Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.ge hat/ auch kein Flügel/ ist schwartz von Federn/ vnd frisset glüente Kolen/ ohn einige Verletzung/ erverschlinget auch gern Eißscholpen der Kühlung halben/ deren ist den Holländern einer vom König zu Eidaya Anno Christi 1596. geschencket worden/ welchen sie auch mit nach Amsterdam gebracht haben. Nicht weit von Banda ist eine Insel Nocsau/ da sie Menschen fressen. Die Philippinae/ deren ist auch eine grosse Anzahl/ dahin die 16. Java Handeln/ seindt Anno Christi 1564. vor den König in Hispaniam auß Americam ersunden worden/ daher sie auch den nahmen Philippinae haben. Sie laden jre Schiffe mit Pfeffer/ vnd führen denselbigen gen Baly/ da vertauschen sie jhn an Kleydung von Baumwollen Tuch/ so daselbst gemacht werden. Diese Kleydung führen sie alsdann ghen Banda/ Ternate/ vnd in die Philippinas/ vnnd vertauschen sie widerumb für Muscaten Nüß vnd Blumen/ deß gleichen für Negelein vnnd anders. Japan oder Japonia liegt weit hinauff vber dem Tropico cancri. Ist eine grosse Insel von vielen Landtschafften. Ist Anno Christi 1550. erfunden worden / vnnd hat viel vnderschiedtliche Könige. Vnder welchen doch einer/ als das Haupt vnd der Monarcha vber die andern ist. Derselbige ist anno Christi 1594. gewesen Quabacundorius. Die Stätte im Lande sindt Meacum/ Nangoja/ Sacayaa/ Bozacca. In dieser Insel wohnen viel Lusitanier/ vnnd die Jesuiter wandeln im Lande. Von Japonia kan mann jnnerhalb dreyssig oder viertzig Tagen in Americam jenseyt dem Polo artico hinschiffen. Diß ist India vnnd die zukommendt Insulen desselbigen. Leute/ gestalt/ Kleidung/ Sprache vnd Handthierungen in India. DIe Leute in India vnd in den benachbarten Insulen/ sind theils die Nachkommen Ophirs vnd Hevilae/ sampt jhrer Brüder von Jaketan/ deß Hebers zweyten Sohn/ so sich gegen Orient auß gebreytet haben: Genes. 10. Theils die jenigen so bey Verwirrung der Sprachen in die Lande sind zerstrewet worden: Genes. 11. Wie dann auch bey Einnehmung deß gelobten Landes durch Mosen vnd Josuam viel der Cananiten sich auffs Meer begeben haben werden / vnnd jhres Glücks einen Versuch gethan. Die Indianer sämptlich sind von Gestalt weiß/ oder braun wie Kupffer/ oder schwartz nach Art der Arabier vnd Mohren. In dieser Insel Sumatra giebts sonderlichen schwartze Leute. Die Javaner ropffen die Haar am Bart gantz vnd gar auß/ daß sie sehen wie die Weiber. Das thun die zu Ternatt nicht/ sondern lassen den Bart wachsen. Es ge hat/ auch kein Flügel/ ist schwartz von Federn/ vnd frisset glüente Kolen/ ohn einige Verletzung/ erverschlinget auch gern Eißscholpen der Kühlung halben/ deren ist den Holländern einer vom König zu Eidaya Anno Christi 1596. geschencket worden/ welchen sie auch mit nach Amsterdam gebracht haben. Nicht weit von Banda ist eine Insel Nocsau/ da sie Menschen fressen. Die Philippinae/ deren ist auch eine grosse Anzahl/ dahin die 16. Java Handeln/ seindt Anno Christi 1564. vor den König in Hispaniam auß Americam ersunden worden/ daher sie auch den nahmen Philippinae haben. Sie laden jre Schiffe mit Pfeffer/ vnd führen denselbigen gen Baly/ da vertauschen sie jhn an Kleydung von Baumwollen Tuch/ so daselbst gemacht werden. Diese Kleydung führen sie alsdann ghen Banda/ Ternate/ vnd in die Philippinas/ vnnd vertauschen sie widerumb für Muscaten Nüß vnd Blumen/ deß gleichen für Negelein vnnd anders. Japan oder Japonia liegt weit hinauff vber dem Tropico cancri. Ist eine grosse Insel von vielen Landtschafften. Ist Anno Christi 1550. erfunden worden / vnnd hat viel vnderschiedtliche Könige. Vnder welchen doch einer/ als das Haupt vnd der Monarcha vber die andern ist. Derselbige ist anno Christi 1594. gewesen Quabacundorius. Die Stätte im Lande sindt Meacum/ Nangoja/ Sacayaa/ Bozacca. In dieser Insel wohnen viel Lusitanier/ vnnd die Jesuiter wandeln im Lande. Von Japonia kan mann jnnerhalb dreyssig oder viertzig Tagen in Americam jenseyt dem Polo artico hinschiffen. Diß ist India vnnd die zukommendt Insulen desselbigen. Leute/ gestalt/ Kleidung/ Sprache vnd Handthierungen in India. DIe Leute in India vnd in den benachbarten Insulen/ sind theils die Nachkommen Ophirs vnd Hevilae/ sampt jhrer Brüder von Jaketan/ deß Hebers zweyten Sohn/ so sich gegen Orient auß gebreytet haben: Genes. 10. Theils die jenigen so bey Verwirrung der Sprachen in die Lande sind zerstrewet worden: Genes. 11. Wie dann auch bey Einnehmung deß gelobten Landes durch Mosen vnd Josuam viel der Cananiten sich auffs Meer begeben haben werden / vnnd jhres Glücks einen Versuch gethan. Die Indianer sämptlich sind von Gestalt weiß/ oder braun wie Kupffer/ oder schwartz nach Art der Arabier vnd Mohren. In dieser Insel Sumatra giebts sonderlichẽ schwartze Leute. Die Javaner ropffen die Haar am Bart gantz vnd gar auß/ daß sie sehen wie die Weiber. Das thun die zu Ternatt nicht/ sondern lassen den Bart wachsen. Es <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0392" n="372"/> ge hat/ auch kein Flügel/ ist schwartz von Federn/ vnd frisset glüente Kolen/ ohn einige Verletzung/ erverschlinget auch gern Eißscholpen der Kühlung halben/ deren ist den Holländern einer vom König zu Eidaya Anno Christi 1596. geschencket worden/ welchen sie auch mit nach Amsterdam gebracht haben.</p> <p>Nicht weit von Banda ist eine Insel Nocsau/ da sie Menschen fressen.</p> <p>Die Philippinae/ deren ist auch eine grosse Anzahl/ dahin die 16. Java Handeln/ seindt Anno Christi 1564. vor den König in Hispaniam auß Americam ersunden worden/ daher sie auch den nahmen Philippinae haben. Sie laden jre Schiffe mit Pfeffer/ vnd führen denselbigen gen Baly/ da vertauschen sie jhn an Kleydung von Baumwollen Tuch/ so daselbst gemacht werden. Diese Kleydung führen sie alsdann ghen Banda/ Ternate/ vnd in die Philippinas/ vnnd vertauschen sie widerumb für Muscaten Nüß vnd Blumen/ deß gleichen für Negelein vnnd anders. Japan oder Japonia liegt weit hinauff vber dem Tropico cancri. Ist eine grosse Insel von vielen Landtschafften. Ist Anno Christi 1550. erfunden worden / vnnd hat viel vnderschiedtliche Könige. Vnder welchen doch einer/ als das Haupt vnd der Monarcha vber die andern ist.</p> <p>Derselbige ist anno Christi 1594. gewesen Quabacundorius. Die Stätte im Lande sindt Meacum/ Nangoja/ Sacayaa/ Bozacca. In dieser Insel wohnen viel Lusitanier/ vnnd die Jesuiter wandeln im Lande. Von Japonia kan mann jnnerhalb dreyssig oder viertzig Tagen in Americam jenseyt dem Polo artico hinschiffen. Diß ist India vnnd die zukommendt Insulen desselbigen.</p> <p>Leute/ gestalt/ Kleidung/ Sprache vnd Handthierungen in India.