Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.Kunstausdruck gemacht wurde, doch schon nach viel ältern sprach- Doch darf auf die Schreibung selbst eben nicht viel Gewicht 1) Wackernagel, "Althochdeutsches Lesebuch", S. 922, 22. 2) Wackernagel, a. a. O., S. 999, 28. 3) J. A. Schmeller, "Bayerisches Wörterbuch" (4 Thle., Stuttgart und Tübingen 1827--37), III, 168, 24, führt die Rott, Reise, Tour, an, wobei er die Schreibung Rod als die vielleicht richtigere empfiehlt, wozu er aus der Tiroler Landordnung von 1603 die Stelle hervorhebt: "Das Salz wird von Station zu Station durch Roden, Rodfarten, Rodfueren spedirt." Doch führt er aus einer Urkunde von 1450 das Beispiel an: "So haben die von Mitter- wald ein Rott gemacht, daß keiner nicht fahr, dann es sey an ihm; daß er nicht fahr, dann es sey die Rott an ihm." Vgl. dazu: J. Chr. von Schmid, "Schwäbisches Wörterbuch" (Stuttgart 1831), S. 436: Rodwesen, Pack- und Fuhrwesen. 4) Vgl. Th. I, S. 123.
Kunſtausdruck gemacht wurde, doch ſchon nach viel ältern ſprach- Doch darf auf die Schreibung ſelbſt eben nicht viel Gewicht 1) Wackernagel, „Althochdeutſches Leſebuch“, S. 922, 22. 2) Wackernagel, a. a. O., S. 999, 28. 3) J. A. Schmeller, „Bayeriſches Wörterbuch“ (4 Thle., Stuttgart und Tübingen 1827—37), III, 168, 24, führt die Rott, Reiſe, Tour, an, wobei er die Schreibung Rod als die vielleicht richtigere empfiehlt, wozu er aus der Tiroler Landordnung von 1603 die Stelle hervorhebt: „Das Salz wird von Station zu Station durch Roden, Rodfarten, Rodfueren ſpedirt.“ Doch führt er aus einer Urkunde von 1450 das Beiſpiel an: „So haben die von Mitter- wald ein Rott gemacht, daß keiner nicht fahr, dann es ſey an ihm; daß er nicht fahr, dann es ſey die Rott an ihm.“ Vgl. dazu: J. Chr. von Schmid, „Schwäbiſches Wörterbuch“ (Stuttgart 1831), S. 436: Rodweſen, Pack- und Fuhrweſen. 4) Vgl. Th. I, S. 123.
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Kunſtausdruck gemacht wurde, doch ſchon nach viel ältern ſprach-
lichen Urkunden in dieſer Bedeutung mit faſt überall durchgreifen-
der Verdoppelung des t gebraucht wurde, z. B. in „Halbſuter’s
Lied von dem Strit zu Sempach“ (14. Jahrhundert):
Rutschman von Rinach nam ein rott
Reit ze Sempach an den graben:
Nun gend harusz ein morgen brott 1) u. ſ. w.
wo ſogar des Reims wegen das ahd. brôt in brott verwandelt
iſt. Ferner in der „Mörin“ Hermann’s von Sachſenheim (15.
Jahrhundert):
Sunst muosz ich leyder schweigen hie
Inn dem eyn kleyne rott her gieng 2) u. ſ. w.
Doch darf auf die Schreibung ſelbſt eben nicht viel Gewicht
gelegt werden, da ſie nicht immer gleichmäßig unterſchieden wor-
den iſt. 3) Am Schluß des baſeler Mandats, vor dem kurzen
Vocabular, hat ſowol Brückner wie Ebener, welche doch wol aus
einem und demſelben Manuſcript geſchöpft haben 4), Rottwelſch,
während Johannes Knebel ebendaſelbſt Rotwelſch ſchreibt. Das
Manuſcriptvocabular des züricher Rathsherrn Gerold Edlibach von
1488 iſt überſchrieben: Hie stat fokabel des rotwelsch. Ebenſo
hat der Liber Vagatorum wie die Dekk’ſche und Humm’ſche Aus-
gabe der Rotwelſchen Grammatik die Schreibung Rotwelſch;
der Bedeler orden hat auf dem Titel und in der Ueberſchrift des
Vocabulars die Schreibung rotwelſch, während das Vocabular
1) Wackernagel, „Althochdeutſches Leſebuch“, S. 922, 22.
2) Wackernagel, a. a. O., S. 999, 28.
3) J. A. Schmeller, „Bayeriſches Wörterbuch“ (4 Thle., Stuttgart und
Tübingen 1827—37), III, 168, 24, führt die Rott, Reiſe, Tour, an, wobei
er die Schreibung Rod als die vielleicht richtigere empfiehlt, wozu er aus der
Tiroler Landordnung von 1603 die Stelle hervorhebt: „Das Salz wird von
Station zu Station durch Roden, Rodfarten, Rodfueren ſpedirt.“ Doch führt
er aus einer Urkunde von 1450 das Beiſpiel an: „So haben die von Mitter-
wald ein Rott gemacht, daß keiner nicht fahr, dann es ſey an ihm; daß er
nicht fahr, dann es ſey die Rott an ihm.“ Vgl. dazu: J. Chr. von Schmid,
„Schwäbiſches Wörterbuch“ (Stuttgart 1831), S. 436: Rodweſen, Pack- und
Fuhrweſen.
4) Vgl. Th. I, S. 123.
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