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Allgemeine Zeitung. Nr. 164. Augsburg, 12. Juni 1840.

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seine jüngeren Töchter und Schwiegertöchter gesehen und auch noch erkannt. Das heilige Abendmahl hat Se. Maj. aus den den Händen des Hofpredigers Dr. Strauß empfangen. Die Gotteshäuser ohne Unterschied der Confession sind heute, am ersten Pfingstfeiertage, gedrängt voll gewesen und Alles betete für den König. Wir selbst haben die Predigt in der katholische Kirche gehört und wahrgenommen, wie ergriffen, wie durchdrungen dort der Redner und die Gemeinde von dem Schmerze waren, den ein nur allzu nahe bevorstehender Verlust erweckt. Ja, wir sind überzeugt, dieser Verlust wird überall empfunden, überall gewürdigt werden, welches auch die unglücklichen Mißverständnisse waren, die auf kirchlichem Gebiete gerade die letzten Lebensjahre des trefflichen Fürsten, und zwar seinen eigenen Sinn am meisten, trübten. Aus dem Inhalte der beifolgenden Bulletins werden Sie ermessen können, wie allgemein hier die Trauer verbreitet ist. - Mit dem Kaiser von Rußland sind auch die Generaladjutanten Graf v. Benckendorf und v. Adlerberg hier angekommen. Der General der Cavallerie, v. Borstell, der bisher das Commando der Rheinprovinz gehabt, ist ebenfalls in Berlin eingetroffen.

(6 Uhr Abends.) So eben erfahre ich, daß Se. Maj. der König Friedrich Wilhelm III heute Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten, umgeben von allen seinen Kindern und Schwiegerkindern, sanft entschlummert ist. Eine Proclamation ist bis jetzt noch nicht erfolgt, doch darf man derselben wohl bald entgegensehen, da, wie man vernimmt, eine Ministerialcommission, an deren Spitze sich der Graf von Wylich und Lottum befindet, zusammengetreten ist, um alles Nöthige vorzubereiten und es der Sanctionirung des Thronerben vorzulegen. Man glaubt, daß Höchstderselbe unter dem Namen Friedrich III den Thron seiner Väter besteigen werde.

