Allgemeine Zeitung. Nr. 37. Augsburg, 6. Februar 1840.Subscription soll eröffnet werden für den Ankauf und die Lieferung von Lebensmitteln an den localen Landdrost zur Austheilung. Ein Theil der Munition soll dem Landdrost übergeben und von ihm verwaltet werden. Geschehen in der Versammlung den 11 Nov. 1839. (Unterschriften) Der Präsident und die Versammlung. J. S. Maritz, Präsident, G. J. Rodolph u. s. w." Dieser Beschluß ist von einem Manifest begleitet, in welchem die Emigranten ihre Anklagen gegen die Colonie in sehr starken Ausdrücken wiederholen. Ihre Lage in der letzten Zeit war günstig gewesen, sie hatten in der Gegend von Natal die Reste der von Dingaan und den Zulus zerstörten Kafferstämme gefunden, deren Felder von Dingaan verwüstet und deren Vieh von ihm weggetrieben worden war. Etwa 2000 derselben waren in Dienste der Emigranten getreten, und diese hatten sich trotz der noch immer nicht beendigten Streitigkeiten mit Dingaan in Lager von je 20 Familien vertheilt, und angefangen zu pflügen, steinerne Häuser und Kirchen zu bauen, und sich förmlich als Staat organisirt. Das Interdict des Gouverneurs der Capcolonie, Sir J. Napier, auf den Handel mit dem Hafen von Natal hatte sie sehr beleidigt, aber sie hatten keinen Versuch gemacht, sich der englischen Besatzung mit Gewalt zu entledigen, aber der gegenwärtige Zustand kann nicht lange dauern. Die Colonialregierung kann ohne Zweifel den Emigranten die Meeresküste abschneiden, aber sie hat kein Mittel sie zur Unterwerfung zu zwingen. Die Emigranten von Natal belaufen sich gegenwärtig auf mehr als 4000, worunter 2600 waffenfähige Männer; man kann sie zwingen sich ins Innere zurückziehen, wo sie in Barbarei zurückfallen würden, aber die ganze holländische Bevölkerung des Caps ist auf ihrer Seite, und die Auswanderungen auf der nordwestlichen Gränze der Colonie gegen den Orange-River sind noch viel beträchtlicher als die nach Natal. Hätte der Colonialminister den dringenden Vorstellungen von Sir John Napier nachgegeben und Natal sogleich nach der Auswanderung der Bauern, und so lange diese noch im Innern des Landes waren, für englische Colonie erklärt, wozu die wiederholte Abtretung des Districts von Seite der Kaffern an englische Unterthanen das völlige Recht gab, so würde sich wahrscheinlich ein Theil der Emigranten dort niedergelassen haben und unter englische Oberherrschaft zurückgekehrt seyn, und der Rest würde jedenfalls nach den Grundsätzen, welche Pieter Retief im Anfang der Emigration aufgestellt hatte, und welche von Maritz und Pretorius nach seinem Tode befolgt wurden, sich jeden Eingriffs in diesen District enthalten haben, aber dieß kann jetzt nicht mehr ohne großes Blutvergießen geschehen. Wird dagegen Natal von den Engländern ganz geräumt, so ist wahrscheinlich, daß ein großer Theil der holländischen Bauern der nördlichen Districte des Cap den Emigranten folgen und mit ihnen einen unabhängigen Staat gründen wird. Großbritannien. Westminster, 22 Jan. (Von einem Engländer.) Das Verfahren zu Dewsbury und Sheffield hat das Seil um den Nacken des unglücklichen Frost und seiner Genossen enger gezogen. In meinem Letzten theilte ich Ihnen einige Bemerkungen über das unheilvolle Verfahren der Chartisten in den Grafschaften mit, und täglich höre ich mehr darüber. Man spricht von Associationen, die nicht haufenweise, sondern in geringer Zahl sich versammeln, um keinen Argwohn zu erregen. Diese kleinen Versammlungen senden ihre Abgeordneten an andere Versammlungen, welche wiederum ihre Vertreter, und sofort bis zu den Chefs hinauf ernennen. Bei diesen scheint, Gott sey Dank! die Gefahr