terbusen geschaffen sei, in dem die Leidenschaften ihren Heerd haben, dem Göttlichen ewig lebendige Gluth zu opfern. -- Wenn Du nicht dazu ja sagst, wie kann ichs Dir abdringen. -- Drum komm und lasse uns Weisheit sammlen, um unserer Leidenschaften Gluth da¬ mit zu schüren. --
Das Gott die Weisheit sei, das haben wir prote¬ stirt, aber daß Weisheit und Tapferkeit in einander verliebt seien, -- aber nicht die der Kirchenväter, -- das ist unsere Lehre; sie sind der Heerd auf dem die Leiden¬ schaften flammen, ohne sie kann Leidenschaft nicht ath¬ men. -- Und wenn es keine brennenden Leidenschaften zwischen der Kraft und dem Geist gäbe wo sollt ihr Feuer herkommen? denn um nichts ist wieder nichts, -- sie würden sich schlafen legen und absterben, die Kräfte und der Geist -- aber der heiße Trieb in einan¬ der zu schwelgen, einander zu besitzen, die schüren das Lebensfeuer in ihnen, da ist fortwährend innerlich Be¬ wegen zu einander. Gefühl in jeder Regung sie sei empfunden von der andern, -- das ist das innere le¬ bendige Leben und alles andre ist nicht lebendig in uns. Für was würde man sich vor sich selber schämen, wär nicht diese innerliche Liebesdespotin die das Gefühl zur Re¬ chenschaft forderte daß man einem inneren Mächtigen
terbuſen geſchaffen ſei, in dem die Leidenſchaften ihren Heerd haben, dem Göttlichen ewig lebendige Gluth zu opfern. — Wenn Du nicht dazu ja ſagſt, wie kann ichs Dir abdringen. — Drum komm und laſſe uns Weisheit ſammlen, um unſerer Leidenſchaften Gluth da¬ mit zu ſchüren. —
Das Gott die Weisheit ſei, das haben wir prote¬ ſtirt, aber daß Weisheit und Tapferkeit in einander verliebt ſeien, — aber nicht die der Kirchenväter, — das iſt unſere Lehre; ſie ſind der Heerd auf dem die Leiden¬ ſchaften flammen, ohne ſie kann Leidenſchaft nicht ath¬ men. — Und wenn es keine brennenden Leidenſchaften zwiſchen der Kraft und dem Geiſt gäbe wo ſollt ihr Feuer herkommen? denn um nichts iſt wieder nichts, — ſie würden ſich ſchlafen legen und abſterben, die Kräfte und der Geiſt — aber der heiße Trieb in einan¬ der zu ſchwelgen, einander zu beſitzen, die ſchüren das Lebensfeuer in ihnen, da iſt fortwährend innerlich Be¬ wegen zu einander. Gefühl in jeder Regung ſie ſei empfunden von der andern, — das iſt das innere le¬ bendige Leben und alles andre iſt nicht lebendig in uns. Für was würde man ſich vor ſich ſelber ſchämen, wär nicht dieſe innerliche Liebesdespotin die das Gefühl zur Re¬ chenſchaft forderte daß man einem inneren Mächtigen
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terbuſen geſchaffen ſei, in dem die Leidenſchaften ihren
Heerd haben, dem Göttlichen ewig lebendige Gluth zu
opfern. — Wenn Du nicht dazu ja ſagſt, wie kann
ichs Dir abdringen. — Drum komm und laſſe uns
Weisheit ſammlen, um unſerer Leidenſchaften Gluth da¬
mit zu ſchüren. —
Das Gott die Weisheit ſei, das haben wir prote¬
ſtirt, aber daß Weisheit und Tapferkeit in einander
verliebt ſeien, — aber nicht die der Kirchenväter, — das iſt
unſere Lehre; ſie ſind der Heerd auf dem die Leiden¬
ſchaften flammen, ohne ſie kann Leidenſchaft nicht ath¬
men. — Und wenn es keine brennenden Leidenſchaften
zwiſchen der Kraft und dem Geiſt gäbe wo ſollt ihr
Feuer herkommen? denn um nichts iſt wieder nichts,
— ſie würden ſich ſchlafen legen und abſterben, die
Kräfte und der Geiſt — aber der heiße Trieb in einan¬
der zu ſchwelgen, einander zu beſitzen, die ſchüren das
Lebensfeuer in ihnen, da iſt fortwährend innerlich Be¬
wegen zu einander. Gefühl in jeder Regung ſie ſei
empfunden von der andern, — das iſt das innere le¬
bendige Leben und alles andre iſt nicht lebendig in uns.
Für was würde man ſich vor ſich ſelber ſchämen, wär
nicht dieſe innerliche Liebesdespotin die das Gefühl zur Re¬
chenſchaft forderte daß man einem inneren Mächtigen
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/326>, abgerufen am 22.11.2024.
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