Nach langem Todeskampfe, der den tiefsten schmerzlichsten Antheil erregt hat, hat unser geliebter König denn endlich diesen Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten sein irdisches Daseyn beendigt. Selten wird die Trauer um einen Monarchen so tief, so allgemein seyn. Der Regierungswohlthaten, welche wir dem weisen, selbst in den unruhigsten Zeiten (wie z. B. 1830) stets besonnenen und gemäßigten Sinne des Königs verdanken, nicht zu gedenken, sind es vorzüglich seine persönlichen Eigenschaften, die ihm auch die strengste Geschichte nicht streitig machen wird, auf welche sich dieses allgemeine Gefühl der Liebe und Verehrung gründet. Milde, Wohlwollen, Gerechtigkeit, ein biederer einfacher Sinn, waren die Grundzüge seines Herzens. Er galt als Vorbild für das Familienleben, zumal in den Tagen des Unglücks an der Seite der Königin Louise. Er blieb bis zu den letzten Tagen der wohlwollendste, zärtlichste Vater. Aus seinem ganzen siebzigjährigen Leben, wie aus seiner 43jährigen Regierung, wird man ihm keine Maaßregel der Härte, keinen Zug der Ungerechtigkeit vorwerfen können. Dagegen verbreitete er Freude und Glück überall im Kreise der Seinen, gab fürstlich und mit wohlwollendem Sinn, wo die Noth sich zu ihm wandte. Eine unwandelbare Anhänglichkeit bewahrte er sich in allen Verhältnissen des Herzens. Seine Freunde auf dem Throne, die ihm vorangegangen (die Kaiser Alexander und Franz) liebte er wahrhaft; sie waren ihm durch große Schicksalsfügungen verbunden. Ebenso behielt er die treuen Staatsdiener, mit denen er sich zunächst umgeben, in unwandelbarer Gunst; so den Fürsten Wittgenstein, den Grafen Lottum, den Kammerherrn v. Schilden, seine Cabinetsräthe. In dem Herzog Karl von Mecklenburg, seinem Schwager, verlor er vor drei Jahren einen derjenigen Freunde, denen er das größte Zutrauen geschenkt hatte. Ebenso in dem Kriegsminister General Witzleben. Auch auf die Diener, die nur seiner Person zugewiesen waren, erstreckte sich diese Anhänglichkeit. Ein Wechsel derselben konnte nur durch die dringendsten Umstände herbeigeführt werden; selbst das hohe Alter einiger, das sie fast unfähig machte dem König zu dienen, bestimmte ihn nicht zu ihrer Entlassung. Er wollte lieber unvollkommen bedient seyn, als alte Diener entfernen. Daß ein solcher Charakter, und zumal wenn er sich im Sturm wechselnder Geschicke aufs innigste mit der Nation verbunden, auch die weit verbreitetste Liebe gewinnen mußte, läßt sich begreifen. Die Trauer daher ist allgemein, wahrhaft, tief. Von den nächsten Bestimmungen gehen nur Vermuthungen um. Ich theile Ihnen einige davon mit. Die Leiche des Königs wird in Parade ausgestellt, dann im Dom feierlichst beigesetzt werden. Späterhin soll sie aber aus der Gruft unserer Könige nach Charlottenburg in die Grabstätte der Königin Louise gebracht werden, an deren Seite eine Stelle für den König offen gelassen ist. - Das nachgelassene Privatvermögen des Monarchen wird auf 30 Millionen geschätzt, dessen Erben, mit Ausnahme des Kronprinzen und der Kaiserin von Rußland, die Kinder des Königs, nämlich die Prinzen: Wilhelm, Karl, Albrecht; die Prinzessinnen Alexandrine (Großherzogin von Mecklenburg) und Luise (Prinzessin der Niederlande) seyn würden. Die Fürstin Liegnitz soll den Titel "königliche Hoheit" und eine für sie angekaufte Herrschaft erhalten. Der Kronprinz wird als König den Namen Friedrich Wilhelm IV führen. Noch manche andere Gerüchte sind in Umlauf, doch sie sind eben zu sehr Gerüchte, um sie mitzutheilen.

Tunis und Tripolis.

(Commerce.) Wir haben über Malta Briefe aus Tunis vom 16 März. Man hatte dort erfahren, daß Tripoli sich in der größten Gährung befinde, indem die Araber alle Türken niedergemacht hätten. Man fürchtete einen Gegenstoß in Tunis, wo der Bey sich durch sein Betragen viele Feindschaft zugezogen hat. Er war damals im Felde gegen die wegen der ungeheuren Auflagen und vorzüglich wegen des eingeführten Tabakmonopols im Aufstand befindlichen Stämme. Der englische Consul reclamirt fortwährend kräftig gegen das dem Tractat von 1838 zuwider eingeführte Tabakmonopol. Der Bey sagte, er wolle sich darüber nach Konstantinopel wenden. Der französische Consul beaufsichtigte seinerseits die Manöuvres des Bey's; dieser hatte ein Convoi auslaufen lassen, das an der Küste segeln und die Expedition verproviantiren sollte. Die französische Brigg Palinure ward beauftragt, dieses Convoi zu beobachten; man besorgte, es möchte unter diesen Bewegungen ein Plan zur Begünstigung Abd-El-Kaders verborgen seyn.

Aegypten.

