Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Fünffte Buch. Derhalben wünsche ich/ daß eben bey dieser Opffe-rung vnsere Vermählung geschehen möge: jhr kön- net/ wann es euch geliebt/ die Trew für eines vnd das andere Theil versprechen. Die Priester wurden erin- nert/ daß sie jhre Einsegenung duppelen solten; wel- che mit jhrem Fleisse alles vmb den Tempel vnmüs- sig vnd verworren machten. Vnd als die Rede vnter das Volck kahm/ machte es ein solches Frewdenge- schrey/ daß etliche Vögel durch das Getümmel in der Lufft angehalten worden/ vnd todt herunter fie- len. Sie schlugen alle in die Hände/ waren fast für Fröligkeit nicht bey sich selber; lieffen durcheinan- der/ ohn Ansehung einigen Standes oder Gelegen- heit. Indessen nahm man das Eingeweyde für die daß V u u iij
Das Fuͤnffte Buch. Derhalben wuͤnſche ich/ daß eben bey dieſer Opffe-rung vnſere Vermaͤhlung geſchehen moͤge: jhr koͤn- net/ wann es euch geliebt/ die Trew fuͤr eines vnd das andere Theil verſprechen. Die Prieſter wurden erin- nert/ daß ſie jhre Einſegenung duppelen ſolten; wel- che mit jhrem Fleiſſe alles vmb den Tempel vnmuͤſ- ſig vnd verworꝛen machten. Vnd als die Rede vnter das Volck kahm/ machte es ein ſolches Frewdenge- ſchrey/ daß etliche Voͤgel durch das Getuͤmmel in der Lufft angehalten worden/ vnd todt herunter fie- len. Sie ſchlugen alle in die Haͤnde/ waren faſt fuͤr Froͤligkeit nicht bey ſich ſelber; lieffen durcheinan- der/ ohn Anſehung einigen Standes oder Gelegen- heit. Indeſſen nahm man das Eingeweyde fuͤr die daß V u u iij
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Das Fuͤnffte Buch.
Derhalben wuͤnſche ich/ daß eben bey dieſer Opffe-
rung vnſere Vermaͤhlung geſchehen moͤge: jhr koͤn-
net/ wann es euch geliebt/ die Trew fuͤr eines vnd das
andere Theil verſprechen. Die Prieſter wurden erin-
nert/ daß ſie jhre Einſegenung duppelen ſolten; wel-
che mit jhrem Fleiſſe alles vmb den Tempel vnmuͤſ-
ſig vnd verworꝛen machten. Vnd als die Rede vnter
das Volck kahm/ machte es ein ſolches Frewdenge-
ſchrey/ daß etliche Voͤgel durch das Getuͤmmel in
der Lufft angehalten worden/ vnd todt herunter fie-
len. Sie ſchlugen alle in die Haͤnde/ waren faſt fuͤr
Froͤligkeit nicht bey ſich ſelber; lieffen durcheinan-
der/ ohn Anſehung einigen Standes oder Gelegen-
heit.
Indeſſen nahm man das Eingeweyde fuͤr die
Goͤtter herauß/ vnd als die Hoſtien/ von deren einer
die Leber in ein Haͤutlein gehuͤllet geweſen/ dem Zei-
chendeuter gefielen/ ward Weyrauch angezuͤndet/
vnnd die Verlobeten tratten zu dem Altar. Nach
Vollbringung der heiligen Ceremonien wandten ſie
ſich wieder nach Hofe/ als Aneroeſt jhnen vnter dem
Eingange deß Tempels entgegen kahm/ bleich im
Geſichte/ vnd voll Geiſtes kuͤnfftige Dinge zuſa-
gen. Dann die Goͤtter hatten ſein heiliges Gemuͤte
eingenommen. Derhalben erſchuͤtterte er das Haupt
ſo von Goͤttlicher Ruͤhrung erfuͤllet war/ vnd/ ich
wuͤndſche euch Gluͤck/ ſagte er/ O jhr Koͤnige/ jhr
Sorge der Goͤtter/ welche das Verhaͤngniß bißher
gekraͤncket hat/ nunmehr aber wird erfahren laſſen/
daß
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 1045. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1089>, abgerufen am 16.07.2024. |