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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Chut Decke
Chut (chut), der Faden, Bindfaden, die Schnur, Binde, der Strick zum
Knebeln.
Clubb, eine Menschenzahl bis zu zehn Personen; synonym mit Bau.
Commerce machen, spielen, Spieler von Profession sein.
Cumpanie, verdorben aus campanella, die Uhr.
Cymbeln, s. Zimbeln.
D.
Dabeln, dabbeln, dobbeln, duppeln, doppeln, toppeln (lat. duplus,
ahd. toppel, engl. double), nd. Ausdruck, doppeln, zwiefach machen, auf dem
Bret, mit Würfeln spielen. Dabler, Dobler, Doppler, der Bretspieler,
Würfelspieler; Th. II, S. 277.
Dabern, dabbern, debern, dibbern, medabber sein (dabar), reden,
sprechen. Kochem dibbern, in der Gaunersprache reden. Dabberei,
Dibberei,
Rede, Gespräch, Unterhaltung, Geschwätz, Klatscherei. Dowor,
Dower,
das Wort, die Sache, Ding, Unternehmung, Werk; vgl. Baldo-
wern
unter Baal. Dibbur, Wort, Rede, Spruch. Dabroni, Fem.
Dabronis, geschwätzig, maulfertig.
Dade (zig.), der Vater, verdorben Tate.
Dafnen (daph, die Seite eines Blattes im Buche, Gebetbuche), beten.
Dag, der Fisch. Dag meluach, der Salzfisch, gesalzener Hering, s. Schnei-
derkarpfen. Dajog, Dajochen, Dogimer,
der Fischer. Daggern,
fischen; volksthümlich, vorzüglich mit dem Blechfischhaken nach Hechten angeln.
Dal (dal), arm. Dalfen, d. h. Dal von, Herr von Habenichts, ein Un-
bemittelter; vgl. Th. III, S. 202, Note 4, wo sich diese Erklärung von Zun###
angeführt findet, [irrelevantes Material - Zeichen fehlt]. Darauf scheint auch die Redensart bei Zimmer-
mann zu zielen: Dalles ist Rittmeister, die Noth ist groß; von Dal-
les
(dallus), Armuth, Noth. Ebenso: der Dalles is Groß-Hofmeister,
Tendlau, Nr. 203. Eine andere witzige Erklärung gibt Tendlau, Nr. 789,
nach Esther 9, 7, vom Dalphon, einem Sohne Haman's. Dalfen, dal-
fern
wird auch als Zeitwort gebraucht: betteln, als Bettler umhergehen;
ebenso: dalfen sein, betteln. Bedalles, bedallest, in Noth, Armuth
befindlich. Dalfenkiffe, Dalfenbajis, Armenhaus.
Dalken, talken, nd. dalksen, daksen (von Talg, mit dem Grundbegriff
des Schmierens), in teigiger Masse herumkneten, verschmieren, ausschmieren,
durchprügeln.
Dalme, Dalmer, der Schlüssel, Nachschlüssel, Diebsschlüssel. Dalmerei,
das Schloß. Dalmernekef, das Schlüsselloch, s. die Etymologie Th. II,
S. 156.
Dämisch schlagen (dämlich, dümmlich, unklar, betäubt, verwirrt, befangen,
von dumm, dämmern), betrügen, stehlen, bestehlen.
Dappeln, Dappelschickse, s. Tippen.
Däumling, der Daumen.
Decke, der Versteck, die Vertuschung, die Kupplerin. Decke machen, den
Taschendieb beim Stehlen decken durch persönliches Vortreten oder durch Vor-
Chut Decke
Chut (chut), der Faden, Bindfaden, die Schnur, Binde, der Strick zum
Knebeln.
Clubb, eine Menſchenzahl bis zu zehn Perſonen; ſynonym mit Bau.
Commerce machen, ſpielen, Spieler von Profeſſion ſein.
Cumpanie, verdorben aus campanella, die Uhr.
Cymbeln, ſ. Zimbeln.
D.
Dabeln, dabbeln, dobbeln, duppeln, doppeln, toppeln (lat. duplus,
ahd. toppel, engl. double), nd. Ausdruck, doppeln, zwiefach machen, auf dem
Bret, mit Würfeln ſpielen. Dabler, Dobler, Doppler, der Bretſpieler,
Würfelſpieler; Th. II, S. 277.
Dabern, dabbern, debern, dibbern, medabber ſein (dabar), reden,
ſprechen. Kochem dibbern, in der Gaunerſprache reden. Dabberei,
Dibberei,
Rede, Geſpräch, Unterhaltung, Geſchwätz, Klatſcherei. Dowor,
Dower,
das Wort, die Sache, Ding, Unternehmung, Werk; vgl. Baldo-
wern
unter Baal. Dibbur, Wort, Rede, Spruch. Dabroni, Fem.
Dabronis, geſchwätzig, maulfertig.
Dade (zig.), der Vater, verdorben Tate.
Dafnen (daph, die Seite eines Blattes im Buche, Gebetbuche), beten.
Dag, der Fiſch. Dag meluach, der Salzfiſch, geſalzener Hering, ſ. Schnei-
derkarpfen. Dajog, Dajochen, Dogimer,
der Fiſcher. Daggern,
fiſchen; volksthümlich, vorzüglich mit dem Blechfiſchhaken nach Hechten angeln.
