Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.

Bild:
<< vorherige Seite

pba_285.001
sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser pba_285.002
Richtung gelingt ihm alles so wohl -- nicht allein in der Haupthandlung, pba_285.003
sondern auch in den Nebenhandlungen (man denke an Riwalin pba_285.004
und Blanscheflur, an Rual li Foitenant und sein ganzes Haus) --, er

pba_285.005
[Beginn Spaltensatz]
unde schuldegen sei dar an, pba_285.006
diu schulde nie daran gewan. pba_285.007
............ pba_285.008
des guoten vinden wir da niht, pba_285.009
des unser iegelicher gert pba_285.010
und des wir alle sein entwert: pba_285.011
daz ist der staete friundes muot, pba_285.012
der staetecliche sanfte tuot, pba_285.013
der die ro'sen bei dem dorne treit pba_285.014
die senfte bei der arebeit; pba_285.015
an dem ie leit verborgen pba_285.016
diu minne bei den sorgen, pba_285.017
der an dem ende ie fröude birt, pba_285.018
als ofte als er beswaeret wirt, pba_285.019
den vindet man ie lützel nuo: pba_285.020
als vorwerke wir dar zuo. pba_285.021
Ez ist vil war, daz man da saget: pba_285.022
"Minn' ist getriben unde gejaget pba_285.023
in den endelosten ort." pba_285.024
wir haben an ir niwan daz wort: pba_285.025
uns ist niwan der name beliben pba_285.026
und haben ouch den also zetriben, pba_285.027
also verwortet unde vernamet, pba_285.028
daz sich diu müede ir namen schamet pba_285.029
und ir daz wort unmaeret; pba_285.030
si swachet unde swaeret pba_285.031
ir selber auf der erde; pba_285.032
diu erelose unwerde, pba_285.033
si sleichet under hausen biten pba_285.034
und treit von lasterlichen siten pba_285.035
gemanicvaltet einen sac ..... pba_285.036
.............. pba_285.037
Minn', aller Herzen Künigin, pba_285.038
diu freie, diu eine pba_285.039
diu ist umb' kouf gemeine, pba_285.040
wie habe wir unser herschaft pba_285.041
an ir gemachet zinshaft! pba_285.042
wir haben ein boese conterfeit pba_285.043
in daz vingerlein geleit pba_285.044
und triegen uns da selbe mite. pba_285.045
ez ist ein armer trügesite,
[Spaltenumbruch] pba_285.101
Und geben ihr die Schuld daran, pba_285.102
Die nie daran die Schuld gewann. pba_285.103
............ pba_285.104
Wir finden nichts von dem Genuß, pba_285.105
Des unser Jeglicher begehrt pba_285.106
Und der uns billig bleibt verwehrt. pba_285.107
Den Genuß gibt stäter Freundesmut, pba_285.108
Der sanft zu allen Stunden thut, pba_285.109
Der bei dem Dorn auch Rosen trägt pba_285.110
Und Süßigkeit bei Schmerzen hegt, pba_285.111
Jn dem bei allen Sorgen pba_285.112
Die Minne liegt verborgen, pba_285.113
Der stäts am Ende Freude schenkt, pba_285.114
Wie oft er auch in Kummer senkt: pba_285.115
Den findet man so selten nun, pba_285.116
Die Ernte bringt das falsche Thun. pba_285.117
Es ist wohl Wahrheit, was man sagt: pba_285.118
"Vertrieben wird und ausgejagt pba_285.119
Die Minne bis zum fernsten Ort." pba_285.120
Von ihr verblieb allein das Wort, pba_285.121
Uns ist der Name nur geblieben, pba_285.122
Den haben wir auch so zerrieben, pba_285.123
So abgejagt und lahm gehetzt, pba_285.124
Ermüdet schämt sie sein sich jetzt. pba_285.125
Das Wort macht ihr Beschwerde, pba_285.126
Sie ward sich auf der Erde pba_285.127
Schier selbst zuwider und zur Last, pba_285.128
Sie ist da ein unwerter Gast. pba_285.129
Sie geht von Haus zu Hause bitten pba_285.130
