Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.bigen durch die wiedrige praxin gekräncket und vernichtet/ die 16. Wofern ich die zeit und mühe dran wenden wolte/ 17. Jmmittelst und gesetzt/ daß einige sich von falschen seine
bigen durch die wiedrige praxin gekraͤncket und vernichtet/ die 16. Wofern ich die zeit und muͤhe dran wenden wolte/ 17. Jmmittelſt und geſetzt/ daß einige ſich von falſchen ſeine
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="12"/><hi rendition="#fr">bigen</hi> durch die wiedrige <hi rendition="#aq">praxin</hi> gekraͤncket und vernichtet/ die<lb/> armen gewiſſen geplaget und zum ſeufftzen gedrungen/ derer<lb/> tyranniſchengemuͤther boßheit geſtaͤrcket/ die ſchwachen vol-<lb/> lends zuruͤck geſtoſſen/ die andern aber zu ſpott und vorwurff<lb/> gereitzet werden moͤgen.</p><lb/> <p>16. Wofern ich die zeit und muͤhe dran wenden wolte/<lb/> oder es auch unter denen vor noͤthig achtete/ welche ihre eigene<lb/><hi rendition="#fr">gewiſſens-freyheit</hi> ſelbſt gegen die <hi rendition="#aq">Catholiqu</hi>en behaupten/<lb/> auch ſo bald ſich einige frucht hervorthun ſolte/ noch im-<lb/> mer mehr <hi rendition="#aq">maintenir</hi>en wuͤrden: koͤnte ich eine groſſe menge ſol-<lb/> cher gruͤnde und zeugniſſe aus allen zeiten/ Religionen und or-<lb/> then vorlegen. Allein ich hoffe und weiß/ daß der ewige Geiſt<lb/> GOttes ſelber diejenigen dahin lencken wird/ ſo auff ſeine<lb/> wirckungen im gewiſſen nur ein wenig mercken/ und vom<lb/><hi rendition="#fr">falſchen zorn- und eiffeꝛ-geiſt/ odeꝛ auch</hi> vom abeꝛglaͤubiſchen<lb/> Heuchelweſen nicht gantz verblendet und hingeriſſen ſind. Und<lb/> welche Obern dißfals nur einen verſuch thun/ und denen uͤber<lb/> dem gemeinen verderbnuͤß bekuͤmmerten gemuͤthern nur einige<lb/> freyheit und erquickung (bey ihrem inwendigen ſchweren kaͤm-<lb/> pfen und gebeth vor alle menſchen/ und ſonderlich vor die Obrig-<lb/> keit) auff eine zeitlang goͤnnen werden: die werden in der that<lb/> erfahren/ daß alle angegebene gefahr oder ſchaden/ durch <hi rendition="#aq">inter-<lb/> eſſir</hi>te auffwiegleriſche leute erdichtet/ und hingegen von ſol-<lb/> chen <hi rendition="#fr">ſtillen im lande/</hi> als denen <hi rendition="#fr">treueſten unterthanen/</hi><lb/> ein ungemeiner ſegen uͤber Obere und untere von GOtt gantz<lb/> gewiß erhalten werde.</p><lb/> <p>17. Jmmittelſt und geſetzt/ daß einige ſich von falſchen<lb/> Propheten zu gewaltthaͤtigkeit dißfals mißbrauchen lieſſen/<lb/> wird dennoch der <hi rendition="#fr">GOtt aller Goͤtter und der HErr aller<lb/> Herren</hi> maͤchtiger werden denn alles/ und mit ſeiner hand<lb/> wunder beweiſen/ daß die feinde ſich ſchaͤmen/ ablaſſen/ und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeine</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [12/0013]
bigen durch die wiedrige praxin gekraͤncket und vernichtet/ die
armen gewiſſen geplaget und zum ſeufftzen gedrungen/ derer
tyranniſchengemuͤther boßheit geſtaͤrcket/ die ſchwachen vol-
lends zuruͤck geſtoſſen/ die andern aber zu ſpott und vorwurff
gereitzet werden moͤgen.
16. Wofern ich die zeit und muͤhe dran wenden wolte/
oder es auch unter denen vor noͤthig achtete/ welche ihre eigene
gewiſſens-freyheit ſelbſt gegen die Catholiquen behaupten/
auch ſo bald ſich einige frucht hervorthun ſolte/ noch im-
mer mehr mainteniren wuͤrden: koͤnte ich eine groſſe menge ſol-
cher gruͤnde und zeugniſſe aus allen zeiten/ Religionen und or-
then vorlegen. Allein ich hoffe und weiß/ daß der ewige Geiſt
GOttes ſelber diejenigen dahin lencken wird/ ſo auff ſeine
wirckungen im gewiſſen nur ein wenig mercken/ und vom
falſchen zorn- und eiffeꝛ-geiſt/ odeꝛ auch vom abeꝛglaͤubiſchen
Heuchelweſen nicht gantz verblendet und hingeriſſen ſind. Und
welche Obern dißfals nur einen verſuch thun/ und denen uͤber
dem gemeinen verderbnuͤß bekuͤmmerten gemuͤthern nur einige
freyheit und erquickung (bey ihrem inwendigen ſchweren kaͤm-
pfen und gebeth vor alle menſchen/ und ſonderlich vor die Obrig-
keit) auff eine zeitlang goͤnnen werden: die werden in der that
erfahren/ daß alle angegebene gefahr oder ſchaden/ durch inter-
eſſirte auffwiegleriſche leute erdichtet/ und hingegen von ſol-
chen ſtillen im lande/ als denen treueſten unterthanen/
ein ungemeiner ſegen uͤber Obere und untere von GOtt gantz
gewiß erhalten werde.
17. Jmmittelſt und geſetzt/ daß einige ſich von falſchen
Propheten zu gewaltthaͤtigkeit dißfals mißbrauchen lieſſen/
wird dennoch der GOtt aller Goͤtter und der HErr aller
Herren maͤchtiger werden denn alles/ und mit ſeiner hand
wunder beweiſen/ daß die feinde ſich ſchaͤmen/ ablaſſen/ und
ſeine
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