abzunehmen - denn thörichtere, unwissendere und grundsatzlosere, feigere Führer als sie, kann es nie gegeben haben. Es ist ein Glück für das Land, daß solche Männer an der Spitze einer Macht stehen, die außerdem allmächtig seyn würde. Gebe Gott, daß Feldmarschall Feargus O'Connor, General Vincent und Andere ihres Gelichters noch einige Zeit mit dem Oberbefehl über die Chartistentruppen betraut bleiben, bis Maaßregeln ergriffen werden, der Gefahr zu widerstehen und sie zu bewältigen. Warum haben wir keine Nationalgarde? Wenn ich nicht irre, wird diese Frage in Bälde und auf sehr kräftige Weise angeregt werden. Sie ist den Tories, wie alle volksthümlichen Maaßregeln, sehr unangenehm; denn mit einer Bürgergarde (household guard) müßte das Stimmrecht der Hausbesitzer, die Abstimmung durch Kugelung, die ihnen so verhaßt ist, wie der Widerruf der Korngesetze, welche der Herzog v. Buckingham und der Marquis v. Chandos so gern mit den Säbeln von 5000 Yeomen vertheidigen - von selbst kommen. Werden die 5000 Yeomen mich und mein Haus in London vertheidigen, wenn die Chartisten eine Lust zu meinen Möbeln anwandelt? Warum etwas so Patriotisches erwarten? Und doch bilden diese - ein paar tausend Polizeisoldaten mit Knütteln und eine stehende Armee, welche einen Soldaten auf je 2500 Einwohner gibt, Alles, was uns zu unserer Vertheidigung zu Gebote steht. Ist es nicht monströs auf sie zu bauen? wäre es nicht tausendmal wohlfeiler, leichter und für jeden Bürger wirksamer, wenn er sich selbst vertheidigte, da er bei seiner Sicherheit selbst doch mehr interessirt ist, als es die väterlichste Regierung? Zur Erhaltung des Friedens und zur Ergreifung der Räuber, die in unsere Güter einzudringen wagen könnten, unterhält zwar die Regierung wachsame Constabler, allein dieß hindert uns nicht an gewissen besondern Vorsichtsmaaßregeln - wie Schlösser an unsere Thüren u. dgl. Sichern wir uns daher ebenso mittelst Flinten gegen die Chartisten. - Sie wissen, daß es dem Herzog von Wellington gelungen ist, in der Glückwunschadresse an Ihre Maj. wegen ihrer Vermählung die Einschaltung des wundervollen Worts "Protestant" vor Prinz Albert durchzusetzen; auch haben Sie vielleicht gelesen, welche Freude die Toryjournale bei dieser Gelegenheit an Tag legten, und welche tröstliche Aussicht unsern drei leidenden protestantischen Königreichen aus der Wiedererwähnung einer Thatsache erwachse, die Jedermann vollkommen kannte. Zur Rechtfertigung dieser Wiederholung und zur Unterhaltung des protestantischen Schreckens der Nation nahmen die Tories zu ihren gewöhnlichen Lügen ihre Zuflucht; man sagte der Welt, Schlegel, der Lehrer des Prinzen zu Bonn, sey ein Katholik. Die Angabe war falsch, und man kannte ihre Falschheit; allein es gab eineu Schlegel, der Katholik wurde: seine Bekehrung ward also augenblicklich ohne das geringste Bedenken auf seinen Bruder übertragen. Gut - das Wort ward eingeschaltet, der protestantische Führer des Hauses der Lords triumphirte, und man erwartete, der große General im Hause der Gemeinen werde dasselbe Verfahren beobachten. Zum Erstaunen Aller erwähnte Sir Robert Peel des Wortes Protestant mit keiner Sylbe. Darüber jauchzten nun die Whigs. Die erblichen Fanatiker im Oberhause, sagten sie, können ungestraft sprechen, die Vertreter des Volkes aber, auch wenn sie Tories seyen, dürften den dritten Theil der Bewohner unseres Reichs durch beleidigende religiöse Anspielungen nicht zu höhnen wagen. Wie sich's aber eigentlich damit verhielt, hat noch kein Journal ausgesprochen. Der Grund, warum Peel kein Amendement beantragte, liegt darin, weil er dabei - von Daniel O'Connell unterstützt worden wäre, der mit Ernst seine Stimme zu Gunsten Subscription soll eröffnet werden für den Ankauf und die Lieferung von Lebensmitteln an den localen Landdrost zur Austheilung. Ein Theil der Munition soll dem Landdrost übergeben und von ihm verwaltet werden. Geschehen in der Versammlung den 11 Nov. 1839. (Unterschriften) Der Präsident und die Versammlung. J. S. Maritz, Präsident, G. J. Rodolph u. s. w.“ Dieser Beschluß ist von einem Manifest begleitet, in welchem die Emigranten ihre Anklagen gegen die Colonie in sehr starken Ausdrücken wiederholen. Ihre Lage in der letzten Zeit war günstig gewesen, sie hatten in der Gegend von Natal die Reste der von Dingaan und den Zulus zerstörten Kafferstämme gefunden, deren Felder von Dingaan verwüstet und deren Vieh von ihm weggetrieben worden war. Etwa 2000 derselben waren in Dienste der Emigranten getreten, und diese hatten sich trotz der noch immer nicht beendigten Streitigkeiten mit Dingaan in Lager von je 20 Familien vertheilt, und angefangen zu pflügen, steinerne Häuser und Kirchen zu bauen, und sich förmlich als Staat organisirt. Das Interdict des Gouverneurs der Capcolonie, Sir J. Napier, auf den Handel mit dem Hafen von Natal hatte sie sehr beleidigt, aber sie hatten keinen Versuch gemacht, sich der englischen Besatzung mit Gewalt zu entledigen, aber der gegenwärtige Zustand kann nicht lange dauern. Die Colonialregierung kann ohne Zweifel den Emigranten die Meeresküste abschneiden, aber sie hat kein Mittel sie zur Unterwerfung zu zwingen. Die Emigranten von Natal belaufen sich gegenwärtig auf mehr als 4000, worunter 2600 waffenfähige Männer; man kann sie zwingen sich ins Innere zurückziehen, wo sie in Barbarei zurückfallen würden, aber die ganze holländische Bevölkerung des Caps ist auf ihrer Seite, und die Auswanderungen auf der nordwestlichen Gränze der Colonie gegen den Orange-River sind noch viel beträchtlicher als die nach Natal. Hätte der Colonialminister den dringenden Vorstellungen von Sir John Napier nachgegeben und Natal sogleich nach der Auswanderung der Bauern, und so lange diese noch im Innern des Landes waren, für englische Colonie erklärt, wozu die wiederholte Abtretung des Districts von Seite der Kaffern an englische Unterthanen das völlige Recht gab, so würde sich wahrscheinlich ein Theil der Emigranten dort niedergelassen haben und unter englische Oberherrschaft zurückgekehrt seyn, und der Rest würde jedenfalls nach den Grundsätzen, welche Pieter Retief im Anfang der Emigration aufgestellt hatte, und welche von Maritz und Pretorius nach seinem Tode befolgt wurden, sich jeden Eingriffs in diesen District enthalten haben, aber dieß kann jetzt nicht mehr ohne großes Blutvergießen geschehen. Wird dagegen Natal von den Engländern ganz geräumt, so ist wahrscheinlich, daß ein großer Theil der holländischen Bauern der nördlichen Districte des Cap den Emigranten folgen und mit ihnen einen unabhängigen Staat gründen wird. Großbritannien. Westminster, 22 Jan. (Von einem Engländer.) Das Verfahren zu Dewsbury und Sheffield hat das Seil um den Nacken des unglücklichen Frost und seiner Genossen enger gezogen. In meinem Letzten theilte ich Ihnen einige Bemerkungen über das unheilvolle Verfahren der Chartisten in den Grafschaften mit, und täglich höre ich mehr darüber. Man spricht von Associationen, die nicht haufenweise, sondern in geringer Zahl sich versammeln, um keinen Argwohn zu erregen. Diese kleinen Versammlungen senden ihre Abgeordneten an andere Versammlungen, welche wiederum ihre Vertreter, und sofort bis zu den Chefs hinauf ernennen. Bei diesen scheint, Gott