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Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881.

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(wenn der Name einen Nachfolger verlangte) vor der Versammlung
durch Auslegen (von den Onondaga-Sachem) gelesen.

Die Stämme*) der Irokesen zerfielen in De-a-non-da-a-yoh
(Brüdershaften oder Phratrien, als Horden) mit Bär, Wolf, Biber,
Schildkröte und mit Reh, Schnepfe, Reiher, Habicht (unter den
Seneca), indem die Heirathen von einer Abtheilung in die andere
kreuzten. Beim Ballspiel stehen sich die Phratrien gegenüber. Bei
drohendem Aussterben des Habicht traten Mitglieder des Wolfs
dahin über (unter den Seneca-Irokesen).

Zehn Familien der Afghanen stehen unter einem Spir (Weiss-
bart), zehn dieser unter einen Kandi-daser (Häuptling), dieser unter
dem Malik oder Muschir, um im Chail vom Chan beherrscht zu
werden. Der Haftleng (Stamm) zerfällt (bei den Bachtiaris) in
Familien. Unter dem Geschlecht (Rod) in näherer Familienbezie-
hung steht der Stamm (Orda oder Horde).

Die Thlinkithen zerfielen in die Phratrien des Wolfes und des
Raben (mit ihren Geschlechtern in Kreuzheirathen).

Jede der zwei Phratrien (des getheilten Volkes und geliebten
Volkes) enthielt zwei Geschlechter (bei den Choctaw).

Die Chickasa theilte sich in die Phratrien des Panthers und
der Fremden (mit ihren Geschlechtern), die Mohegan waren in drei
Phratrien (des Wolf, der Schildkröte und Aal) getheilt (mit den
Geschlechtern).

Bei den Wyandot (mit 8 Geschlechtern) waren die Sachem
(jedes Geschlecht's) erblich (vom Onkel zum Neffen), die Kriegs-
führer wählbar.

Bei den Dacota sind die Banden (worin die Geschlechter im
Nomadenleben übergegangen) durch Symbole (von Thieren) be-
zeichnet.

Bei den Punkas sind die Sachem (männlicher Erbfolge) aus
den Familiengliedern wählbar.

Die vier Phratrien der Tlascalaner standen jede unter ihrem
Kriegshaupt (Teuctli), und so finden sich vier Phratrien bei den
Azteken.

*) Die Nation (populus) oder der Bund der Irokesen zerfiel in fünf Völker
(Stämme) oder (Geschlechter) Sippschaften (Seneca, Cayuga, Onondoga, Oneida,
Mohawk), als Phylen oder Tribus, und jedes Stammesvolk in 3 bis 8 Gentes
(Sippen oder Geschlechter), wobei diese sich dann in Sippen oder Banden
(Phratrien) theilten, z. B. bei den Seneca in die Sippe des Bär, Wolf, Biber
oder Schildkröte und in die Sippe des Reh, Schnepfe, Reiher und Habicht.
Die Phratrien (als Abzweigungen der beiden ursprünglichen Geschlechter Wolf
und Reh) wurden verwandt betrachtet, und so heiratheten die Geschtechter jeder
Phratrie anfangs nicht unter sich, sondern mit Geschlechtern der anderen Phratrie.
Der Bund der Irokesen als Populus gefasst, enthielt 5 (später 6) Phylen oder
Tribus, jede dieser zwei Phratrien oder Curien, und in solchen unterscheiden sich
die gentes durch das Totem-Zeichen.

(wenn der Name einen Nachfolger verlangte) vor der Versammlung
durch Auslegen (von den Onondaga-Sachem) gelesen.

Die Stämme*) der Irokesen zerfielen in De-a-non-da-a-yoh
(Brüdershaften oder Phratrien, als Horden) mit Bär, Wolf, Biber,
Schildkröte und mit Reh, Schnepfe, Reiher, Habicht (unter den
Seneca), indem die Heirathen von einer Abtheilung in die andere
kreuzten. Beim Ballspiel stehen sich die Phratrien gegenüber. Bei
drohendem Aussterben des Habicht traten Mitglieder des Wolfs
dahin über (unter den Seneca-Irokesen).

Zehn Familien der Afghanen stehen unter einem Spir (Weiss-
bart), zehn dieser unter einen Kandi-daser (Häuptling), dieser unter
dem Malik oder Muschir, um im Chail vom Chan beherrscht zu
werden. Der Haftleng (Stamm) zerfällt (bei den Bachtiaris) in
Familien. Unter dem Geschlecht (Rod) in näherer Familienbezie-
hung steht der Stamm (Orda oder Horde).

Die Thlinkithen zerfielen in die Phratrien des Wolfes und des
Raben (mit ihren Geschlechtern in Kreuzheirathen).

Jede der zwei Phratrien (des getheilten Volkes und geliebten
Volkes) enthielt zwei Geschlechter (bei den Choctaw).

Die Chickasa theilte sich in die Phratrien des Panthers und
der Fremden (mit ihren Geschlechtern), die Mohegan waren in drei
Phratrien (des Wolf, der Schildkröte und Aal) getheilt (mit den
Geschlechtern).