Seit meinem Letzten vom 16 d. hat sich hier nicht das geringste Neue in der Politik zugetragen; Alles bleibt beim Alten, auch die Pest ohne Vermehrung, doch auch ohne Verminderung. Dessenungeachtet ist Alles guter Stimmung hier, denn der Pascha hat Wort gehalten, und zu 13 Thaler alle vorräthige Baumwolle verkauft; 132,000 Centner werden nach einer von Boghos Bey gemachten Liste den hiesigen Handelshäusern abgeliefert. Natürlich sind die treuen Anhänger Mehemed Ali's und Boghos Bey bei dieser Vertheilung am meisten berücksichtigt worden, denn das vom Handel verlangte Quantum betrug über 200,000 Centner, wogegen nur beiläufig obige 132,000 Centner existiren. Wenn nicht außerordentliche Geldnoth den Pascha zu diesem Verkauf zwang, so muß man ihm dafür Dank wissen, denn bei kleinern Verkäufen hätte er einen höhern Preis erzielen, auch wie vergangenes Jahr für seine Rechnung nach Europa consigniren

seine jüngeren Töchter und Schwiegertöchter gesehen und auch noch erkannt. Das heilige Abendmahl hat Se. Maj. aus den den Händen des Hofpredigers Dr. Strauß empfangen. Die Gotteshäuser ohne Unterschied der Confession sind heute, am ersten Pfingstfeiertage, gedrängt voll gewesen und Alles betete für den König. Wir selbst haben die Predigt in der katholische Kirche gehört und wahrgenommen, wie ergriffen, wie durchdrungen dort der Redner und die Gemeinde von dem Schmerze waren, den ein nur allzu nahe bevorstehender Verlust erweckt. Ja, wir sind überzeugt, dieser Verlust wird überall empfunden, überall gewürdigt werden, welches auch die unglücklichen Mißverständnisse waren, die auf kirchlichem Gebiete gerade die letzten Lebensjahre des trefflichen Fürsten, und zwar seinen eigenen Sinn am meisten, trübten. Aus dem Inhalte der beifolgenden Bulletins werden Sie ermessen können, wie allgemein hier die Trauer verbreitet ist. – Mit dem Kaiser von Rußland sind auch die Generaladjutanten Graf v. Benckendorf und v. Adlerberg hier angekommen. Der General der Cavallerie, v. Borstell, der bisher das Commando der Rheinprovinz gehabt, ist ebenfalls in Berlin eingetroffen.

(6 Uhr Abends.) So eben erfahre ich, daß Se. Maj. der König Friedrich Wilhelm III heute Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten, umgeben von allen seinen Kindern und Schwiegerkindern, sanft entschlummert ist. Eine Proclamation ist bis jetzt noch nicht erfolgt, doch darf man derselben wohl bald entgegensehen, da, wie man vernimmt, eine Ministerialcommission, an deren Spitze sich der Graf von Wylich und Lottum befindet, zusammengetreten ist, um alles Nöthige vorzubereiten und es der Sanctionirung des Thronerben vorzulegen. Man glaubt, daß Höchstderselbe unter dem Namen Friedrich III den Thron seiner Väter besteigen werde.

