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Bebel, August: Die Sozialdemokratie und das Allgemeine Stimmrecht. Berlin, 1895.

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18911893
1. Klasse2. Klasse3. Klasse1. Klasse2. Klasse3. Klasse
Köln   636323314897370258422323
Düsseldorf   3861356608914911009400
Elberfeld   2701314578415290710098
Barmen   3021049492118510938635
Mülheim a. Rh.   81271103941433147
Reuß   68280110934 2331393
Düren   1420218669742242
Eupen   3816776718121850
Dülken   3311647520102539
Uerdingen   1575520940702

Jn Frankfurt a. M. verminderte sich in Folge des Gesetzes von 1893 die
Zahl der Wähler 1. Klasse von 870 auf 794, die der 2. Klasse von 2990 auf
2640. Jn Essen kommen auf einen Wähler 1. Klasse 187 Wähler der 2. und
5127 Wähler der 3. Klasse.

Bei den Kommunalwahlen, für welche dasselbe Wahlgesetz gilt, nur mit
dem Unterschied, daß jede Wählerklasse ein Drittel der Gemeindevertreter und direkt
wählt, tritt die Ungeheuerlichkeit des Dreiklassenwahlsystems nach augenfälliger in
die Erscheinung. So ernennen die beiden Wähler der 1. Klasse in Essen ein
Drittel der Stadtverordneten, in Bochum haben dasselbe Recht fünf Wähler der
ersten Klasse, in Berlin wählt 1/25 der Wähler ein Drittel der Stadtverordneten (40).

Die Steigerung der Macht der Plutokratie liegt für den Einfältigsten offen
vor. Und da spricht man von "ausgleichender Gerechtigkeit".

Jn Neustadt in Oberschlesien stehen im Verzeichniß der Kommunalwähler
der 1. Abtheilung: Abraham Fränkel, Herm. Fränkel, Emanuel Fränkel; in der
2. Abtheil 4 Personen: Joseph Pinkus, Albert Fränkel, Max Pinkus und August
Schneider. Die sechs zuerst genannten Personen sind die Jnhaber der
Firma E. Fränkel. Jn der 3. Abtheilung wählen 1231 Mitglieder 12 Stadt-
verordnete. Die Firma Fränkel wählt deren 24. Man braucht solche Thatsachen
nur anzuführen, um das Hohngelächter der ganzen Welt hervorzurufen.

Eine sehr erheiternde Wirkung üben die Vergleiche aus, die zeigen, wie
sowohl zwischen den einzelnen Wahlkreisen, wie innerhalb der Wahlkreise in den
Urwahlbezirken die Zumessung des Stimmrechts nach der Steuerdrittelung zu den
unglaublichsten Absurditäten führt. Hier geht System, Vernunft, Gerechtigkeit
vollkommen in die Brüche. Da kann man sich nicht einmal mehr entrüsten, man
kann nur noch aus Verachtung über solche Zustände lachen.

Man höre, staune und erheitere sich.

Jm 1. Berliner Wahlkreis schloß bei der Landtagswahl im Jahre 1893
die 1. Wählerklasse ab:
im59.UrwahlbezirkmitdemSteuersatzvon73750Mk.
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"58."""""33518"
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Jn Frankfurt a. M. verminderte sich in Folge des Gesetzes von 1893 die
Zahl der Wähler 1. Klasse von 870 auf 794, die der 2. Klasse von 2990 auf
2640. Jn Essen kommen auf einen Wähler 1. Klasse 187 Wähler der 2. und
5127 Wähler der 3. Klasse.

Bei den Kommunalwahlen, für welche dasselbe Wahlgesetz gilt, nur mit
dem Unterschied, daß jede Wählerklasse ein Drittel der Gemeindevertreter und direkt
wählt, tritt die Ungeheuerlichkeit des Dreiklassenwahlsystems nach augenfälliger in
die Erscheinung. So ernennen die beiden Wähler der 1. Klasse in Essen ein
Drittel der Stadtverordneten, in Bochum haben dasselbe Recht fünf Wähler der
ersten Klasse, in Berlin wählt 1/25 der Wähler ein Drittel der Stadtverordneten (40).

Die Steigerung der Macht der Plutokratie liegt für den Einfältigsten offen
vor. Und da spricht man von „ausgleichender Gerechtigkeit“.

Jn Neustadt in Oberschlesien stehen im Verzeichniß der Kommunalwähler
der 1. Abtheilung: Abraham Fränkel, Herm. Fränkel, Emanuel Fränkel; in der
2. Abtheil 4 Personen: Joseph Pinkus, Albert Fränkel, Max Pinkus und August
Schneider. Die sechs zuerst genannten Personen sind die Jnhaber der
Firma E. Fränkel. Jn der 3. Abtheilung wählen 1231 Mitglieder 12 Stadt-
verordnete. Die Firma Fränkel wählt deren 24. Man braucht solche Thatsachen
nur anzuführen, um das Hohngelächter der ganzen Welt hervorzurufen.

