Allgemeine Zeitung. Nr. 117. Augsburg, 26. April 1840. Karlsruhe, 18 April. Eine bergmännische Bohrarbeit, welche Se. Hoh. Markgraf Wilhelm von Baden auf dem Gute Rothenfels im Murgthal führte, hat ein eben so wichtiges als überraschendes Resultat gegeben. Die Arbeit war in der Absicht unternommen worden, zu untersuchen, ob nicht im Murgthale wie mehrfältig anderwärts unter den Schichten der daselbst mächtig entwickelten Bildung des Roth liegenden, das Steinkohlengebirge gelagert sey. Die Beziehungen, in welchen diese beiden Gebirgsbildungen in der nahen Gegend von Baden zu einander stehen, ließen eine solche Lagerung als wahrscheinlich annehmen. Von der Mitte des April 1839 an bohrte man, unten am Fuß des hohen Thalgehänges, nahe an der Murg, in der Erwartung nieder, die Schichten des Rothliegenden, welche das über tausend Fuß hohe Gehänge zusammensetzen, in einer nicht beträchtlichen Teufe durchsunken zu haben. Der Bohrer stand indessen bei einer Tiefe von mehr als 300 bad. Fuß unter dem Spiegel der Murg, immer noch in dieser Bildung. Bis dahin war aber die Bohrarbeit rasch und ungestört in dem regelmäßig und beinahe horizontal geschichteten Gebirge von Statten gegangen. Unversehens schlug man am 2 September v. J, und zwar noch im Rothliegenden, in einer Tiefe von 330 Fuß, in eine starke lothrechte Kluft, aus welcher sogleich Wasser aufstieg, und zwar mit solchem Auftrieb, daß es über den Bohrteichel überfloß, und in solcher Menge, daß man es mit den momentan disponibeln Mitteln nicht zu bewältigen vermochte. Es mußte in Folge dieses Ereignisses das Bohrgestänge ausgezogen und die Bohrarbeit eingestellt werden. An die Stelle der ersten sehr unangenehmen Ueberraschung, die das Hervorbrechen einer nicht gesuchten großen Wassermenge bewirkt hatte, trat jedoch bald die lebhafteste Freude, als die physikalische und chemische Untersuchung des hervorsprudelnden Wassers unwidersprechlich darlegte, daß man hier nicht einen gewöhnlichen kräftigen artesischen Brunnen, sondern eine reiche, lauwarme salinische Mineralquelle angebohrt habe. Wir vernehmen, daß das Rothenfelser Mineralwasser nach der chemischen Untersuchung des Bergraths Dr. Walchner, welcher auch das Bohrgeschäft geleitet hatte, eine Temperatur von nahezu 16° R. besitze und hinsichtlich der Qualität und Quantität seiner Bestandtheile große Aehnlichkeit mit den berühmten Kissinger Wassern habe. Mehrere bis jetzt damit unter ärztlicher Aufsicht versuchte Curen sind sehr glücklich ausgefallen und bethätigen eine große Heilkraft dieses so unerwartet an den Tag gekommenen Wassers, welches die Lücke, die bis dahin in der Reihe der badischen Heilquellen bestanden hatte, auf eine erfreuliche Weise ausfüllt. Markgraf Wilhelm hat die neue Quelle fassen und Einrichtungen treffen lassen, vermöge welcher schon in der nächsten Saison Trink- und Bade-Curen in Rothenfels ausgeführt werden können. Bei der Nähe von Baden, mit welchem Rothenfels durch einen neuen, sehr zweckmäßig angelegten Weg über das Gebirge, über Ebersteinburg und das alte Badener Schloß, verbunden worden ist, werden sich beide Orte gegenseitig unterstützen. [1516] Bekanntmachung. Das bevorstehende Sommersemester 1840 beginnt am Montag nach der Osterwoche Wegen Erfüllung der Vorbedingungen zur Immatriculation wird auf §. 9 seqq. der Vorschriften über Studien und Disciplin für die Studirenden an den Hochschulen des Königreichs Bayern vom Jahre 1835 hingewiesen. Erlangen, den 21 April 1840. Königliches Universitäts-Prorectorat. Dr. Stahl. [1093-98] [Abbildung]