Nach langem Todeskampfe, der den tiefsten schmerzlichsten Antheil erregt hat, hat unser geliebter König denn endlich diesen Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten sein irdisches Daseyn beendigt. Selten wird die Trauer um einen Monarchen so tief, so allgemein seyn. Der Regierungswohlthaten, welche wir dem weisen, selbst in den unruhigsten Zeiten (wie z. B. 1830) stets besonnenen und gemäßigten Sinne des Königs verdanken, nicht zu gedenken, sind es vorzüglich seine persönlichen Eigenschaften, die ihm auch die strengste Geschichte nicht streitig machen wird, auf welche sich dieses allgemeine Gefühl der Liebe und Verehrung gründet. Milde, Wohlwollen, Gerechtigkeit, ein biederer einfacher Sinn, waren die Grundzüge seines Herzens. Er galt als Vorbild für das Familienleben, zumal in den Tagen des Unglücks an der Seite der Königin Louise. Er blieb bis zu den letzten Tagen der wohlwollendste, zärtlichste Vater. Aus seinem ganzen siebzigjährigen Leben, wie aus seiner 43jährigen Regierung, wird man ihm keine Maaßregel der Härte, keinen Zug der Ungerechtigkeit vorwerfen können. Dagegen verbreitete er Freude und Glück überall im Kreise der Seinen, gab fürstlich und mit wohlwollendem Sinn, wo die Noth sich zu ihm wandte. Eine unwandelbare Anhänglichkeit bewahrte er sich in allen Verhältnissen des Herzens. Seine Freunde auf dem Throne, die ihm vorangegangen (die Kaiser Alexander und Franz) liebte er wahrhaft; sie waren ihm durch große Schicksalsfügungen verbunden. Ebenso behielt er die treuen Staatsdiener, mit denen er sich zunächst umgeben, in unwandelbarer Gunst; so den Fürsten Wittgenstein, den Grafen Lottum, den Kammerherrn v. Schilden, seine Cabinetsräthe. In dem Herzog Karl von Mecklenburg, seinem Schwager, verlor er vor drei Jahren einen derjenigen Freunde, denen er das größte Zutrauen geschenkt hatte. Ebenso in dem Kriegsminister General Witzleben. Auch auf die Diener, die nur seiner Person zugewiesen waren, erstreckte sich diese Anhänglichkeit. Ein Wechsel derselben konnte nur durch die dringendsten Umstände herbeigeführt werden; selbst das hohe Alter einiger, das sie fast unfähig machte dem König zu dienen, bestimmte ihn nicht zu ihrer Entlassung. Er wollte lieber unvollkommen bedient seyn, als alte Diener entfernen. Daß ein solcher Charakter, und zumal wenn er sich im Sturm wechselnder Geschicke aufs innigste mit der Nation verbunden, auch die weit verbreitetste Liebe gewinnen mußte, läßt sich begreifen. Die Trauer daher ist allgemein, wahrhaft, tief. Von den nächsten Bestimmungen gehen nur Vermuthungen um. Ich theile Ihnen einige davon mit. Die Leiche des Königs wird in Parade ausgestellt, dann im Dom feierlichst beigesetzt werden. Späterhin soll sie aber aus der Gruft unserer Könige nach Charlottenburg in die Grabstätte der Königin Louise gebracht werden, an deren Seite eine Stelle für den König offen gelassen ist. – Das nachgelassene Privatvermögen des Monarchen wird auf 30 Millionen geschätzt, dessen Erben, mit Ausnahme des Kronprinzen und der Kaiserin von Rußland, die Kinder des Königs, nämlich die Prinzen: Wilhelm, Karl, Albrecht; die Prinzessinnen Alexandrine (Großherzogin von Mecklenburg) und Luise (Prinzessin der Niederlande) seyn würden. Die Fürstin Liegnitz soll den Titel „königliche Hoheit“ und eine für sie angekaufte Herrschaft erhalten. Der Kronprinz wird als König den Namen Friedrich Wilhelm IV führen. Noch manche andere Gerüchte sind in Umlauf, doch sie sind eben zu sehr Gerüchte, um sie mitzutheilen.

Tunis und Tripolis.

(Commerce.) Wir haben über Malta Briefe aus Tunis vom 16 März. Man hatte dort erfahren, daß Tripoli sich in der größten Gährung befinde, indem die Araber alle Türken niedergemacht hätten. Man fürchtete einen Gegenstoß in Tunis, wo der Bey sich durch sein Betragen viele Feindschaft zugezogen hat. Er war damals im Felde gegen die wegen der ungeheuren Auflagen und vorzüglich wegen des eingeführten Tabakmonopols im Aufstand befindlichen Stämme. Der englische Consul reclamirt fortwährend kräftig gegen das dem Tractat von 1838 zuwider eingeführte Tabakmonopol. Der Bey sagte, er wolle sich darüber nach Konstantinopel wenden. Der französische Consul beaufsichtigte seinerseits die Manöuvres des Bey's; dieser hatte ein Convoi auslaufen lassen, das an der Küste segeln und die Expedition verproviantiren sollte. Die französische Brigg Palinure ward beauftragt, dieses Convoi zu beobachten; man besorgte, es möchte unter diesen Bewegungen ein Plan zur Begünstigung Abd-El-Kaders verborgen seyn.