</p> <p>DIe Leute in India vnd in den benachbarten Insulen/ sind theils die Nachkommen Ophirs vnd Hevilae/ sampt jhrer Brüder von Jaketan/ deß Hebers zweyten Sohn/ so sich gegen Orient auß gebreytet haben: Genes. 10. Theils die jenigen so bey Verwirrung der Sprachen in die Lande sind zerstrewet worden: Genes. 11. Wie dann auch bey Einnehmung deß gelobten Landes durch Mosen vnd Josuam viel der Cananiten sich auffs Meer begeben haben werden / vnnd jhres Glücks einen Versuch gethan.</p> <p>Die Indianer sämptlich sind von Gestalt weiß/ oder braun wie Kupffer/ oder schwartz nach Art der Arabier vnd Mohren. In dieser Insel Sumatra giebts sonderlichẽ schwartze Leute. Die Javaner ropffen die Haar am Bart gantz vnd gar auß/ daß sie sehen wie die Weiber. Das thun die zu Ternatt nicht/ sondern lassen den Bart wachsen. Es </p> </div> </body> </text> </TEI> [372/0392]
ge hat/ auch kein Flügel/ ist schwartz von Federn/ vnd frisset glüente Kolen/ ohn einige Verletzung/ erverschlinget auch gern Eißscholpen der Kühlung halben/ deren ist den Holländern einer vom König zu Eidaya Anno Christi 1596. geschencket worden/ welchen sie auch mit nach Amsterdam gebracht haben.
Nicht weit von Banda ist eine Insel Nocsau/ da sie Menschen fressen.
Die Philippinae/ deren ist auch eine grosse Anzahl/ dahin die 16. Java Handeln/ seindt Anno Christi 1564. vor den König in Hispaniam auß Americam ersunden worden/ daher sie auch den nahmen Philippinae haben. Sie laden jre Schiffe mit Pfeffer/ vnd führen denselbigen gen Baly/ da vertauschen sie jhn an Kleydung von Baumwollen Tuch/ so daselbst gemacht werden. Diese Kleydung führen sie alsdann ghen Banda/ Ternate/ vnd in die Philippinas/ vnnd vertauschen sie widerumb für Muscaten Nüß vnd Blumen/ deß gleichen für Negelein vnnd anders. Japan oder Japonia liegt weit hinauff vber dem Tropico cancri. Ist eine grosse Insel von vielen Landtschafften. Ist Anno Christi 1550. erfunden worden / vnnd hat viel vnderschiedtliche Könige. Vnder welchen doch einer/ als das Haupt vnd der Monarcha vber die andern ist.
Derselbige ist anno Christi 1594. gewesen Quabacundorius. Die Stätte im Lande sindt Meacum/ Nangoja/ Sacayaa/ Bozacca. In dieser Insel wohnen viel Lusitanier/ vnnd die Jesuiter wandeln im Lande. Von Japonia kan mann jnnerhalb dreyssig oder viertzig Tagen in Americam jenseyt dem Polo artico hinschiffen. Diß ist India vnnd die zukommendt Insulen desselbigen.
Leute/ gestalt/ Kleidung/ Sprache vnd Handthierungen in India.
DIe Leute in India vnd in den benachbarten Insulen/ sind theils die Nachkommen Ophirs vnd Hevilae/ sampt jhrer Brüder von Jaketan/ deß Hebers zweyten Sohn/ so sich gegen Orient auß gebreytet haben: Genes. 10. Theils die jenigen so bey Verwirrung der Sprachen in die Lande sind zerstrewet worden: Genes. 11. Wie dann auch bey Einnehmung deß gelobten Landes durch Mosen vnd Josuam viel der Cananiten sich auffs Meer begeben haben werden / vnnd jhres Glücks einen Versuch gethan.
Die Indianer sämptlich sind von Gestalt weiß/ oder braun wie Kupffer/ oder schwartz nach Art der Arabier vnd Mohren. In dieser Insel Sumatra giebts sonderlichẽ schwartze Leute. Die Javaner ropffen die Haar am Bart gantz vnd gar auß/ daß sie sehen wie die Weiber. Das thun die zu Ternatt nicht/ sondern lassen den Bart wachsen. Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/392 |
Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/392>, abgerufen am 15.08.2024. |