Bayerisch-würtembergische Donau-Dampfschifffahrt. Dienst zwischen Donauwörth, Regensburg und Linz während der Monate April und Mai 1840. Von Donauwörth nach Regensburg den 27 April, den 6, 13, 20, 27 Mai. Von Regensburg nach Linz den 29 April, den 3, 8, 13, 15, 17, 19, 22, 24, 27, 29 Mai. Von Linz nach Regensburg den 30 April, den 4, 9, 14, 16, 19, 21, 24, 26, 29, 31 Mai, Von Regensburg nach Donauwörth den 2, 9, 17, 24, 31 Mai. Die Schiffe stehen mit denen der österreichischen Gesellschaft sowohl bei der Thal- als Bergfahrt in directer Verbindung, so daß stets am Tage nach der Ankunft in Linz die Reise nach Wien resp. Regensburg fortgesetzt wird. Wegen noch nicht gehöriger Regulirung einiger über die Donau führender Gemeindebrücken muß die Fahrt zwischen Donauwörth und Ulm vor der Hand bis zur nähern Bekanntmachung unterbleiben. Regensburg, im März 1840. Die Direction. [5256-66] K. K. priv. österr. Lloyd in Triest. [Abbildung]
Zweite Abtheilung. Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Anzeige, die Dampfschifffahrt im Adriatischen Meere und in der Levante betreffend. I. Zwischen Triest und Venedig. Abgang von Triest: jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend immer Abends. Dauer der Ueberfahrt ungefähr 9 Stunden. II. Zwischen Triest und Dalmatien. Abgang von Triest: am 5 jeden Monats während des ganzen Jahres, und vom März bis einschließlich October auch am 20 jeden Monats immer Nachmittags nach Lussinpiccolo, Zara, Sebenico, Spalato, Lesina, Curzola, Ragusa und Cattaro, welche Häfen auch bei der Rückfahrt berührt werden, damit der Reisende Gelegenheit habe, die merkwürdigsten Punkte jenes höchst interessanten Landes zu sehen. Die ganze Fahrt von Triest nach Cattaro und zurück dauert in den Sommermonaten 12, in den 4 Wintermonaten 14 Tage. Karlsruhe, 18 April. Eine bergmännische Bohrarbeit, welche Se. Hoh. Markgraf Wilhelm von Baden auf dem Gute Rothenfels im Murgthal führte, hat ein eben so wichtiges als überraschendes Resultat gegeben. Die Arbeit war in der Absicht unternommen worden, zu untersuchen, ob nicht im Murgthale wie mehrfältig anderwärts unter den Schichten der daselbst mächtig entwickelten Bildung des Roth liegenden, das Steinkohlengebirge gelagert sey. Die Beziehungen, in welchen diese beiden Gebirgsbildungen in der nahen Gegend von Baden zu einander stehen, ließen eine solche Lagerung als wahrscheinlich annehmen. Von der Mitte des April 1839 an bohrte man, unten am Fuß des hohen Thalgehänges, nahe an der Murg, in der Erwartung nieder, die Schichten des Rothliegenden, welche das über tausend Fuß hohe Gehänge zusammensetzen, in einer nicht beträchtlichen Teufe durchsunken zu haben. Der Bohrer stand indessen bei einer Tiefe von mehr als 300 bad. Fuß unter dem Spiegel der Murg, immer noch in dieser Bildung. Bis dahin war aber die Bohrarbeit rasch und ungestört in dem regelmäßig und beinahe horizontal geschichteten Gebirge von Statten gegangen. Unversehens schlug man am 2 September v. J, und zwar noch im Rothliegenden, in einer Tiefe von 330 Fuß, in eine starke lothrechte Kluft, aus welcher sogleich Wasser aufstieg, und zwar mit solchem Auftrieb, daß es über den Bohrteichel überfloß, und in solcher Menge, daß man es mit den momentan disponibeln Mitteln nicht zu bewältigen vermochte. Es mußte in Folge dieses Ereignisses das Bohrgestänge ausgezogen und die Bohrarbeit eingestellt