Aegypten.

Seit meinem Letzten vom 16 d. hat sich hier nicht das geringste Neue in der Politik zugetragen; Alles bleibt beim Alten, auch die Pest ohne Vermehrung, doch auch ohne Verminderung. Dessenungeachtet ist Alles guter Stimmung hier, denn der Pascha hat Wort gehalten, und zu 13 Thaler alle vorräthige Baumwolle verkauft; 132,000 Centner werden nach einer von Boghos Bey gemachten Liste den hiesigen Handelshäusern abgeliefert. Natürlich sind die treuen Anhänger Mehemed Ali's und Boghos Bey bei dieser Vertheilung am meisten berücksichtigt worden, denn das vom Handel verlangte Quantum betrug über 200,000 Centner, wogegen nur beiläufig obige 132,000 Centner existiren. Wenn nicht außerordentliche Geldnoth den Pascha zu diesem Verkauf zwang, so muß man ihm dafür Dank wissen, denn bei kleinern Verkäufen hätte er einen höhern Preis erzielen, auch wie vergangenes Jahr für seine Rechnung nach Europa consigniren

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seine jüngeren Töchter und Schwiegertöchter gesehen und auch noch erkannt. Das heilige Abendmahl hat Se. Maj. aus den den Händen des Hofpredigers Dr. Strauß empfangen. Die Gotteshäuser ohne Unterschied der Confession sind heute, am ersten Pfingstfeiertage, gedrängt voll gewesen und Alles betete für den König. Wir selbst haben die Predigt in der katholische Kirche gehört und wahrgenommen, wie ergriffen, wie durchdrungen dort der Redner und die Gemeinde von dem Schmerze waren, den ein nur allzu nahe bevorstehender Verlust erweckt. Ja, wir sind überzeugt, dieser Verlust wird überall empfunden, überall gewürdigt werden, welches auch die unglücklichen Mißverständnisse waren, die auf kirchlichem Gebiete gerade die letzten Lebensjahre des trefflichen Fürsten, und zwar seinen eigenen Sinn am meisten, trübten. Aus dem Inhalte der beifolgenden Bulletins werden Sie ermessen können, wie allgemein hier die Trauer verbreitet ist. &#x2013; Mit dem Kaiser von Rußland sind auch die Generaladjutanten Graf v. Benckendorf und v. Adlerberg hier angekommen. Der General der Cavallerie, v. Borstell, der bisher das Commando der Rheinprovinz gehabt, ist ebenfalls in Berlin eingetroffen.</p>
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[1311/0007] seine jüngeren Töchter und Schwiegertöchter gesehen und auch noch erkannt. Das heilige Abendmahl hat Se. Maj. aus den den Händen des Hofpredigers Dr. Strauß empfangen. Die Gotteshäuser ohne Unterschied der Confession sind heute, am ersten Pfingstfeiertage, gedrängt voll gewesen und Alles betete für den König. Wir selbst haben die Predigt in der katholische Kirche gehört und wahrgenommen, wie ergriffen, wie durchdrungen dort der Redner und die Gemeinde von dem Schmerze waren, den ein nur allzu nahe bevorstehender Verlust erweckt. Ja, wir sind überzeugt, dieser Verlust wird überall empfunden, überall gewürdigt werden, welches auch die unglücklichen Mißverständnisse waren, die auf kirchlichem Gebiete gerade die letzten Lebensjahre des trefflichen Fürsten, und zwar seinen eigenen Sinn am meisten, trübten. Aus dem Inhalte der beifolgenden Bulletins werden Sie ermessen können, wie allgemein hier die Trauer verbreitet ist. – Mit dem Kaiser von Rußland sind auch die Generaladjutanten Graf v. Benckendorf