sey Dank! die Gefahr abzunehmen – denn thörichtere, unwissendere und grundsatzlosere, feigere Führer als sie, kann es nie gegeben haben. Es ist ein Glück für das Land, daß solche Männer an der Spitze einer Macht stehen, die außerdem allmächtig seyn würde. Gebe Gott, daß Feldmarschall Feargus O'Connor, General Vincent und Andere ihres Gelichters noch einige Zeit mit dem Oberbefehl über die Chartistentruppen betraut bleiben, bis Maaßregeln ergriffen werden, der Gefahr zu widerstehen und sie zu bewältigen. Warum haben wir keine Nationalgarde? Wenn ich nicht irre, wird diese Frage in Bälde und auf sehr kräftige Weise angeregt werden. Sie ist den Tories, wie alle volksthümlichen Maaßregeln, sehr unangenehm; denn mit einer Bürgergarde (household guard) müßte das Stimmrecht der Hausbesitzer, die Abstimmung durch Kugelung, die ihnen so verhaßt ist, wie der Widerruf der Korngesetze, welche der Herzog v. Buckingham und der Marquis v. Chandos so gern mit den Säbeln von 5000 Yeomen vertheidigen – von selbst kommen. Werden die 5000 Yeomen mich und mein Haus in London vertheidigen, wenn die Chartisten eine Lust zu meinen Möbeln anwandelt? Warum etwas so Patriotisches erwarten? Und doch bilden diese – ein paar tausend Polizeisoldaten mit Knütteln und eine stehende Armee, welche einen Soldaten auf je 2500 Einwohner gibt, Alles, was uns zu unserer Vertheidigung zu Gebote steht. Ist es nicht monströs auf sie zu bauen? wäre es nicht tausendmal wohlfeiler, leichter und für jeden Bürger wirksamer, wenn er sich selbst vertheidigte, da er bei seiner Sicherheit selbst doch mehr interessirt ist, als es die väterlichste Regierung? Zur Erhaltung des Friedens und zur Ergreifung der Räuber, die in unsere Güter einzudringen wagen könnten, unterhält zwar die Regierung wachsame Constabler, allein dieß hindert uns nicht an gewissen besondern Vorsichtsmaaßregeln – wie Schlösser an unsere Thüren u. dgl. Sichern wir uns daher ebenso mittelst Flinten gegen die Chartisten. – Sie wissen, daß es dem Herzog von Wellington gelungen ist, in der Glückwunschadresse an Ihre Maj. wegen ihrer Vermählung die Einschaltung des wundervollen Worts „Protestant“ vor Prinz Albert durchzusetzen; auch haben Sie vielleicht gelesen, welche Freude die Toryjournale bei dieser Gelegenheit an Tag legten, und welche tröstliche Aussicht unsern drei leidenden protestantischen Königreichen aus der Wiedererwähnung einer Thatsache erwachse, die Jedermann vollkommen kannte. Zur Rechtfertigung dieser Wiederholung und zur Unterhaltung des protestantischen Schreckens der Nation nahmen die Tories zu ihren gewöhnlichen Lügen ihre Zuflucht; man sagte der Welt, Schlegel, der Lehrer des Prinzen zu Bonn, sey ein Katholik. Die Angabe war falsch, und man kannte ihre Falschheit; allein es gab eineu Schlegel, der Katholik wurde: seine Bekehrung ward also augenblicklich ohne das geringste Bedenken auf seinen Bruder übertragen. Gut – das Wort ward eingeschaltet, der protestantische Führer des Hauses der Lords triumphirte, und man erwartete, der große General im Hause der Gemeinen werde dasselbe Verfahren beobachten. Zum Erstaunen Aller erwähnte Sir Robert Peel des Wortes Protestant mit keiner Sylbe. Darüber jauchzten nun die Whigs. Die erblichen Fanatiker im Oberhause, sagten sie, können ungestraft sprechen, die Vertreter des Volkes aber, auch wenn sie Tories seyen, dürften den dritten Theil der Bewohner unseres Reichs durch beleidigende religiöse Anspielungen nicht zu höhnen wagen. Wie sich's aber eigentlich damit verhielt, hat noch kein Journal ausgesprochen. 