Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858.aller Kartenspiele geben, welche nicht nur in den verschiedenen Das Volteschlagen, eigentlich nichts anderes als ein be- 1) Das falsche Mischen: Siuf magbia sein; ein eigener Ausdruck für Volte existirt in der Gaunersprache nicht. 2) Am deutlichsten ist sie in dem anonymen Werke: "Der verrathene und von allen seinen Geheimnissen entblößte falsche Spieler" (zwei Theile; ohne Druckort 1776), und besonders in dem kleinen Buche: "Der Kartenkünstler" von Christ. Ludwig Hoffmann (Hamburg 1843) beschrieben. 3) Wie überhaupt in Bezug auf alles falsche Spiel, so auch auf die
aller Kartenſpiele geben, welche nicht nur in den verſchiedenen Das Volteſchlagen, eigentlich nichts anderes als ein be- 1) Das falſche Miſchen: Siuf magbia ſein; ein eigener Ausdruck für Volte exiſtirt in der Gaunerſprache nicht. 2) Am deutlichſten iſt ſie in dem anonymen Werke: „Der verrathene und von allen ſeinen Geheimniſſen entblößte falſche Spieler“ (zwei Theile; ohne Druckort 1776), und beſonders in dem kleinen Buche: „Der Kartenkünſtler“ von Chriſt. Ludwig Hoffmann (Hamburg 1843) beſchrieben. 3) Wie überhaupt in Bezug auf alles falſche Spiel, ſo auch auf die
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aller Kartenſpiele geben, welche nicht nur in den verſchiedenen
Ländern Deutſchlands, ſondern auch in den einzelnen Städten
und Dörfern, in den mannichfachſten Variationen üblich ſind. Es
gilt hier nur vorzugsweiſe, die weſentlichen techniſchen Mittel dar-
zuſtellen, deren ſich die Zchokker bedienen.
Das Volteſchlagen, eigentlich nichts anderes als ein be-
trügliches Miſchen 1) der Karten, iſt die betrügeriſche Fertigkeit,
beſtimmte Karten, welche der Zchokker ſich gemerkt hat, heimlich
an die Stelle im Kartenſpiel zu bringen, wohin er ſie haben will.
Man findet die Beſchreibung der Volte in ihren verſchiedenen
Arten, mit zwei Händen, oder mit einer Hand, welche letztere Art
jedoch die merklichere iſt, in allen Kartenkünſtlerbüchern, in welchen
ſich aber jede Beſchreibung unbeholfen macht 2), wenn man die
eminente Praxis dieſes, ſelbſt bei angeſtrengter Beobachtung kaum
in einer unſcheinlichen kurzen Handbewegung wahrnehmbaren,
ungemein geſchickten Kunſtſtückes ſieht. Doch entgeht dem auf-
merkſamen Blicke jene leichte Handbewegung nicht in dem Mo-
mente, wenn der Zchokker gleich nach dem Abheben die
beiden Kartenhaufen aufeinander legt und die Karten
in die Hand nimmt. Weniger Uebung koſtet das verſchieden-
artige künſtliche Miſchen, bei welchem die von dem Zchokker ge-
wählten Karten mit dem Winkel des Daumens und Zeigefingers
vor oder hinter den zum Miſchen bewegten Karten feſtgehalten
und nach oben und unten gelegt, und nach dem Abheben mittels
der Volte an die beabſichtigte Stelle gebracht werden. Bei ſcharfer
Aufmerkſamkeit, namentlich in dem Moment, wenn der Spieler
die Karte nach dem Abheben wieder in die Hand nimmt,
wird auch dieſer Trug nicht unentdeckt bleiben können. 3)
1) Das falſche Miſchen: Siuf magbia ſein; ein eigener Ausdruck für
Volte exiſtirt in der Gaunerſprache nicht.
2) Am deutlichſten iſt ſie in dem anonymen Werke: „Der verrathene und
von allen ſeinen Geheimniſſen entblößte falſche Spieler“ (zwei Theile; ohne
Druckort 1776), und beſonders in dem kleinen Buche: „Der Kartenkünſtler“
von Chriſt. Ludwig Hoffmann (Hamburg 1843) beſchrieben.
3) Wie überhaupt in Bezug auf alles falſche Spiel, ſo auch auf die
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