Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ zu Erhaltung seines Herrn Hoheit bey den Schiffeverblieben; damit er nachmals abgesondert die Kö nigin begrüssen möchte. Es wardt jhm aber zeitlic von diesem Auffstandt angemeldet. Dann etlich Sicilier/ so den Archombrotus begleitet hatten/ wa ren hinauß zu jhm kommen/ mit Anmeldung/ Po liarchus/ der sich lang in Sicilien auffgehalten/ we re der Gallier König. Er lege kranck bey der Kön gin etlicher Wunden halben/ vnd als er deß Archom brotus ansichtig worden/ hetten sie sich sehr feindtse lig gegen einander erzeiget. Ferrner sagten sie/ daß Arsidas beym Poliarchus were. Alles dieses kam dem Timonides sehr frembde für. Er war deß Po- liarchus sonderlicher Freundt; Vnd Meleande hatte jhn vor diesem mit dem Armbande/ das durch den Eristhenes vergifftet worden/ zu jhm abgesandt. Derhalben vernahm er mit grosser Frewden/ daß dieser/ vnd zwar als ein König zur Stell were. Wan- nenher aber Arsidas mußte kommen seyn/ wunder- te er sich nicht vnbillich. Leichtlicher kundte er der Zwitracht mit dem Archombrotus nachsinnen; daß sie von der Argenis Liebe herrührete. Dann die Rede von diesem Geheinmisse war in Sicilien all- gemach außgebrochen; daß niemandt ferrner zwei- felte/ wie Radirobanes die Argenis beleydiget/ vnd warumb Selenisse sich entleibet hette. Ferner stundt er bey sich selbst in Sorgen/ zu welchem von diesen beyden Theilen er tretten solte. Dann im Fall er vn- ter dem
Joh. Barclayens Argenis/ zu Erhaltung ſeines Herꝛn Hoheit bey den Schiffeverblieben; damit er nachmals abgeſondert die Koͤ nigin begruͤſſen moͤchte. Es wardt jhm aber zeitlic von dieſem Auffſtandt angemeldet. Dann etlich Sicilier/ ſo den Archombrotus begleitet hatten/ wa ren hinauß zu jhm kommen/ mit Anmeldung/ Po liarchus/ der ſich lang in Sicilien auffgehalten/ we re der Gallier Koͤnig. Er lege kranck bey der Koͤn gin etlicher Wunden halben/ vnd als er deß Archom brotus anſichtig worden/ hetten ſie ſich ſehr feindtſe lig gegen einander erzeiget. Ferꝛner ſagten ſie/ daß Arſidas beym Poliarchus were. Alles dieſes kam dem Timonides ſehr frembde fuͤr. Er war deß Po- liarchus ſonderlicher Freundt; Vnd Meleande hatte jhn vor dieſem mit dem Armbande/ das durch den Eriſthenes vergifftet worden/ zu jhm abgeſandt. Derhalben vernahm er mit groſſer Frewden/ daß dieſer/ vnd zwar als ein Koͤnig zur Stell were. Wan- nenher aber Arſidas mußte kommen ſeyn/ wunder- te er ſich nicht vnbillich. Leichtlicher kundte er der Zwitracht mit dem Archombrotus nachſinnen; daß ſie von der Argenis Liebe herꝛuͤhrete. Dann die Rede von dieſem Geheinmiſſe war in Sicilien all- gemach außgebrochen; daß niemandt ferꝛner zwei- felte/ wie Radirobanes die Argenis beleydiget/ vnd warumb Seleniſſe ſich entleibet hette. Ferner ſtundt er bey ſich ſelbſt in Sorgen/ zu welchem von dieſen beyden Theilen er tretten ſolte. Dann im Fall er vn- ter dem
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Joh. Barclayens Argenis/
zu Erhaltung ſeines Herꝛn Hoheit bey den Schiffe
verblieben; damit er nachmals abgeſondert die Koͤ
nigin begruͤſſen moͤchte. Es wardt jhm aber zeitlic
von dieſem Auffſtandt angemeldet. Dann etlich
Sicilier/ ſo den Archombrotus begleitet hatten/ wa
ren hinauß zu jhm kommen/ mit Anmeldung/ Po
liarchus/ der ſich lang in Sicilien auffgehalten/ we
re der Gallier Koͤnig. Er lege kranck bey der Koͤn
gin etlicher Wunden halben/ vnd als er deß Archom
brotus anſichtig worden/ hetten ſie ſich ſehr feindtſe
lig gegen einander erzeiget. Ferꝛner ſagten ſie/ daß
Arſidas beym Poliarchus were. Alles dieſes kam
dem Timonides ſehr frembde fuͤr. Er war deß Po-
liarchus ſonderlicher Freundt; Vnd Meleande
hatte jhn vor dieſem mit dem Armbande/ das durch
den Eriſthenes vergifftet worden/ zu jhm abgeſandt.
Derhalben vernahm er mit groſſer Frewden/ daß
dieſer/ vnd zwar als ein Koͤnig zur Stell were. Wan-
nenher aber Arſidas mußte kommen ſeyn/ wunder-
te er ſich nicht vnbillich. Leichtlicher kundte er der
Zwitracht mit dem Archombrotus nachſinnen;
daß ſie von der Argenis Liebe herꝛuͤhrete. Dann die
Rede von dieſem Geheinmiſſe war in Sicilien all-
gemach außgebrochen; daß niemandt ferꝛner zwei-
felte/ wie Radirobanes die Argenis beleydiget/ vnd
warumb Seleniſſe ſich entleibet hette. Ferner ſtundt
er bey ſich ſelbſt in Sorgen/ zu welchem von dieſen
beyden Theilen er tretten ſolte. Dann im Fall er vn-
ter dem
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 930. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/974>, abgerufen am 29.06.2024. |