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Ihre Lage in der letzten Zeit war günstig gewesen, sie hatten in der Gegend von Natal die Reste der von Dingaan und den Zulus zerstörten Kafferstämme gefunden, deren Felder von Dingaan verwüstet und deren Vieh von ihm weggetrieben worden war. Etwa 2000 derselben waren in Dienste der Emigranten getreten, und diese hatten sich trotz der noch immer nicht beendigten Streitigkeiten mit Dingaan in Lager von je 20 Familien vertheilt, und angefangen zu pflügen, steinerne Häuser und Kirchen zu bauen, und sich förmlich als Staat organisirt. Das Interdict des Gouverneurs der Capcolonie, Sir J. Napier, auf den Handel mit dem Hafen von Natal hatte sie sehr beleidigt, aber sie hatten keinen Versuch gemacht, sich der englischen Besatzung mit Gewalt zu entledigen, aber der gegenwärtige Zustand kann nicht lange dauern. Die Colonialregierung kann ohne Zweifel den Emigranten die Meeresküste abschneiden, aber sie hat kein Mittel sie zur Unterwerfung zu zwingen. Die Emigranten von Natal belaufen sich gegenwärtig auf mehr als 4000, worunter 2600 waffenfähige Männer; man kann sie zwingen sich ins Innere zurückziehen, wo sie in Barbarei zurückfallen würden, aber die ganze holländische Bevölkerung des Caps ist auf ihrer Seite, und die Auswanderungen auf der nordwestlichen Gränze der Colonie gegen den Orange-River sind noch viel beträchtlicher als die nach Natal. Hätte der Colonialminister den dringenden Vorstellungen von Sir John Napier nachgegeben und Natal sogleich nach der Auswanderung der Bauern, und so lange diese noch im Innern des Landes waren, für englische Colonie erklärt, wozu die wiederholte Abtretung des Districts von Seite der Kaffern an englische Unterthanen das völlige Recht gab, so würde sich wahrscheinlich ein Theil der Emigranten dort niedergelassen haben und unter englische Oberherrschaft zurückgekehrt seyn, und der Rest würde jedenfalls nach den Grundsätzen, welche Pieter Retief im Anfang der Emigration aufgestellt hatte, und welche von Maritz und Pretorius nach seinem Tode befolgt wurden, sich jeden Eingriffs in diesen District enthalten haben, aber dieß kann jetzt nicht mehr ohne großes Blutvergießen geschehen. Wird dagegen Natal von den Engländern ganz geräumt, so ist wahrscheinlich, daß ein großer Theil der holländischen Bauern der nördlichen Districte des Cap den Emigranten folgen und mit ihnen einen unabhängigen Staat gründen wird.</p><lb/> </div> </div> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Großbritannien.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Westminster,</hi> 22 Jan.</dateline> <p> (Von einem Engländer.) Das Verfahren zu Dewsbury und Sheffield hat das Seil um den Nacken des unglücklichen Frost und seiner Genossen enger gezogen. In meinem Letzten theilte ich Ihnen einige Bemerkungen über das unheilvolle Verfahren der Chartisten in den Grafschaften mit, und täglich höre ich mehr darüber. Man spricht von Associationen, die nicht haufenweise, sondern in geringer Zahl sich versammeln, um keinen Argwohn zu erregen. Diese kleinen Versammlungen senden ihre Abgeordneten an andere Versammlungen, welche wiederum ihre Vertreter, und sofort bis zu den Chefs hinauf ernennen. Bei diesen scheint, Gott sey Dank! die Gefahr abzunehmen – denn thörichtere, unwissendere und grundsatzlosere, feigere Führer als sie, kann es nie gegeben haben. Es ist ein Glück für das Land, daß solche Männer an der Spitze einer Macht stehen, die außerdem allmächtig seyn würde. Gebe Gott, daß Feldmarschall Feargus O'Connor, General Vincent und Andere ihres Gelichters noch einige Zeit mit dem Oberbefehl über die Chartistentruppen betraut bleiben, bis Maaßregeln