Dal (dal), arm. Dalfen, d. h. Dal von, Herr von Habenichts, ein Un-
bemittelter; vgl. Th. III, S. 202, Note 4, wo ſich dieſe Erklärung von Zun###
angeführt findet, [irrelevantes Material – Zeichen fehlt]. Darauf ſcheint auch die Redensart bei Zimmer-
mann zu zielen: Dalles iſt Rittmeiſter, die Noth iſt groß; von Dal-
les
(dallus), Armuth, Noth. Ebenſo: der Dalles is Groß-Hofmeiſter,
Tendlau, Nr. 203. Eine andere witzige Erklärung gibt Tendlau, Nr. 789,
nach Eſther 9, 7, vom Dalphon, einem Sohne Haman’s. Dalfen, dal-
fern
wird auch als Zeitwort gebraucht: betteln, als Bettler umhergehen;
ebenſo: dalfen ſein, betteln. Bedalles, bedalleſt, in Noth, Armuth
befindlich. Dalfenkiffe, Dalfenbajis, Armenhaus.
Dalken, talken, nd. dalkſen, dakſen (von Talg, mit dem Grundbegriff
des Schmierens), in teigiger Maſſe herumkneten, verſchmieren, ausſchmieren,
durchprügeln.
Dalme, Dalmer, der Schlüſſel, Nachſchlüſſel, Diebsſchlüſſel. Dalmerei,
das Schloß. Dalmernekef, das Schlüſſelloch, ſ. die Etymologie Th. II,
S. 156.
Dämiſch ſchlagen (dämlich, dümmlich, unklar, betäubt, verwirrt, befangen,
von dumm, dämmern), betrügen, ſtehlen, beſtehlen.
Dappeln, Dappelſchickſe, ſ. Tippen.
Däumling, der Daumen.
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[532/0544] Chut Decke Chut (chut), der Faden, Bindfaden, die Schnur, Binde, der Strick zum Knebeln. Clubb, eine Menſchenzahl bis zu zehn Perſonen; ſynonym mit Bau. Commerce machen, ſpielen, Spieler von Profeſſion ſein. Cumpanie, verdorben aus campanella, die Uhr. Cymbeln, ſ. Zimbeln. D. Dabeln, dabbeln, dobbeln, duppeln, doppeln, toppeln (lat. duplus, ahd. toppel, engl. double), nd. Ausdruck, doppeln, zwiefach machen, auf dem Bret, mit Würfeln ſpielen. Dabler, Dobler, Doppler, der Bretſpieler, Würfelſpieler; Th. II, S. 277. Dabern, dabbern, debern, dibbern, medabber ſein (dabar), reden, ſprechen. Kochem dibbern, in der Gaunerſprache reden. Dabberei, Dibberei, Rede, Geſpräch, Unterhaltung, Geſchwätz, Klatſcherei. Dowor, Dower, das Wort, die Sache, Ding, Unternehmung, Werk; vgl. Baldo- wern unter Baal. Dibbur, Wort, Rede, Spruch. Dabroni, Fem. Dabronis, geſchwätzig, maulfertig. Dade (zig.), der Vater, verdorben Tate. Dafnen (daph, die Seite eines Blattes im Buche, Gebetbuche), beten. Dag, der Fiſch. Dag meluach, der Salzfiſch, geſalzener Hering, ſ. Schnei- derkarpfen. Dajog, Dajochen, Dogimer, der Fiſcher. Daggern, fiſchen; volksthümlich, vorzüglich mit dem Blechfiſchhaken nach Hechten angeln. Dal (dal), arm. Dalfen, d. h. Dal von, Herr von Habenichts, ein Un- bemittelter; vgl. Th. III, S. 202, Note 4, wo ſich dieſe Erklärung von Zun### angeführt findet, _ . Darauf ſcheint auch die Redensart bei Zimmer- mann zu zielen: Dalles iſt Rittmeiſter, die Noth iſt groß; von Dal- les (dallus), Armuth, Noth. Ebenſo: der Dalles is Groß-Hofmeiſter, Tendlau, Nr. 203. Eine andere witzige Erklärung gibt Tendlau, Nr. 789, nach Eſther 9, 7, vom Dalphon, einem Sohne Haman’s. Dalfen, dal- fern wird auch als Zeitwort gebraucht: betteln, als Bettler umhergehen; ebenſo: dalfen ſein, betteln. Bedalles, bedalleſt, in Noth, Armuth befindlich. Dalfenkiffe, Dalfenbajis, Armenhaus. Dalken, talken, nd. dalkſen, dakſen (von Talg, mit dem Grundbegriff des Schmierens), in teigiger Maſſe herumkneten, verſchmieren, ausſchmieren, durchprügeln. Dalme, Dalmer, der Schlüſſel, Nachſchlüſſel, Diebsſchlüſſel. Dalmerei, das Schloß. Dalmernekef, das Schlüſſelloch, ſ. die Etymologie Th. II, S. 156. Dämiſch ſchlagen (dämlich, dümmlich, unklar, betäubt, verwirrt, befangen, von dumm, dämmern), betrügen, ſtehlen, beſtehlen. Dappeln, Dappelſchickſe, ſ. Tippen. Däumling, der Daumen. Decke, der Verſteck, die Vertuſchung, die Kupplerin. Decke machen, den Taſchendieb beim Stehlen decken durch perſönliches Vortreten oder durch Vor-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/544>, abgerufen am 24.11.2024.