Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.deß grossen Alexanders/ welcher ein bulschafft hat Pythionice geheissen/ der bawet er nach jrem Todt/ an statt eines grabes ein Tempel / der kostet etliche Thomen Goldts/ darein ließ er schreiben/ [Greek words]. Das ist Veneri Pythonices. Cytherea, Cythereia, Cytheris, Cythera. Ein Insul gelegen etwa von Maluasia auff ein meil/ jetzundt Cerigo genandt/ da noch ein Schloß/ vnnd Cythera benambset/ ist auff zwölff weil weit vnd breit/ gantz vbel bewohnet/ jetzundt voller Willden Esel/ wirdt auch darinnen gefunden ein Stein/ der wider den fallen den siechtag/ vnnd dem Stich gantz nutzbar/ darzu an der Geburt den Weibern gantz behülfflich/ darinn hat sie ein hoch berühmbten Tempel/ der der ältest in gantz Griechenlandt ist/ diesen namen soll die Venus sonst haben/ vom verdecken/ daß die Bulschafften jhre Lieb so viel vnnd sie mögen verhalten/ vnder jnen selb auch andern / oder aber das Venus solche vertuscht haben will. Paris vnd Helena haben da erstmal der Liebe gepflegt. Philomedea. Die Hodtselig lachendt/ Etliche wöllen sie hab den Nahmen von lieblichen jhrem Lachen / etliche von dem Geberschellen Vrani darvon Vermeldung beschehen. Epitragia. Auff den sechsten Mertzen opffert man diesem ein Bock zum Gedächenuß/ daß Theseus als er in Candien schiffen/ der Venus ein Geiß opffern wolt/ wardt dieselbige in ein Mann verkehret/ der hernach das Schiff leytet. Betterin. Daß sie im Bett dienfllich/ hat sie den Nahmen. Schälckin. Die Maußtödterin/ Lais war garein schön Weib/ also daß in gantz Thessalien die jungen Gesellen/ vnd Ehemänner jhr allein nach hangend/ daß etliche Weiber auß Eyffer erzörnet/ fiengen sie vnnd din dem Tempel Veneris darinn sit geflohen/ stachen sie dieselbige mit höltzerin Spießnadeln zu todt. Glatt Sitz. Daß Venus einen runden glatten Sitz gehabt/ welches als schön man an den Weibern achtet / sagen etliche daß sie den Nahmen hab/ die andern wöllen daß zwey Dorff Töchter jede den hübschen Arß zu haben gestritte/ deßhalben sie auff die Straß kommen/ traffen ein Jüngling an/ den erwöhlten sie zum Richter/ derselbe gab der Eltern den Preiß vnnd ward in Lieb gegen jr entzündet/ gieng hin sagt den Handel seinem Bruder/ derselbig wolts auch sehen/ vnd gewan die an, deß grossen Alexanders/ welcher ein bulschafft hat Pythionice geheissen/ der bawet er nach jrem Todt/ an statt eines grabes ein Tempel / der kostet etliche Thomen Goldts/ darein ließ er schreiben/ [Greek words]. Das ist Veneri Pythonices. Cytherea, Cythereia, Cytheris, Cythera. Ein Insul gelegen etwa von Maluasia auff ein meil/ jetzundt Cerigo genandt/ da noch ein Schloß/ vnnd Cythera benambset/ ist auff zwölff weil weit vnd breit/ gantz vbel bewohnet/ jetzundt voller Willden Esel/ wirdt auch darinnen gefunden ein Stein/ der wider den fallen den siechtag/ vnnd dem Stich gantz nutzbar/ darzu an der Geburt den Weibern gantz behülfflich/ darinn hat sie ein hoch berühmbten Tempel/ der der ältest in gantz Griechenlandt ist/ diesen namen soll die Venus sonst haben/ vom verdecken/ daß die Bulschafften jhre Lieb so viel vnnd sie mögen verhalten/ vnder jnen selb auch andern / oder aber das Venus solche vertuscht haben will. Paris vnd Helena haben da erstmal der Liebe gepflegt. Philomedea. Die Hodtselig lachendt/ Etliche wöllen sie hab den Nahmen von lieblichen jhrem Lachen / etliche von dem Geberschellen Vrani darvon Vermeldung beschehen. Epitragia. Auff den sechsten Mertzen opffert man diesem ein Bock zum Gedächenuß/ daß Theseus als er in Candien schiffen/ der Venus ein Geiß opffern wolt/ wardt dieselbige in ein Mann verkehret/ der hernach das Schiff leytet. Betterin. Daß sie im Bett dienfllich/ hat sie den Nahmen. Schälckin. Die Maußtödterin/ Lais war garein schön Weib/ also daß in gantz Thessalien die jungen Gesellen/ vnd Ehemäñer jhr allein nach hangend/ daß etliche Weiber auß Eyffer erzörnet/ fiengen sie vnnd din dem Tempel Veneris darinn sit geflohen/ stachen sie dieselbige mit höltzerin Spießnadeln zu todt. Glatt Sitz. Daß Venus einen runden glatten Sitz gehabt/ welches als schön man an den Weibern achtet / sagen etliche daß sie den Nahmen hab/ die andern wöllen daß zwey Dorff Töchter jede den hübschen Arß zu haben gestrittë/ deßhalben sie auff die Straß kom̃en/ traffen ein Jüngling an/ den erwöhlten sie zum Richter/ derselbe gab der Eltern den Preiß vnnd ward in Lieb gegen jr entzündet/ gieng hin sagt den Handel seinem Bruder/ derselbig wolts auch sehen/ vnd gewan die an, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0526" n="506"/> deß grossen Alexanders/ welcher ein bulschafft hat Pythionice geheissen/ der bawet er nach jrem Todt/ an statt eines grabes ein Tempel / der kostet etliche Thomen Goldts/ darein ließ er schreiben/ <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign>. 