werden. An die Stelle der ersten sehr unangenehmen Ueberraschung, die das Hervorbrechen einer nicht gesuchten großen Wassermenge bewirkt hatte, trat jedoch bald die lebhafteste Freude, als die physikalische und chemische Untersuchung des hervorsprudelnden Wassers unwidersprechlich darlegte, daß man hier nicht einen gewöhnlichen kräftigen artesischen Brunnen, sondern eine reiche, lauwarme salinische Mineralquelle angebohrt habe. Wir vernehmen, daß das Rothenfelser Mineralwasser nach der chemischen Untersuchung des Bergraths Dr. Walchner, welcher auch das Bohrgeschäft geleitet hatte, eine Temperatur von nahezu 16° R. besitze und hinsichtlich der Qualität und Quantität seiner Bestandtheile große Aehnlichkeit mit den berühmten Kissinger Wassern habe. Mehrere bis jetzt damit unter ärztlicher Aufsicht versuchte Curen sind sehr glücklich ausgefallen und bethätigen eine große Heilkraft dieses so unerwartet an den Tag gekommenen Wassers, welches die Lücke, die bis dahin in der Reihe der badischen Heilquellen bestanden hatte, auf eine erfreuliche Weise ausfüllt. Markgraf Wilhelm hat die neue Quelle fassen und Einrichtungen treffen lassen, vermöge welcher schon in der nächsten Saison Trink- und Bade-Curen in Rothenfels ausgeführt werden können. Bei der Nähe von Baden, mit welchem Rothenfels durch einen neuen, sehr zweckmäßig angelegten Weg über das Gebirge, über Ebersteinburg und das alte Badener Schloß, verbunden worden ist, werden sich beide Orte gegenseitig unterstützen. [1516] Bekanntmachung. Das bevorstehende Sommersemester 1840 beginnt am Montag nach der Osterwoche Wegen Erfüllung der Vorbedingungen zur Immatriculation wird auf §. 9 seqq. der Vorschriften über Studien und Disciplin für die Studirenden an den Hochschulen des Königreichs Bayern vom Jahre 1835 hingewiesen. Erlangen, den 21 April 1840. Königliches Universitäts-Prorectorat. Dr. Stahl. [1093-98] [Abbildung]
Bayerisch-würtembergische Donau-Dampfschifffahrt. Dienst zwischen Donauwörth, Regensburg und Linz während der Monate April und Mai 1840. Von Donauwörth nach Regensburg den 27 April, den 6, 13, 20, 27 Mai. Von Regensburg nach Linz den 29 April, den 3, 8, 13, 15, 17, 19, 22, 24, 27, 29 Mai. Von Linz nach Regensburg den 30 April, den 4, 9, 14, 16, 19, 21, 24, 26, 29, 31 Mai, Von Regensburg nach Donauwörth den 2, 9, 17, 24, 31 Mai. Die Schiffe stehen mit denen der österreichischen Gesellschaft sowohl bei der Thal- als Bergfahrt in directer Verbindung, so daß stets am Tage nach der Ankunft in Linz die Reise nach Wien resp. Regensburg fortgesetzt wird. Wegen noch nicht gehöriger Regulirung einiger über die Donau führender Gemeindebrücken muß die Fahrt zwischen Donauwörth und Ulm vor der Hand bis zur nähern Bekanntmachung unterbleiben. Regensburg, im März 1840. Die Direction. [5256-66] K. K. priv. österr. Lloyd in Triest. [Abbildung]
Zweite Abtheilung. Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Anzeige, die Dampfschifffahrt im Adriatischen Meere und in der Levante betreffend. I. Zwischen Triest und Venedig. Abgang von Triest: jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend immer Abends. Dauer der Ueberfahrt ungefähr 9 Stunden. II. Zwischen Triest und Dalmatien. Abgang von Triest: am 5 jeden Monats während des ganzen Jahres, und vom März bis einschließlich October auch am 20 jeden Monats immer Nachmittags nach Lussinpiccolo, Zara, Sebenico, Spalato, Lesina, Curzola, Ragusa und Cattaro, welche Häfen auch bei der Rückfahrt berührt werden, damit der Reisende Gelegenheit habe, die merkwürdigsten Punkte jenes höchst interessanten Landes zu sehen. Die ganze Fahrt von Triest nach Cattaro und zurück dauert in den Sommermonaten 12, in den 4 Wintermonaten 14 Tage. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0013" n="0934"/> <div type="jArticle" n="2"> <byline> <docAuthor> <gap reason="insignificant"/> </docAuthor> </byline> <dateline><hi rendition="#b">Karlsruhe,</hi> 18 April.</dateline> <p> Eine bergmännische Bohrarbeit, welche Se. Hoh. Markgraf Wilhelm von Baden auf dem Gute Rothenfels im Murgthal führte, hat ein eben so wichtiges als überraschendes Resultat gegeben. Die Arbeit war in der Absicht unternommen worden, zu untersuchen, ob nicht im Murgthale wie mehrfältig anderwärts unter den Schichten der daselbst mächtig entwickelten Bildung des Roth liegenden, das Steinkohlengebirge gelagert sey. Die Beziehungen, in welchen diese beiden Gebirgsbildungen in der nahen Gegend von Baden zu einander stehen, ließen eine solche Lagerung als wahrscheinlich annehmen. Von der Mitte des April 1839 an bohrte man, unten am Fuß des hohen Thalgehänges, nahe an der Murg, in der Erwartung nieder, die Schichten des Rothliegenden, welche das über tausend Fuß hohe Gehänge zusammensetzen, in einer nicht beträchtlichen Teufe durchsunken zu haben. Der Bohrer stand indessen bei einer Tiefe von mehr als 300 bad. Fuß unter dem Spiegel der Murg, immer noch in dieser Bildung. Bis dahin war aber die Bohrarbeit rasch und ungestört in dem regelmäßig und beinahe horizontal geschichteten Gebirge von Statten gegangen. Unversehens schlug man am 2 September v. J, und zwar noch im Rothliegenden, in einer Tiefe von 330 Fuß, in eine starke lothrechte Kluft, aus welcher sogleich Wasser aufstieg, und zwar mit solchem Auftrieb, daß es über den Bohrteichel überfloß, und in solcher Menge, daß man es mit den momentan disponibeln Mitteln nicht zu bewältigen vermochte. Es mußte in Folge dieses Ereignisses das Bohrgestänge ausgezogen und die Bohrarbeit eingestellt werden. An die Stelle der ersten sehr unangenehmen Ueberraschung, die das Hervorbrechen einer nicht gesuchten großen Wassermenge bewirkt hatte, trat jedoch bald die lebhafteste Freude, als die physikalische und chemische Untersuchung des hervorsprudelnden Wassers unwidersprechlich darlegte, daß man hier nicht einen gewöhnlichen kräftigen artesischen Brunnen, sondern eine reiche, lauwarme <hi rendition="#g">salinische Mineralquelle</hi> angebohrt habe. Wir vernehmen, daß das Rothenfelser Mineralwasser nach der chemischen Untersuchung des Bergraths Dr. <hi rendition="#g">Walchner</hi>, welcher auch das Bohrgeschäft geleitet hatte, eine Temperatur von nahezu 16° R. besitze und hinsichtlich der Qualität und Quantität seiner Bestandtheile große Aehnlichkeit mit den berühmten Kissinger Wassern habe. Mehrere bis jetzt damit unter ärztlicher Aufsicht versuchte Curen sind sehr glücklich ausgefallen und bethätigen eine große Heilkraft dieses so unerwartet an den Tag gekommenen Wassers, welches die Lücke, die bis dahin in der Reihe der badischen Heilquellen bestanden hatte, auf eine erfreuliche Weise ausfüllt. Markgraf Wilhelm hat die neue Quelle fassen und Einrichtungen treffen lassen, vermöge welcher schon in der nächsten Saison Trink- und Bade-Curen in Rothenfels ausgeführt werden können. Bei der Nähe von Baden, mit welchem Rothenfels durch einen neuen, sehr zweckmäßig angelegten Weg über das Gebirge, über Ebersteinburg und das alte Badener Schloß, verbunden worden ist, werden sich beide Orte gegenseitig unterstützen.</p> </div> </div><lb/> <div xml:id="jAn1516" type="jAn" n="2"> <head>[1516]</head><lb/> <p>Bekanntmachung.</p><lb/> <p>Das bevorstehende Sommersemester 1840 beginnt am Montag nach der Osterwoche<lb/> den 27 April l. 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_ Karlsruhe, 18 April. Eine bergmännische Bohrarbeit, welche Se. Hoh. Markgraf Wilhelm von Baden auf dem Gute Rothenfels im Murgthal führte, hat ein eben so wichtiges als überraschendes Resultat gegeben. Die Arbeit war in der Absicht unternommen worden, zu untersuchen, ob nicht im Murgthale wie mehrfältig anderwärts unter den Schichten der daselbst mächtig entwickelten Bildung des Roth liegenden, das Steinkohlengebirge gelagert sey. Die Beziehungen, in welchen diese beiden Gebirgsbildungen in der nahen Gegend von Baden zu einander stehen, ließen eine solche Lagerung als wahrscheinlich annehmen. Von der Mitte des April 1839 an bohrte man, unten am Fuß des hohen Thalgehänges, nahe an der Murg, in der Erwartung nieder, die Schichten des Rothliegenden, welche das über tausend Fuß hohe Gehänge zusammensetzen, in einer nicht beträchtlichen Teufe durchsunken zu haben. Der Bohrer stand indessen bei einer Tiefe von mehr als 300 bad. Fuß unter dem Spiegel der Murg, immer noch in dieser Bildung. Bis dahin war aber die Bohrarbeit rasch und ungestört in dem regelmäßig und beinahe horizontal geschichteten Gebirge von Statten gegangen. Unversehens schlug man am 2 September v. J, und zwar noch im Rothliegenden, in einer Tiefe von 330 Fuß, in eine starke lothrechte Kluft, aus welcher sogleich Wasser aufstieg, und zwar mit solchem Auftrieb, daß es über den Bohrteichel überfloß, und in solcher Menge, daß man es mit den momentan disponibeln Mitteln nicht zu bewältigen vermochte. Es mußte in Folge dieses Ereignisses das Bohrgestänge ausgezogen und die Bohrarbeit eingestellt werden. An die Stelle der ersten sehr unangenehmen Ueberraschung, die das Hervorbrechen einer nicht gesuchten großen Wassermenge bewirkt hatte, trat jedoch bald die lebhafteste Freude, als die physikalische und chemische Untersuchung des hervorsprudelnden Wassers unwidersprechlich darlegte, daß man hier nicht einen gewöhnlichen kräftigen artesischen Brunnen, sondern eine reiche, lauwarme salinische Mineralquelle angebohrt habe. Wir vernehmen, daß das Rothenfelser Mineralwasser nach der chemischen Untersuchung des Bergraths Dr. Walchner, welcher auch das Bohrgeschäft geleitet hatte, eine Temperatur von nahezu 16° R. besitze und hinsichtlich der Qualität und Quantität seiner Bestandtheile große Aehnlichkeit mit den berühmten Kissinger Wassern habe. Mehrere bis jetzt damit unter ärztlicher Aufsicht versuchte Curen sind sehr glücklich ausgefallen und bethätigen eine große Heilkraft dieses so unerwartet an den Tag gekommenen Wassers, welches die Lücke, die bis dahin in der Reihe der badischen Heilquellen bestanden hatte, auf eine erfreuliche Weise ausfüllt. Markgraf Wilhelm hat die neue Quelle fassen und Einrichtungen treffen lassen, vermöge welcher schon in der nächsten Saison Trink- und Bade-Curen in Rothenfels ausgeführt werden können. Bei der Nähe von Baden, mit welchem Rothenfels durch einen neuen, sehr zweckmäßig angelegten Weg über das Gebirge, über Ebersteinburg und das alte Badener Schloß, verbunden worden ist, werden sich beide Orte gegenseitig unterstützen.