ergriffen werden, der Gefahr zu widerstehen und sie zu bewältigen. Warum haben wir keine Nationalgarde? Wenn ich nicht irre, wird diese Frage in Bälde und auf sehr kräftige Weise angeregt werden. Sie ist den Tories, wie alle volksthümlichen Maaßregeln, sehr unangenehm; denn mit einer Bürgergarde (household guard) müßte das Stimmrecht der Hausbesitzer, die Abstimmung durch Kugelung, die ihnen so verhaßt ist, wie der Widerruf der Korngesetze, welche der Herzog v. Buckingham und der Marquis v. Chandos so gern mit den Säbeln von 5000 Yeomen vertheidigen – von selbst kommen. Werden die 5000 Yeomen mich und mein Haus in London vertheidigen, wenn die Chartisten eine Lust zu meinen Möbeln anwandelt? Warum etwas so Patriotisches erwarten? Und doch bilden diese – ein paar tausend Polizeisoldaten mit Knütteln und eine stehende Armee, welche einen Soldaten auf je 2500 Einwohner gibt, Alles, was uns zu unserer Vertheidigung zu Gebote steht. Ist es nicht monströs auf sie zu bauen? wäre es nicht tausendmal wohlfeiler, leichter und für jeden Bürger wirksamer, wenn er sich selbst vertheidigte, da er bei seiner Sicherheit selbst doch mehr interessirt ist, als es die väterlichste Regierung? Zur Erhaltung des Friedens und zur Ergreifung der Räuber, die in unsere Güter einzudringen wagen könnten, unterhält zwar die Regierung wachsame Constabler, allein dieß hindert uns nicht an gewissen besondern Vorsichtsmaaßregeln – wie Schlösser an unsere Thüren u. dgl. Sichern wir uns daher ebenso mittelst Flinten gegen die Chartisten. – Sie wissen, daß es dem Herzog von Wellington gelungen ist, in der Glückwunschadresse an Ihre Maj. wegen ihrer Vermählung die Einschaltung des wundervollen Worts „Protestant“ vor Prinz Albert durchzusetzen; auch haben Sie vielleicht gelesen, welche Freude die Toryjournale bei dieser Gelegenheit an Tag legten, und welche tröstliche Aussicht unsern drei leidenden protestantischen Königreichen aus der Wiedererwähnung einer Thatsache erwachse, die Jedermann vollkommen kannte. Zur Rechtfertigung dieser Wiederholung und zur Unterhaltung des protestantischen Schreckens der Nation nahmen die Tories zu ihren gewöhnlichen Lügen ihre Zuflucht; man sagte der Welt, Schlegel, der Lehrer des Prinzen zu Bonn, sey ein Katholik. Die Angabe war falsch, und man kannte ihre Falschheit; allein es gab eineu Schlegel, der Katholik wurde: seine Bekehrung ward also augenblicklich ohne das geringste Bedenken auf seinen Bruder übertragen. Gut – das Wort ward eingeschaltet, der protestantische Führer des Hauses der Lords triumphirte, und man erwartete, der große General im Hause der Gemeinen werde dasselbe Verfahren beobachten. Zum Erstaunen Aller erwähnte Sir Robert Peel des Wortes Protestant mit keiner Sylbe. Darüber jauchzten nun die Whigs. Die erblichen Fanatiker im Oberhause, sagten sie, können ungestraft sprechen, die Vertreter des Volkes aber, auch wenn sie Tories seyen, dürften den dritten Theil der Bewohner unseres Reichs durch beleidigende religiöse Anspielungen nicht zu höhnen wagen. Wie sich's aber eigentlich damit verhielt, hat noch kein Journal ausgesprochen. Der Grund, warum Peel kein Amendement beantragte, liegt darin, weil er dabei – von Daniel O'Connell unterstützt worden wäre, der mit Ernst seine Stimme zu Gunsten<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0293/0013]
