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Allgemeine Zeitung. Nr. 89. Augsburg, 29. März 1840.

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fand, da der Ausspruch des Staatsausschusses eine baldige Erledigung des Streits unerläßlich macht, weniger Widerspruch, als sonst wohl der Fall gewesen wäre, und es wurde beschlossen, daß in den nächsten Plenarversammlungen alle Gegenstände, die noch an den Staatsausschuß verwiesen werden müßten, zuerst vorgenommen werden sollten. Inzwischen that der Bauernstand an demselben Tage einen Schritt, der unter den gegenwärtigen Umständen von Bedeutung ist. Es wurde nämlich beschlossen, daß die auf Hans Janssons Vorschlag angenommene Adresse als Antwort auf die Thronrede durch eine Deputation unter Anführung des ziemlich heftigen Oppositionsmitglieds v. Zweigbergk dem König übergeben werden sollte. Wenn man erwägt, daß der Vorschlag zu einer Adresse auf die Thronrede von den übrigen Ständen nicht angenommen wurde, so ist dieß von Seite des Bauernstandes ein sehr ungewöhnlicher Schritt, der fast offen ausspricht, daß er gesonnen sey, im Namen des Landes die Initiative zu ergreifen, wenn auch die andern Stände nicht einstimmen. - Inzwischen fährt der Staatsausschuß fort, Verminderung in den Ausgaben, so ziemlich im Geiste Graf Anckarswärds vorzuschlagen: so hat er jetzt auf eine Verminderung der Leibgarde zu Pferde, so wie in dem Husarenregiment des Kronprinzen und auf eine Verminderung im Ministeretat von 100,000 Rthlrn. angetragen, was der Beamtenadel schwer fühlen wird.

Rußland.

Den neuesten Nachrichten aus St. Petersburg zufolge hat der Großfürst-Thronfolger am 17 März St. Petersburg verlassen, um sich nach Darmstadt zu begeben. Se. kais. Hoh. wird schon im Laufe des Junius nach St. Petersburg zurückkehren. Graf Medem, russischer Geschäftsträger zu Paris, ist zum bevollmächtigten Minister in Stuttgart ernannt worden; der Botschaftsrath Hr. v. Kisseleff wird in gleicher Eigenschaft von London nach Paris übersetzt. Als wahrscheinlicher Nachfolger des russischen Botschafters am kaiserlichen Hoflager zu Wien wird gegenwärtig nicht mehr der Kriegsminister Tschernitscheff, sondern der Geh. Rath Graf Gourieff, russischer Gesandter in Neapel, bezeichnet.

Oesterreich.

In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben: der General der Cavallerie und Inhaber des Chevaulegers-Regiments Nr. 5 v. Schneller (früher commandirender General im Banat) ist gestorben. An die Stelle des gleichfalls verstorbenen Feldmarschalllieutenants Frhrn. v. Collenbach ist der Feldmarschalllieutenant und Divisionär in Grätz, Frhr. v. Welden, zum 2ten Inhaber des Infanterieregiments Nr. 22 ernannt, und der Generalmajor v. Bogovich ist in Pensionsstand versetzt.

Der Reichstag zu Preßburg geht, wie schon erwähnt, mit Anfang Mai's zu Ende; ob aber alle, oder wenigstens die wichtigsten vorliegenden Fragen bis dahin zur Erledigung kommen, ist nicht entschieden. - Die Nachricht eines Ihrer Wiener Correspondenten, daß die Stände einstimmig beschlossen hätten, "den Israeliten in Ungarn das Incolat und alle Rechte der Nichtadeligen zu ertheilen," ist dahin zu ergänzen, daß diese Angelegenheit vorerst bloß in der Circularsitzung der Stände (die mit den Bureaux der französischen Deputirtenkammer einigermaßen vergleichbar ist) abgemacht wurde, und wenn gleich nicht zu bezweifeln ist, daß die liberal gesinnten Stände selbst diesen Gesetzesentwurf auch annehmen werden, so ist dessen Verwerfung von Seite der Magnatentafel doch fast eben so gewiß vorauszusetzen. Dieselbe Tafel dürfte auch hinsichtlich der Eisenbahnen einen ganz entgegengesetzten Beschluß von jenem der Stände fassen. - Von der angeblichen Ankunft der kaiserlichen Familie in Ofen im künftigen Sommer sprechen bis jetzt nichts als Gerüchte.