Und führt mit lästerlichen Sitten pba_285.131
Angefüllten Sack herum u. s. w. pba_285.132
............ pba_285.133
Minn', aller Herzen Königin, pba_285.134
Mit ihren freien Gaben, pba_285.135
Jst nun um Geld zu haben. pba_285.136
Wir würd'gen unsre Herrlichkeit pba_285.137
An ihr herab zur Zinsbarkeit: pba_285.138
Wir fassen einen falschen Stein pba_285.139
Jns edle Gold am Fingerlein pba_285.140
Und trügen so uns selber auch. pba_285.141
Welch armsel'ger Lügenbrauch,
[Ende Spaltensatz]

pba_285.001
sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser pba_285.002
Richtung gelingt ihm alles so wohl — nicht allein in der Haupthandlung, pba_285.003
sondern auch in den Nebenhandlungen (man denke an Riwalin pba_285.004
und Blanscheflur, an Rual li Foitenant und sein ganzes Haus) —, er

pba_285.005
[Beginn Spaltensatz]
unde schuldegen sî dar an, pba_285.006
diu schulde nie daran gewan. pba_285.007
............ pba_285.008
des guoten vinden wir dâ niht, pba_285.009
des unser iegelicher gert pba_285.010
und des wir alle sîn entwert: pba_285.011
daz ist der staete friundes muot, pba_285.012
der staetecliche sanfte tuot, pba_285.013
der die rô'sen bî dem dorne treit pba_285.014
die senfte bî der arebeit; pba_285.015
an dem ie lît verborgen pba_285.016
diu minne bî den sorgen, pba_285.017
der an dem ende ie fröude birt, pba_285.018
als ofte als er beswaeret wirt, pba_285.019
den vindet man ie lützel nuo: pba_285.020
als vórwérke wir dar zuo. pba_285.021
Ez ist vil wâr, daz man dâ saget: pba_285.022
„Minn' ist getriben unde gejaget pba_285.023
in den endelôsten ort.“ pba_285.024
wir haben an ir niwan daz wort: pba_285.025
uns ist niwan der name beliben pba_285.026
und haben ouch den alsô zetriben, pba_285.027
also verwortet unde vernamet, pba_285.028
daz sich diu müede ir namen schamet pba_285.029
und ir daz wort unmaeret; pba_285.030
si swachet unde swaeret pba_285.031
ir selber ûf der erde; pba_285.032
diu êrelôse unwerde, pba_285.033
si slîchet under hûsen biten pba_285.034
und treit von lasterlichen siten pba_285.035
gemanicvaltet einen sac ..... pba_285.036
.............. pba_285.037
Minn', aller Herzen Künigin, pba_285.038
diu frîe, diu eine pba_285.039
diu ist umb' kouf gemeine, pba_285.040
wie habe wir unser hêrschaft pba_285.041
an ir gemachet zinshaft! pba_285.042
wir haben ein boese conterfeit pba_285.043
in daz vingerlîn geleit pba_285.044
und triegen uns dâ selbe mite. pba_285.045
ez ist ein armer trügesite,
[Spaltenumbruch] pba_285.101
Und geben ihr die Schuld daran, pba_285.102
Die nie daran die Schuld gewann. pba_285.103
............ pba_285.104
Wir finden nichts von dem Genuß, pba_285.105
Des unser Jeglicher begehrt pba_285.106
Und der uns billig bleibt verwehrt. pba_285.107
Den Genuß gibt stäter Freundesmut, pba_285.108
Der sanft zu allen Stunden thut, pba_285.109
Der bei dem Dorn auch Rosen trägt pba_285.110
Und Süßigkeit bei Schmerzen hegt, pba_285.111
Jn dem bei allen Sorgen pba_285.112
Die Minne liegt verborgen, pba_285.113
Der stäts am Ende Freude schenkt, pba_285.114
Wie oft er auch in Kummer senkt: pba_285.115
Den findet man so selten nun, pba_285.116
Die Ernte bringt das falsche Thun. pba_285.117
Es ist wohl Wahrheit, was man sagt: pba_285.118
„Vertrieben wird und ausgejagt pba_285.119
Die Minne bis zum fernsten Ort.“ pba_285.120
Von ihr verblieb allein das Wort, pba_285.121
