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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Wörterbuch enthaltenen Präpositionen zu verstehen. Das Weitere
vgl. bei Rödiger, §. 154.

Ueber die Verwendung der Präpositionen bei dem Substan-
tiv als Surrogate für die in Flexionssprachen vorhandenen Casus
bedarf es keiner weitern Auseinandersetzung. Wie schon erwähnt,
gibt es im Hebräischen keine Casusendungen und Casusbezeich-
nungen. Nur als Rest alter Casusendungen tritt oft das [fremdsprachliches Material]
als eine Art Accusativ bei Bestimmung von Ort und Verhältniß
hervor, z. B.: [fremdsprachliches Material], babela, zu Babel und nach Babel. 1)
Am häufigsten wird der Accusativ mit vorgesetztem [fremdsprachliches Material], et ([fremdsprachliches Material],
ot), angezeigt, z. B.: [fremdsprachliches Material], bara
elohim et haschamaim weet haarez,
es schuf der Herr die Him-
mel und die Erde. So kommt Stern, a. a. O., S. 189, dazu,
das Declinationsparadigma behemo mit dem Artikel und Präpo-
sitionen aufzustellen, welche allerdings in ihrer Bedeutung den
deutschen Casusendungen entsprechen, ohne daß jedoch von einer
wirklichen Declination die Rede sein kann. Das Paradigma
mag mit hinzugefügten deutschrabbinischen Lettern hier abgedruckt
werden:

Nom. Habehemo [fremdsprachliches Material] das Vieh,
Gen. Min Habehemo [fremdsprachliches Material] des Viehes,
Dat. El Habehemo [fremdsprachliches Material] dem Vieh,
Acc. Et Habehemo [fremdsprachliches Material] das Vieh,
Voc. Habehemo [fremdsprachliches Material] Vieh,
Abl. Min Habehemo [fremdsprachliches Material] von dem Vieh.

Der Plural [fremdsprachliches Material], behemos, wird in dieser Weise völlig
gleich mit dem Singular behandelt.

Schließlich ist zum Zeugniß der argen Verwilderung der
jüdischdeutschen Sprache noch zu erwähnen, daß zuweilen sogar
vor deutschen Wörtern hebräische Präpositionen gebraucht werden,
wie denn unter anderm dieser grammatische Unfug beständig im

1) Doch geht durch Vorsetzung einer Präposition diese Bedeutsamkeit zu
Grunde, z. B. [fremdsprachliches Material], mibabela, von Babel her.

Wörterbuch enthaltenen Präpoſitionen zu verſtehen. Das Weitere
vgl. bei Rödiger, §. 154.

Ueber die Verwendung der Präpoſitionen bei dem Subſtan-
tiv als Surrogate für die in Flexionsſprachen vorhandenen Caſus
bedarf es keiner weitern Auseinanderſetzung. Wie ſchon erwähnt,
gibt es im Hebräiſchen keine Caſusendungen und Caſusbezeich-
nungen. Nur als Reſt alter Caſusendungen tritt oft das [fremdsprachliches Material]
als eine Art Accuſativ bei Beſtimmung von Ort und Verhältniß
hervor, z. B.: [fremdsprachliches Material], babela, zu Babel und nach Babel. 1)
Am häufigſten wird der Accuſativ mit vorgeſetztem [fremdsprachliches Material], et ([fremdsprachliches Material],
ot), angezeigt, z. B.: [fremdsprachliches Material], bara
elohim et haschamaim weet haarez,
es ſchuf der Herr die Him-
mel und die Erde. So kommt Stern, a. a. O., S. 189, dazu,
das Declinationsparadigma behemo mit dem Artikel und Präpo-
ſitionen aufzuſtellen, welche allerdings in ihrer Bedeutung den
deutſchen Caſusendungen entſprechen, ohne daß jedoch von einer
wirklichen Declination die Rede ſein kann. Das Paradigma
mag mit hinzugefügten deutſchrabbiniſchen Lettern hier abgedruckt
werden:

Nom. Habehemo [fremdsprachliches Material] das Vieh,
Gen. Min Habehemo [fremdsprachliches Material] des Viehes,
Dat. El Habehemo [fremdsprachliches Material] dem Vieh,
Acc. Et Habehemo [fremdsprachliches Material] das Vieh,
Voc. Habehemo [fremdsprachliches Material] Vieh,
Abl. Min Habehemo [fremdsprachliches Material] von dem Vieh.

Der Plural [fremdsprachliches Material], behemos, wird in dieſer Weiſe völlig
gleich mit dem Singular behandelt.

Schließlich iſt zum Zeugniß der argen Verwilderung der
jüdiſchdeutſchen Sprache noch zu erwähnen, daß zuweilen ſogar
vor deutſchen Wörtern hebräiſche Präpoſitionen gebraucht werden,
wie denn unter anderm dieſer grammatiſche Unfug beſtändig im

1) Doch geht durch Vorſetzung einer Präpoſition dieſe Bedeutſamkeit zu
Grunde, z. B. [fremdsprachliches Material], mibabela, von Babel her.
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[372/0406] Wörterbuch enthaltenen Präpoſitionen zu verſtehen. Das Weitere vgl. bei Rödiger, §. 154. Ueber die Verwendung der Präpoſitionen bei dem Subſtan- tiv als Surrogate für die in Flexionsſprachen vorhandenen Caſus bedarf es keiner weitern Auseinanderſetzung. Wie ſchon erwähnt, gibt es im Hebräiſchen keine Caſusendungen und Caſusbezeich- nungen. Nur als Reſt alter Caſusendungen tritt oft das _ als eine Art Accuſativ bei Beſtimmung von Ort und Verhältniß hervor, z. B.: _ , babela, zu Babel und nach Babel. 1) Am häufigſten wird der Accuſativ mit vorgeſetztem _ , et (_ , ot), angezeigt, z. B.: _ , bara elohim et haschamaim weet haarez, es ſchuf der Herr die Him- mel und die Erde. So kommt Stern, a. a. O., S. 189, dazu, das Declinationsparadigma behemo mit dem Artikel und Präpo- ſitionen aufzuſtellen, welche allerdings in ihrer Bedeutung den deutſchen Caſusendungen entſprechen, ohne daß jedoch von einer wirklichen Declination die Rede ſein kann. Das Paradigma mag mit hinzugefügten deutſchrabbiniſchen Lettern hier abgedruckt werden: Nom. Habehemo _ das Vieh, Gen. Min Habehemo _ des Viehes, Dat. El Habehemo _ dem Vieh, Acc. Et Habehemo _ das Vieh, Voc. Habehemo _ Vieh, Abl. Min Habehemo _ von dem Vieh. Der Plural _ , behemos, wird in dieſer Weiſe völlig gleich mit dem Singular behandelt. Schließlich iſt zum Zeugniß der argen Verwilderung der jüdiſchdeutſchen Sprache noch zu erwähnen, daß zuweilen ſogar vor deutſchen Wörtern hebräiſche Präpoſitionen gebraucht werden, wie denn unter anderm dieſer grammatiſche Unfug beſtändig im 1) Doch geht durch Vorſetzung einer Präpoſition dieſe Bedeutſamkeit zu Grunde, z. B. _ , mibabela, von Babel her.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/406>, abgerufen am 22.11.2024.