Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.dam mir geholfen, dasjenige zufinden, was ich so Gleichwie die Römer damals nicht grosse See- macht, B 3
dam mir geholfen, dasjenige zufinden, was ich ſo Gleichwie die Roͤmer damals nicht groſſe See- macht, B 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="21[19]"/> dam mir geholfen, dasjenige zufinden, was ich ſo<lb/> lange Zeit, und mit ſo vielem Eifer, geſuchet hatte.<lb/> Selbiger hatte nemlich Kork-Holtz, welches in<lb/> Form von Tellern, verſchiedener Groͤſſe, geſchnitten<lb/> war. Von dieſen Stuͤcken Kork, welche in ihrem<lb/> Mittel-Punkt ein Loch hatten, hatte dieſer Knab<lb/> zwey Coniſche <hi rendition="#aq">Corpora</hi> zuſammen geſetzt, und die-<lb/> ſe waren wieder an zwey Enden eines Seils be-<lb/> feſtiget, worauf er ſich mit der Bruſt legte, und<lb/> ſo dann ſchwimmend uͤber einen Canal dieſer<lb/> Stadt hinſtriche. Man muß geſtehen, daß die-<lb/> ſe Erfindung gar alt ſey, wie denn das roͤmiſche<lb/> Spruͤchwort: <hi rendition="#aq">ſine cortice natare,</hi> das heißt,<lb/> ohne Korkrinde ſchwimmen, ſolches bezeuget. Man<lb/> bediente ſich auch ihrer in der That mit mehrerm<lb/> Vortheil, als der Blaſen, oder der andern ober-<lb/> wehnten Huͤlfs-Mittel. Wenn nun die jungen<lb/> Leute, voraus die Soldaten, in dieſer Art zu<lb/> ſchwimmen genug gewohnt waren, ſo nahm man<lb/> ihnen nach und nach einen Theil dieſes Kork-Hol-<lb/> zes weg, bis ſie endlich ganz frey, und ohne ſolche<lb/> Huͤlfe, ſchwimmen konten.</p><lb/> <p>Gleichwie die Roͤmer damals nicht groſſe See-<lb/> Leute waren, ſo konten ſie ſich mit dieſer Art zu<lb/> ſchwimmen behelfen, welche darin beſtand, daß ſie<lb/> auf Kork-Holz ſchwimmend uͤber einen Strom<lb/> ſetzten. Allein bey einem Schifbruch, oder Unge-<lb/> witter, wuͤrde dieſes Mittel nicht zureichen, und ſelbſt<lb/> das Kork-Holz waͤre bey ſolchen betruͤbten Umſtaͤn-<lb/> den nicht von groſſer Huͤlfe, ſintemal ein Menſch,<lb/> der auf einem Seile, woran dieſes Holz feſte ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><fw place="bottom" type="catch">macht,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [21[19]/0025]
dam mir geholfen, dasjenige zufinden, was ich ſo
lange Zeit, und mit ſo vielem Eifer, geſuchet hatte.
Selbiger hatte nemlich Kork-Holtz, welches in
Form von Tellern, verſchiedener Groͤſſe, geſchnitten
war. Von dieſen Stuͤcken Kork, welche in ihrem
Mittel-Punkt ein Loch hatten, hatte dieſer Knab
zwey Coniſche Corpora zuſammen geſetzt, und die-
ſe waren wieder an zwey Enden eines Seils be-
feſtiget, worauf er ſich mit der Bruſt legte, und
ſo dann ſchwimmend uͤber einen Canal dieſer
Stadt hinſtriche. Man muß geſtehen, daß die-
ſe Erfindung gar alt ſey, wie denn das roͤmiſche
Spruͤchwort: ſine cortice natare, das heißt,
ohne Korkrinde ſchwimmen, ſolches bezeuget. Man
bediente ſich auch ihrer in der That mit mehrerm
Vortheil, als der Blaſen, oder der andern ober-
wehnten Huͤlfs-Mittel. Wenn nun die jungen
Leute, voraus die Soldaten, in dieſer Art zu
ſchwimmen genug gewohnt waren, ſo nahm man
ihnen nach und nach einen Theil dieſes Kork-Hol-
zes weg, bis ſie endlich ganz frey, und ohne ſolche
Huͤlfe, ſchwimmen konten.
Gleichwie die Roͤmer damals nicht groſſe See-
Leute waren, ſo konten ſie ſich mit dieſer Art zu
ſchwimmen behelfen, welche darin beſtand, daß ſie
auf Kork-Holz ſchwimmend uͤber einen Strom
ſetzten. Allein bey einem Schifbruch, oder Unge-
witter, wuͤrde dieſes Mittel nicht zureichen, und ſelbſt
das Kork-Holz waͤre bey ſolchen betruͤbten Umſtaͤn-
den nicht von groſſer Huͤlfe, ſintemal ein Menſch,
der auf einem Seile, woran dieſes Holz feſte ge-
macht,
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