[1516]
Bekanntmachung.
Das bevorstehende Sommersemester 1840 beginnt am Montag nach der Osterwoche
den 27 April l. J.
und der Termin zur vorgeschriebenen Immatriculation ist vom Montag den 27 April bis Sonnabend den 9 Mai curr. festgesetzt.
Wegen Erfüllung der Vorbedingungen zur Immatriculation wird auf §. 9 seqq. der Vorschriften über Studien und Disciplin für die Studirenden an den Hochschulen des Königreichs Bayern vom Jahre 1835 hingewiesen.
Erlangen, den 21 April 1840.
Königliches Universitäts-Prorectorat.
Dr. Stahl.
[1093-98]
[Abbildung]
Bayerisch-würtembergische Donau-Dampfschifffahrt.
Dienst zwischen Donauwörth, Regensburg und Linz während der Monate April und Mai 1840.
Von Donauwörth nach Regensburg den 27 April, den 6, 13, 20, 27 Mai.
Von Regensburg nach Linz den 29 April, den 3, 8, 13, 15, 17, 19, 22, 24, 27, 29 Mai.
Von Linz nach Regensburg den 30 April, den 4, 9, 14, 16, 19, 21, 24, 26, 29, 31 Mai,
Von Regensburg nach Donauwörth den 2, 9, 17, 24, 31 Mai.
Die Schiffe stehen mit denen der österreichischen Gesellschaft sowohl bei der Thal- als Bergfahrt in directer Verbindung, so daß stets am Tage nach der Ankunft in Linz die Reise nach Wien resp. Regensburg fortgesetzt wird.
Wegen noch nicht gehöriger Regulirung einiger über die Donau führender Gemeindebrücken muß die Fahrt zwischen Donauwörth und Ulm vor der Hand bis zur nähern Bekanntmachung unterbleiben.
Regensburg, im März 1840.
Die Direction.
[5256-66]
K. K. priv. österr. Lloyd in Triest.
[Abbildung]
Zweite Abtheilung.
Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Anzeige, die Dampfschifffahrt im Adriatischen Meere und in der Levante betreffend.
I. Zwischen Triest und Venedig.
Abgang von Triest: jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend
Abgang von Venedig: jeden Montag, Mittwoch und Freitag
immer Abends.
Dauer der Ueberfahrt ungefähr 9 Stunden.
II. Zwischen Triest und Dalmatien.
Abgang von Triest: am 5 jeden Monats während des ganzen Jahres, und vom März bis einschließlich October auch am 20 jeden Monats immer Nachmittags nach Lussinpiccolo, Zara, Sebenico, Spalato, Lesina, Curzola, Ragusa und Cattaro, welche Häfen auch bei der Rückfahrt berührt werden, damit der Reisende Gelegenheit habe, die merkwürdigsten Punkte jenes höchst interessanten Landes zu sehen. Die ganze Fahrt von Triest nach Cattaro und zurück dauert in den Sommermonaten 12, in den 4 Wintermonaten 14 Tage.
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