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Allgemeine Zeitung. Nr. 159. Augsburg, 7. Juni 1840.

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Dänemark.

Am 22 d. haben Se. M. der König des Kronprinzen k. H. zum Viceadmiral ernannt. - In der außerordentlichen Versammlung der Bürgerrepräsentanten am 25 d., die auf Anhalten des Oberpräsidenten stattfand, machte derselbe eine Mittheilung über die Unordnungen, die in den letzten Tagen in der Stadt vorfielen, und forderte die Mitwirkung zur Verhinderung ähnlicher Ereignisse auf. Nachdem der Oberpräsident die Versammlung verlassen hatte, ergab es sich als allgemeine Ansicht, daß, so sehr auch die Versammlung die Unordnungen und Excesse mißbilligte und beklagte, sie denselben keine solche Bedeutung beilegen konnte, daß eine Veranlassung da wäre, von Seiten der Versammlung irgend einen weitern Schritt zu thun. - Die hier angekommene "schwedische Staatstidning" enthält folgenden Artikel: "Die Zusammenkunft der Naturforscher aus den drei Reichen Schweden, Norwegen und Dänemark, welche voriges Jahr in Gothenburg gehalten wurde und dieses Jahr in Kopenhagen in der Mitte des Julius gehalten werden sollte, wird statt dessen den 3 Julius stattfinden, da der König von Dänemark, welcher an derselben Theil zu nehmen wünscht, zu der erstgenannten Zeit eine Reise nach seinen deutschen Provinzen vorzunehmen gedenkt." - Se. Maj. haben befohlen, daß die Kosten zur silbernen Hochzeit (auf 70,000 Rthlr. veranschlagt) aus Ihrer Privat-Schatulle bezahlt werden sollen. (Dän. Bl.)

Oesterreich.

Hr. v. Graffen, Ministerresident der freien und Hansestädte tritt binnen kurzem die Urlaubsreise nach Hamburg an, von wo er in einigen Monaten wieder auf seinen Posten zurückkehrt. Fürst Pückler-Muskau ist von Preßburg wieder zurück, und gedenkt Wien ehestens zu verlassen. Nachträglich kommen noch Berichte von Feuersbrünsten in Ungarn ein. Beim Sturm in der Nacht vom 30 April auf den 1 Mai brannten im Orte Kellersdorf bei Bistritz 30 Häuser, dann zu Laczhaza am 1 Mai 225 Häuser ab. Aus Baja lauten die Berichte sehr betrübend; es sollen bei dem Brande 48 Personen das Leben verloren haben, und 10,000 Personen obdachlos umherirren. Se. k. Hoh. der Erzherzog Palatin hat bei erhaltener Kunde von diesem Unglücksfalle sogleich die Summe von 2000 fl. zur Unterstützung der dürftigsten Einwohner angewiesen In Püspök-Ladany sind, neuern Berichten zufolge, 833 Häuser und Wirtschaftsgebäude bei der Feuersbrunst vom 24 April zu Grunde gegangen. Der daraus erwachsene Schaden wird zu 100,615 fl. 30 kr. angegeben. In Mistelbach in Niederösterreich sind 81 Häuser und Wirtschaftsgebäude verbrannt, wovon bloß 56 versichert waren.

Türkei.

