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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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falsche Zungen vberwinden sollen.
Dann wie ein Pilgram/ vnd Wanders-
man sich immer muß des Regens vnnd
Vngewitters versehen: Also auch wer in
der Welt ist/ vnnd darinnen wallet/ muß
sich befahren eines solches Vngewitters/
wie Esa. 54. die Kirche beklaget wird:
Du Elende vnnd Trostlose/ vber die alle
Wetter gehen. Was ists wunder/ daß
ein Wandersman bißweilen ein Platzre-
gen bekompt? Heut ists an dir/ Morgen
an einem andern/ Die Welt muß doch
etwas haben/ daran sie jhr Affenspiel
treibet. Heut leget sie diesem eine Nar-
renkappe an/ Morgen einem andern.
Da leufft dann Jederman zu/ vnndWelt des
Teuffels
Comedia.
vnd tra-
gedia.

tregt denselben Menschen auff den Lü-
gen Marckt vmbher/ biß sie jhren Müt-
lein gekühlet/ vnnd sich müde gelogen
haben. Dann nemen sie einen andern
für. Wer sich nun mit allen krefften
darwieder legt/ vnnd von der Welt gar
nichts leiden will/ der thut gleich als ei-
ner/ den eine Biene steche/ vnnd lieffe
hin/ stiesse den gantzen Bienenkorb vmb

in ei-
O iiij

falſche Zungen vberwinden ſollen.
Dann wie ein Pilgram/ vnd Wanders-
man ſich immer muß des Regens vnnd
Vngewitters verſehen: Alſo auch wer in
der Welt iſt/ vnnd darinnen wallet/ muß
ſich befahren eines ſolches Vngewitters/
wie Eſa. 54. die Kirche beklaget wird:
Du Elende vnnd Troſtloſe/ vber die alle
Wetter gehen. Was iſts wunder/ daß
ein Wandersman bißweilen ein Platzre-
gen bekompt? Heut iſts an dir/ Morgen
an einem andern/ Die Welt muß doch
etwas haben/ daran ſie jhr Affenſpiel
treibet. Heut leget ſie dieſem eine Nar-
renkappe an/ Morgen einem andern.
Da leufft dann Jederman zu/ vnndWelt des
Teuffels
Comedia.
vnd tra-
gedia.

tregt denſelben Menſchen auff den Luͤ-
gen Marckt vmbher/ biß ſie jhren Muͤt-
lein gekuͤhlet/ vnnd ſich muͤde gelogen
haben. Dann nemen ſie einen andern
fuͤr. Wer ſich nun mit allen krefften
darwieder legt/ vnnd von der Welt gar
nichts leiden will/ der thut gleich als ei-
ner/ den eine Biene ſteche/ vnnd lieffe
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O iiij
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[197/0221] falſche Zungen vberwinden ſollen. Dann wie ein Pilgram/ vnd Wanders- man ſich immer muß des Regens vnnd Vngewitters verſehen: Alſo auch wer in der Welt iſt/ vnnd darinnen wallet/ muß ſich befahren eines ſolches Vngewitters/ wie Eſa. 54. die Kirche beklaget wird: Du Elende vnnd Troſtloſe/ vber die alle Wetter gehen. Was iſts wunder/ daß ein Wandersman bißweilen ein Platzre- gen bekompt? Heut iſts an dir/ Morgen an einem andern/ Die Welt muß doch etwas haben/ daran ſie jhr Affenſpiel treibet. Heut leget ſie dieſem eine Nar- renkappe an/ Morgen einem andern. Da leufft dann Jederman zu/ vnnd tregt denſelben Menſchen auff den Luͤ- gen Marckt vmbher/ biß ſie jhren Muͤt- lein gekuͤhlet/ vnnd ſich muͤde gelogen haben. Dann nemen ſie einen andern fuͤr. Wer ſich nun mit allen krefften darwieder legt/ vnnd von der Welt gar nichts leiden will/ der thut gleich als ei- ner/ den eine Biene ſteche/ vnnd lieffe hin/ ſtieſſe den gantzen Bienenkorb vmb in ei- Welt des Teuffels Comedia. vnd tra- gedia. O iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/221>, abgerufen am 24.11.2024.