Uns ist der Name nur geblieben, pba_285.122
Den haben wir auch so zerrieben, pba_285.123
So abgejagt und lahm gehetzt, pba_285.124
Ermüdet schämt sie sein sich jetzt. pba_285.125
Das Wort macht ihr Beschwerde, pba_285.126
Sie ward sich auf der Erde pba_285.127
Schier selbst zuwider und zur Last, pba_285.128
Sie ist da ein unwerter Gast. pba_285.129
Sie geht von Haus zu Hause bitten pba_285.130
Und führt mit lästerlichen Sitten pba_285.131
Angefüllten Sack herum u. s. w. pba_285.132
............ pba_285.133
Minn', aller Herzen Königin, pba_285.134
Mit ihren freien Gaben, pba_285.135
Jst nun um Geld zu haben. pba_285.136
Wir würd'gen unsre Herrlichkeit pba_285.137
An ihr herab zur Zinsbarkeit: pba_285.138
Wir fassen einen falschen Stein pba_285.139
Jns edle Gold am Fingerlein pba_285.140
Und trügen so uns selber auch. pba_285.141
Welch armsel'ger Lügenbrauch,
[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0303" n="285"/><lb n="pba_285.001"/>
sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser <lb n="pba_285.002"/>
Richtung gelingt ihm alles so wohl &#x2014; nicht allein in der Haupthandlung, <lb n="pba_285.003"/>
sondern auch in den Nebenhandlungen (man denke an Riwalin <lb n="pba_285.004"/>
und Blanscheflur, an Rual li Foitenant und sein ganzes Haus) &#x2014;, er <note n="1" xml:id="pba_283_1c" prev="#pba_283_1b" place="foot" next="#pba_283_1d"><lb n="pba_285.005"/><cb type="start"/><lg><l>unde schuldegen sî dar an,</l><lb n="pba_285.006"/><l>diu schulde nie daran gewan.</l><lb n="pba_285.007"/><l>............</l><lb n="pba_285.008"/><l>des guoten vinden wir dâ niht,</l><lb n="pba_285.009"/><l>des unser iegelicher gert</l><lb n="pba_285.010"/><l>und des wir alle sîn entwert:</l><lb n="pba_285.011"/><l>daz ist der staete friundes muot,</l><lb n="pba_285.012"/><l>der staetecliche sanfte tuot,</l><lb n="pba_285.013"/><l>der die rô'sen bî dem dorne treit</l><lb n="pba_285.014"/><l>die senfte bî der arebeit;</l><lb n="pba_285.015"/><l>an dem ie lît verborgen</l><lb n="pba_285.016"/><l>diu minne bî den sorgen,</l><lb n="pba_285.017"/><l>der an dem ende ie fröude birt,</l><lb n="pba_285.018"/><l>als ofte als er beswaeret wirt,</l><lb n="pba_285.019"/><l>den vindet man ie lützel nuo:</l><lb n="pba_285.020"/><l>als vórwérke wir dar zuo.</l><lb n="pba_285.021"/><l>Ez ist vil wâr, daz man dâ saget:</l><lb n="pba_285.022"/><l>&#x201E;Minn' ist getriben unde gejaget</l><lb n="pba_285.023"/><l>in den endelôsten ort.&#x201C;</l><lb n="pba_285.024"/><l>wir haben an ir niwan daz wort:</l><lb n="pba_285.025"/><l>uns ist niwan der name beliben</l><lb n="pba_285.026"/><l>und haben ouch den alsô zetriben,</l><lb n="pba_285.027"/><l>also verwortet unde vernamet,</l><lb n="pba_285.028"/><l>daz sich diu müede ir namen schamet</l><lb n="pba_285.029"/><l>und ir daz wort unmaeret;</l><lb n="pba_285.030"/><l>si swachet unde swaeret</l><lb n="pba_285.031"/><l>ir selber ûf der erde;</l><lb n="pba_285.032"/><l>diu êrelôse unwerde,</l><lb n="pba_285.033"/><l>si slîchet under hûsen biten</l><lb n="pba_285.034"/><l>und treit von lasterlichen siten</l><lb n="pba_285.035"/><l>gemanicvaltet einen sac .....</l><lb n="pba_285.036"/><l>..............</l><lb n="pba_285.037"/><l>Minn', aller Herzen Künigin,</l><lb n="pba_285.038"/><l>diu frîe, diu eine</l><lb n="pba_285.039"/><l>diu ist umb' kouf gemeine,</l><lb n="pba_285.040"/><l>wie habe wir unser hêrschaft</l><lb n="pba_285.041"/><l>an ir gemachet zinshaft!