Es herrscht hier die größte Verwirrung. Die Meinungen durchkreuzen sich und man ist unfähig, zu irgend einem entscheidenden Entschluß zu gelangen. Chosrew und Reschid Pascha, obwohl des größten Einflusses auf den Sultan genießend, sehen, wie von Tag zu Tag die Ansichten der übrigen Minister und aller sonstigen Mitglieder des Divans sich von ihren eigenen entfernen, wie sie nach und nach in einen Zustand von Isolirung gerathen, in dem die Unterstützung Ponsonby's und Butenieffs nur geringen Ersatz gewährt. Wozu sollte man sich Illusionen machen? das ganze Land hat das Vertrauen auf die Versicherungen der fremden Repräsentanten verloren, Niemand, außer den genannten zwei Paschas, baut mehr darauf; denn durch Saumseligkeit, Unentschlossenheit sind die Sachen zu einer Wendung gediehen, die sie nimmer genommen hätten, wenn man etwas mehr als Worte in die Wagschale für die türkische Regierung gelegt hätte. Hr. v. Pontois allein widerstand mit Erfolg allen diplomatischen Bestrebungen der übrigen. Dieser schuf dem Vicekönig die mächtige Partei, die ihn unterstützt. Er verlangt, jetzt fast mit Ungestüm und gebieterisch, Syrien für Mehemed Ali. Dieses könne ihm nur mit Gewalt entrissen werden; die Pforte würde durch einen Versuch, den Vicekönig mit Gewalt auf Aegypten zu beschränken, ihre Existenz in Frage stellen, und was der Sultan von einem europäischen Soutien zu halten habe, müsse er besser als jeder andere wissen. Besser sey es, aus dem Zustande der Ungewißheit mit Opfern zu treten, als dem gewissen Untergange entgegenzugehen. Hr. Pontois, man muß es gestehen, fungirt mit einer Hingebung für Aegypten, die ihm bei der Lauheit der Uebrigen die günstigsten Erfolge verspricht. Wie gesagt, außer dem Großwessier und dem Reiseffendi schreit Alles nach einer schnellen Uebereinkunft mit Mehemed Ali. Redschid und Chosrew ihrerseits bestürmen Lord Ponsonby, schnell für die Pforte zu handeln; sie rufen ihm seine Versprechungen ins Gedächtniß, und verlangen nur irgend eine, wenn auch unbedeutende Demonstration gegen Aegypten; dieß müsse, so glauben die zwei osmanischen Würdenträger, ohne Aufschub geschehen; denn da Alles auf eine Entscheidung dränge, so könne die Pforte kaum mehr umhin, dem allgemein ausgesprochenen Wunsch nachzugeben, und mit Hintansetzung aller Interessen unter jeder, noch so harten Bedingung den Frieden zu erkaufen suchen, dessen Mangel die osmanische Regierung in jeder innern Verbesserung, in jedem Schritt, den sie vorwärts thue, völlig paralysire. Hier erinnert Reschid, wie aus alleinigem Vertrauen auf die europäischen Mächte das türkische Gouvernement Frankreichs Wünsche nicht beachtet, ja sich letzteres ganz entfremdet habe. So weit sey dadurch das Zerwürfniß geworden, daß die Pforte Frankreichs und Aegyptens Interesse kaum mehr zu scheiden vermöge. Nie könnten die andern Mächte zugeben, daß die Pforte so hart für das unbegränzte Vertrauen gestraft werde, welches sie auf Europa setzen zu müssen glaubte. Dieß brachte nun die fremden Repräsentanten in die größte Thätigkeit. Lord Ponsonby sieht ein, daß man die beschlossenen Operationen gegen Aegypten nicht mehr ajourniren kann. Er expedirte daher einige Stunden nach dem Empfang der lebhaften Vorstellungen Reschid Pascha's das zu seiner Disposition gestellte, hier stationirende Kriegsdampfboot "the Blazer" mit dringenden Depeschen, auf daß man sich in London beeile, das zur Ausführung zu bringen, was so lange schon beschlossen ist. Aber die Türken glauben England in dieser Sache auf sich allein beschränkt, und berechnen bereits die Macht der im Hafen von Alexandrien concentrirten orientalischen Flotten, schlagen dazu die französische Escadre des Mittelmeeres, und zucken die Achseln im Zweifel, ob England sich dieser vereinigten Macht mit Wirksamkeit entgegenstellen könne. Man nimmt dabei ferner an, daß Rußland ziemlich gleichgültig bei einem Unfalle der Pforte bleiben würde, Oesterreich vermöge seiner Grundsätze zu irgend einer thätigen Mitwirkung nicht vermocht werden könne, Großbritannien aber zu zerrissen im Innern seines Cabinets sey, als daß man auf eine Beschleunigung der nöthigen Maaßregeln gegen den Vicekönig rechnen dürfte. Doch wollen Chosrew und Reschid Pascha Stand halten gegen den gesammten Divan; wie lang ihnen dieß gelingen werde, muß sich alsbald zeigen.

Aegypten.

Gestern ist ein bedeutender Beduinenchef des Landes el Gharb, südlich von Tripolis, mit einer großen Reiterschaar hier angelangt, und hat sich westlich von Alexandrien, zwischen dieser Stadt und dem Marabut, gelagert.

Dänemark.

