eigentlich nur davon gelaufen hierher, weil ich eine Pause machen wollt. Repulsion, Atraction, höchste Potenz. -- --
Weißt Du wie mirs wird? -- Dreherig -- Schwin¬ del krieg ich in den Kopf und dann weißt Du noch? -- ich schäm mich, -- ja ich schäm mich, so mit Hacken und Brecheisen in die Sprach hinein zu fahren, um etwas da heraus zu bohren, und daß ein Mensch, der gesund geboren ist, sich ordentliche Beulen an den Kopf denken muß, und allerlei physische Krankheiten dem Geist anbilden. -- Glaubst Du ein Philosoph sey nicht fürchterlich hoffärtig? -- Oder wenn er auch einen Ge¬ danken hat, davon wär er klug? -- O nein, so ein Gedanke fällt ihm wie ein Hobelspahn von der Drech¬ selbank, davon ist so ein weiser Meister nicht klug. Die Weisheit muß natürlich sein, was braucht sie doch solcher widerlicher Werkzeuge, um in Gang zu kommen, sie ist ja lebendig? -- sie wird sich das nicht gefallen lassen. -- Der Mann des Geistes muß die Natur lie¬ ben über alles, mit wahrer Lieb, dann blüht er, -- dann pflanzt die Natur Geist in ihn. Aber ein Philo¬ soph scheint mir so einer nicht, der ihr am Busen liegt, und ihr vertraut und mit allen Kräften ihr geweiht ist. -- Mir deucht vielmehr er geht auf Raub, was
eigentlich nur davon gelaufen hierher, weil ich eine Pauſe machen wollt. Repulſion, Atraction, höchſte Potenz. — —
Weißt Du wie mirs wird? — Dreherig — Schwin¬ del krieg ich in den Kopf und dann weißt Du noch? — ich ſchäm mich, — ja ich ſchäm mich, ſo mit Hacken und Brecheiſen in die Sprach hinein zu fahren, um etwas da heraus zu bohren, und daß ein Menſch, der geſund geboren iſt, ſich ordentliche Beulen an den Kopf denken muß, und allerlei phyſiſche Krankheiten dem Geiſt anbilden. — Glaubſt Du ein Philoſoph ſey nicht fürchterlich hoffärtig? — Oder wenn er auch einen Ge¬ danken hat, davon wär er klug? — O nein, ſo ein Gedanke fällt ihm wie ein Hobelſpahn von der Drech¬ ſelbank, davon iſt ſo ein weiſer Meiſter nicht klug. Die Weisheit muß natürlich ſein, was braucht ſie doch ſolcher widerlicher Werkzeuge, um in Gang zu kommen, ſie iſt ja lebendig? — ſie wird ſich das nicht gefallen laſſen. — Der Mann des Geiſtes muß die Natur lie¬ ben über alles, mit wahrer Lieb, dann blüht er, — dann pflanzt die Natur Geiſt in ihn. Aber ein Philo¬ ſoph ſcheint mir ſo einer nicht, der ihr am Buſen liegt, und ihr vertraut und mit allen Kräften ihr geweiht iſt. — Mir deucht vielmehr er geht auf Raub, was
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eigentlich nur davon gelaufen hierher, weil ich eine
Pauſe machen wollt. Repulſion, Atraction, höchſte
Potenz. — —
Weißt Du wie mirs wird? — Dreherig — Schwin¬
del krieg ich in den Kopf und dann weißt Du noch? —
ich ſchäm mich, — ja ich ſchäm mich, ſo mit Hacken
und Brecheiſen in die Sprach hinein zu fahren, um
etwas da heraus zu bohren, und daß ein Menſch, der
geſund geboren iſt, ſich ordentliche Beulen an den Kopf
denken muß, und allerlei phyſiſche Krankheiten dem
Geiſt anbilden. — Glaubſt Du ein Philoſoph ſey nicht
fürchterlich hoffärtig? — Oder wenn er auch einen Ge¬
danken hat, davon wär er klug? — O nein, ſo ein
Gedanke fällt ihm wie ein Hobelſpahn von der Drech¬
ſelbank, davon iſt ſo ein weiſer Meiſter nicht klug.
Die Weisheit muß natürlich ſein, was braucht ſie doch
ſolcher widerlicher Werkzeuge, um in Gang zu kommen,
ſie iſt ja lebendig? — ſie wird ſich das nicht gefallen
laſſen. — Der Mann des Geiſtes muß die Natur lie¬
ben über alles, mit wahrer Lieb, dann blüht er, —
dann pflanzt die Natur Geiſt in ihn. Aber ein Philo¬
ſoph ſcheint mir ſo einer nicht, der ihr am Buſen liegt,
und ihr vertraut und mit allen Kräften ihr geweiht
iſt. — Mir deucht vielmehr er geht auf Raub, was
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/32>, abgerufen am 21.11.2024.
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