und v. Adlerberg hier angekommen. Der General der Cavallerie, v. Borstell, der bisher das Commando der Rheinprovinz gehabt, ist ebenfalls in Berlin eingetroffen. _ Berlin, 7 Jun. (6 Uhr Abends.) So eben erfahre ich, daß Se. Maj. der König Friedrich Wilhelm III heute Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten, umgeben von allen seinen Kindern und Schwiegerkindern, sanft entschlummert ist. Eine Proclamation ist bis jetzt noch nicht erfolgt, doch darf man derselben wohl bald entgegensehen, da, wie man vernimmt, eine Ministerialcommission, an deren Spitze sich der Graf von Wylich und Lottum befindet, zusammengetreten ist, um alles Nöthige vorzubereiten und es der Sanctionirung des Thronerben vorzulegen. Man glaubt, daß Höchstderselbe unter dem Namen Friedrich III den Thron seiner Väter besteigen werde. _ Berlin, 7 Junius. Nach langem Todeskampfe, der den tiefsten schmerzlichsten Antheil erregt hat, hat unser geliebter König denn endlich diesen Nachmittag um 3 Uhr 20 Minuten sein irdisches Daseyn beendigt. Selten wird die Trauer um einen Monarchen so tief, so allgemein seyn. Der Regierungswohlthaten, welche wir dem weisen, selbst in den unruhigsten Zeiten (wie z. B. 1830) stets besonnenen und gemäßigten Sinne des Königs verdanken, nicht zu gedenken, sind es vorzüglich seine persönlichen Eigenschaften, die ihm auch die strengste Geschichte nicht streitig machen wird, auf welche sich dieses allgemeine Gefühl der Liebe und Verehrung gründet. Milde, Wohlwollen, Gerechtigkeit, ein biederer einfacher Sinn, waren die Grundzüge seines Herzens. Er galt als Vorbild für das Familienleben, zumal in den Tagen des Unglücks an der Seite der Königin Louise. Er blieb bis zu den letzten Tagen der wohlwollendste, zärtlichste Vater. Aus seinem ganzen siebzigjährigen Leben, wie aus seiner 43jährigen Regierung, wird man ihm keine Maaßregel der Härte, keinen Zug der Ungerechtigkeit vorwerfen können. Dagegen verbreitete er Freude und Glück überall im Kreise der Seinen, gab fürstlich und mit wohlwollendem Sinn, wo die Noth sich zu ihm wandte. Eine unwandelbare Anhänglichkeit bewahrte er sich in allen Verhältnissen des Herzens. Seine Freunde auf dem Throne, die ihm vorangegangen (die Kaiser Alexander und Franz) liebte er wahrhaft; sie waren ihm durch große Schicksalsfügungen verbunden. Ebenso behielt er die treuen Staatsdiener, mit denen er sich zunächst umgeben, in unwandelbarer Gunst; so den Fürsten Wittgenstein, den Grafen Lottum, den Kammerherrn v. Schilden, seine Cabinetsräthe. In dem Herzog Karl von Mecklenburg, seinem Schwager, verlor er vor drei Jahren einen derjenigen Freunde, denen er das größte Zutrauen geschenkt hatte. Ebenso in dem Kriegsminister General Witzleben. Auch auf die Diener, die nur seiner Person zugewiesen waren, erstreckte sich diese Anhänglichkeit. Ein Wechsel derselben konnte nur durch die dringendsten Umstände herbeigeführt werden; selbst das hohe Alter einiger, das sie fast unfähig machte dem König zu dienen, bestimmte ihn nicht zu ihrer Entlassung. Er wollte lieber unvollkommen bedient seyn, als alte Diener entfernen. Daß ein solcher Charakter, und zumal wenn er sich im Sturm wechselnder Geschicke aufs innigste mit der Nation verbunden, auch die weit