Am 22 d. haben Se. M. der König des Kronprinzen k. H. zum Viceadmiral ernannt. – In der außerordentlichen Versammlung der Bürgerrepräsentanten am 25 d., die auf Anhalten des Oberpräsidenten stattfand, machte derselbe eine Mittheilung über die Unordnungen, die in den letzten Tagen in der Stadt vorfielen, und forderte die Mitwirkung zur Verhinderung ähnlicher Ereignisse auf. Nachdem der Oberpräsident die Versammlung verlassen hatte, ergab es sich als allgemeine Ansicht, daß, so sehr auch die Versammlung die Unordnungen und Excesse mißbilligte und beklagte, sie denselben keine solche Bedeutung beilegen konnte, daß eine Veranlassung da wäre, von Seiten der Versammlung irgend einen weitern Schritt zu thun. – Die hier angekommene „schwedische Staatstidning“ enthält folgenden Artikel: „Die Zusammenkunft der Naturforscher aus den drei Reichen Schweden, Norwegen und Dänemark, welche voriges Jahr in Gothenburg gehalten wurde und dieses Jahr in Kopenhagen in der Mitte des Julius gehalten werden sollte, wird statt dessen den 3 Julius stattfinden, da der König von Dänemark, welcher an derselben Theil zu nehmen wünscht, zu der erstgenannten Zeit eine Reise nach seinen deutschen Provinzen vorzunehmen gedenkt.“ – Se. Maj. haben befohlen, daß die Kosten zur silbernen Hochzeit (auf 70,000 Rthlr. veranschlagt) aus Ihrer Privat-Schatulle bezahlt werden sollen. (Dän. Bl.)

Oesterreich.

Hr. v. Graffen, Ministerresident der freien und Hansestädte tritt binnen kurzem die Urlaubsreise nach Hamburg an, von wo er in einigen Monaten wieder auf seinen Posten zurückkehrt. Fürst Pückler-Muskau ist von Preßburg wieder zurück, und gedenkt Wien ehestens zu verlassen. Nachträglich kommen noch Berichte von Feuersbrünsten in Ungarn ein. Beim Sturm in der Nacht vom 30 April auf den 1 Mai brannten im Orte Kellersdorf bei Bistritz 30 Häuser, dann zu Laczhaza am 1 Mai 225 Häuser ab. Aus Baja lauten die Berichte sehr betrübend; es sollen bei dem Brande 48 Personen das Leben verloren haben, und 10,000 Personen obdachlos umherirren. Se. k. Hoh. der Erzherzog Palatin hat bei erhaltener Kunde von diesem Unglücksfalle sogleich die Summe von 2000 fl. zur Unterstützung der dürftigsten Einwohner angewiesen In Püspök-Ladány sind, neuern Berichten zufolge, 833 Häuser und Wirtschaftsgebäude bei der Feuersbrunst vom 24 April zu Grunde gegangen. Der daraus erwachsene Schaden wird zu 100,615 fl. 30 kr. angegeben. In Mistelbach in Niederösterreich sind 81 Häuser und Wirtschaftsgebäude verbrannt, wovon bloß 56 versichert waren.

Türkei.

Es herrscht hier die größte Verwirrung. Die Meinungen durchkreuzen sich und man ist unfähig, zu irgend einem entscheidenden Entschluß zu gelangen. Chosrew und Reschid Pascha, obwohl des größten Einflusses auf den Sultan genießend, sehen, wie von Tag zu Tag die Ansichten der übrigen Minister und aller sonstigen Mitglieder des Divans sich von ihren eigenen entfernen, wie sie nach und nach in einen Zustand von Isolirung gerathen, in dem die Unterstützung Ponsonby's und Butenieffs nur geringen Ersatz gewährt. Wozu sollte man sich Illusionen machen? das ganze Land hat das Vertrauen auf die Versicherungen der fremden Repräsentanten verloren, Niemand, außer den genannten zwei Paschas, baut mehr darauf; denn durch Saumseligkeit, Unentschlossenheit sind die Sachen zu einer Wendung gediehen, die sie nimmer genommen hätten, wenn man etwas mehr als Worte in die Wagschale für die türkische Regierung gelegt hätte. Hr. v. Pontois allein widerstand mit Erfolg allen diplomatischen Bestrebungen der übrigen. Dieser schuf dem Vicekönig die mächtige Partei, die ihn unterstützt. Er verlangt, jetzt fast mit Ungestüm und gebieterisch, Syrien für Mehemed Ali. Dieses könne ihm nur mit Gewalt entrissen werden; die Pforte würde durch einen Versuch, den Vicekönig mit Gewalt auf Aegypten zu beschränken, ihre Existenz in Frage stellen, und was der Sultan von einem europäischen Soutien zu halten habe, müsse er besser als jeder andere wissen. Besser sey es, aus dem Zustande der Ungewißheit mit Opfern zu treten, als dem gewissen Untergange entgegenzugehen. Hr. Pontois, man muß es gestehen, fungirt mit einer Hingebung für Aegypten, die ihm bei der Lauheit der Uebrigen die günstigsten Erfolge verspricht. Wie gesagt, außer dem Großwessier und dem Reiseffendi schreit Alles nach einer schnellen Uebereinkunft mit Mehemed Ali. Redschid und Chosrew ihrerseits bestürmen Lord Ponsonby, schnell für die Pforte zu handeln; sie rufen ihm seine Versprechungen ins Gedächtniß, und verlangen nur irgend eine, wenn auch unbedeutende Demonstration gegen Aegypten; dieß müsse, so glauben die zwei osmanischen Würdenträger, ohne Aufschub geschehen; denn da Alles auf eine Entscheidung dränge, so könne die Pforte kaum mehr umhin, dem allgemein ausgesprochenen Wunsch nachzugeben, und mit Hintansetzung aller Interessen unter jeder, noch so harten Bedingung den Frieden zu erkaufen suchen, dessen Mangel die osmanische Regierung in jeder innern Verbesserung, in jedem Schritt, den sie vorwärts thue, völlig paralysire. Hier erinnert Reschid, wie aus alleinigem Vertrauen auf die europäischen Mächte das türkische Gouvernement Frankreichs Wünsche nicht beachtet, ja sich letzteres ganz entfremdet habe. So weit sey dadurch das Zerwürfniß geworden, daß die Pforte Frankreichs und Aegyptens Interesse kaum mehr zu scheiden vermöge. Nie könnten die andern Mächte zugeben, daß die Pforte so hart für das unbegränzte Vertrauen gestraft werde, welches sie auf Europa setzen zu müssen glaubte. Dieß brachte nun die fremden Repräsentanten in die größte Thätigkeit. Lord Ponsonby sieht ein, daß man die beschlossenen Operationen gegen Aegypten nicht mehr ajourniren kann. Er expedirte daher einige Stunden nach dem Empfang der lebhaften Vorstellungen Reschid Pascha's das zu seiner Disposition gestellte, hier stationirende Kriegsdampfboot „the Blazer“ mit dringenden Depeschen, auf daß man sich in London beeile, das zur Ausführung zu bringen, was so lange schon beschlossen ist. Aber die Türken glauben England in dieser Sache auf sich allein beschränkt, und berechnen bereits die Macht der im Hafen von Alexandrien concentrirten orientalischen Flotten, schlagen dazu die französische Escadre des Mittelmeeres, und zucken die Achseln im Zweifel, ob England sich dieser vereinigten Macht mit Wirksamkeit entgegenstellen könne. Man nimmt dabei ferner an, daß Rußland ziemlich gleichgültig bei einem Unfalle der Pforte bleiben würde, Oesterreich vermöge seiner Grundsätze zu irgend einer thätigen Mitwirkung nicht vermocht werden könne, Großbritannien aber zu zerrissen im Innern seines Cabinets sey, als daß man auf eine Beschleunigung der nöthigen Maaßregeln gegen den Vicekönig rechnen dürfte. Doch wollen Chosrew und Reschid Pascha Stand halten gegen den gesammten Divan; wie lang ihnen dieß gelingen werde, muß sich alsbald zeigen.

Aegypten.

Gestern ist ein bedeutender Beduinenchef des Landes el Gharb, südlich von Tripolis, mit einer großen Reiterschaar hier angelangt, und hat sich westlich von Alexandrien, zwischen dieser Stadt und dem Marabut, gelagert.