Subscription soll eröffnet werden für den Ankauf und die Lieferung von Lebensmitteln an den localen Landdrost zur Austheilung. Ein Theil der Munition soll dem Landdrost übergeben und von ihm verwaltet werden. Geschehen in der Versammlung den 11 Nov. 1839. (Unterschriften) Der Präsident und die Versammlung. J. S. Maritz, Präsident, G. J. Rodolph u. s. w.“ Dieser Beschluß ist von einem Manifest begleitet, in welchem die Emigranten ihre Anklagen gegen die Colonie in sehr starken Ausdrücken wiederholen. Ihre Lage in der letzten Zeit war günstig gewesen, sie hatten in der Gegend von Natal die Reste der von Dingaan und den Zulus zerstörten Kafferstämme gefunden, deren Felder von Dingaan verwüstet und deren Vieh von ihm weggetrieben worden war. Etwa 2000 derselben waren in Dienste der Emigranten getreten, und diese hatten sich trotz der noch immer nicht beendigten Streitigkeiten mit Dingaan in Lager von je 20 Familien vertheilt, und angefangen zu pflügen, steinerne Häuser und Kirchen zu bauen, und sich förmlich als Staat organisirt. Das Interdict des Gouverneurs der Capcolonie, Sir J. Napier, auf den Handel mit dem Hafen von Natal hatte sie sehr beleidigt, aber sie hatten keinen Versuch gemacht, sich der englischen Besatzung mit Gewalt zu entledigen, aber der gegenwärtige Zustand kann nicht lange dauern. Die Colonialregierung kann ohne Zweifel den Emigranten die Meeresküste abschneiden, aber sie hat kein Mittel sie zur Unterwerfung zu zwingen. Die Emigranten von Natal belaufen sich gegenwärtig auf mehr als 4000, worunter 2600 waffenfähige Männer; man kann sie zwingen sich ins Innere zurückziehen, wo sie in Barbarei zurückfallen würden, aber die ganze holländische Bevölkerung des Caps ist auf ihrer Seite, und die Auswanderungen auf der nordwestlichen Gränze der Colonie gegen den Orange-River sind noch viel beträchtlicher als die nach Natal. Hätte der Colonialminister den dringenden Vorstellungen von Sir John Napier nachgegeben und Natal sogleich nach der Auswanderung der Bauern, und so lange diese noch im Innern des Landes waren, für englische Colonie erklärt, wozu die wiederholte Abtretung des Districts von Seite der Kaffern an englische Unterthanen das völlige Recht gab, so würde sich wahrscheinlich ein Theil der Emigranten dort niedergelassen haben und unter englische Oberherrschaft zurückgekehrt seyn, und der Rest würde jedenfalls nach den Grundsätzen, welche Pieter Retief im Anfang der Emigration aufgestellt hatte, und welche von Maritz und Pretorius nach seinem Tode befolgt wurden, sich jeden Eingriffs in diesen District enthalten haben, aber dieß kann jetzt nicht mehr ohne großes Blutvergießen geschehen. Wird dagegen Natal von den Engländern ganz geräumt, so ist wahrscheinlich, daß ein großer Theil der holländischen Bauern der nördlichen Districte des Cap den Emigranten folgen und mit ihnen einen unabhängigen Staat gründen wird.
Großbritannien.
Westminster, 22 Jan. (Von einem Engländer.) Das Verfahren zu Dewsbury und Sheffield hat das Seil um den Nacken des unglücklichen Frost und seiner Genossen enger gezogen. In meinem Letzten theilte ich Ihnen einige Bemerkungen über das unheilvolle Verfahren der Chartisten in den Grafschaften mit, und täglich höre ich mehr darüber. Man spricht von Associationen, die nicht haufenweise, sondern in geringer Zahl sich versammeln, um keinen Argwohn zu erregen. Diese kleinen Versammlungen senden ihre Abgeordneten an andere Versammlungen, welche wiederum ihre Vertreter, und sofort bis zu den Chefs hinauf ernennen. Bei diesen scheint, Gott sey Dank! die Gefahr abzunehmen – denn thörichtere, unwissendere und grundsatzlosere, feigere Führer als sie, kann es nie gegeben haben. Es ist ein Glück für das Land, daß solche Männer an der Spitze einer Macht stehen, die außerdem allmächtig seyn würde. Gebe Gott, daß Feldmarschall Feargus O'Connor, General Vincent und Andere ihres Gelichters