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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Kammern (camerae) auf und zwar in der Ordnung, daß die
einander entsprechenden Einer, Zehner und Hunderte in je eine
Kammer zusammengesetzt werden, wie die zur Erläuterung unter-
gesetzten Zahlen ausweisen. 1)

IIIIII
[fremdsprachliches Material - fehlt]
300. 30. 3.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
200. 20. 2.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
100. 10. 1.
VI[fremdsprachliches Material - fehlt]
600. 60. 6.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
500. 50. 5.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
400. 40. 4.
IV
[fremdsprachliches Material - fehlt]
900. 90. 9.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
800. 80. 8.
[fremdsprachliches Material - fehlt]
700. 70. 7.
IXVIIIVII

Jn dieser Darstellung erkennt man schon die Grundzüge der
noch heute in den Glücksbuden vielgebrauchten Zahlenlottokarten
mit den dabei üblichen (Th. III, Kap. 35 bei der Fallmachersprache
angedeuteten) Classificationen und Kunstbezeichnungen. Jnteressan-
ter ist aber noch die weitere Ausbeutung dieses Kammersystems.
Nach ihren äußern viereckigen Umrissen wurden nämlich die oben
dargestellten neun Kammern als Fragmente eines Vierecks syste-
matisch von den Kabbalisten zu Buchstaben verwandt und in eine
(oben mit römischen Ziffern bezeichnete) bestimmte Reihenfolge ge-
bracht, sodaß jede Kammer durch eine bestimmte Figur nach fol-
gendem System dargestellt wurde:

[irrelevantes Material - Zeichen fehlt]
IX VIII VII VI V IV III II I

bus coelorum: tertia vero tenet quatuor reliquas literas, cum quinque
finalibus per ordinem, scilic. [fremdsprachliches Material - fehlt] signacula centenariorum rerum-
que inferiorum, videlicet quatuor elementorum simplicium et quinque
generum compositorum perfectorum.
1) Will man die hebräische Alphabetfolge richtig herausfinden, so liest man
zuerst die ersten Buchstaben aller neun Kammern, dann die zweiten und endlich
die dritten aller Kammern durch.

Kammern (camerae) auf und zwar in der Ordnung, daß die
einander entſprechenden Einer, Zehner und Hunderte in je eine
Kammer zuſammengeſetzt werden, wie die zur Erläuterung unter-
geſetzten Zahlen ausweiſen. 1)

IIIIII
[fremdsprachliches Material – fehlt]
300. 30. 3.
[fremdsprachliches Material – fehlt]
200. 20. 2.
[fremdsprachliches Material – fehlt]
100. 10. 1.
VI[fremdsprachliches Material – fehlt]
600. 60. 6.
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500. 50. 5.
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400. 40. 4.
IV
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800. 80. 8.
[fremdsprachliches Material – fehlt]
700. 70. 7.
IXVIIIVII

Jn dieſer Darſtellung erkennt man ſchon die Grundzüge der
noch heute in den Glücksbuden vielgebrauchten Zahlenlottokarten
mit den dabei üblichen (Th. III, Kap. 35 bei der Fallmacherſprache
angedeuteten) Claſſificationen und Kunſtbezeichnungen. Jntereſſan-
ter iſt aber noch die weitere Ausbeutung dieſes Kammerſyſtems.
Nach ihren äußern viereckigen Umriſſen wurden nämlich die oben
dargeſtellten neun Kammern als Fragmente eines Vierecks ſyſte-
matiſch von den Kabbaliſten zu Buchſtaben verwandt und in eine
(oben mit römiſchen Ziffern bezeichnete) beſtimmte Reihenfolge ge-
bracht, ſodaß jede Kammer durch eine beſtimmte Figur nach fol-
gendem Syſtem dargeſtellt wurde:

[irrelevantes Material – Zeichen fehlt]
IX VIII VII VI V IV III II I

bus coelorum: tertia vero tenet quatuor reliquas literas, cum quinque
finalibus per ordinem, scilic. [fremdsprachliches Material – fehlt] signacula centenariorum rerum-
que inferiorum, videlicet quatuor elementorum simplicium et quinque
generum compositorum perfectorum.
1) Will man die hebräiſche Alphabetfolge richtig herausfinden, ſo lieſt man
zuerſt die erſten Buchſtaben aller neun Kammern, dann die zweiten und endlich
die dritten aller Kammern durch.
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[8/0020] Kammern (camerae) auf und zwar in der Ordnung, daß die einander entſprechenden Einer, Zehner und Hunderte in je eine Kammer zuſammengeſetzt werden, wie die zur Erläuterung unter- geſetzten Zahlen ausweiſen. 1) III II I _ 300. 30. 3. _ 200. 20. 2. _ 100. 10. 1. VI _ 600. 60. 6. _ 500. 50. 5. _ 400. 40. 4. IV _ 900. 90. 9. _ 800. 80. 8. _ 700. 70. 7. IX VIII VII Jn dieſer Darſtellung erkennt man ſchon die Grundzüge der noch heute in den Glücksbuden vielgebrauchten Zahlenlottokarten mit den dabei üblichen (Th. III, Kap. 35 bei der Fallmacherſprache angedeuteten) Claſſificationen und Kunſtbezeichnungen. Jntereſſan- ter iſt aber noch die weitere Ausbeutung dieſes Kammerſyſtems. Nach ihren äußern viereckigen Umriſſen wurden nämlich die oben dargeſtellten neun Kammern als Fragmente eines Vierecks ſyſte- matiſch von den Kabbaliſten zu Buchſtaben verwandt und in eine (oben mit römiſchen Ziffern bezeichnete) beſtimmte Reihenfolge ge- bracht, ſodaß jede Kammer durch eine beſtimmte Figur nach fol- gendem Syſtem dargeſtellt wurde: _ IX VIII VII VI V IV III II I 1) 1) Will man die hebräiſche Alphabetfolge richtig herausfinden, ſo lieſt man zuerſt die erſten Buchſtaben aller neun Kammern, dann die zweiten und endlich die dritten aller Kammern durch. 1) bus coelorum: tertia vero tenet quatuor reliquas literas, cum quinque finalibus per ordinem, scilic. _ signacula centenariorum rerum- que inferiorum, videlicet quatuor elementorum simplicium et quinque generum compositorum perfectorum.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/20>, abgerufen am 21.11.2024.