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[1271/0007] Dänemark. _ Kopenhagen, 26 Mai. Am 22 d. haben Se. M. der König des Kronprinzen k. H. zum Viceadmiral ernannt. – In der außerordentlichen Versammlung der Bürgerrepräsentanten am 25 d., die auf Anhalten des Oberpräsidenten stattfand, machte derselbe eine Mittheilung über die Unordnungen, die in den letzten Tagen in der Stadt vorfielen, und forderte die Mitwirkung zur Verhinderung ähnlicher Ereignisse auf. Nachdem der Oberpräsident die Versammlung verlassen hatte, ergab es sich als allgemeine Ansicht, daß, so sehr auch die Versammlung die Unordnungen und Excesse mißbilligte und beklagte, sie denselben keine solche Bedeutung beilegen konnte, daß eine Veranlassung da wäre, von Seiten der Versammlung irgend einen weitern Schritt zu thun. – Die hier angekommene „schwedische Staatstidning“ enthält folgenden Artikel: „Die Zusammenkunft der Naturforscher aus den drei Reichen Schweden, Norwegen und Dänemark, welche voriges Jahr in Gothenburg gehalten wurde und dieses Jahr in Kopenhagen in der Mitte des Julius gehalten werden sollte, wird statt dessen den 3 Julius stattfinden, da der König von Dänemark, welcher an derselben Theil zu nehmen wünscht, zu der erstgenannten Zeit eine Reise nach seinen deutschen Provinzen vorzunehmen gedenkt.“ – Se. Maj. haben befohlen, daß die Kosten zur silbernen Hochzeit (auf 70,000 Rthlr. veranschlagt) aus Ihrer Privat-Schatulle bezahlt werden sollen. (Dän. Bl.) Oesterreich. _ Wien, 1 Jun. Hr. v. Graffen, Ministerresident der freien und Hansestädte tritt binnen kurzem die Urlaubsreise nach Hamburg an, von wo er in einigen Monaten wieder auf seinen Posten zurückkehrt. Fürst Pückler-Muskau ist von Preßburg wieder zurück, und gedenkt Wien ehestens zu verlassen. Nachträglich kommen noch Berichte von Feuersbrünsten in Ungarn ein. Beim Sturm in der Nacht vom 30 April auf den 1 Mai brannten im Orte Kellersdorf bei Bistritz 30 Häuser, dann zu Laczhaza am 1 Mai 225 Häuser ab. Aus Baja lauten die Berichte sehr betrübend; es sollen bei dem Brande 48 Personen das Leben verloren haben, und 10,000 Personen obdachlos umherirren. Se. k. Hoh. der Erzherzog Palatin hat bei erhaltener Kunde von diesem Unglücksfalle sogleich die Summe von 2000 fl. zur Unterstützung der dürftigsten Einwohner angewiesen In Püspök-Ladány sind, neuern Berichten zufolge, 833 Häuser und Wirtschaftsgebäude bei der Feuersbrunst vom 24 April zu Grunde gegangen. Der daraus erwachsene Schaden wird zu 100,615 fl. 30 kr. angegeben. In Mistelbach in Niederösterreich sind 81 Häuser und Wirtschaftsgebäude verbrannt, wovon bloß 56 versichert waren. Türkei. _ Konstantinopel, 20 Mai. Es herrscht hier die größte Verwirrung. Die Meinungen durchkreuzen sich und man ist unfähig, zu irgend einem entscheidenden Entschluß zu gelangen. Chosrew und Reschid Pascha, obwohl des größten Einflusses auf den Sultan genießend, sehen, wie von Tag zu Tag die Ansichten der übrigen Minister und aller sonstigen Mitglieder des Divans sich von ihren eigenen entfernen, wie sie nach und nach in einen Zustand von Isolirung gerathen, in dem die Unterstützung Ponsonby's und Butenieffs nur geringen Ersatz gewährt. Wozu sollte man sich Illusionen machen? das ganze Land hat das Vertrauen auf die Versicherungen der fremden Repräsentanten verloren, Niemand, außer den genannten zwei Paschas, baut mehr darauf; denn durch Saumseligkeit, Unentschlossenheit sind die Sachen zu einer Wendung gediehen, die sie nimmer genommen hätten, wenn man etwas mehr als Worte in die Wagschale für die türkische Regierung gelegt hätte. Hr. v. Pontois allein widerstand mit Erfolg allen diplomatischen Bestrebungen der übrigen. Dieser schuf dem Vicekönig die