Türkei.

Das türkische neue Jahr 1256 hat am 5 d. begonnen. In der am 8 bei der Pforte abgehaltenen großen Rathsversammlung erschien Se. Hoheit der Sultan, und es wurde in seiner Gegenwart vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, ein neuer Hattischerif verlesen, worin der Sultan die in Vollziehung des Hattischerifs von Gülhaneh vom Ministerium getroffenen Verfügungen billigt, und es aufmuntert, auch in Zukunft mit demselben Eifer zur Realisirung der darin ausgedrückten wohlmeinenden Absichten mitzuwirken. Tags darauf war große Aufwartung im Serail, wobei die obersten Würdenträger dem Sultan ihre Glückwünsche aus Anlaß des Jahreswechsels darbrachten. - Einer kürzlich erlassenen Verordnung zufolge werden die Rathsversammlungen bei der Pforte nun regelmäßig am Sonntag und Mittwoch gehalten. - Gestern wurden mehrere türkische Ehrenzeichen an den Muhurdar Reschid Pascha's, Nedim Effendi, welcher den Fürsten von Serbien auf der Hieherreise sowohl als auf der Rückreise begleitete, nach Belgrad abgeschickt, um von ihm unter verschiedene serbische Beamte vertheilt zu werden. - Der heuerige Winter, der anfänglich so mild war, hat sich späterhin strenger als in den verflossenen Jahren gezeigt. Seit Anfang Februars schneit es beinahe täglich; hiezu gesellen sich äußerst heftige Nordstürme, welche abermals lebhafte Besorgnisse wegen möglicher Schiffbrüche im schwarzen Meere und im Archipel erregen. Das schon am 4 d. erwartete französische Postdampfboot ist noch immer nicht hier angelangt, und man ist ganz ohne Nachricht über dessen Schicksal. Hierdurch sieht sich die k. französische Botschaft sowohl als der französische Handelsstand genöthigt, ihre Correspondenzen dießmal über Wien nach Frankreich gelangen zu lassen. - Die neueste türkische Zeitung, welche nun zum erstenmal auch in griechischer und armenischer Uebersetzung erschienen ist, enthält außer dem obenerwähnten Hattischerif nichts von besonderem Interesse.

fand, da der Ausspruch des Staatsausschusses eine baldige Erledigung des Streits unerläßlich macht, weniger Widerspruch, als sonst wohl der Fall gewesen wäre, und es wurde beschlossen, daß in den nächsten Plenarversammlungen alle Gegenstände, die noch an den Staatsausschuß verwiesen werden müßten, zuerst vorgenommen werden sollten. Inzwischen that der Bauernstand an demselben Tage einen Schritt, der unter den gegenwärtigen Umständen von Bedeutung ist. Es wurde nämlich beschlossen, daß die auf Hans Janssons Vorschlag angenommene Adresse als Antwort auf die Thronrede durch eine Deputation unter Anführung des ziemlich heftigen Oppositionsmitglieds v. Zweigbergk dem König übergeben werden sollte. Wenn man erwägt, daß der Vorschlag zu einer Adresse auf die Thronrede von den übrigen Ständen nicht angenommen wurde, so ist dieß von Seite des Bauernstandes ein sehr ungewöhnlicher Schritt, der fast offen ausspricht, daß er gesonnen sey, im Namen des Landes die Initiative zu ergreifen, wenn auch die andern Stände nicht einstimmen. – Inzwischen fährt der Staatsausschuß fort, Verminderung in den Ausgaben, so ziemlich im Geiste Graf Anckarswärds vorzuschlagen: so hat er jetzt auf eine Verminderung der Leibgarde zu Pferde, so wie in dem Husarenregiment des Kronprinzen und auf eine Verminderung im Ministeretat von 100,000 Rthlrn. angetragen, was der Beamtenadel schwer fühlen wird.

