Zimmermann mindestens die vorhandene Polizei als gegen- wärtige Erscheinung unter dem richtig gewählten Namen der "deutschen Polizei des 19. Jahrhunderts" auffaßte, durch seine geistreiche Analyse zur objectiven Anschauung brachte, dabei aber auch aussprach und darlegte, wie nothwendig und möglich eine Reform der deutschen Polizei sei. Diese Nothwendigkeit und Möglichkeit, die deutsche Polizei aus ihrem unleugbaren Noth- stande zu retten, tritt erst dann recht lebendig hervor, wenn man Zimmermann's bedeutsame Erscheinung mit der von ihm ganz verschiedenen, aber mit ihm zusammentreffenden, höchst bedeut- samen Erscheinung des genialen Riehl verbindet. Wie Zimmer- mann eine geistvolle Analyse der Polizei des 19. Jahrhunderts dargestellt hat, so hat Riehl in seiner "Naturgeschichte des Volks" das deutsche Volk in geistreichen Zügen gezeichnet. Jn beiden Darstellungen erkennt man, was der gegenwärtige Befund beider Factoren, des Volks und der Polizei, Natürliches und Unnatür- liches behalten hat, und wie viel sich verständigen und ausgleichen muß. Beide Darstellungen enthalten zusammen so viel positive und negative Elemente, daß sie in ihrer nothwendigen und natürlichen wechselseitigen Berührung, wie in einem physikalischen Proceß, den leuchtenden Funken über die Geschichte entzündet haben, in welcher die deutsche Volksnatur mit der ganzen Gewalt ihres christlich-sittlichen Wesens hervortritt, und deutlich zeigt und fordert, was die christlich-deutsche Polizei zu bedeuten und zu gewähren hat.
Sowol der Hinblick auf die Zahl der Verbrechen, welche sich namentlich seit 1848 in grauenhafter Weise fast um das Doppelte vermehrt, auf die ganze gegenwärtige Zeitrichtung, welche
Zimmermann mindeſtens die vorhandene Polizei als gegen- wärtige Erſcheinung unter dem richtig gewählten Namen der „deutſchen Polizei des 19. Jahrhunderts“ auffaßte, durch ſeine geiſtreiche Analyſe zur objectiven Anſchauung brachte, dabei aber auch ausſprach und darlegte, wie nothwendig und möglich eine Reform der deutſchen Polizei ſei. Dieſe Nothwendigkeit und Möglichkeit, die deutſche Polizei aus ihrem unleugbaren Noth- ſtande zu retten, tritt erſt dann recht lebendig hervor, wenn man Zimmermann’s bedeutſame Erſcheinung mit der von ihm ganz verſchiedenen, aber mit ihm zuſammentreffenden, höchſt bedeut- ſamen Erſcheinung des genialen Riehl verbindet. Wie Zimmer- mann eine geiſtvolle Analyſe der Polizei des 19. Jahrhunderts dargeſtellt hat, ſo hat Riehl in ſeiner „Naturgeſchichte des Volks“ das deutſche Volk in geiſtreichen Zügen gezeichnet. Jn beiden Darſtellungen erkennt man, was der gegenwärtige Befund beider Factoren, des Volks und der Polizei, Natürliches und Unnatür- liches behalten hat, und wie viel ſich verſtändigen und ausgleichen muß. Beide Darſtellungen enthalten zuſammen ſo viel poſitive und negative Elemente, daß ſie in ihrer nothwendigen und natürlichen wechſelſeitigen Berührung, wie in einem phyſikaliſchen Proceß, den leuchtenden Funken über die Geſchichte entzündet haben, in welcher die deutſche Volksnatur mit der ganzen Gewalt ihres chriſtlich-ſittlichen Weſens hervortritt, und deutlich zeigt und fordert, was die chriſtlich-deutſche Polizei zu bedeuten und zu gewähren hat.
Sowol der Hinblick auf die Zahl der Verbrechen, welche ſich namentlich ſeit 1848 in grauenhafter Weiſe faſt um das Doppelte vermehrt, auf die ganze gegenwärtige Zeitrichtung, welche
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Zimmermann mindeſtens die vorhandene Polizei als gegen-
wärtige Erſcheinung unter dem richtig gewählten Namen
der „deutſchen Polizei des 19. Jahrhunderts“ auffaßte, durch
ſeine geiſtreiche Analyſe zur objectiven Anſchauung brachte, dabei
aber auch ausſprach und darlegte, wie nothwendig und möglich
eine Reform der deutſchen Polizei ſei. Dieſe Nothwendigkeit und
Möglichkeit, die deutſche Polizei aus ihrem unleugbaren Noth-
ſtande zu retten, tritt erſt dann recht lebendig hervor, wenn man
Zimmermann’s bedeutſame Erſcheinung mit der von ihm ganz
verſchiedenen, aber mit ihm zuſammentreffenden, höchſt bedeut-
ſamen Erſcheinung des genialen Riehl verbindet. Wie Zimmer-
mann eine geiſtvolle Analyſe der Polizei des 19. Jahrhunderts
dargeſtellt hat, ſo hat Riehl in ſeiner „Naturgeſchichte des Volks“
das deutſche Volk in geiſtreichen Zügen gezeichnet. Jn beiden
Darſtellungen erkennt man, was der gegenwärtige Befund beider
Factoren, des Volks und der Polizei, Natürliches und Unnatür-
liches behalten hat, und wie viel ſich verſtändigen und ausgleichen
muß. Beide Darſtellungen enthalten zuſammen ſo viel poſitive und
negative Elemente, daß ſie in ihrer nothwendigen und natürlichen
wechſelſeitigen Berührung, wie in einem phyſikaliſchen Proceß,
den leuchtenden Funken über die Geſchichte entzündet haben, in
welcher die deutſche Volksnatur mit der ganzen Gewalt ihres
chriſtlich-ſittlichen Weſens hervortritt, und deutlich zeigt und fordert,
was die chriſtlich-deutſche Polizei zu bedeuten und zu gewähren hat.
2) Die Aufgabe der deutſchen Polizei.
Fünfundneunzigſtes Kapitel.
a) Der allgemeine Nothſtand.
Sowol der Hinblick auf die Zahl der Verbrechen, welche
ſich namentlich ſeit 1848 in grauenhafter Weiſe faſt um das
Doppelte vermehrt, auf die ganze gegenwärtige Zeitrichtung, welche
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum02_1858/366>, abgerufen am 24.11.2024.
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