Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Ander Buch. zweene/ vnd Gelanor einen erlegt. Die Schiffer vndKnechte/ welche Poliarchus auffgelöset/ hatten es mit Fünffen angenommen. So das Poliarchus vnd Gelanor mit den vbrigen fünffen kämpffen mu- sten. Doch worden sie auch nicht vngerochen hinge- richtet. Dann sie hatten schon einen von deß Poli- archus Schiffleuten in das Meer gejaget. Vnd der eine stellte sich als wolte er dem Poliarchus ein Keu- le mit eisernen Spitzen in den Nacken legen/ vnd schlug jhn mit behender List in die Seiten. Wann der Pantzer nicht hette auffgehalten/ wie schwer we- re die Argenis diese Keule ankommen? Dann sie ist auch also mit vielen/ aber nicht tieffen Wunden ein- gedrungen. Poliarchus entbrandte hierüber noch hefftiger/ wande seinem Widersacher die Keule auß/ vnd schlug jhm darmit biß in das Gehirne; ver- mahnete hierüber den Gelanor mit vnerschrockner Stimme zum Sieg/ welcher ingleichem nicht ra- stete/ vnd noch zweene fortgeschickt hatte. Die vberbleibung von der Schlacht wandte sich vorbe- R
Das Ander Buch. zweene/ vnd Gelanor einen erlegt. Die Schiffer vndKnechte/ welche Poliarchus auffgeloͤſet/ hatten es mit Fuͤnffen angenommen. So das Poliarchus vnd Gelanor mit den vbrigẽ fuͤnffen kaͤmpffen mu- ſten. Doch worden ſie auch nicht vngerochen hinge- richtet. Dann ſie hatten ſchon einen von deß Poli- archus Schiffleuten in das Meer gejaget. Vnd der eine ſtellte ſich als wolte er dem Poliarchus ein Keu- le mit eiſernen Spitzen in den Nacken legen/ vnd ſchlug jhn mit behender Liſt in die Seiten. Wann der Pantzer nicht hette auffgehalten/ wie ſchwer we- re die Argenis dieſe Keule ankommen? Dann ſie iſt auch alſo mit vielen/ aber nicht tieffen Wunden ein- gedrungen. Poliarchus entbrandte hieruͤber noch hefftiger/ wande ſeinem Widerſacher die Keule auß/ vnd ſchlug jhm darmit biß in das Gehirne; ver- mahnete hieruͤber den Gelanor mit vnerſchrockner Stimme zum Sieg/ welcher ingleichem nicht ra- ſtete/ vnd noch zweene fortgeſchickt hatte. Die vberbleibung von der Schlacht wandte ſich vorbe- R
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Das Ander Buch.
zweene/ vnd Gelanor einen erlegt. Die Schiffer vnd
Knechte/ welche Poliarchus auffgeloͤſet/ hatten es
mit Fuͤnffen angenommen. So das Poliarchus
vnd Gelanor mit den vbrigẽ fuͤnffen kaͤmpffen mu-
ſten. Doch worden ſie auch nicht vngerochen hinge-
richtet. Dann ſie hatten ſchon einen von deß Poli-
archus Schiffleuten in das Meer gejaget. Vnd der
eine ſtellte ſich als wolte er dem Poliarchus ein Keu-
le mit eiſernen Spitzen in den Nacken legen/ vnd
ſchlug jhn mit behender Liſt in die Seiten. Wann
der Pantzer nicht hette auffgehalten/ wie ſchwer we-
re die Argenis dieſe Keule ankommen? Dann ſie iſt
auch alſo mit vielen/ aber nicht tieffen Wunden ein-
gedrungen. Poliarchus entbrandte hieruͤber noch
hefftiger/ wande ſeinem Widerſacher die Keule auß/
vnd ſchlug jhm darmit biß in das Gehirne; ver-
mahnete hieruͤber den Gelanor mit vnerſchrockner
Stimme zum Sieg/ welcher ingleichem nicht ra-
ſtete/ vnd noch zweene fortgeſchickt hatte.
Die vberbleibung von der Schlacht wandte ſich
auff die andere ſeitte deß Kampffs/ wo naͤmlich die
Gefangene ſtritten/ welche von jhren Banden ent-
lediget worden. Aber dieſelben waren nicht weniger
wegen deß gluͤcklichen Fortgangs doppelt behertzter
als zuvor. Sie vmbringten die Raͤuber auff einer/
vnd Poliarchus vnd Gelanor auff der andern ſeit-
ten/ ſo daß Poliarchus kaum hat koͤnnen abwehren/
daß ſie nicht alle haben nidergehawen. Dann er wol-
te ſie viel lieber fangen/ vnd zu verdienter Straffe
vorbe-
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