Rußland.

Den neuesten Nachrichten aus St. Petersburg zufolge hat der Großfürst-Thronfolger am 17 März St. Petersburg verlassen, um sich nach Darmstadt zu begeben. Se. kais. Hoh. wird schon im Laufe des Junius nach St. Petersburg zurückkehren. Graf Medem, russischer Geschäftsträger zu Paris, ist zum bevollmächtigten Minister in Stuttgart ernannt worden; der Botschaftsrath Hr. v. Kisseleff wird in gleicher Eigenschaft von London nach Paris übersetzt. Als wahrscheinlicher Nachfolger des russischen Botschafters am kaiserlichen Hoflager zu Wien wird gegenwärtig nicht mehr der Kriegsminister Tschernitscheff, sondern der Geh. Rath Graf Gourieff, russischer Gesandter in Neapel, bezeichnet.

Oesterreich.

In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben: der General der Cavallerie und Inhaber des Chevaulegers-Regiments Nr. 5 v. Schneller (früher commandirender General im Banat) ist gestorben. An die Stelle des gleichfalls verstorbenen Feldmarschalllieutenants Frhrn. v. Collenbach ist der Feldmarschalllieutenant und Divisionär in Grätz, Frhr. v. Welden, zum 2ten Inhaber des Infanterieregiments Nr. 22 ernannt, und der Generalmajor v. Bogovich ist in Pensionsstand versetzt.

Der Reichstag zu Preßburg geht, wie schon erwähnt, mit Anfang Mai's zu Ende; ob aber alle, oder wenigstens die wichtigsten vorliegenden Fragen bis dahin zur Erledigung kommen, ist nicht entschieden. – Die Nachricht eines Ihrer Wiener Correspondenten, daß die Stände einstimmig beschlossen hätten, „den Israeliten in Ungarn das Incolat und alle Rechte der Nichtadeligen zu ertheilen,“ ist dahin zu ergänzen, daß diese Angelegenheit vorerst bloß in der Circularsitzung der Stände (die mit den Bureaux der französischen Deputirtenkammer einigermaßen vergleichbar ist) abgemacht wurde, und wenn gleich nicht zu bezweifeln ist, daß die liberal gesinnten Stände selbst diesen Gesetzesentwurf auch annehmen werden, so ist dessen Verwerfung von Seite der Magnatentafel doch fast eben so gewiß vorauszusetzen. Dieselbe Tafel dürfte auch hinsichtlich der Eisenbahnen einen ganz entgegengesetzten Beschluß von jenem der Stände fassen. – Von der angeblichen Ankunft der kaiserlichen Familie in Ofen im künftigen Sommer sprechen bis jetzt nichts als Gerüchte.

Türkei.

