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Arrhenius, Svante: Das Schicksal der Planeten. Leipzig, 1911.

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tönigkeit den gräulichen stark erhitzten Wüstenboden und bot kaum eine Farbenvariation auf der enormen Fläche, welche der Blick beherrschte. Die absolute Unbeweglichkeit in allen Punkten dieser trauergebundenen Landschaft, vereinigt mit einem vollkommenen Mangel an Lauten, machte einen niederdrückenden Eindruck; man fühlte, daß man sich in einem Erdteil befand, der zu ewiger Abwesenheit von allem Leben verurteilt war und wohin das organische Leben nur durch eine entsetzliche Naturrevolution zurückkehren könnte. Man war sozusagen Zeuge des beginnenden Todeskampfes des Planeten."

Nach dieser Schilderung der irdischen Wüste können wir uns die Verhältnisse auf dem Mars vorstellen. Nur müssen wir bedenken, daß die Temperatur da viel niedriger ist als auf der Erde. Früher glaubte man, weil man deutlich wahrnimmt, wie der Schnee oder Reif von den Polarkappen verschwindet und die naheliegenden Gegenden von Feuchtigkeit dunkel werden, daß die Temperatur des Mars, die als sehr gleichmäßig aus verschiedenen Gründen angenommen wurde, über dem Gefrierpunkt des Wassers liegt und im Mittel etwa 10° C. beträgt. Dieser Vorstellung machten die Untersuchungen von Campbell ein Ende. Er richtete das mit photographischer Kamera versehene Spektroskop gegen die äquatorialen Teile des Mars, welche in vollster Sonnenglut lagen. Trotzdem konnte er keine Spuren von Wasserdampf mehr entdecken als in dem Spektrum des wasserlosen Mondes. Campbell schließt daraus, sowie aus dem Wasserdampfgehalt der Luft an der Beobachtungsstation, dem Gipfel des Mount Whithey, des höchsten (4420 m) Berges in den Ver-

tönigkeit den gräulichen stark erhitzten Wüstenboden und bot kaum eine Farbenvariation auf der enormen Fläche, welche der Blick beherrschte. Die absolute Unbeweglichkeit in allen Punkten dieser trauergebundenen Landschaft, vereinigt mit einem vollkommenen Mangel an Lauten, machte einen niederdrückenden Eindruck; man fühlte, daß man sich in einem Erdteil befand, der zu ewiger Abwesenheit von allem Leben verurteilt war und wohin das organische Leben nur durch eine entsetzliche Naturrevolution zurückkehren könnte. Man war sozusagen Zeuge des beginnenden Todeskampfes des Planeten.“

Nach dieser Schilderung der irdischen Wüste können wir uns die Verhältnisse auf dem Mars vorstellen. Nur müssen wir bedenken, daß die Temperatur da viel niedriger ist als auf der Erde. Früher glaubte man, weil man deutlich wahrnimmt, wie der Schnee oder Reif von den Polarkappen verschwindet und die naheliegenden Gegenden von Feuchtigkeit dunkel werden, daß die Temperatur des Mars, die als sehr gleichmäßig aus verschiedenen Gründen angenommen wurde, über dem Gefrierpunkt des Wassers liegt und im Mittel etwa 10° C. beträgt. Dieser Vorstellung machten die Untersuchungen von Campbell ein Ende. Er richtete das mit photographischer Kamera versehene Spektroskop gegen die äquatorialen Teile des Mars, welche in vollster Sonnenglut lagen. Trotzdem konnte er keine Spuren von Wasserdampf mehr entdecken als in dem Spektrum des wasserlosen Mondes. Campbell schließt daraus, sowie aus dem Wasserdampfgehalt der Luft an der Beobachtungsstation, dem Gipfel des Mount Whithey, des höchsten (4420 m) Berges in den Ver-

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Zitationshilfe: Arrhenius, Svante: Das Schicksal der Planeten. Leipzig, 1911, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arrhenius_planeten_1911/38>, abgerufen am 21.11.2024.