noch einige Zeit mit dem Oberbefehl über die Chartistentruppen betraut bleiben, bis Maaßregeln ergriffen werden, der Gefahr zu widerstehen und sie zu bewältigen. Warum haben wir keine Nationalgarde? Wenn ich nicht irre, wird diese Frage in Bälde und auf sehr kräftige Weise angeregt werden. Sie ist den Tories, wie alle volksthümlichen Maaßregeln, sehr unangenehm; denn mit einer Bürgergarde (household guard) müßte das Stimmrecht der Hausbesitzer, die Abstimmung durch Kugelung, die ihnen so verhaßt ist, wie der Widerruf der Korngesetze, welche der Herzog v. Buckingham und der Marquis v. Chandos so gern mit den Säbeln von 5000 Yeomen vertheidigen – von selbst kommen. Werden die 5000 Yeomen mich und mein Haus in London vertheidigen, wenn die Chartisten eine Lust zu meinen Möbeln anwandelt? Warum etwas so Patriotisches erwarten? Und doch bilden diese – ein paar tausend Polizeisoldaten mit Knütteln und eine stehende Armee, welche einen Soldaten auf je 2500 Einwohner gibt, Alles, was uns zu unserer Vertheidigung zu Gebote steht. Ist es nicht monströs auf sie zu bauen? wäre es nicht tausendmal wohlfeiler, leichter und für jeden Bürger wirksamer, wenn er sich selbst vertheidigte, da er bei seiner Sicherheit selbst doch mehr interessirt ist, als es die väterlichste Regierung? Zur Erhaltung des Friedens und zur Ergreifung der Räuber, die in unsere Güter einzudringen wagen könnten, unterhält zwar die Regierung wachsame Constabler, allein dieß hindert uns nicht an gewissen besondern Vorsichtsmaaßregeln – wie Schlösser an unsere Thüren u. dgl. Sichern wir uns daher ebenso mittelst Flinten gegen die Chartisten. – Sie wissen, daß es dem Herzog von Wellington gelungen ist, in der Glückwunschadresse an Ihre Maj. wegen ihrer Vermählung die Einschaltung des wundervollen Worts „Protestant“ vor Prinz Albert durchzusetzen; auch haben Sie vielleicht gelesen, welche Freude die Toryjournale bei dieser Gelegenheit an Tag legten, und welche tröstliche Aussicht unsern drei leidenden protestantischen Königreichen aus der Wiedererwähnung einer Thatsache erwachse, die Jedermann vollkommen kannte. Zur Rechtfertigung dieser Wiederholung und zur Unterhaltung des protestantischen Schreckens der Nation nahmen die Tories zu ihren gewöhnlichen Lügen ihre Zuflucht; man sagte der Welt, Schlegel, der Lehrer des Prinzen zu Bonn, sey ein Katholik. Die Angabe war falsch, und man kannte ihre Falschheit; allein es gab eineu Schlegel, der Katholik wurde: seine Bekehrung ward also augenblicklich ohne das geringste Bedenken auf seinen Bruder übertragen. Gut – das Wort ward eingeschaltet, der protestantische Führer des Hauses der Lords triumphirte, und man erwartete, der große General im Hause der Gemeinen werde dasselbe Verfahren beobachten. Zum Erstaunen Aller erwähnte Sir Robert Peel des Wortes Protestant mit keiner Sylbe. Darüber jauchzten nun die Whigs. Die erblichen Fanatiker im Oberhause, sagten sie, können ungestraft sprechen, die Vertreter des Volkes aber, auch wenn sie Tories seyen, dürften den dritten Theil der Bewohner unseres Reichs durch beleidigende religiöse Anspielungen nicht zu höhnen wagen. Wie sich's aber eigentlich damit verhielt, hat noch kein Journal ausgesprochen. Der Grund, warum Peel kein Amendement beantragte, liegt darin, weil er dabei – von Daniel O'Connell unterstützt worden wäre, der mit Ernst seine Stimme zu Gunsten
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(2016-06-28T11:37:15Z)
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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-28T11:37:15Z)
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