Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ nur hoffen kan/ daß jhr/ ein verliebter Mensch/ gerde werdet zugehen. Was hindert euch Poliarchu an ewerm Verlangen? Dann jhr habt mir geschri ben/ wann ich es nur wolte gut heissen/ so stünde euc deß Beylagers halben weiter nichts im Weg. Sag es/ mein Sohn: es ist euch selbst daran gelegen/ da ich es erfahre. Diese Frage bekümmerte den Ar chombrotus: dann er schämete sich zu bekennen/ da Argenis den Poliarchus liebte. Derhalben gab e zur Antwort: Poliarchus hinderte jhn an der Hey rath nicht. Er zürnete aber darumb mit jhm/ wei er der Argenis auffrichtiges Gemüte/ so viel jhm möglich were/ mit allerley verdrüßlichem vnd vn- nützem Geschwätze einnehmen wolte. Wie aber/ fieng die König in listig an/ wann er jhr Hertze mi solchen Griffen abspänstig machte/ were das nicht ewere Vermählung hindern? Der junge Herr be- wegte sich vber diesen Worten hefftiger/ vnd: Ge- wiß/ antwortete er/ der Vatter/ welcher die vollzieh- ung der Heyrath nicht weniger begehrt als ich sel- ber/ würde die Tochter wol zwingen können. Her- nach redte er von deß Poliarchus Entweichung auß Sicilien/ dem Kriege wider den Lycogenes/ vnd wie er jhme obgesieget hette. Wiewol er aber die gan- tze Erzehlung auff seine seitte richtete/ merckte doch Hyanisbe/ daß zwar Meleander jhn/ Argenis aber den Poliarchus liebte. Derhalben war sie frölicher als zuvor/ vnd aß Bedün-
Joh. Barclayens Argenis/ nur hoffen kan/ daß jhr/ ein verliebter Menſch/ gerde werdet zugehen. Was hindert euch Poliarchu an ewerm Verlangen? Dann jhr habt mir geſchri ben/ wann ich es nur wolte gut heiſſen/ ſo ſtuͤnde euc deß Beylagers halben weiter nichts im Weg. Sag es/ mein Sohn: es iſt euch ſelbſt daran gelegen/ da ich es erfahre. Dieſe Frage bekuͤmmerte den Ar chombrotus: dann er ſchaͤmete ſich zu bekennen/ da Argenis den Poliarchus liebte. Derhalben gab e zur Antwort: Poliarchus hinderte jhn an der Hey rath nicht. Er zuͤrnete aber darumb mit jhm/ wei er der Argenis auffrichtiges Gemuͤte/ ſo viel jhm moͤglich were/ mit allerley verdruͤßlichem vnd vn- nuͤtzem Geſchwaͤtze einnehmen wolte. Wie aber/ fieng die Koͤnig in liſtig an/ wann er jhr Hertze mi ſolchen Griffen abſpaͤnſtig machte/ were das nicht ewere Vermaͤhlung hindern? Der junge Herꝛ be- wegte ſich vber dieſen Worten hefftiger/ vnd: Ge- wiß/ antwortete er/ der Vatter/ welcher die vollzieh- ung der Heyrath nicht weniger begehrt als ich ſel- ber/ wuͤrde die Tochter wol zwingen koͤnnen. Her- nach redte er von deß Poliarchus Entweichung auß Sicilien/ dem Kriege wider den Lycogenes/ vnd wie er jhme obgeſieget hette. Wiewol er aber die gan- tze Erzehlung auff ſeine ſeitte richtete/ merckte doch Hyanisbe/ daß zwar Meleander jhn/ Argenis aber den Poliarchus liebte. Derhalben war ſie froͤlicher als zuvor/ vnd aß Beduͤn-
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Joh. Barclayens Argenis/
nur hoffen kan/ daß jhr/ ein verliebter Menſch/ ger
de werdet zugehen. Was hindert euch Poliarchu
an ewerm Verlangen? Dann jhr habt mir geſchri
ben/ wann ich es nur wolte gut heiſſen/ ſo ſtuͤnde euc
deß Beylagers halben weiter nichts im Weg. Sag
es/ mein Sohn: es iſt euch ſelbſt daran gelegen/ da
ich es erfahre. Dieſe Frage bekuͤmmerte den Ar
chombrotus: dann er ſchaͤmete ſich zu bekennen/ da
Argenis den Poliarchus liebte. Derhalben gab e
zur Antwort: Poliarchus hinderte jhn an der Hey
rath nicht. Er zuͤrnete aber darumb mit jhm/ wei
er der Argenis auffrichtiges Gemuͤte/ ſo viel jhm
moͤglich were/ mit allerley verdruͤßlichem vnd vn-
nuͤtzem Geſchwaͤtze einnehmen wolte. Wie aber/
fieng die Koͤnig in liſtig an/ wann er jhr Hertze mi
ſolchen Griffen abſpaͤnſtig machte/ were das nicht
ewere Vermaͤhlung hindern? Der junge Herꝛ be-
wegte ſich vber dieſen Worten hefftiger/ vnd: Ge-
wiß/ antwortete er/ der Vatter/ welcher die vollzieh-
ung der Heyrath nicht weniger begehrt als ich ſel-
ber/ wuͤrde die Tochter wol zwingen koͤnnen. Her-
nach redte er von deß Poliarchus Entweichung
auß Sicilien/ dem Kriege wider den Lycogenes/ vnd
wie er jhme obgeſieget hette. Wiewol er aber die gan-
tze Erzehlung auff ſeine ſeitte richtete/ merckte doch
Hyanisbe/ daß zwar Meleander jhn/ Argenis aber
den Poliarchus liebte.
Derhalben war ſie froͤlicher als zuvor/ vnd aß
mit dem Sohn zu Nacht. Dann ſie hatte jhrem
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 934. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/978>, abgerufen am 16.07.2024. |