Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Fünffte Buch. diß bewegte jhn die Gefahr deß Königreiches/ sodem Archombrotus gehörete/ vnd die Freundt- schafft dessen Printzens dem er durch solche Ver- pflichtung zuvor kommen muste; daß er also de- stoleichtlicher zu den Waffen zubringen war. Der- halben verhieß er sein Bündtniß zum Kriege/ eh- rete jhn nachmals als einer Königin Sohn hö- her/ vnd hielte es weiter nicht verborgen/ daß er jhn zum Eydam haben wolte. Er wündtschte auch seiner Tochter Glück/ daß sie einem so fürneh- men Fürsten solte vermählet werden. Welches al- les A[r]genis als eine Anzeigung jhres herzunahen- den Todes auffnahm: vnd sich doch dessen einig frewete/ daß deß Archombrotus Reise in Africa jhr noch einen Anstandt vergönnete. O die verwirre- ten Anschläge der Menschen! Sie war nunmehr dem Radirobanes bey sich selbst günstig/ vnd liebe- te jhn wegen deß Krieges in Africa; mit Bitte/ die Götter wolten jhm Glück verleihen; nicht so sehr daß er vberwinden/ als daß er nicht vberwunden werden möchte; oder ja daß beyde darüber auffgien- gen. Nachdem aber rüchtig worden/ daß der Argenis war
Das Fuͤnffte Buch. diß bewegte jhn die Gefahr deß Koͤnigreiches/ ſodem Archombrotus gehoͤrete/ vnd die Freundt- ſchafft deſſen Printzens dem er durch ſolche Ver- pflichtung zuvor kommen muſte; daß er alſo de- ſtoleichtlicher zu den Waffen zubringen war. Der- halben verhieß er ſein Buͤndtniß zum Kriege/ eh- rete jhn nachmals als einer Koͤnigin Sohn hoͤ- her/ vnd hielte es weiter nicht verborgen/ daß er jhn zum Eydam haben wolte. Er wuͤndtſchte auch ſeiner Tochter Gluͤck/ daß ſie einem ſo fuͤrneh- men Fuͤrſten ſolte vermaͤhlet werden. Welches al- les A[r]genis als eine Anzeigung jhres herzunahen- den Todes auffnahm: vnd ſich doch deſſen einig frewete/ daß deß Archombrotus Reiſe in Africa jhr noch einen Anſtandt vergoͤnnete. O die verwirꝛe- ten Anſchlaͤge der Menſchen! Sie war nunmehr dem Radirobanes bey ſich ſelbſt guͤnſtig/ vnd liebe- te jhn wegen deß Krieges in Africa; mit Bitte/ die Goͤtter wolten jhm Gluͤck verleihen; nicht ſo ſehr daß er vberwinden/ als daß er nicht vberwunden werden moͤchte; oder ja daß beyde daruͤber auffgien- gen. Nachdem aber ruͤchtig worden/ daß der Argenis war
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Das Fuͤnffte Buch.
diß bewegte jhn die Gefahr deß Koͤnigreiches/ ſo
dem Archombrotus gehoͤrete/ vnd die Freundt-
ſchafft deſſen Printzens dem er durch ſolche Ver-
pflichtung zuvor kommen muſte; daß er alſo de-
ſtoleichtlicher zu den Waffen zubringen war. Der-
halben verhieß er ſein Buͤndtniß zum Kriege/ eh-
rete jhn nachmals als einer Koͤnigin Sohn hoͤ-
her/ vnd hielte es weiter nicht verborgen/ daß er
jhn zum Eydam haben wolte. Er wuͤndtſchte auch
ſeiner Tochter Gluͤck/ daß ſie einem ſo fuͤrneh-
men Fuͤrſten ſolte vermaͤhlet werden. Welches al-
les Argenis als eine Anzeigung jhres herzunahen-
den Todes auffnahm: vnd ſich doch deſſen einig
frewete/ daß deß Archombrotus Reiſe in Africa jhr
noch einen Anſtandt vergoͤnnete. O die verwirꝛe-
ten Anſchlaͤge der Menſchen! Sie war nunmehr
dem Radirobanes bey ſich ſelbſt guͤnſtig/ vnd liebe-
te jhn wegen deß Krieges in Africa; mit Bitte/ die
Goͤtter wolten jhm Gluͤck verleihen; nicht ſo ſehr
daß er vberwinden/ als daß er nicht vberwunden
werden moͤchte; oder ja daß beyde daruͤber auffgien-
gen.
Nachdem aber ruͤchtig worden/ daß der Argenis
Beylager mit dem Archombrotus nur allein wegẽ
deß Krieges der in Mauritanien fuͤrlieffe zuruͤck
gehalten wurde/ kamen alle fuͤrnehme Haͤupter
vnd Staͤnde jhnen Gluͤck zuwuͤndtſchen vnd Ehre
anzuthun. Sie beflieſſẽ ſich ſaͤmptlich jhm zugefal-
len Waffen/ Pferde vnd Schiffe außzuzieren. Es
war
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