Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ cken Handt. Es war ein enger Tempel/ vnd die Leib-guardie stundt für der Thür damit das begierige Volck nicht hinein dringen dörfften. Hyanisbe sampt jhren fürnemsten Leuten war schon darinnen. Als nun Poliarchus vnd Aneroest/ vnd nach jhnen ohngefehr viertzig Personen auch hinein kamen/ wardt auff deß Poliarchus Befehl das Thor als- baldt gesperret. Dieses machte dem Volck vnd Sol- daten destogrössers Verlangen. Der Pöfel war auß der Statt gelauffen; vnd die Wacht kundte mit Mühe im Läger behalten werden. Also wardt der Tempel von allen seiten her vmbringt. Doch war es entweder wegen der Könige so darinnen waren An- sehen/ oder deß seltzamen Wesens grösse halben der- massen stille/ daß die Fürsten genugsamb Ruhe vnd Friede hatten jhre Sache für die Handt zunehmen. Vnd Poliarchus zwar wolte schon dem Wesen Mann/
Joh. Barclayens Argenis/ cken Handt. Es war ein enger Tempel/ vnd die Leib-guardie ſtundt fuͤr der Thuͤr damit das begierige Volck nicht hinein dringen doͤrfften. Hyanisbe ſampt jhren fuͤrnemſten Leuten war ſchon darinnen. Als nun Poliarchus vnd Aneroeſt/ vnd nach jhnen ohngefehr viertzig Perſonen auch hinein kamen/ wardt auff deß Poliarchus Befehl das Thor als- baldt geſperꝛet. Dieſes machte dem Volck vnd Sol- daten deſtogroͤſſers Verlangen. Der Poͤfel war auß der Statt gelauffen; vnd die Wacht kundte mit Muͤhe im Laͤger behalten werden. Alſo wardt der Tempel von allen ſeiten her vmbringt. Doch war es entweder wegen der Koͤnige ſo darinnen waren An- ſehen/ oder deß ſeltzamen Weſens groͤſſe halben der- maſſen ſtille/ daß die Fuͤrſten genugſamb Ruhe vnd Friede hatten jhre Sache fuͤr die Handt zunehmen. Vnd Poliarchus zwar wolte ſchon dem Weſen Mann/
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Joh. Barclayens Argenis/
cken Handt. Es war ein enger Tempel/ vnd die Leib-
guardie ſtundt fuͤr der Thuͤr damit das begierige
Volck nicht hinein dringen doͤrfften. Hyanisbe
ſampt jhren fuͤrnemſten Leuten war ſchon darinnen.
Als nun Poliarchus vnd Aneroeſt/ vnd nach jhnen
ohngefehr viertzig Perſonen auch hinein kamen/
wardt auff deß Poliarchus Befehl das Thor als-
baldt geſperꝛet. Dieſes machte dem Volck vnd Sol-
daten deſtogroͤſſers Verlangen. Der Poͤfel war auß
der Statt gelauffen; vnd die Wacht kundte mit
Muͤhe im Laͤger behalten werden. Alſo wardt der
Tempel von allen ſeiten her vmbringt. Doch war es
entweder wegen der Koͤnige ſo darinnen waren An-
ſehen/ oder deß ſeltzamen Weſens groͤſſe halben der-
maſſen ſtille/ daß die Fuͤrſten genugſamb Ruhe vnd
Friede hatten jhre Sache fuͤr die Handt zunehmen.
Vnd Poliarchus zwar wolte ſchon dem Weſen
mit weitſchweiffiger Rede den Anfang machen/ als
Micipſa von dem Archombrotus zur Hyanisben
kam. Dann er/ der durch den Tumult der Leute be-
weget/ vnd nunmehr nicht weit vom Waldt war/
begehrte bey dieſer Nachfragung zuſeyn/ wann es
Poliarchus nicht vber vermerckte. Poliarchus
war wol zufrieden/ angeſehen daß dieſe ſeine gan-
tze Frewde auß deß andern Sieg herꝛuͤhrete. Der-
halben hielten ſie jnne/ vnd erwarteten deß Archom-
brotus Ankunfft; welcher als er hinein kommen
war/ ſagte Poliarchus alſo zum Aneroeſt: Mein
Mann/
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