Bei den Wyandot (mit 8 Geschlechtern) waren die Sachem
(jedes Geschlecht’s) erblich (vom Onkel zum Neffen), die Kriegs-
führer wählbar.

Bei den Dacota sind die Banden (worin die Geschlechter im
Nomadenleben übergegangen) durch Symbole (von Thieren) be-
zeichnet.

Bei den Punkas sind die Sachem (männlicher Erbfolge) aus
den Familiengliedern wählbar.

Die vier Phratrien der Tlascalaner standen jede unter ihrem
Kriegshaupt (Teuctli), und so finden sich vier Phratrien bei den
Azteken.

*) Die Nation (populus) oder der Bund der Irokesen zerfiel in fünf Völker
(Stämme) oder (Geschlechter) Sippschaften (Seneca, Cayuga, Onondoga, Oneida,
Mohawk), als Phylen oder Tribus, und jedes Stammesvolk in 3 bis 8 Gentes
(Sippen oder Geschlechter), wobei diese sich dann in Sippen oder Banden
(Phratrien) theilten, z. B. bei den Seneca in die Sippe des Bär, Wolf, Biber
oder Schildkröte und in die Sippe des Reh, Schnepfe, Reiher und Habicht.
Die Phratrien (als Abzweigungen der beiden ursprünglichen Geschlechter Wolf
und Reh) wurden verwandt betrachtet, und so heiratheten die Geschtechter jeder
Phratrie anfangs nicht unter sich, sondern mit Geschlechtern der anderen Phratrie.
Der Bund der Irokesen als Populus gefasst, enthielt 5 (später 6) Phylen oder
Tribus, jede dieser zwei Phratrien oder Curien, und in solchen unterscheiden sich
die gentes durch das Totem-Zeichen.
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[159/0193] (wenn der Name einen Nachfolger verlangte) vor der Versammlung durch Auslegen (von den Onondaga-Sachem) gelesen. Die Stämme *) der Irokesen zerfielen in De-a-non-da-a-yoh (Brüdershaften oder Phratrien, als Horden) mit Bär, Wolf, Biber, Schildkröte und mit Reh, Schnepfe, Reiher, Habicht (unter den Seneca), indem die Heirathen von einer Abtheilung in die andere kreuzten. Beim Ballspiel stehen sich die Phratrien gegenüber. Bei drohendem Aussterben des Habicht traten Mitglieder des Wolfs dahin über (unter den Seneca-Irokesen). Zehn Familien der Afghanen stehen unter einem Spir (Weiss- bart), zehn dieser unter einen Kandi-daser (Häuptling), dieser unter dem Malik oder Muschir, um im Chail vom Chan beherrscht zu werden. Der Haftleng (Stamm) zerfällt (bei den Bachtiaris) in Familien. Unter dem Geschlecht (Rod) in näherer Familienbezie- hung steht der Stamm (Orda oder Horde). Die Thlinkithen zerfielen in die Phratrien des Wolfes und des Raben (mit ihren Geschlechtern in Kreuzheirathen). Jede der zwei Phratrien (des getheilten Volkes und geliebten Volkes) enthielt zwei Geschlechter (bei den Choctaw). Die Chickasa theilte sich in die Phratrien des Panthers und der Fremden (mit ihren Geschlechtern), die Mohegan waren in drei Phratrien (des Wolf, der Schildkröte und Aal) getheilt (mit den Geschlechtern). Bei den Wyandot (mit 8 Geschlechtern) waren die Sachem (jedes Geschlecht’s) erblich (vom Onkel zum Neffen), die Kriegs- führer wählbar. Bei den Dacota sind die Banden (worin die Geschlechter im Nomadenleben übergegangen) durch Symbole (von Thieren) be- zeichnet. Bei den Punkas sind die Sachem (männlicher Erbfolge) aus den Familiengliedern wählbar. Die vier Phratrien der Tlascalaner standen jede unter ihrem Kriegshaupt (Teuctli), und so finden sich vier Phratrien bei den Azteken. *) Die Nation (populus) oder der Bund der Irokesen zerfiel in fünf Völker (Stämme) oder (Geschlechter) Sippschaften (Seneca, Cayuga, Onondoga, Oneida, Mohawk), als Phylen oder Tribus, und jedes Stammesvolk in 3 bis 8 Gentes (Sippen oder Geschlechter), wobei diese sich dann in Sippen oder Banden (Phratrien) theilten, z. B. bei den Seneca in die Sippe des Bär, Wolf, Biber oder Schildkröte und in die Sippe des Reh, Schnepfe, Reiher und Habicht. Die Phratrien (als Abzweigungen der beiden ursprünglichen Geschlechter Wolf und Reh) wurden verwandt betrachtet, und so heiratheten die Geschtechter jeder Phratrie anfangs nicht unter sich, sondern mit Geschlechtern der anderen Phratrie. Der Bund der Irokesen als Populus gefasst, enthielt 5 (später 6) Phylen oder Tribus, jede dieser zwei Phratrien oder Curien, und in solchen unterscheiden sich die gentes durch das Totem-Zeichen.

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Zitationshilfe: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen. Berlin, 1881, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bastian_voelkergedanke_1881/193>, abgerufen am 21.11.2024.