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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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mir nun durch kein Wort, keine Bitte, mein Opfer! Beklage mich auch nicht -- ich bin durch die Liebe zu Dir so selig gewesen, als eine Sterbliche sein kann. Was sie auch für Schmerzen in ihrem Gefolge haben mag -- ich scheue sie nicht; ich werde Dir ewig für das höchste Glück meines Lebens dankbar sein." Eine Pause folgte diesen Worten. Den Kopf fest in die Falten des Kleides gedrückt, saß der Mann unbeweglich da. Als er das Gesicht erhob, war es bleich zum Erschrecken, doch ruhig. Seine Hand zitterte sichtbar, als er die andere, ihm so theure Hand erfaßte. Doch fest stand er auf, und erwiederte: "Ich verstehe Dich, Johanna, wir müssen uns trennen! Ich habe in Dir gefunden, was mir von Jugend an vorgeschwebt, als das Ideal des Weibes! Und wenn der Traum eines ganzen Lebens zur Wirklichkeit geworden -- so verrauscht er nicht mit den andern flüchtigen Wellen der Zeit; sondern er prägt sich tief ein in das innerste Wesen mit ewig bleibender Bedeutsamkeit. So standest Du vor mir -- so wirst Du immer vor mir stehen, in dem schalen Marionettenspiel aufgeputzter Puppen mit dem Hauch des Lebens

mir nun durch kein Wort, keine Bitte, mein Opfer! Beklage mich auch nicht — ich bin durch die Liebe zu Dir so selig gewesen, als eine Sterbliche sein kann. Was sie auch für Schmerzen in ihrem Gefolge haben mag — ich scheue sie nicht; ich werde Dir ewig für das höchste Glück meines Lebens dankbar sein.“ Eine Pause folgte diesen Worten. Den Kopf fest in die Falten des Kleides gedrückt, saß der Mann unbeweglich da. Als er das Gesicht erhob, war es bleich zum Erschrecken, doch ruhig. Seine Hand zitterte sichtbar, als er die andere, ihm so theure Hand erfaßte. Doch fest stand er auf, und erwiederte: „Ich verstehe Dich, Johanna, wir müssen uns trennen! Ich habe in Dir gefunden, was mir von Jugend an vorgeschwebt, als das Ideal des Weibes! Und wenn der Traum eines ganzen Lebens zur Wirklichkeit geworden — so verrauscht er nicht mit den andern flüchtigen Wellen der Zeit; sondern er prägt sich tief ein in das innerste Wesen mit ewig bleibender Bedeutsamkeit. So standest Du vor mir — so wirst Du immer vor mir stehen, in dem schalen Marionettenspiel aufgeputzter Puppen mit dem Hauch des Lebens

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[38/0050] mir nun durch kein Wort, keine Bitte, mein Opfer! Beklage mich auch nicht — ich bin durch die Liebe zu Dir so selig gewesen, als eine Sterbliche sein kann. Was sie auch für Schmerzen in ihrem Gefolge haben mag — ich scheue sie nicht; ich werde Dir ewig für das höchste Glück meines Lebens dankbar sein.“ Eine Pause folgte diesen Worten. Den Kopf fest in die Falten des Kleides gedrückt, saß der Mann unbeweglich da. Als er das Gesicht erhob, war es bleich zum Erschrecken, doch ruhig. Seine Hand zitterte sichtbar, als er die andere, ihm so theure Hand erfaßte. Doch fest stand er auf, und erwiederte: „Ich verstehe Dich, Johanna, wir müssen uns trennen! Ich habe in Dir gefunden, was mir von Jugend an vorgeschwebt, als das Ideal des Weibes! Und wenn der Traum eines ganzen Lebens zur Wirklichkeit geworden — so verrauscht er nicht mit den andern flüchtigen Wellen der Zeit; sondern er prägt sich tief ein in das innerste Wesen mit ewig bleibender Bedeutsamkeit. So standest Du vor mir — so wirst Du immer vor mir stehen, in dem schalen Marionettenspiel aufgeputzter Puppen mit dem Hauch des Lebens

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/50>, abgerufen am 21.11.2024.