Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.S. 640--643, eine kurze Uebersicht gibt, Chrysander in seiner Ab- Fünsundvierzigstes Kapitel. 3) Die grammatische und lexikographische Titeratur. Es muß auf den ersten Anblick überraschen, daß eine so große 1) Auch Eisenmenger, "Entdecktes Judenthum", führt am Schluß des Re- gisters über die von ihm benutzten Werke vierzehn "Teutsch-hebräische Bücher" an. 2) Die von Steinschneider mit Recht "eine in ihrer Art einzige Bücher- sammlung" genannte Bibliothek des ehemaligen Rabbiners David Oppenheim zu Prag mußte leider in das Ausland übergehen, da kein deutsches Land den billigen Kaufpreis bewilligte. So bildet diese Bibliothek einen höchst seltenen und merkwürdigen Hauptschmuck der Bibliothek zu Oxford. 14*
S. 640—643, eine kurze Ueberſicht gibt, Chryſander in ſeiner Ab- Fünſundvierzigſtes Kapitel. 3) Die grammatiſche und lexikographiſche Titeratur. Es muß auf den erſten Anblick überraſchen, daß eine ſo große 1) Auch Eiſenmenger, „Entdecktes Judenthum“, führt am Schluß des Re- giſters über die von ihm benutzten Werke vierzehn „Teutſch-hebräiſche Bücher“ an. 2) Die von Steinſchneider mit Recht „eine in ihrer Art einzige Bücher- ſammlung“ genannte Bibliothek des ehemaligen Rabbiners David Oppenheim zu Prag mußte leider in das Ausland übergehen, da kein deutſches Land den billigen Kaufpreis bewilligte. So bildet dieſe Bibliothek einen höchſt ſeltenen und merkwürdigen Hauptſchmuck der Bibliothek zu Oxford. 14*
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S. 640—643, eine kurze Ueberſicht gibt, Chryſander in ſeiner Ab-
handlung „Vom Nutzen des Judendeutſch“, S. 9—19, ſchon
einen bedeutenden Nachweis liefert 1), bis dann M. Steinſchneider
in Naumann’s „Serapeum, Zeitſchrift für Bibliothekwiſſenſchaft,
Handſchriftenkunde und ältere Literatur“, Jahrg. 1848, Nr. 20—
24; Jahrg. 1849, Nr. 1—3, 5—9, nach einem handſchriftlichen
Katalog der Oppenheim’ſchen Bibliothek zu Oxford 2) ein höchſt
werthvolles Verzeichniß gegeben hat, auf welches hier verwieſen
werden muß.
Fünſundvierzigſtes Kapitel.
3) Die grammatiſche und lexikographiſche Titeratur.
Es muß auf den erſten Anblick überraſchen, daß eine ſo große
und weitgreifende Literatur, wie die jüdiſchdeutſche Sprache ſolche
aufzuweiſen hat, aller und jeder Grammatik entbehrt und daß ge-
rade das Judenthum, welches die jüdiſchdeutſche Literatur als ſeine
ſpecifiſche Eigenthümlichkeit in Anſpruch nahm, durchaus an keiner
Grammatik ſich verſucht hat und daß auch bis zur Stunde alle
ſogenannten jüdiſchdeutſchen Grammatiken und Lehrbücher nur auf
eine ſehr dürftige Anweiſung zum Leſen und Schreiben beſchränkt
geblieben ſind. Man kann dieſen Mangel nicht auf die allgemeine
Wahrnehmung ſtützen, daß ein Volksdialekt beſonders darum einer
ſpecifiſchen Grammatik entbehrt, weil er in der Fülle ſeines leben-
dig hervorſprudelnden Sprachreichthums mit natürlichem Gefälle
immer dem Hauptſtrome zuſtrebt, um, von dieſem ergriffen, in die
gemeinſame Geſammtſtrömung aufzugehen, welche eben erſt in
1) Auch Eiſenmenger, „Entdecktes Judenthum“, führt am Schluß des Re-
giſters über die von ihm benutzten Werke vierzehn „Teutſch-hebräiſche Bücher“ an.
2) Die von Steinſchneider mit Recht „eine in ihrer Art einzige Bücher-
ſammlung“ genannte Bibliothek des ehemaligen Rabbiners David Oppenheim
zu Prag mußte leider in das Ausland übergehen, da kein deutſches Land den
billigen Kaufpreis bewilligte. So bildet dieſe Bibliothek einen höchſt ſeltenen
und merkwürdigen Hauptſchmuck der Bibliothek zu Oxford.
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