Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.pba_284.001 pba_284.005 [Beginn Spaltensatz] daz wunder und daz wunder, pba_284.006 [Spaltenumbruch] pba_284.101daz man an liebe funde pba_284.007 der ez gesuochen kunde; pba_284.008 was fröude an liebe laege, pba_284.009 der ir mit triuwen phlaege: pba_284.010 so wirt mein herze sa zestunt pba_284.011 groezer danne setmunt;* pba_284.012 und erbarmet mich diu minne pba_284.013 von allem meinem sinne, pba_284.014 daz meistic alle, die der lebent pba_284.015 an minnen hangent und klebent pba_284.016 und ir doch niemen rehte tuot. pba_284.017 wir wellen alle habent muot pba_284.018 und mit minnen umbe gan. pba_284.019 nein, minne ist niht also getan, pba_284.020 als wir s' ein ander machen pba_284.021 mit välschleichen sachen. pba_284.022 wir nemen der dinge unrehte war, pba_284.023 wir saejen bilsensamen dar pba_284.024 und wellen danne, daz uns der pba_284.025 liljen und rosen ber. pba_284.026 entriuwen, des mac niht gewesen; pba_284.027 wir müezen daz her wider lesen, pba_284.028 daz da vor gewerket wirt, pba_284.029 und nemen, daz uns der same birt. pba_284.030 wir müezen sneiden unde maen pba_284.031 daz selbe, daz wir dar gesaen. pba_284.032 wir bau'wen die minne pba_284.033 mit gegelletem sinne, pba_284.034 mit valsche und mit a'kust pba_284.035 und suochen danne an ir die lust pba_284.036 des leibes unde des herzen: pba_284.037 sone birt si niuwan smerzen, pba_284.038 unguot und unfruht unde unart, pba_284.039 als ez an ir gebauwen wart. pba_284.040 als ez uns danne riuwe birt pba_284.041 und innerhalp des herzen swirt pba_284.042 und toetet uns dar inne, pba_284.043 so zeihen wir's die minne Mich wundernd drein versenke, pba_284.102 [Ende Spaltensatz]Die an der Liebe fände, pba_284.103 Wer zu suchen nur verstände, pba_284.104 Was Freud' an Liebe läge, pba_284.105 So man sie mit Treuen pfläge: pba_284.106 So wird das Herz mir gleich zur Stund pba_284.107 Größer fast als Septimund, pba_284.108 Und erbarmt mich dann die Minne pba_284.109 Von ganzem Herzenssinne, pba_284.110 Daß die Meisten, die da leben, pba_284.111 An Minne haften und kleben, pba_284.112 Und der ihr Recht doch niemand thut. pba_284.113 Wir haben alle guten Mut pba_284.114 Zu wandeln auf der Liebe Bahn. pba_284.115 Nein, Minne ist nicht so gethan, pba_284.116 Wie wir uns weis wohl machen pba_284.117 Mit trügerischen Sachen. pba_284.118 Man nimmt der Dinge übel wahr, pba_284.119 Sät Bilsen aus im Februar, pba_284.120 Und wundert sich am Erntetage, pba_284.121 Daß er Rosen nicht und Lilien trage. pba_284.122 Jn Treuen, das mag nimmer sein, pba_284.123 Wir heimsen andre Frucht nicht ein, pba_284.124 Als wir in das Feld gestreut, pba_284.125 Wir ernten, was der Same beut. pba_284.126 Wir müssen schneiden und mähen, pba_284.127 Was wir in den Acker säen. pba_284.128 Wir bauen die Minne pba_284.129 Mit galligem Sinne, pba_284.130 Trug und Falschheit in der Brust, pba_284.131 Und fordern dann von ihr die Lust pba_284.132 Des Lebens und der Herzen. pba_284.133 So bringt sie uns nur Schmerzen, pba_284.134 Unsüße Frucht von arger Art, pba_284.135 Die von uns selbst gezogen ward. pba_284.136 Hernach wenn uns die Reue trifft, pba_284.137 Uns in dem Herzen schwiert ihr Gift pba_284.138 Und tödtet uns darinne, pba_284.139 So zeihen wir's die Minne * pba_284.140
Das Wort ist unerklärt; Simrocks Übersetzung "Septimund" folgt der Konjektur pba_284.141 septimunt = Siebengebirge (andere verstehen es als "Septimer"). pba_284.001 pba_284.005 [Beginn Spaltensatz] daz wunder und daz wunder, pba_284.006 [Spaltenumbruch] pba_284.101daz man an liebe funde pba_284.007 der ez gesuochen kunde; pba_284.008 was fröude an liebe laege, pba_284.009 der ir mit triuwen phlaege: pba_284.010 sô wirt mîn herze sâ zestunt pba_284.011 groezer danne setmunt;* pba_284.012 und erbármet mich diu minne pba_284.013 von allem mînem sinne, pba_284.014 daz meistic alle, die der lebent pba_284.015 an minnen hangent und klebent pba_284.016 und ir doch niemen rehte tuot. pba_284.017 wir wellen alle habent muot pba_284.018 und mit minnen umbe gân. pba_284.019 nein, minne ist niht alsô getân, pba_284.020 als wir s' ein ander machen pba_284.021 mit välschlîchen sachen. pba_284.022 wir nemen der dinge unrehte war, pba_284.023 wir