Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.Vagatorum von 1528. Diese Ausgabe von 1601 ist mir un- Endlich ist die rotwelsche Grammatik im Jahre 1755 zu Nach einer vier Seiten langen unbedeutenden Vorrede kommt Dann folgt: "Rothwelsch-Deutsch und Deutsch-Rothwel- Vagatorum von 1528. Dieſe Ausgabe von 1601 iſt mir un- Endlich iſt die rotwelſche Grammatik im Jahre 1755 zu Nach einer vier Seiten langen unbedeutenden Vorrede kommt Dann folgt: „Rothwelſch-Deutſch und Deutſch-Rothwel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0178" n="162"/><hi rendition="#aq">Vagatorum</hi> von 1528. Dieſe Ausgabe von 1601 iſt mir un-<lb/> bekannt geblieben, ſowie eine ſpätere Ausgabe, deren ohnehin ver-<lb/> kürzten Titel ich nur aus Stargardt’s „<hi rendition="#aq">Catalogue de librairie<lb/> ancienne</hi>“ (Berlin 1855), Nr. <hi rendition="#aq">XXIII</hi>, kennen gelernt habe, wo-<lb/> ſelbſt ſie auf S. 115, unter Nr. 2147, als „Rotwelſche Gram-<lb/> matica oder Anweiſung, wie man dieſe Sprach erlernen“ (Frank-<lb/> furt a. M. 1704) angeführt iſt.</p><lb/> <p>Endlich iſt die rotwelſche Grammatik im Jahre 1755 zu<lb/> Frankfurt a. M. unter folgendem Titel erſchienen: „Rotwellſche<lb/> Gram̄atik/ oder/ Sprachkunſt,/ Das iſt:/ Anweiſung/ wie<lb/> man dieſe Sprache in wenig Stunden/ erlernen, reden, und ver-<lb/> ſtehen möge;/ Abſonderlich denenjenigen zum Nutzen und/ Vor-<lb/> theil, die ſich auf Reiſen, in Wirthshäu/ ſern und andern Ge-<lb/> ſellſchafften befinden,/ das daſelbſt einſchleichende Spitzbuben-Ge-<lb/> ſindel,/ die ſich dieſer Sprache befleißigen, zu erkennen, um/<lb/> ihren diebiſchen Anſchlägen dadurch zu/ entgehen;/ Nebſt einigen/<lb/> hiſtoriſchen Nachahmungen,/ durch welche ein Anfänger deſto eher<lb/> zur/ Vollkommenheit gelangen kan./ Auf der zweiten Seite des<lb/> Titelblattes: „Der Cameſirer an die Gleicher. Verkneiſtets alſo“<lb/> u. ſ. w., mit der gegenüberſtehenden Ueberſetzung.</p><lb/> <p>Nach einer vier Seiten langen unbedeutenden Vorrede kommt<lb/> auf einem einzelnen Blatte ein ſchlechter Holzſchnitt, eine graphiſche<lb/> Aufgabe: in einem Oval zwölf oben, unten, mitten und an beiden<lb/> Seiten angedeutete Punkte mit Linien innerhalb des Ovals zu ver-<lb/> binden, ohne daß die Linien ſich ſchneiden; mit der graphiſchen Auf-<lb/> löſung und zwei Verſen darunter.</p><lb/> <p>Dann folgt: „Rothwelſch-Deutſch und Deutſch-Rothwel-<lb/> ſches Wörter-Buch Der Rothwelſchen Sprachkunſt“, welches ſchon<lb/> 878 Gaunervocabeln (S. 1—28) enthält und die jüdiſchen Aus-<lb/> drücke beſonders bezeichnet. Leider hat dies Wörterbuch viele arge<lb/> Druckfehler. Nachdem jener „Vocabular“ auch in deutſch-rot-<lb/> welſcher Folge (S. 29—50) gegeben wird, kommt S. 51—66 die<lb/> „Dritte Abhandlung“, welche „die hiſtoriſchen Nachahmungen“<lb/> als Uebungsſtücke in der Gaunerſprache enthält und den „reiſenden<lb/> Kaufmannsdiener Philander“ in eine Gaunerherberge einführt, wo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0178]
Vagatorum von 1528. Dieſe Ausgabe von 1601 iſt mir un-
bekannt geblieben, ſowie eine ſpätere Ausgabe, deren ohnehin ver-
kürzten Titel ich nur aus Stargardt’s „Catalogue de librairie
ancienne“ (Berlin 1855), Nr. XXIII, kennen gelernt habe, wo-
ſelbſt ſie auf S. 115, unter Nr. 2147, als „Rotwelſche Gram-
matica oder Anweiſung, wie man dieſe Sprach erlernen“ (Frank-
furt a. M. 1704) angeführt iſt.
Endlich iſt die rotwelſche Grammatik im Jahre 1755 zu
Frankfurt a. M. unter folgendem Titel erſchienen: „Rotwellſche
Gram̄atik/ oder/ Sprachkunſt,/ Das iſt:/ Anweiſung/ wie
man dieſe Sprache in wenig Stunden/ erlernen, reden, und ver-
ſtehen möge;/ Abſonderlich denenjenigen zum Nutzen und/ Vor-
theil, die ſich auf Reiſen, in Wirthshäu/ ſern und andern Ge-
ſellſchafften befinden,/ das daſelbſt einſchleichende Spitzbuben-Ge-
ſindel,/ die ſich dieſer Sprache befleißigen, zu erkennen, um/
ihren diebiſchen Anſchlägen dadurch zu/ entgehen;/ Nebſt einigen/
hiſtoriſchen Nachahmungen,/ durch welche ein Anfänger deſto eher
zur/ Vollkommenheit gelangen kan./ Auf der zweiten Seite des
Titelblattes: „Der Cameſirer an die Gleicher. Verkneiſtets alſo“
u. ſ. w., mit der gegenüberſtehenden Ueberſetzung.
Nach einer vier Seiten langen unbedeutenden Vorrede kommt
auf einem einzelnen Blatte ein ſchlechter Holzſchnitt, eine graphiſche
Aufgabe: in einem Oval zwölf oben, unten, mitten und an beiden
Seiten angedeutete Punkte mit Linien innerhalb des Ovals zu ver-
binden, ohne daß die Linien ſich ſchneiden; mit der graphiſchen Auf-
löſung und zwei Verſen darunter.
Dann folgt: „Rothwelſch-Deutſch und Deutſch-Rothwel-
ſches Wörter-Buch Der Rothwelſchen Sprachkunſt“, welches ſchon
878 Gaunervocabeln (S. 1—28) enthält und die jüdiſchen Aus-
drücke beſonders bezeichnet. Leider hat dies Wörterbuch viele arge
Druckfehler. Nachdem jener „Vocabular“ auch in deutſch-rot-
welſcher Folge (S. 29—50) gegeben wird, kommt S. 51—66 die
„Dritte Abhandlung“, welche „die hiſtoriſchen Nachahmungen“
als Uebungsſtücke in der Gaunerſprache enthält und den „reiſenden
Kaufmannsdiener Philander“ in eine Gaunerherberge einführt, wo
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