verbreitetste Liebe gewinnen mußte, läßt sich begreifen. Die Trauer daher ist allgemein, wahrhaft, tief. Von den nächsten Bestimmungen gehen nur Vermuthungen um. Ich theile Ihnen einige davon mit. Die Leiche des Königs wird in Parade ausgestellt, dann im Dom feierlichst beigesetzt werden. Späterhin soll sie aber aus der Gruft unserer Könige nach Charlottenburg in die Grabstätte der Königin Louise gebracht werden, an deren Seite eine Stelle für den König offen gelassen ist. – Das nachgelassene Privatvermögen des Monarchen wird auf 30 Millionen geschätzt, dessen Erben, mit Ausnahme des Kronprinzen und der Kaiserin von Rußland, die Kinder des Königs, nämlich die Prinzen: Wilhelm, Karl, Albrecht; die Prinzessinnen Alexandrine (Großherzogin von Mecklenburg) und Luise (Prinzessin der Niederlande) seyn würden. Die Fürstin Liegnitz soll den Titel „königliche Hoheit“ und eine für sie angekaufte Herrschaft erhalten. Der Kronprinz wird als König den Namen Friedrich Wilhelm IV führen. Noch manche andere Gerüchte sind in Umlauf, doch sie sind eben zu sehr Gerüchte, um sie mitzutheilen. Tunis und Tripolis. (Commerce.) Wir haben über Malta Briefe aus Tunis vom 16 März. Man hatte dort erfahren, daß Tripoli sich in der größten Gährung befinde, indem die Araber alle Türken niedergemacht hätten. Man fürchtete einen Gegenstoß in Tunis, wo der Bey sich durch sein Betragen viele Feindschaft zugezogen hat. Er war damals im Felde gegen die wegen der ungeheuren Auflagen und vorzüglich wegen des eingeführten Tabakmonopols im Aufstand befindlichen Stämme. Der englische Consul reclamirt fortwährend kräftig gegen das dem Tractat von 1838 zuwider eingeführte Tabakmonopol. Der Bey sagte, er wolle sich darüber nach Konstantinopel wenden. Der französische Consul beaufsichtigte seinerseits die Manöuvres des Bey's; dieser hatte ein Convoi auslaufen lassen, das an der Küste segeln und die Expedition verproviantiren sollte. Die französische Brigg Palinure ward beauftragt, dieses Convoi zu beobachten; man besorgte, es möchte unter diesen Bewegungen ein Plan zur Begünstigung Abd-El-Kaders verborgen seyn. Aegypten. _ Alexandrien, 26 Mai. Seit meinem Letzten vom 16 d. hat sich hier nicht das geringste Neue in der Politik zugetragen; Alles bleibt beim Alten, auch die Pest ohne Vermehrung, doch auch ohne Verminderung. Dessenungeachtet ist Alles guter Stimmung hier, denn der Pascha hat Wort gehalten, und zu 13 Thaler alle vorräthige Baumwolle verkauft; 132,000 Centner werden nach einer von Boghos Bey gemachten Liste den hiesigen Handelshäusern abgeliefert. Natürlich sind die treuen Anhänger Mehemed Ali's und Boghos Bey bei dieser Vertheilung am meisten berücksichtigt worden, denn das vom Handel verlangte Quantum betrug über 200,000 Centner, wogegen nur beiläufig obige 132,000 Centner existiren. Wenn nicht außerordentliche Geldnoth den Pascha zu diesem Verkauf zwang, so muß man ihm dafür Dank wissen, denn bei kleinern Verkäufen hätte er einen höhern Preis erzielen, auch wie vergangenes Jahr für seine Rechnung nach Europa consigniren

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 164. Augsburg, 12. Juni 1840, S. 1311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_164_18400612/7>, abgerufen am 21.11.2024.