</l><lb n="pba_285.042"/><l>wir haben ein boese conterfeit</l><lb n="pba_285.043"/><l>in daz vingerlîn geleit</l><lb n="pba_285.044"/><l>und triegen uns dâ selbe mite.</l><lb n="pba_285.045"/><l>ez ist ein armer trügesite,</l></lg><cb/><lb n="pba_285.101"/><lg><l>Und geben ihr die Schuld daran,</l><lb n="pba_285.102"/><l>Die nie daran die Schuld gewann.</l><lb n="pba_285.103"/><l>............</l><lb n="pba_285.104"/><l>Wir finden nichts von dem Genuß,</l><lb n="pba_285.105"/><l>Des unser Jeglicher begehrt</l><lb n="pba_285.106"/><l>Und der uns billig bleibt verwehrt.</l><lb n="pba_285.107"/><l>Den Genuß gibt stäter Freundesmut,</l><lb n="pba_285.108"/><l>Der sanft zu allen Stunden thut,</l><lb n="pba_285.109"/><l>Der bei dem Dorn auch Rosen trägt</l><lb n="pba_285.110"/><l>Und Süßigkeit bei Schmerzen hegt,</l><lb n="pba_285.111"/><l>Jn dem bei allen Sorgen</l><lb n="pba_285.112"/><l>Die Minne liegt verborgen,</l><lb n="pba_285.113"/><l>Der stäts am Ende Freude schenkt,</l><lb n="pba_285.114"/><l>Wie oft er auch in Kummer senkt:</l><lb n="pba_285.115"/><l>Den findet man so selten nun,</l><lb n="pba_285.116"/><l><hi rendition="#g">Die</hi> Ernte bringt das falsche Thun.</l><lb n="pba_285.117"/><l>Es ist wohl Wahrheit, was man sagt:</l><lb n="pba_285.118"/><l>&#x201E;Vertrieben wird und ausgejagt</l><lb n="pba_285.119"/><l>Die Minne bis zum fernsten Ort.&#x201C;</l><lb n="pba_285.120"/><l>Von ihr verblieb allein das Wort,</l><lb n="pba_285.121"/><l>Uns ist der Name nur geblieben,</l><lb n="pba_285.122"/><l>Den haben wir auch so zerrieben,</l><lb n="pba_285.123"/><l>So abgejagt und lahm gehetzt,</l><lb n="pba_285.124"/><l>Ermüdet schämt sie sein sich jetzt.</l><lb n="pba_285.125"/><l>Das Wort macht ihr Beschwerde,</l><lb n="pba_285.126"/><l>Sie ward sich auf der Erde</l><lb n="pba_285.127"/><l>Schier selbst zuwider und zur Last,</l><lb n="pba_285.128"/><l>Sie ist da ein unwerter Gast.</l><lb n="pba_285.129"/><l>Sie geht von Haus zu Hause bitten</l><lb n="pba_285.130"/><l>Und führt mit lästerlichen Sitten</l><lb n="pba_285.131"/><l>Angefüllten Sack herum u. s. w.</l><lb n="pba_285.132"/><l>............</l><lb n="pba_285.133"/><l>Minn', aller Herzen Königin,</l><lb n="pba_285.134"/><l>Mit ihren freien Gaben,</l><lb n="pba_285.135"/><l>Jst nun um Geld zu haben.</l><lb n="pba_285.136"/><l>Wir würd'gen unsre Herrlichkeit</l><lb n="pba_285.137"/><l>An ihr herab zur Zinsbarkeit:</l><lb n="pba_285.138"/><l>Wir fassen einen falschen Stein</l><lb n="pba_285.139"/><l>Jns edle Gold am Fingerlein</l><lb n="pba_285.140"/><l>Und trügen so uns selber auch.</l><lb n="pba_285.141"/><l>Welch armsel'ger Lügenbrauch,</l></lg><cb type="end"/></note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[285/0303] pba_285.001 sei, und wie weit, was ihm dafür gelte, davon entfernt sei. Nach dieser pba_285.002 Richtung gelingt ihm alles so wohl — nicht allein in der Haupthandlung, pba_285.003 sondern auch in den Nebenhandlungen (man denke an Riwalin pba_285.004 und Blanscheflur, an Rual li Foitenant und sein ganzes Haus) —, er 1 1 pba_285.005 unde schuldegen sî dar an, pba_285.006 diu schulde nie daran gewan. pba_285.007 ............ pba_285.008 des guoten vinden wir dâ niht, pba_285.009 des unser iegelicher gert pba_285.010 und des wir alle sîn entwert: pba_285.011 daz ist der staete friundes muot, pba_285.012 der staetecliche sanfte tuot, pba_285.013 der die rô'sen bî dem dorne treit pba_285.014 die senfte bî der arebeit; pba_285.015 an dem ie lît verborgen pba_285.016 diu minne bî den sorgen, pba_285.017 der an dem ende ie fröude birt, pba_285.018 als ofte als er beswaeret wirt, pba_285.019 den vindet man ie lützel nuo: pba_285.020 als vórwérke wir dar zuo. pba_285.021 Ez ist vil wâr, daz man dâ saget: pba_285.022 „Minn' ist getriben unde gejaget pba_285.023 in den endelôsten ort.“ pba_285.024 wir haben an ir niwan daz wort: pba_285.025 uns ist niwan der name beliben pba_285.026 und haben ouch den alsô zetriben, pba_285.027 also verwortet unde vernamet, pba_285.028 daz sich diu müede ir namen schamet pba_285.029 und ir daz wort unmaeret; pba_285.030 si swachet unde swaeret pba_285.031 ir selber ûf der erde; pba_285.032 diu êrelôse unwerde, pba_285.033 si slîchet under hûsen biten pba_285.034 und treit von lasterlichen siten pba_285.035 gemanicvaltet einen sac ..... pba_285.036 .............. pba_285.037 Minn', aller Herzen Künigin, pba_285.038 diu frîe, diu eine pba_285.039 diu ist umb' kouf gemeine, pba_285.040 wie habe wir unser hêrschaft pba_285.041 an ir gemachet zinshaft! pba_285.042 wir haben ein boese conterfeit pba_285.043 in daz vingerlîn geleit pba_285.044 und triegen uns dâ selbe mite. pba_285.045 ez ist ein armer trügesite, pba_285.101 Und geben ihr die Schuld daran, pba_285.102 Die nie daran die Schuld gewann. pba_285.103 ............ pba_285.104 Wir finden nichts von dem Genuß, pba_285.105 Des unser Jeglicher begehrt pba_285.106 Und der uns billig bleibt verwehrt. pba_285.107 Den Genuß gibt stäter Freundesmut, pba_285.108 Der sanft zu allen Stunden thut, pba_285.109 Der bei dem Dorn auch Rosen trägt pba_285.110 Und Süßigkeit bei Schmerzen hegt, pba_285.111 Jn dem bei allen Sorgen pba_285.112 Die Minne liegt verborgen, pba_285.113 Der stäts am Ende Freude schenkt, pba_285.114 Wie oft er auch in Kummer senkt: pba_285.115 Den findet man so selten nun, pba_285.116 Die Ernte bringt das falsche Thun. pba_285.117 Es ist wohl Wahrheit, was man sagt: pba_285.118 „Vertrieben wird und ausgejagt pba_285.119 Die Minne bis zum fernsten Ort.“ pba_285.120 Von ihr verblieb allein das Wort, pba_285.121 Uns ist der Name nur geblieben, pba_285.122 Den haben wir auch so zerrieben, pba_285.123 So abgejagt und lahm gehetzt, pba_285.124 Ermüdet schämt sie sein sich jetzt. pba_285.125 Das Wort macht ihr Beschwerde, pba_285.126 Sie ward sich auf der Erde pba_285.127 Schier selbst zuwider und zur Last, pba_285.128 Sie ist da ein unwerter Gast. pba_285.129 Sie geht von Haus zu Hause bitten pba_285.130 Und führt mit lästerlichen Sitten pba_285.131 Angefüllten Sack herum u. s. w. pba_285.132 ............ pba_285.133 Minn', aller Herzen Königin, pba_285.134 Mit ihren freien Gaben, pba_285.135 Jst nun um Geld zu haben. pba_285.136 Wir würd'gen unsre Herrlichkeit pba_285.137 An ihr herab zur Zinsbarkeit: pba_285.138 Wir fassen einen falschen Stein pba_285.139 Jns edle Gold am Fingerlein pba_285.140 Und trügen so uns selber auch. pba_285.141 Welch armsel'ger Lügenbrauch,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/303
Zitationshilfe: Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/303>, abgerufen am 22.11.2024.