[Arnim, Bettina von]: Tagebuch. Berlin, 1835.Geist; er umfasset den Inbegriff der innern Schönheit Wo ist denn der Ruhesitz der Seele? wo fühlt sie Ach wie wohl ist mir, wenn ich ganz wie ein Kind Gönne es mir, daß ich so meine Welt in Dir ein- Geiſt; er umfaſſet den Inbegriff der innern Schönheit Wo iſt denn der Ruheſitz der Seele? wo fühlt ſie Ach wie wohl iſt mir, wenn ich ganz wie ein Kind Gönne es mir, daß ich ſo meine Welt in Dir ein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0033" n="23"/> Geiſt; er umfaſſet den Inbegriff der innern Schönheit<lb/> wie der äußern, mit Schmeichelworten bringt er beide<lb/> in Einklang, und der Leib wirkt magiſch auf den Geiſt<lb/> der ſo ſchmeichelt, und ſo dieſer auf ihn zurück, daß<lb/> beide in einander aufblühen, und das nennen wir be-<lb/> geiſternde Schönheit. Mein Freund, das iſt das Flü-<lb/> ſtern der Liebe, wenn Liebende einander ſagen, daß ſie<lb/> ſchön ſind.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wo iſt denn der Ruheſitz der Seele? wo fühlt ſie<lb/> ſich beſchwichtigt genug um zu athmen und ſich zu be-<lb/> ſinnen? — im engen Raum iſt's, im Buſen des Freun-<lb/> des; — in Dir heimathlich ſein, das führt zur Beſinnung.</p><lb/> <p>Ach wie wohl iſt mir, wenn ich ganz wie ein Kind<lb/> in Deiner Gegenwart ſpielen darf; wenn alles was ich<lb/> beginne, von dem Gefühl Deiner Nähe geheiligt iſt;<lb/> und daß ich mich ergehen kann in Deiner Natur, die<lb/> keiner kennt, keiner ahndet. — Wie ſchön iſt's, daß ich<lb/> allein mit Dir bin, dort wo die Sterne ſich ſpieglen in<lb/> der klaren Tiefe Deiner Seele.</p><lb/> <p>Gönne es mir, daß ich ſo meine Welt in Dir ein-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0033]
Geiſt; er umfaſſet den Inbegriff der innern Schönheit
wie der äußern, mit Schmeichelworten bringt er beide
in Einklang, und der Leib wirkt magiſch auf den Geiſt
der ſo ſchmeichelt, und ſo dieſer auf ihn zurück, daß
beide in einander aufblühen, und das nennen wir be-
geiſternde Schönheit. Mein Freund, das iſt das Flü-
ſtern der Liebe, wenn Liebende einander ſagen, daß ſie
ſchön ſind.
Wo iſt denn der Ruheſitz der Seele? wo fühlt ſie
ſich beſchwichtigt genug um zu athmen und ſich zu be-
ſinnen? — im engen Raum iſt's, im Buſen des Freun-
des; — in Dir heimathlich ſein, das führt zur Beſinnung.
Ach wie wohl iſt mir, wenn ich ganz wie ein Kind
in Deiner Gegenwart ſpielen darf; wenn alles was ich
beginne, von dem Gefühl Deiner Nähe geheiligt iſt;
und daß ich mich ergehen kann in Deiner Natur, die
keiner kennt, keiner ahndet. — Wie ſchön iſt's, daß ich
allein mit Dir bin, dort wo die Sterne ſich ſpieglen in
der klaren Tiefe Deiner Seele.
Gönne es mir, daß ich ſo meine Welt in Dir ein-
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