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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Gestalt/ kleidung/ Sprache vnnd Handthierung der Egypter.

DIe Egyptier sind jhres Vrsprungs Chmiter/ vnin Gestalt magere vnnd schwechliche Leute / weiß vnd schwartz an Farben. Vorzeiten liessn sie das Haar auff dem Kopff lang wachsen / aber den Bart abscheren/ Wann sie aber leydt trugen/ liessen sie das Häupthaar abscheren / vnnd den Bart wachsen. Jre Kleydung ist ein Leibrock vnd lange Hosen/ welche sie vmb die Enckel zu binden Jhre Sprache ist ein besondere/ vnnd sie nennen die Monat also: Tybi, Mechir, Phamenoth, Pharmuthi, Pachon, Pauni, Epiphi, Mesori, Thoth, Paophi, Athry, Chaeac. Jhre Hosen nennen sie Casilitas, einen Hundt nennen sie anubis. Einen Habicht nennen sie b[unleserliches Material]jeth, welches auch die Seele heist. baris eine Todtenbaar/ bubustus eine Katze. Kiranides ein Wiedehopff.

Diodorus Siculus schreibet: Die Egyptischen Weiber haben vorzeiten Kauffmanschafft / Wirtschafft vnnd Krämerey getrieben/ die Männer aber sind zu Hauß blieben/ vnnd haben Tuch gemacht. Die Männer haben auff den körffen/ aber die Weiber auff den Schultern getragen. Die Teig mit den Füssen/ den Leimen mit den Händen geknet[unleserliches Material]n. Sie haben sonderlich excelliret/ vnnd sich gevbet in der Mathesi/ welches ich achte herkommen seyn / bey wachsen vnnd abnehmen deß Nili. Der Ackerbaw ist bey jhnen kündig gemacht/ vnd dannen in andere Lande gebracht worden.

Religion vnd Gesetze der Egypter.

DIe Egyptier haben eine Stieren für Gott geehret. Denselben nandten sie Apis/ war zu Memphis in einem Eisern Gitter bewahret/ vor dem Gitter aber war ein grosser Hoff/ in welchen man den Stieren gehen ließ/ wann frembde Bilder ankahmen. Wann er dann zu wilt vnd muthwillig werden wolte/ so trieb man jhn wiederumb in das Eisern Gitter. Weil demnach die Israeliter das Viehe schlachten/ vnd opfferten/ welches die Egyptier für Götter hielten/ darumb wurden sie bey den Egyptiern für Grewel gehalten/ wie wir lesen: Gen. 43. 46. Exod. 8. Es haben aber die Israeliter solche Abgötterey von den Egyptiern gelehrnet/ vnnd auch ein folchs Ebenbild eines Jungen Rindes oder Kalbes in der Wüsteney auff gerichtet: Exod. 32. Jerobeam/ der ein zeitlang in Egypten gewandelt hatte / richtete dergleichen zwey Kälber auff in Irael/ eines zu Bethel das ander zu Dan/ daß das Volck daselbst anbetete/ vnd nit gen Jerusalem reisen möchte. 1. Reg. 12. zu Arsione / welch Crocodistatt ist genennet worden/ haben die Eayptier

Gestalt/ kleidung/ Sprache vnnd Handthierung der Egypter.

DIe Egyptier sind jhres Vrsprungs Chmiter/ vnin Gestalt magere vnnd schwechliche Leute / weiß vnd schwartz an Farben. Vorzeiten liessn sie das Haar auff dem Kopff lang wachsen / aber den Bart abscheren/ Wann sie aber leydt trugen/ liessen sie das Häupthaar abscheren / vnnd den Bart wachsen. Jre Kleydung ist ein Leibrock vnd lange Hosen/ welche sie vmb die Enckel zu binden Jhre Sprache ist ein besondere/ vnnd sie nennen die Monat also: Tybi, Mechir, Phamenoth, Pharmuthi, Pachon, Pauni, Epiphi, Mesori, Thoth, Paophi, Athry, Chaeac. Jhre Hosen nennen sie Casilitas, einen Hundt nennen sie anubis. Einen Habicht nennen sie b[unleserliches Material]jeth, welches auch die Seele heist. baris eine Todtenbaar/ bubustus eine Katze. Kiranides ein Wiedehopff.

Diodorus Siculus schreibet: Die Egyptischen Weiber haben vorzeiten Kauffmanschafft / Wirtschafft vnnd Krämerey getrieben/ die Männer aber sind zu Hauß blieben/ vnnd haben Tuch gemacht. Die Männer haben auff den körffen/ aber die Weiber auff den Schultern getragen. Die Teig mit den Füssen/ den Leimen mit den Händen geknet[unleserliches Material]n. Sie haben sonderlich excelliret/ vnnd sich gevbet in der Mathesi/ welches ich achte herkommen seyn / bey wachsen vnnd abnehmen deß Nili. Der Ackerbaw ist bey jhnen kündig gemacht/ vnd dannen in andere Lande gebracht worden.

Religion vnd Gesetze der Egypter.

DIe Egyptier haben eine Stieren für Gott geehret. Denselben nandten sie Apis/ war zu Memphis in einem Eisern Gitter bewahret/ vor dem Gitter aber war ein grosser Hoff/ in welchen man den Stieren gehen ließ/ wann frembde Bilder ankahmen. Wann er dann zu wilt vnd muthwillig werden wolte/ so trieb man jhn wiederumb in das Eisern Gitter. Weil demnach die Israeliter das Viehe schlachten/ vnd opfferten/ welches die Egyptier für Götter hielten/ darumb wurden sie bey den Egyptiern für Grewel gehalten/ wie wir lesen: Gen. 43. 46. Exod. 8. Es haben aber die Israeliter solche Abgötterey von den Egyptiern gelehrnet/ vnnd auch ein folchs Ebenbild eines Jungen Rindes oder Kalbes in der Wüsteney auff gerichtet: Exod. 32. Jerobeam/ der ein zeitlang in Egypten gewandelt hatte / richtete dergleichen zwey Kälber auff in Irael/ eines zu Bethel das ander zu Dan/ daß das Volck daselbst anbetete/ vnd nit gen Jerusalem reisen möchte. 1. Reg. 12. zu Arsione / welch Crocodistatt ist genennet worden/ haben die Eayptier

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[398/0318] Gestalt/ kleidung/ Sprache vnnd Handthierung der Egypter. DIe Egyptier sind jhres Vrsprungs Chmiter/ vnin Gestalt magere vnnd schwechliche Leute / weiß vnd schwartz an Farben. Vorzeiten liessn sie das Haar auff dem Kopff lang wachsen / aber den Bart abscheren/ Wann sie aber leydt trugen/ liessen sie das Häupthaar abscheren / vnnd den Bart wachsen. Jre Kleydung ist ein Leibrock vnd lange Hosen/ welche sie vmb die Enckel zu binden Jhre Sprache ist ein besondere/ vnnd sie nennen die Monat also: Tybi, Mechir, Phamenoth, Pharmuthi, Pachon, Pauni, Epiphi, Mesori, Thoth, Paophi, Athry, Chaeac. Jhre Hosen nennen sie Casilitas, einen Hundt nennen sie anubis. Einen Habicht nennen sie b_ jeth, welches auch die Seele heist. baris eine Todtenbaar/ bubustus eine Katze. Kiranides ein Wiedehopff. Diodorus Siculus schreibet: Die Egyptischen Weiber haben vorzeiten Kauffmanschafft / Wirtschafft vnnd Krämerey getrieben/ die Männer aber sind zu Hauß blieben/ vnnd haben Tuch gemacht. Die Männer haben auff den körffen/ aber die Weiber auff den Schultern getragen. Die Teig mit den Füssen/ den Leimen mit den Händen geknet_ n. Sie haben sonderlich excelliret/ vnnd sich gevbet in der Mathesi/ welches ich achte herkommen seyn / bey wachsen vnnd abnehmen deß Nili. Der Ackerbaw ist bey jhnen kündig gemacht/ vnd dannen in andere Lande gebracht worden. Religion vnd Gesetze der Egypter. DIe Egyptier haben eine Stieren für Gott geehret. Denselben nandten sie Apis/ war zu Memphis in einem Eisern Gitter bewahret/ vor dem Gitter aber war ein grosser Hoff/ in welchen man den Stieren gehen ließ/ wann frembde Bilder ankahmen. Wann er dann zu wilt vnd muthwillig werden wolte/ so trieb man jhn wiederumb in das Eisern Gitter. Weil demnach die Israeliter das Viehe schlachten/ vnd opfferten/ welches die Egyptier für Götter hielten/ darumb wurden sie bey den Egyptiern für Grewel gehalten/ wie wir lesen: Gen. 43. 46. Exod. 8. Es haben aber die Israeliter solche Abgötterey von den Egyptiern gelehrnet/ vnnd auch ein folchs Ebenbild eines Jungen Rindes oder Kalbes in der Wüsteney auff gerichtet: Exod. 32. Jerobeam/ der ein zeitlang in Egypten gewandelt hatte / richtete dergleichen zwey Kälber auff in Irael/ eines zu Bethel das ander zu Dan/ daß das Volck daselbst anbetete/ vnd nit gen Jerusalem reisen möchte. 1. Reg. 12. zu Arsione / welch Crocodistatt ist genennet worden/ haben die Eayptier

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/318>, abgerufen am 24.11.2024.