saejen bilsensâmen dar pba_284.024 und wellen danne, daz uns der pba_284.025 liljen und rôsen ber. pba_284.026 entriuwen, des mac niht gewesen; pba_284.027 wir müezen daz her wider lesen, pba_284.028 daz dâ vor gewerket wirt, pba_284.029 und nemen, daz uns der sâme birt. pba_284.030 wir müezen snîden unde maen pba_284.031 daz selbe, daz wir dar gesaen. pba_284.032 wir bû'wén die minne pba_284.033 mit gegelletem sinne, pba_284.034 mit valsche und mit â'kúst pba_284.035 und suochen danne an ir die lust pba_284.036 des lîbes unde des herzen: pba_284.037 sone birt si niuwan smerzen, pba_284.038 unguot und unfruht unde unart, pba_284.039 als ez an ir gebûwen wart. pba_284.040 als ez uns danne riuwe birt pba_284.041 und innerhalp des herzen swirt pba_284.042 und toetet uns dar inne, pba_284.043 sô zîhen wir's die minne Mich wundernd drein versenke, pba_284.102 [Ende Spaltensatz]Die an der Liebe fände, pba_284.103 Wer zu suchen nur verstände, pba_284.104 Was Freud' an Liebe läge, pba_284.105 So man sie mit Treuen pfläge: pba_284.106 So wird das Herz mir gleich zur Stund pba_284.107 Größer fast als Septimund, pba_284.108 Und erbarmt mich dann die Minne pba_284.109 Von ganzem Herzenssinne, pba_284.110 Daß die Meisten, die da leben, pba_284.111 An Minne haften und kleben, pba_284.112 Und der ihr Recht doch niemand thut. pba_284.113 Wir haben alle guten Mut pba_284.114 Zu wandeln auf der Liebe Bahn. pba_284.115 Nein, Minne ist nicht so gethan, pba_284.116 Wie wir uns weis wohl machen pba_284.117 Mit trügerischen Sachen. pba_284.118 Man nimmt der Dinge übel wahr, pba_284.119 Sät Bilsen aus im Februar, pba_284.120 Und wundert sich am Erntetage, pba_284.121 Daß er Rosen nicht und Lilien trage. pba_284.122 Jn Treuen, das mag nimmer sein, pba_284.123 Wir heimsen andre Frucht nicht ein, pba_284.124 Als wir in das Feld gestreut, pba_284.125 Wir ernten, was der Same beut. pba_284.126 Wir müssen schneiden und mähen, pba_284.127 Was wir in den Acker säen. pba_284.128 Wir bauen die Minne pba_284.129 Mit galligem Sinne, pba_284.130 Trug und Falschheit in der Brust, pba_284.131 Und fordern dann von ihr die Lust pba_284.132 Des Lebens und der Herzen. pba_284.133 So bringt sie uns nur Schmerzen, pba_284.134 Unsüße Frucht von arger Art, pba_284.135 Die von uns selbst gezogen ward. pba_284.136 Hernach wenn uns die Reue trifft, pba_284.137 Uns in dem Herzen schwiert ihr Gift pba_284.138 Und tödtet uns darinne, pba_284.139 So zeihen wir's die Minne * pba_284.140
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sowie auch aus dem Eingange des ganzen Gedichtes schließen, daß es pba_284.002
ihm vor allem darauf ankam, durch seine Erzählung dem erschlafften pba_284.003
Zeitalter gleichsam wie in einem Zauberspiegel ein Bild vorzuhalten, an pba_284.004
dem es erkennen könnte, was echte Liebe und überhaupt echte Empfindung 1
1 pba_284.005
daz wunder und daz wunder, pba_284.006
daz man an liebe funde pba_284.007
der ez gesuochen kunde; pba_284.008
was fröude an liebe laege, pba_284.009
der ir mit triuwen phlaege: pba_284.010
sô wirt mîn herze sâ zestunt pba_284.011
groezer danne setmunt; * pba_284.012
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von allem mînem sinne, pba_284.014
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sô zîhen wir's die minne
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Mich wundernd drein versenke, pba_284.102
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Wer zu suchen nur verstände, pba_284.104
Was Freud' an Liebe läge, pba_284.105
So man sie mit Treuen pfläge: pba_284.106
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Größer fast als Septimund, pba_284.108
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Von ganzem Herzenssinne, pba_284.110
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Mit galligem Sinne, pba_284.130
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Hernach wenn uns die Reue trifft, pba_284.137
Uns in dem Herzen schwiert ihr Gift pba_284.138
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So zeihen wir's die Minne
* pba_284.140
Das Wort ist unerklärt; Simrocks Übersetzung „Septimund“ folgt der Konjektur pba_284.141
septimunt = Siebengebirge (andere verstehen es als „Septimer“).
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