Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Ander Buch. vom Winde herumb gestrewet wirdt/ die Feldervberdäcket/ alle Früchte hinbringt/ vnd den Boden dermassen verderbet/ daß er zum seen hernach nicht tauglich ist. Also werden durch die Steine/ Asche/ vnd sonderlich die Fewerflammen nicht alleine Vieh vnd Bawerhüten weggenommen: sondern dieses Vbel verheeret alle Wälder die es antrifft. Es sindt zuweilen gantze Städte also eingangen. Catana hatt einen Wall vmbher von sehr grosser Arbeit/ vnd kan sich doch kaum darfür erhalten. Es ist eine Stadt zwischen dem Berge vnd der See/ gar wol gelegen/ wann diese Gefahr nicht were. Lycogenes Soldaten hatten sie belegert: aber/ wie jhr höret/ die Götter haben vns an jetzo mit diesem Fewer guetes gethan mit welchem sie vns sonst siraffen. Wie Meleander auffgehöret hatte/ kam man/ nicht
Das Ander Buch. vom Winde herumb geſtrewet wirdt/ die Feldervberdaͤcket/ alle Fruͤchte hinbringt/ vnd den Boden dermaſſen verderbet/ daß er zum ſeen hernach nicht tauglich iſt. Alſo werden durch die Steine/ Aſche/ vnd ſonderlich die Fewerflam̃en nicht alleine Vieh vnd Bawerhuͤten weggenommen: ſondern dieſes Vbel verheeret alle Waͤlder die es antrifft. Es ſindt zuweilen gantze Staͤdte alſo eingangen. Catana hatt einen Wall vmbher von ſehr groſſer Arbeit/ vnd kan ſich doch kaum darfuͤr erhalten. Es iſt eine Stadt zwiſchen dem Berge vnd der See/ gar wol gelegen/ wann dieſe Gefahr nicht were. Lycogenes Soldaten hatten ſie belegert: aber/ wie jhr hoͤret/ die Goͤtter haben vns an jetzo mit dieſem Fewer guetes gethan mit welchem ſie vns ſonſt ſiraffen. Wie Meleander auffgehoͤret hatte/ kam man/ nicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0427" n="383"/><fw place="top" type="header">Das Ander Buch.</fw><lb/> vom Winde herumb geſtrewet wirdt/ die Felder<lb/> vberdaͤcket/ alle Fruͤchte hinbringt/ vnd den Boden<lb/> dermaſſen verderbet/ daß er zum ſeen hernach nicht<lb/> tauglich iſt. Alſo werden durch die Steine/ Aſche/<lb/> vnd ſonderlich die Fewerflam̃en nicht alleine Vieh<lb/> vnd Bawerhuͤten weggenommen: ſondern dieſes<lb/> Vbel verheeret alle Waͤlder die es antrifft. Es ſindt<lb/> zuweilen gantze Staͤdte alſo eingangen. Catana<lb/> hatt einen Wall vmbher von ſehr groſſer Arbeit/<lb/> vnd kan ſich doch kaum darfuͤr erhalten. Es iſt eine<lb/> Stadt zwiſchen dem Berge vnd der See/ gar wol<lb/> gelegen/ wann dieſe Gefahr nicht were. Lycogenes<lb/> Soldaten hatten ſie belegert: aber/ wie jhr hoͤret/ die<lb/> Goͤtter haben vns an jetzo mit dieſem Fewer guetes<lb/> gethan mit welchem ſie vns ſonſt ſiraffen.</p><lb/> <p>Wie Meleander auffgehoͤret hatte/ kam man/<lb/> durch gegebene Gelegenheit/ vnd wegen Froͤligkeit<lb/> deß Bancketes/ von vnterſchiedenen Sachen zu re-<lb/> den. Es wardt alles erzehlet/ was in Sicilien denck-<lb/> wuͤrdiges ſey/ vnd Frembde wiſſen ſolten. Von den<lb/> Hiſtorien gerhiete man auff die Fabeln: Was das<lb/> fuͤr Hunde weren/ welche Scyllen pflegten an zu-<lb/> bellen? Was Charybdis fuͤr einen Schlundt vnd<lb/> Rachen habe/ der mit keinem Schiffbruch koͤndte<lb/> erfuͤllet werden? Hernach erwehnete man/ wie der<lb/> vngluͤckſelige Liebhaber Acis auß ſeiner warmen<lb/> Wunden das allerkalteſte Waſſer ſpringen lieſſe;<lb/> Wie Galatee fuͤr dem Felſen deß Cyclopens fliehe/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0427]
Das Ander Buch.
vom Winde herumb geſtrewet wirdt/ die Felder
vberdaͤcket/ alle Fruͤchte hinbringt/ vnd den Boden
dermaſſen verderbet/ daß er zum ſeen hernach nicht
tauglich iſt. Alſo werden durch die Steine/ Aſche/
vnd ſonderlich die Fewerflam̃en nicht alleine Vieh
vnd Bawerhuͤten weggenommen: ſondern dieſes
Vbel verheeret alle Waͤlder die es antrifft. Es ſindt
zuweilen gantze Staͤdte alſo eingangen. Catana
hatt einen Wall vmbher von ſehr groſſer Arbeit/
vnd kan ſich doch kaum darfuͤr erhalten. Es iſt eine
Stadt zwiſchen dem Berge vnd der See/ gar wol
gelegen/ wann dieſe Gefahr nicht were. Lycogenes
Soldaten hatten ſie belegert: aber/ wie jhr hoͤret/ die
Goͤtter haben vns an jetzo mit dieſem Fewer guetes
gethan mit welchem ſie vns ſonſt ſiraffen.
Wie Meleander auffgehoͤret hatte/ kam man/
durch gegebene Gelegenheit/ vnd wegen Froͤligkeit
deß Bancketes/ von vnterſchiedenen Sachen zu re-
den. Es wardt alles erzehlet/ was in Sicilien denck-
wuͤrdiges ſey/ vnd Frembde wiſſen ſolten. Von den
Hiſtorien gerhiete man auff die Fabeln: Was das
fuͤr Hunde weren/ welche Scyllen pflegten an zu-
bellen? Was Charybdis fuͤr einen Schlundt vnd
Rachen habe/ der mit keinem Schiffbruch koͤndte
erfuͤllet werden? Hernach erwehnete man/ wie der
vngluͤckſelige Liebhaber Acis auß ſeiner warmen
Wunden das allerkalteſte Waſſer ſpringen lieſſe;
Wie Galatee fuͤr dem Felſen deß Cyclopens fliehe/
nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |