Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.befindlichen Jnitialen SRF des Mottos Semper Recte Faciendo 7. "Von der falschen Betler/ buberey,/ Mit einer befindlichen Jnitialen SRF des Mottos Semper Recte Faciendo 7. „Von der falſchen Betler/ buberey,/ Mit einer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0165" n="149"/> befindlichen Jnitialen <hi rendition="#aq">SRF</hi> des Mottos <hi rendition="#aq">Semper Recte Faciendo</hi><lb/> iſt, wie Karl Gödeke beweiſt, der ſich durch die herrliche Aus-<lb/> gabe des Pamphilus Gengenbach (Hannover 1856) ein nicht<lb/> geringes Verdienſt erworben hat, der baſeler Buchdrucker Pam-<lb/> philus Gengenbach bezeichnet, der auch für den Dichter ſelbſt<lb/> gelten muß. Die Dichtung ſelbſt iſt aber weiter nichts als der<lb/> in ſchlechten Knittelverſen wiedergegebene <hi rendition="#aq">Liber Vagatorum</hi>, und<lb/> ſcheint auf denſelben Effect berechnet geweſen zu ſein, den das<lb/> originelle „Narrenſchiff“ hatte, iſt aber ein verunglückter und wenig<lb/> beachteter Verſuch geblieben, und hat nur die einmalige Auflage<lb/> erlebt. Gödeke hat ſie, a. a. O., S. 343, unter Nr. <hi rendition="#aq">XIX</hi>, in<lb/> ſehr ſchöner und correcter Ausſtattung wieder abdrucken laſſen,<lb/> und S. 515 fg. und S. 678 fg. mit Anmerkungen verſehen, in<lb/> denen er mit Recht die flüchtigen und unzuverläſſigen Anführungen<lb/> Panzer’s rügt, dabei aber S. 516 den bei ſeiner ſonſt überall<lb/> hervortretenden Sachkenntniß unbegreiflichen Jrrthum begeht, die<lb/> drei von Panzer erwähnten Ausgaben des <hi rendition="#aq">Liber Vagatorum</hi> <hi rendition="#g">für<lb/> in Proſa aufgelöſte Drucke der Gengenbach’ſchen Dich-<lb/> tung</hi> zu erklären, obſchon nach ſeiner eigenen Darſtellung Gengen-<lb/> bach erſt ſeit 1517 zu drucken anfing. Dagegen müſſen die von<lb/> Hoffmann a. a. O., S. 66 u. 67, gemachten Bemerkungen als<lb/> zutreffend gelten. Exemplare dieſer Ausgabe befinden ſich auf den<lb/> königlichen Bibliotheken in Berlin, Kopenhagen und (unvollſtän-<lb/> dig) Göttingen.</p><lb/> <p>7. „<hi rendition="#g">Von der falſchen Betler/ buberey,/</hi> Mit einer<lb/> Vorrede/ Martini Luther./ Vnd hinden an ein Rotwelſch/ Vo-<lb/> cabularius, daraus man die wörter,/ ſo yn dieſem büchlin ge-<lb/> braucht,/ verſtehen kan.“ (Wittemberg <hi rendition="#aq">M. D. XXIII</hi>), ohne Angabe<lb/> des Druckers. Am Schluſſe des „Vocabulars“ befindet ſich das<lb/> Motto des baſeler Joh. Bergmann de Olpe: „Nichts on vrſach.“<lb/> Sie iſt in Quart auf zwölf Blättern mit großer (Schwabacher)<lb/> Schrift ſauber gedruckt, jedoch nicht ohne manche Druckfehler. Sie<lb/> enthält eine treffliche Vorrede von Luther ſelbſt und im Texte hier<lb/> und da kleine Zuſätze, wie z. B. in den „Notabilien“ bei Aufzählung<lb/> der vier Botſchaften, „die von dem ſtul zu Rom beſtetiget ſind“,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0165]
befindlichen Jnitialen SRF des Mottos Semper Recte Faciendo
iſt, wie Karl Gödeke beweiſt, der ſich durch die herrliche Aus-
gabe des Pamphilus Gengenbach (Hannover 1856) ein nicht
geringes Verdienſt erworben hat, der baſeler Buchdrucker Pam-
philus Gengenbach bezeichnet, der auch für den Dichter ſelbſt
gelten muß. Die Dichtung ſelbſt iſt aber weiter nichts als der
in ſchlechten Knittelverſen wiedergegebene Liber Vagatorum, und
ſcheint auf denſelben Effect berechnet geweſen zu ſein, den das
originelle „Narrenſchiff“ hatte, iſt aber ein verunglückter und wenig
beachteter Verſuch geblieben, und hat nur die einmalige Auflage
erlebt. Gödeke hat ſie, a. a. O., S. 343, unter Nr. XIX, in
ſehr ſchöner und correcter Ausſtattung wieder abdrucken laſſen,
und S. 515 fg. und S. 678 fg. mit Anmerkungen verſehen, in
denen er mit Recht die flüchtigen und unzuverläſſigen Anführungen
Panzer’s rügt, dabei aber S. 516 den bei ſeiner ſonſt überall
hervortretenden Sachkenntniß unbegreiflichen Jrrthum begeht, die
drei von Panzer erwähnten Ausgaben des Liber Vagatorum für
in Proſa aufgelöſte Drucke der Gengenbach’ſchen Dich-
tung zu erklären, obſchon nach ſeiner eigenen Darſtellung Gengen-
bach erſt ſeit 1517 zu drucken anfing. Dagegen müſſen die von
Hoffmann a. a. O., S. 66 u. 67, gemachten Bemerkungen als
zutreffend gelten. Exemplare dieſer Ausgabe befinden ſich auf den
königlichen Bibliotheken in Berlin, Kopenhagen und (unvollſtän-
dig) Göttingen.
7. „Von der falſchen Betler/ buberey,/ Mit einer
Vorrede/ Martini Luther./ Vnd hinden an ein Rotwelſch/ Vo-
cabularius, daraus man die wörter,/ ſo yn dieſem büchlin ge-
braucht,/ verſtehen kan.“ (Wittemberg M. D. XXIII), ohne Angabe
des Druckers. Am Schluſſe des „Vocabulars“ befindet ſich das
Motto des baſeler Joh. Bergmann de Olpe: „Nichts on vrſach.“
Sie iſt in Quart auf zwölf Blättern mit großer (Schwabacher)
Schrift ſauber gedruckt, jedoch nicht ohne manche Druckfehler. Sie
enthält eine treffliche Vorrede von Luther ſelbſt und im Texte hier
und da kleine Zuſätze, wie z. B. in den „Notabilien“ bei Aufzählung
der vier Botſchaften, „die von dem ſtul zu Rom beſtetiget ſind“,
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