Das türkische neue Jahr 1256 hat am 5 d. begonnen. In der am 8 bei der Pforte abgehaltenen großen Rathsversammlung erschien Se. Hoheit der Sultan, und es wurde in seiner Gegenwart vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, ein neuer Hattischerif verlesen, worin der Sultan die in Vollziehung des Hattischerifs von Gülhaneh vom Ministerium getroffenen Verfügungen billigt, und es aufmuntert, auch in Zukunft mit demselben Eifer zur Realisirung der darin ausgedrückten wohlmeinenden Absichten mitzuwirken. Tags darauf war große Aufwartung im Serail, wobei die obersten Würdenträger dem Sultan ihre Glückwünsche aus Anlaß des Jahreswechsels darbrachten. – Einer kürzlich erlassenen Verordnung zufolge werden die Rathsversammlungen bei der Pforte nun regelmäßig am Sonntag und Mittwoch gehalten. – Gestern wurden mehrere türkische Ehrenzeichen an den Muhurdar Reschid Pascha's, Nedim Effendi, welcher den Fürsten von Serbien auf der Hieherreise sowohl als auf der Rückreise begleitete, nach Belgrad abgeschickt, um von ihm unter verschiedene serbische Beamte vertheilt zu werden. – Der heuerige Winter, der anfänglich so mild war, hat sich späterhin strenger als in den verflossenen Jahren gezeigt. Seit Anfang Februars schneit es beinahe täglich; hiezu gesellen sich äußerst heftige Nordstürme, welche abermals lebhafte Besorgnisse wegen möglicher Schiffbrüche im schwarzen Meere und im Archipel erregen. Das schon am 4 d. erwartete französische Postdampfboot ist noch immer nicht hier angelangt, und man ist ganz ohne Nachricht über dessen Schicksal. Hierdurch sieht sich die k. französische Botschaft sowohl als der französische Handelsstand genöthigt, ihre Correspondenzen dießmal über Wien nach Frankreich gelangen zu lassen. – Die neueste türkische Zeitung, welche nun zum erstenmal auch in griechischer und armenischer Uebersetzung erschienen ist, enthält außer dem obenerwähnten Hattischerif nichts von besonderem Interesse.

