorne Seele/ die ewig verloren iſt/ wol ſein lebetag zu trawren. Denn das zenliche Gut der Chriſten kan nicht verloren werden/ man findets tauſentfeltig im ewigen Leben wieder/ aber eine verlor- ne Seele wird weder hie noch dort wie- der gefunden. Warumb man ſich frewen o- der betruͤ- ben ſoll. Selig iſt der Menſch/ der alſo recht goͤttlich traurig/ vnd recht geiſtlich vnd himliſch froͤlich ſeyn kan. Wir lachen offt leichtfertig/ vnd vppig/ da wir bil- lich weinen ſolten. Es iſt keine wahre Freyheit noch Freude/ deñ in ď Furcht Gottes mit einem gutẽ Gewiſſen. Ein gut Gewiſſen aber kan ohne den Glau- ben/ vnnd ohne ein heilig Leben nicht ſeyn: Der Glaub vnd die goͤttliche Rew durch den heiligen Geiſt beſſern des Menſchen Gebrechen taͤglich. Wer taͤglich ſeine Gebrechen nicht beſſert/ der Goͤttlich trawrig vnd goͤtt- lich froͤ- lich.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/227>, abgerufen am 21.11.2024.