Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ Cornio war von mehrer Tugent/ suchte alle Kräfften zusammen/ vnd machte sich an seinen Feind de zum Archombrotus gefallen war; brachte jhn auc zwar vmb: lebte aber gleichfals selber nicht lange weil jhn die Mohren vberfielen/ vnd beyder Vet- tern Blut mit trawrigem Außgange deß Ehrgeitz- es vermischten. Sonderlich wurden durch deß Ar- chombrotus ritterliche Thaten in dieser Schlach die Sardinier erschrecket; welche als sie endlich er- leget/ oder in die Flucht geschlagen waren/ nam e das Glück in Acht/ vnd legte sein Volck für die für- nemsten Festungen. Die vberwundenen setzten sich kaum mit etlichen Scharmützeln entgegen. Die grösseste Mühe war für Calaris/ weil das Volck hauffenweise zum Kampffe zulieff. Sie wurden a- ber in die Statt getrieben; vnd schickten auff fol- genden Tag in veränderter Meinung der Ergeb- ung Gesandten herauß. Virtiganes war glückse- lig gestorben/ damit er so viel Vbel nicht schawen dörffte. Etliche/ so frembde Herren nicht vertragen kundten/ haben sich seitenwerts in die kleinen Inseln begeben in der engen See/ welche Sardinien vnd Corsica von einander trennet. Hernach setzten sie in Corsica vber; vnd als jhnen auch daselbst angesie- get wardt/ machten sie sich auff das Gebirg gegen Ligurien. Im vbrigen gieng eine Red vnter den Sardini- dirobanes
Joh. Barclayens Argenis/ Cornio war von mehrer Tugent/ ſuchte alle Kraͤfften zuſammen/ vnd machte ſich an ſeinen Feind de zum Archombrotus gefallen war; brachte jhn auc zwar vmb: lebte aber gleichfals ſelber nicht lange weil jhn die Mohren vberfielen/ vnd beyder Vet- tern Blut mit trawrigem Außgange deß Ehrgeitz- es vermiſchten. Sonderlich wurden durch deß Ar- chombrotus ritterliche Thaten in dieſer Schlach die Sardinier erſchrecket; welche als ſie endlich er- leget/ oder in die Flucht geſchlagen waren/ nam e das Gluͤck in Acht/ vnd legte ſein Volck fuͤr die fuͤr- nemſten Feſtungen. Die vberwundenen ſetzten ſich kaum mit etlichen Scharmuͤtzeln entgegen. Die groͤſſeſte Muͤhe war fuͤr Calaris/ weil das Volck hauffenweiſe zum Kampffe zulieff. Sie wurden a- ber in die Statt getrieben; vnd ſchickten auff fol- genden Tag in veraͤnderter Meinung der Ergeb- ung Geſandten herauß. Virtiganes war gluͤckſe- lig geſtorben/ damit er ſo viel Vbel nicht ſchawen doͤrffte. Etliche/ ſo frembde Herꝛen nicht vertragen kundten/ haben ſich ſeitenwerts in die kleinen Inſeln begeben in der engen See/ welche Sardinien vnd Corſica von einander trennet. Hernach ſetzten ſie in Corſica vber; vnd als jhnen auch daſelbſt angeſie- get wardt/ machten ſie ſich auff das Gebirg gegen Ligurien. Im vbrigen gieng eine Red vnter den Sardini- dirobanes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0988" n="944"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/> Cornio war von mehrer Tugent/ ſuchte alle Kraͤff<lb/> ten zuſammen/ vnd machte ſich an ſeinen Feind de<lb/> zum Archombrotus gefallen war; brachte jhn auc<lb/> zwar vmb: lebte aber gleichfals ſelber nicht lange<lb/> weil jhn die Mohren vberfielen/ vnd beyder Vet-<lb/> tern Blut mit trawrigem Außgange deß Ehrgeitz-<lb/> es vermiſchten. Sonderlich wurden durch deß Ar-<lb/> chombrotus ritterliche Thaten in dieſer Schlach<lb/> die Sardinier erſchrecket; welche als ſie endlich er-<lb/> leget/ oder in die Flucht geſchlagen waren/ nam e<lb/> das Gluͤck in Acht/ vnd legte ſein Volck fuͤr die fuͤr-<lb/> nemſten Feſtungen. Die vberwundenen ſetzten ſich<lb/> kaum mit etlichen Scharmuͤtzeln entgegen. Die<lb/> groͤſſeſte Muͤhe war fuͤr Calaris/ weil das Volck<lb/> hauffenweiſe zum Kampffe zulieff. Sie wurden a-<lb/> ber in die Statt getrieben; vnd ſchickten auff fol-<lb/> genden Tag in veraͤnderter Meinung der Ergeb-<lb/> ung Geſandten herauß. Virtiganes war gluͤckſe-<lb/> lig geſtorben/ damit er ſo viel Vbel nicht ſchawen<lb/> doͤrffte. Etliche/ ſo frembde Herꝛen nicht vertragen<lb/> kundten/ haben ſich ſeitenwerts in die kleinen Inſeln<lb/> begeben in der engen See/ welche Sardinien vnd<lb/> Corſica von einander trennet. Hernach ſetzten ſie in<lb/> Corſica vber; vnd als jhnen auch daſelbſt angeſie-<lb/> get wardt/ machten ſie ſich auff das Gebirg gegen<lb/> Ligurien.</p><lb/> <p>Im vbrigen gieng eine Red vnter den Sardini-<lb/> ern/ dieſe Stuͤrtzung der Fuͤrſten vnd deß gantzen<lb/> Lands ruͤhrete vom Zorn der Goͤtter her/ weil Ra-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dirobanes</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [944/0988]
Joh. Barclayens Argenis/
Cornio war von mehrer Tugent/ ſuchte alle Kraͤff
ten zuſammen/ vnd machte ſich an ſeinen Feind de
zum Archombrotus gefallen war; brachte jhn auc
zwar vmb: lebte aber gleichfals ſelber nicht lange
weil jhn die Mohren vberfielen/ vnd beyder Vet-
tern Blut mit trawrigem Außgange deß Ehrgeitz-
es vermiſchten. Sonderlich wurden durch deß Ar-
chombrotus ritterliche Thaten in dieſer Schlach
die Sardinier erſchrecket; welche als ſie endlich er-
leget/ oder in die Flucht geſchlagen waren/ nam e
das Gluͤck in Acht/ vnd legte ſein Volck fuͤr die fuͤr-
nemſten Feſtungen. Die vberwundenen ſetzten ſich
kaum mit etlichen Scharmuͤtzeln entgegen. Die
groͤſſeſte Muͤhe war fuͤr Calaris/ weil das Volck
hauffenweiſe zum Kampffe zulieff. Sie wurden a-
ber in die Statt getrieben; vnd ſchickten auff fol-
genden Tag in veraͤnderter Meinung der Ergeb-
ung Geſandten herauß. Virtiganes war gluͤckſe-
lig geſtorben/ damit er ſo viel Vbel nicht ſchawen
doͤrffte. Etliche/ ſo frembde Herꝛen nicht vertragen
kundten/ haben ſich ſeitenwerts in die kleinen Inſeln
begeben in der engen See/ welche Sardinien vnd
Corſica von einander trennet. Hernach ſetzten ſie in
Corſica vber; vnd als jhnen auch daſelbſt angeſie-
get wardt/ machten ſie ſich auff das Gebirg gegen
Ligurien.
Im vbrigen gieng eine Red vnter den Sardini-
ern/ dieſe Stuͤrtzung der Fuͤrſten vnd deß gantzen
Lands ruͤhrete vom Zorn der Goͤtter her/ weil Ra-
dirobanes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |