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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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von böser Gewonheit.
es gedencken böß mit uns zu machen/ so gedencket es GOtt gut mit uns zu
machen/ 1. Mos. 50. als der unser und aller Glaubigen allzeit im Besten ge-
dencket/ Nehem. 13. und soll wol über sie selbst hinauß gehen/ was sie uns zu
thun/ in ihrem Hertzen gedacht und gedrohet haben.

Wolan/ GOtt aller Hertzen Kündiger/ schaffe in uns allen ein reinWunsch/
auß Act. 1.
Ps 51.
Luc. 5.
Matth.
5.

Hertz/ und würcke in uns/ daß wir ihm nach seinem Gefallen in Heiligkeit
und Gerechtigkeit dienen unser Lebenlang/ und endlich nach seiner Verheis-
sung/ mit allen reinen Hertzen sein Angesicht schauen mögen ewiglich/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEsu!
Die LXV. Laster-Predigt/d 29. Iunii,
1660.

Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider
Sich selbsten/
Das XXIIX. Laster: Böse Gewonheit.
Text.
Matth. c. 16. v. 14.
Sie sprachen: Etliche sagen/ du seyest Johannes der
Täuffer/ die andern/ du seyest Elias/ etliche du seyest
Jeremias/ oder der Propheten einer.
Eingang.
Geliebte in Christo dem HErren!

ES schreibet Galenus (lib. 3. de nat. simplic.) von ei-Böse Ge-
wonheit ist
wie ein

ner Jndianischen Jungfrauen/ daß sie von Jugend auf aller-
ley gifftige Dinge/ und sonderlich das gifftige Kraut Napellus
genannt/ essen können/ darum sie der König in Jndia dem
Alexandro Magno zugeschickt/ ihm durch sie zum Tod zu verhelffen. Und
D. Bek in seinem Messer. Schlucker (cap. 6.) gedencket deß Königes Cam-
bajae,
der seinen Sohn von Jugend auf/ mit Gifft ernehret und auferzogen/
daher er eine solche gifftige Natur bekommen/ daß er mit seinem Athem die
Fliegen tödten können/ und kein Weibes-Bild/ das er beschlaffen/ habe län-
ger/ als biß an den andern Tag das Leben behalten. Ein solch gefährlich undGifft.

durch-
G g g g 2

von boͤſer Gewonheit.
es gedencken boͤß mit uns zu machen/ ſo gedencket es GOtt gut mit uns zu
machen/ 1. Moſ. 50. als der unſer und aller Glaubigen allzeit im Beſten ge-
dencket/ Nehem. 13. und ſoll wol uͤber ſie ſelbſt hinauß gehen/ was ſie uns zu
thun/ in ihrem Hertzen gedacht und gedrohet haben.

Wolan/ GOtt aller Hertzen Kuͤndiger/ ſchaffe in uns allen ein reinWunſch/
auß Act. 1.
Pſ 51.
Luc. 5.
Matth.
5.

Hertz/ und wuͤrcke in uns/ daß wir ihm nach ſeinem Gefallen in Heiligkeit
und Gerechtigkeit dienen unſer Lebenlang/ und endlich nach ſeiner Verheiſ-
ſung/ mit allen reinen Hertzen ſein Angeſicht ſchauen moͤgen ewiglich/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEſu!
Die LXV. Laſter-Predigt/d 29. Iunii,
1660.

Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
Sich ſelbſten/
Das XXIIX. Laſter: Boͤſe Gewonheit.
Text.
Matth. c. 16. v. 14.
Sie ſprachen: Etliche ſagen/ du ſeyeſt Johannes der
Taͤuffer/ die andern/ du ſeyeſt Elias/ etliche du ſeyeſt
Jeremias/ oder der Propheten einer.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!

ES ſchreibet Galenus (lib. 3. de nat. ſimplic.) von ei-Boͤſe Ge-
wonheit iſt
wie ein

ner Jndianiſchen Jungfrauen/ daß ſie von Jugend auf aller-
ley gifftige Dinge/ und ſonderlich das gifftige Kraut Napellus
genannt/ eſſen koͤnnen/ darum ſie der Koͤnig in Jndia dem
Alexandro Magno zugeſchickt/ ihm durch ſie zum Tod zu verhelffen. Und
D. Bek in ſeinem Meſſer. Schlucker (cap. 6.) gedencket deß Koͤniges Cam-
bajæ,
der ſeinen Sohn von Jugend auf/ mit Gifft ernehret und auferzogen/
daher er eine ſolche gifftige Natur bekommen/ daß er mit ſeinem Athem die
Fliegen toͤdten koͤnnen/ und kein Weibes-Bild/ das er beſchlaffen/ habe laͤn-
ger/ als biß an den andern Tag das Leben behalten. Ein ſolch gefaͤhrlich undGifft.

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[603/0673] von boͤſer Gewonheit. es gedencken boͤß mit uns zu machen/ ſo gedencket es GOtt gut mit uns zu machen/ 1. Moſ. 50. als der unſer und aller Glaubigen allzeit im Beſten ge- dencket/ Nehem. 13. und ſoll wol uͤber ſie ſelbſt hinauß gehen/ was ſie uns zu thun/ in ihrem Hertzen gedacht und gedrohet haben. Wolan/ GOtt aller Hertzen Kuͤndiger/ ſchaffe in uns allen ein rein Hertz/ und wuͤrcke in uns/ daß wir ihm nach ſeinem Gefallen in Heiligkeit und Gerechtigkeit dienen unſer Lebenlang/ und endlich nach ſeiner Verheiſ- ſung/ mit allen reinen Hertzen ſein Angeſicht ſchauen moͤgen ewiglich/ Amen. Wunſch/ auß Act. 1. Pſ 51. Luc. 5. Matth. 5. GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEſu! Die LXV. Laſter-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider Sich ſelbſten/ Das XXIIX. Laſter: Boͤſe Gewonheit. Text. Matth. c. 16. v. 14. Sie ſprachen: Etliche ſagen/ du ſeyeſt Johannes der Taͤuffer/ die andern/ du ſeyeſt Elias/ etliche du ſeyeſt Jeremias/ oder der Propheten einer. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! ES ſchreibet Galenus (lib. 3. de nat. ſimplic.) von ei- ner Jndianiſchen Jungfrauen/ daß ſie von Jugend auf aller- ley gifftige Dinge/ und ſonderlich das gifftige Kraut Napellus genannt/ eſſen koͤnnen/ darum ſie der Koͤnig in Jndia dem Alexandro Magno zugeſchickt/ ihm durch ſie zum Tod zu verhelffen. Und D. Bek in ſeinem Meſſer. Schlucker (cap. 6.) gedencket deß Koͤniges Cam- bajæ, der ſeinen Sohn von Jugend auf/ mit Gifft ernehret und auferzogen/ daher er eine ſolche gifftige Natur bekommen/ daß er mit ſeinem Athem die Fliegen toͤdten koͤnnen/ und kein Weibes-Bild/ das er beſchlaffen/ habe laͤn- ger/ als biß an den andern Tag das Leben behalten. Ein ſolch gefaͤhrlich und durch- Boͤſe Ge- wonheit iſt wie ein Gifft. G g g g 2

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/673>, abgerufen am 22.11.2024.