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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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vom Eigen-Nutz.
meinen Nutzen/ deß allgemeinen Vatterlandes zu befördern nach allen Kräff-
ten/ er sehe nicht an die Person/ nicht Geld und Gut/ nicht Geschencke und
Gaben/ sondern lasse das Schwerdt gleich durchschneiden/ und wisse/ daß
noch ein anders/ nemlich das Jüngste Gericht zugewarten/ da der allgemeine
Richter der Lebendigen und der Todten alle Wercke wird für Gericht brin-
gen/ das jetzo noch verborgen ist/ es sey gut oder böß/ Pred. 12. Ein Hauß-und alle
Christen.

Vatter und Hauß-Mutter und ins gemein ein jeder Christ warte seinen Be-
ruffs-Geschäfften fleissig ab/ und bedencke seinen Nächsten mit Rath und
That/ damit derselbe auch neben ihm aufkommen könne/ allermassen wie ein
jeder wolte/ daß man sich gegen ihm selbsten verhalten solte/ Matth. 7.

So wird dann GOtt der HErr unser aller in Gnaden gedencken/ unser
aller Nutzen befördern/ und wann wir nach seinem Wort und Willen in
Christlicher Liebe und Gegen-Liebe/ einträchtig vertreulich und freundlich als
die Brüder bey und unter einander wohnen/ so verheisset uns der HErr See-
gen und Leben immer und ewiglich/ Ps. 133. Solchen zeitlichen Seegen undSchluß.
ewiges Leben/ wolle uns allen in Gnaden verleihen die H. Dreyfaltigkeit/
GOtt Vatter/ Sohn und H. Geist/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEsu!
Die
VL. Laster-Predigt/d. 14. Nov.
1659.

Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider
Sich selbsten/
Das IX. Laster: Welt-Liebe.
Text.

1. Joh. c. 2. v. 15.
Habt nicht lieb die Welt/ noch was in der Welt ist.
Eingang.
Geliebte in Christo dem HErren!

EJne feine/ denckwürdige Geschicht erzehlet David Chy-Geschicht
von einem
Hertzog in
Niderland.

traeus in seinem Chronico, von Philippo einem Hertzogen in
Niderland/ mit dem Zunamen Bonus genannt/ dem beliebte es
einmals/ nach dem Abend-Essen mit seinen Räthen vom Hof

herun-
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vom Eigen-Nutz.
meinen Nutzen/ deß allgemeinen Vatterlandes zu befoͤrdern nach allen Kraͤff-
ten/ er ſehe nicht an die Perſon/ nicht Geld und Gut/ nicht Geſchencke und
Gaben/ ſondern laſſe das Schwerdt gleich durchſchneiden/ und wiſſe/ daß
noch ein anders/ nemlich das Juͤngſte Gericht zugewarten/ da der allgemeine
Richter der Lebendigen und der Todten alle Wercke wird fuͤr Gericht brin-
gen/ das jetzo noch verborgen iſt/ es ſey gut oder boͤß/ Pred. 12. Ein Hauß-und alle
Chriſten.

Vatter und Hauß-Mutter und ins gemein ein jeder Chriſt warte ſeinen Be-
ruffs-Geſchaͤfften fleiſſig ab/ und bedencke ſeinen Naͤchſten mit Rath und
That/ damit derſelbe auch neben ihm aufkommen koͤnne/ allermaſſen wie ein
jeder wolte/ daß man ſich gegen ihm ſelbſten verhalten ſolte/ Matth. 7.

So wird dann GOtt der HErꝛ unſer aller in Gnaden gedencken/ unſer
aller Nutzen befoͤrdern/ und wann wir nach ſeinem Wort und Willen in
Chriſtlicher Liebe und Gegen-Liebe/ eintraͤchtig vertreulich und freundlich als
die Bruͤder bey und unter einander wohnen/ ſo verheiſſet uns der HErꝛ See-
gen und Leben immer und ewiglich/ Pſ. 133. Solchen zeitlichen Seegen undSchluß.
ewiges Leben/ wolle uns allen in Gnaden verleihen die H. Dreyfaltigkeit/
GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEſu!
Die
VL. Laſter-Predigt/d. 14. Nov.
1659.

Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
Sich ſelbſten/
Das IX. Laſter: Welt-Liebe.
Text.

1. Joh. c. 2. v. 15.
Habt nicht lieb die Welt/ noch was in der Welt iſt.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!

EJne feine/ denckwuͤrdige Geſchicht erzehlet David Chy-Geſchicht
von einem
Hertzog in
Niderland.

træus in ſeinem Chronico, von Philippo einem Hertzogen in
Niderland/ mit dem Zunamen Bonus genannt/ dem beliebte es
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[409/0479] vom Eigen-Nutz. meinen Nutzen/ deß allgemeinen Vatterlandes zu befoͤrdern nach allen Kraͤff- ten/ er ſehe nicht an die Perſon/ nicht Geld und Gut/ nicht Geſchencke und Gaben/ ſondern laſſe das Schwerdt gleich durchſchneiden/ und wiſſe/ daß noch ein anders/ nemlich das Juͤngſte Gericht zugewarten/ da der allgemeine Richter der Lebendigen und der Todten alle Wercke wird fuͤr Gericht brin- gen/ das jetzo noch verborgen iſt/ es ſey gut oder boͤß/ Pred. 12. Ein Hauß- Vatter und Hauß-Mutter und ins gemein ein jeder Chriſt warte ſeinen Be- ruffs-Geſchaͤfften fleiſſig ab/ und bedencke ſeinen Naͤchſten mit Rath und That/ damit derſelbe auch neben ihm aufkommen koͤnne/ allermaſſen wie ein jeder wolte/ daß man ſich gegen ihm ſelbſten verhalten ſolte/ Matth. 7. und alle Chriſten. So wird dann GOtt der HErꝛ unſer aller in Gnaden gedencken/ unſer aller Nutzen befoͤrdern/ und wann wir nach ſeinem Wort und Willen in Chriſtlicher Liebe und Gegen-Liebe/ eintraͤchtig vertreulich und freundlich als die Bruͤder bey und unter einander wohnen/ ſo verheiſſet uns der HErꝛ See- gen und Leben immer und ewiglich/ Pſ. 133. Solchen zeitlichen Seegen und ewiges Leben/ wolle uns allen in Gnaden verleihen die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Amen. Schluß. GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEſu! Die VL. Laſter-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider Sich ſelbſten/ Das IX. Laſter: Welt-Liebe. Text. 1. Joh. c. 2. v. 15. Habt nicht lieb die Welt/ noch was in der Welt iſt. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! EJne feine/ denckwuͤrdige Geſchicht erzehlet David Chy- træus in ſeinem Chronico, von Philippo einem Hertzogen in Niderland/ mit dem Zunamen Bonus genannt/ dem beliebte es einmals/ nach dem Abend-Eſſen mit ſeinen Raͤthen vom Hof herun- Geſchicht von einem Hertzog in Niderland. F f f

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/479>, abgerufen am 22.11.2024.