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Paris vnd Helena haben da erstmal der Liebe gepflegt.</p> <p>Philomedea.</p> <p>Die Hodtselig lachendt/ Etliche wöllen sie hab den Nahmen von lieblichen jhrem Lachen / etliche von dem Geberschellen Vrani darvon Vermeldung beschehen.</p> <p>Epitragia.</p> <p>Auff den sechsten Mertzen opffert man diesem ein Bock zum Gedächenuß/ daß Theseus als er in Candien schiffen/ der Venus ein Geiß opffern wolt/ wardt dieselbige in ein Mann verkehret/ der hernach das Schiff leytet.</p> <p>Betterin.</p> <p>Daß sie im Bett dienfllich/ hat sie den Nahmen.</p> <p>Schälckin.</p> <p>Die Maußtödterin/ Lais war garein schön Weib/ also daß in gantz Thessalien die jungen Gesellen/ vnd Ehemäñer jhr allein nach hangend/ daß etliche Weiber auß Eyffer erzörnet/ fiengen sie vnnd din dem Tempel Veneris darinn sit geflohen/ stachen sie dieselbige mit höltzerin Spießnadeln zu todt.</p> <p>Glatt Sitz.</p> <p>Daß Venus einen runden glatten Sitz gehabt/ welches als schön man an den Weibern achtet / sagen etliche daß sie den Nahmen hab/ die andern wöllen daß zwey Dorff Töchter jede den hübschen Arß zu haben gestrittë/ deßhalben sie auff die Straß kom̃en/ traffen ein Jüngling an/ den erwöhlten sie zum Richter/ derselbe gab der Eltern den Preiß vnnd ward in Lieb gegen jr entzündet/ gieng hin sagt den Handel seinem Bruder/ derselbig wolts auch sehen/ vnd gewan die an, </p> </div> </body> </text> </TEI> [506/0526]
deß grossen Alexanders/ welcher ein bulschafft hat Pythionice geheissen/ der bawet er nach jrem Todt/ an statt eines grabes ein Tempel / der kostet etliche Thomen Goldts/ darein ließ er schreiben/ [Greek words]. Das ist Veneri Pythonices.
Cytherea, Cythereia, Cytheris, Cythera.
Ein Insul gelegen etwa von Maluasia auff ein meil/ jetzundt Cerigo genandt/ da noch ein Schloß/ vnnd Cythera benambset/ ist auff zwölff weil weit vnd breit/ gantz vbel bewohnet/ jetzundt voller Willden Esel/ wirdt auch darinnen gefunden ein Stein/ der wider den fallen den siechtag/ vnnd dem Stich gantz nutzbar/ darzu an der Geburt den Weibern gantz behülfflich/ darinn hat sie ein hoch berühmbten Tempel/ der der ältest in gantz Griechenlandt ist/ diesen namen soll die Venus sonst haben/ vom verdecken/ daß die Bulschafften jhre Lieb so viel vnnd sie mögen verhalten/ vnder jnen selb auch andern / oder aber das Venus solche vertuscht haben will. Paris vnd Helena haben da erstmal der Liebe gepflegt.
Philomedea.
Die Hodtselig lachendt/ Etliche wöllen sie hab den Nahmen von lieblichen jhrem Lachen / etliche von dem Geberschellen Vrani darvon Vermeldung beschehen.
Epitragia.
Auff den sechsten Mertzen opffert man diesem ein Bock zum Gedächenuß/ daß Theseus als er in Candien schiffen/ der Venus ein Geiß opffern wolt/ wardt dieselbige in ein Mann verkehret/ der hernach das Schiff leytet.
Betterin.
Daß sie im Bett dienfllich/ hat sie den Nahmen.
Schälckin.
Die Maußtödterin/ Lais war garein schön Weib/ also daß in gantz Thessalien die jungen Gesellen/ vnd Ehemäñer jhr allein nach hangend/ daß etliche Weiber auß Eyffer erzörnet/ fiengen sie vnnd din dem Tempel Veneris darinn sit geflohen/ stachen sie dieselbige mit höltzerin Spießnadeln zu todt.
Glatt Sitz.
Daß Venus einen runden glatten Sitz gehabt/ welches als schön man an den Weibern achtet / sagen etliche daß sie den Nahmen hab/ die andern wöllen daß zwey Dorff Töchter jede den hübschen Arß zu haben gestrittë/ deßhalben sie auff die Straß kom̃en/ traffen ein Jüngling an/ den erwöhlten sie zum Richter/ derselbe gab der Eltern den Preiß vnnd ward in Lieb gegen jr entzündet/ gieng hin sagt den Handel seinem Bruder/ derselbig wolts auch sehen/ vnd gewan die an,
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/526>, abgerufen am 18.06.2024. |