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[0712/0008] fand, da der Ausspruch des Staatsausschusses eine baldige Erledigung des Streits unerläßlich macht, weniger Widerspruch, als sonst wohl der Fall gewesen wäre, und es wurde beschlossen, daß in den nächsten Plenarversammlungen alle Gegenstände, die noch an den Staatsausschuß verwiesen werden müßten, zuerst vorgenommen werden sollten. Inzwischen that der Bauernstand an demselben Tage einen Schritt, der unter den gegenwärtigen Umständen von Bedeutung ist. Es wurde nämlich beschlossen, daß die auf Hans Janssons Vorschlag angenommene Adresse als Antwort auf die Thronrede durch eine Deputation unter Anführung des ziemlich heftigen Oppositionsmitglieds v. Zweigbergk dem König übergeben werden sollte. Wenn man erwägt, daß der Vorschlag zu einer Adresse auf die Thronrede von den übrigen Ständen nicht angenommen wurde, so ist dieß von Seite des Bauernstandes ein sehr ungewöhnlicher Schritt, der fast offen ausspricht, daß er gesonnen sey, im Namen des Landes die Initiative zu ergreifen, wenn auch die andern Stände nicht einstimmen. – Inzwischen fährt der Staatsausschuß fort, Verminderung in den Ausgaben, so ziemlich im Geiste Graf Anckarswärds vorzuschlagen: so hat er jetzt auf eine Verminderung der Leibgarde zu Pferde, so wie in dem Husarenregiment des Kronprinzen und auf eine Verminderung im Ministeretat von 100,000 Rthlrn. angetragen, was der Beamtenadel schwer fühlen wird. Rußland. _ Berlin, 22 März. Den neuesten Nachrichten aus St. Petersburg zufolge hat der Großfürst-Thronfolger am 17 März St. Petersburg verlassen, um sich nach Darmstadt zu begeben. Se. kais. Hoh. wird schon im Laufe des Junius nach St. Petersburg zurückkehren. Graf Medem, russischer Geschäftsträger zu Paris, ist zum bevollmächtigten Minister in Stuttgart ernannt worden; der Botschaftsrath Hr. v. Kisseleff wird in gleicher Eigenschaft von London nach Paris übersetzt. Als wahrscheinlicher Nachfolger des russischen Botschafters am kaiserlichen Hoflager zu Wien wird gegenwärtig nicht mehr der Kriegsminister Tschernitscheff, sondern der Geh. Rath Graf Gourieff, russischer Gesandter in Neapel, bezeichnet. Oesterreich. _ Wien, 23 März. In der k. k. Armee haben sich folgende Veränderungen ergeben: der General der Cavallerie und Inhaber des Chevaulegers-Regiments Nr. 5 v. Schneller (früher commandirender General im Banat) ist gestorben. An die Stelle des gleichfalls verstorbenen Feldmarschalllieutenants Frhrn. v. Collenbach ist der Feldmarschalllieutenant und Divisionär in Grätz, Frhr. v. Welden, zum 2ten Inhaber des Infanterieregiments Nr. 22 ernannt, und der Generalmajor v. Bogovich ist in Pensionsstand versetzt. _ Pesth, 21 März. Der Reichstag zu Preßburg geht, wie schon erwähnt, mit Anfang Mai's zu Ende; ob aber alle, oder wenigstens die wichtigsten vorliegenden Fragen bis dahin zur Erledigung kommen, ist nicht entschieden. – Die Nachricht eines Ihrer Wiener Correspondenten, daß die Stände einstimmig beschlossen hätten, „den Israeliten in Ungarn das Incolat und alle Rechte der Nichtadeligen zu ertheilen,“ ist dahin zu ergänzen, daß diese Angelegenheit vorerst bloß in der Circularsitzung der Stände (die mit den Bureaux der französischen Deputirtenkammer einigermaßen vergleichbar ist) abgemacht wurde, und wenn gleich nicht zu bezweifeln ist, daß die liberal gesinnten Stände selbst diesen Gesetzesentwurf auch annehmen werden, so ist dessen Verwerfung von Seite der Magnatentafel doch fast eben so gewiß vorauszusetzen. Dieselbe Tafel dürfte auch hinsichtlich der Eisenbahnen einen ganz entgegengesetzten Beschluß von jenem der Stände fassen. – Von der angeblichen Ankunft der kaiserlichen Familie in Ofen im künftigen Sommer sprechen bis jetzt nichts als Gerüchte. Türkei. _ Konstantinopel, 11 März. Das türkische neue Jahr 1256 hat am 5 d. begonnen. In der am 8 bei der Pforte abgehaltenen großen Rathsversammlung erschien Se. Hoheit der Sultan, und es wurde in seiner Gegenwart vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, ein neuer Hattischerif verlesen, worin der Sultan die in Vollziehung des Hattischerifs von Gülhaneh vom Ministerium getroffenen Verfügungen billigt, und es aufmuntert, auch in Zukunft mit demselben Eifer zur Realisirung der darin ausgedrückten wohlmeinenden Absichten mitzuwirken. Tags darauf war große Aufwartung im Serail, wobei die obersten Würdenträger dem Sultan ihre Glückwünsche aus Anlaß des Jahreswechsels darbrachten. – Einer kürzlich erlassenen Verordnung zufolge werden die Rathsversammlungen bei der Pforte nun regelmäßig am Sonntag und Mittwoch gehalten. – Gestern wurden mehrere türkische Ehrenzeichen an den Muhurdar Reschid Pascha's, Nedim Effendi, welcher den Fürsten von Serbien auf der Hieherreise sowohl als auf der Rückreise begleitete, nach Belgrad abgeschickt, um von ihm unter verschiedene serbische Beamte vertheilt zu werden. – Der heuerige Winter, der anfänglich so mild war, hat sich späterhin strenger als in den verflossenen Jahren gezeigt. Seit Anfang Februars schneit es beinahe täglich; hiezu gesellen sich äußerst heftige Nordstürme, welche abermals lebhafte Besorgnisse wegen möglicher Schiffbrüche im schwarzen Meere und im Archipel erregen. Das schon am 4 d. erwartete französische Postdampfboot ist noch immer nicht hier angelangt, und man ist ganz ohne Nachricht über dessen Schicksal. Hierdurch sieht sich die k. französische Botschaft sowohl als der französische Handelsstand genöthigt, ihre Correspondenzen dießmal über Wien nach Frankreich gelangen zu lassen. – Die neueste türkische Zeitung, welche nun zum erstenmal auch in griechischer und armenischer Uebersetzung erschienen ist, enthält außer dem obenerwähnten Hattischerif nichts von besonderem Interesse.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 89. Augsburg, 29. März 1840, S. 0712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_089_18400329/8>, abgerufen am 03.12.2024.