mächtige Partei, die ihn unterstützt. Er verlangt, jetzt fast mit Ungestüm und gebieterisch, Syrien für Mehemed Ali. Dieses könne ihm nur mit Gewalt entrissen werden; die Pforte würde durch einen Versuch, den Vicekönig mit Gewalt auf Aegypten zu beschränken, ihre Existenz in Frage stellen, und was der Sultan von einem europäischen Soutien zu halten habe, müsse er besser als jeder andere wissen. Besser sey es, aus dem Zustande der Ungewißheit mit Opfern zu treten, als dem gewissen Untergange entgegenzugehen. Hr. Pontois, man muß es gestehen, fungirt mit einer Hingebung für Aegypten, die ihm bei der Lauheit der Uebrigen die günstigsten Erfolge verspricht. Wie gesagt, außer dem Großwessier und dem Reiseffendi schreit Alles nach einer schnellen Uebereinkunft mit Mehemed Ali. Redschid und Chosrew ihrerseits bestürmen Lord Ponsonby, schnell für die Pforte zu handeln; sie rufen ihm seine Versprechungen ins Gedächtniß, und verlangen nur irgend eine, wenn auch unbedeutende Demonstration gegen Aegypten; dieß müsse, so glauben die zwei osmanischen Würdenträger, ohne Aufschub geschehen; denn da Alles auf eine Entscheidung dränge, so könne die Pforte kaum mehr umhin, dem allgemein ausgesprochenen Wunsch nachzugeben, und mit Hintansetzung aller Interessen unter jeder, noch so harten Bedingung den Frieden zu erkaufen suchen, dessen Mangel die osmanische Regierung in jeder innern Verbesserung, in jedem Schritt, den sie vorwärts thue, völlig paralysire. Hier erinnert Reschid, wie aus alleinigem Vertrauen auf die europäischen Mächte das türkische Gouvernement Frankreichs Wünsche nicht beachtet, ja sich letzteres ganz entfremdet habe. So weit sey dadurch das Zerwürfniß geworden, daß die Pforte Frankreichs und Aegyptens Interesse kaum mehr zu scheiden vermöge. Nie könnten die andern Mächte zugeben, daß die Pforte so hart für das unbegränzte Vertrauen gestraft werde, welches sie auf Europa setzen zu müssen glaubte. Dieß brachte nun die fremden Repräsentanten in die größte Thätigkeit. Lord Ponsonby sieht ein, daß man die beschlossenen Operationen gegen Aegypten nicht mehr ajourniren kann. Er expedirte daher einige Stunden nach dem Empfang der lebhaften Vorstellungen Reschid Pascha's das zu seiner Disposition gestellte, hier stationirende Kriegsdampfboot „the Blazer“ mit dringenden Depeschen, auf daß man sich in London beeile, das zur Ausführung zu bringen, was so lange schon beschlossen ist. Aber die Türken glauben England in dieser Sache auf sich allein beschränkt, und berechnen bereits die Macht der im Hafen von Alexandrien concentrirten orientalischen Flotten, schlagen dazu die französische Escadre des Mittelmeeres, und zucken die Achseln im Zweifel, ob England sich dieser vereinigten Macht mit Wirksamkeit entgegenstellen könne. Man nimmt dabei ferner an, daß Rußland ziemlich gleichgültig bei einem Unfalle der Pforte bleiben würde, Oesterreich vermöge seiner Grundsätze zu irgend einer thätigen Mitwirkung nicht vermocht werden könne, Großbritannien aber zu zerrissen im Innern seines Cabinets sey, als daß man auf eine Beschleunigung der nöthigen Maaßregeln gegen den Vicekönig rechnen dürfte. Doch wollen Chosrew und Reschid Pascha Stand halten gegen den gesammten Divan; wie lang ihnen dieß gelingen werde, muß sich alsbald zeigen. Aegypten. _ Alexandrien, 16 Mai. Gestern ist ein bedeutender Beduinenchef des Landes el Gharb, südlich von Tripolis, mit einer großen Reiterschaar hier angelangt, und hat sich westlich von Alexandrien, zwischen dieser Stadt und dem Marabut, gelagert.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 159. Augsburg, 7. Juni 1840, S. 1271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_159_18400607/7>, abgerufen am 03.05.2024.