Eine sehr erheiternde Wirkung üben die Vergleiche aus, die zeigen, wie
sowohl zwischen den einzelnen Wahlkreisen, wie innerhalb der Wahlkreise in den
Urwahlbezirken die Zumessung des Stimmrechts nach der Steuerdrittelung zu den
unglaublichsten Absurditäten führt. Hier geht System, Vernunft, Gerechtigkeit
vollkommen in die Brüche. Da kann man sich nicht einmal mehr entrüsten, man
kann nur noch aus Verachtung über solche Zustände lachen.

Man höre, staune und erheitere sich.

Jm 1. Berliner Wahlkreis schloß bei der Landtagswahl im Jahre 1893
die 1. Wählerklasse ab:
im59.UrwahlbezirkmitdemSteuersatzvon73750Mk.
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[21/0025] 1891 1893 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse Köln 636 3233 14897 370 2584 22323 Düsseldorf 386 1356 6089 149 1100 9400 Elberfeld 270 1314 5784 152 907 10098 Barmen 302 1049 4921 185 1093 8635 Mülheim a. Rh. 81 271 1039 4 143 3147 Reuß 68 280 1109 34 233 1393 Düren 14 202 1866 9 74 2242 Eupen 38 167 767 18 121 850 Dülken 33 116 475 20 102 539 Uerdingen 15 75 520 9 40 702 Jn Frankfurt a. M. verminderte sich in Folge des Gesetzes von 1893 die Zahl der Wähler 1. Klasse von 870 auf 794, die der 2. Klasse von 2990 auf 2640. Jn Essen kommen auf einen Wähler 1. Klasse 187 Wähler der 2. und 5127 Wähler der 3. Klasse. Bei den Kommunalwahlen, für welche dasselbe Wahlgesetz gilt, nur mit dem Unterschied, daß jede Wählerklasse ein Drittel der Gemeindevertreter und direkt wählt, tritt die Ungeheuerlichkeit des Dreiklassenwahlsystems nach augenfälliger in die Erscheinung. So ernennen die beiden Wähler der 1. Klasse in Essen ein Drittel der Stadtverordneten, in Bochum haben dasselbe Recht fünf Wähler der ersten Klasse, in Berlin wählt 1/25 der Wähler ein Drittel der Stadtverordneten (40). Die Steigerung der Macht der Plutokratie liegt für den Einfältigsten offen vor. Und da spricht man von „ausgleichender Gerechtigkeit“. Jn Neustadt in Oberschlesien stehen im Verzeichniß der Kommunalwähler der 1. Abtheilung: Abraham Fränkel, Herm. Fränkel, Emanuel Fränkel; in der 2. Abtheil 4 Personen: Joseph Pinkus, Albert Fränkel, Max Pinkus und August Schneider. Die sechs zuerst genannten Personen sind die Jnhaber der Firma E. Fränkel. Jn der 3. Abtheilung wählen 1231 Mitglieder 12 Stadt- verordnete. Die Firma Fränkel wählt deren 24. Man braucht solche Thatsachen nur anzuführen, um das Hohngelächter der ganzen Welt hervorzurufen. Eine sehr erheiternde Wirkung üben die Vergleiche aus, die zeigen, wie sowohl zwischen den einzelnen Wahlkreisen, wie innerhalb der Wahlkreise in den Urwahlbezirken die Zumessung des Stimmrechts nach der Steuerdrittelung zu den unglaublichsten Absurditäten führt. Hier geht System, Vernunft, Gerechtigkeit vollkommen in die Brüche. Da kann man sich nicht einmal mehr entrüsten, man kann nur noch aus Verachtung über solche Zustände lachen. Man höre, staune und erheitere sich. Jm 1. Berliner Wahlkreis schloß bei der Landtagswahl im Jahre 1893 die 1. Wählerklasse ab: im 59. Urwahlbezirk mit dem Steuersatz von 73750 Mk. 〃 57. 〃 〃 〃 〃 〃 47912 〃 〃 58. 〃 〃 〃 〃 〃 33518 〃 〃 216. 〃 〃 〃 〃 〃 159 〃 〃 212. 〃 〃 〃 〃 〃 118 〃 und 〃 156. 〃 〃 〃 〃 〃 116 〃 Jn demselben Wahlkreis schloß die 2. Wählerklasse ab: im 58. Urwahlbezirk mit dem Steuersatz von 10546 Mk. 〃 98. 〃 〃 〃 〃 〃 7400 〃 〃 42. 〃 〃 〃 〃 〃 3704 〃 〃 218. u. 236. 〃 〃 〃 〃 〃 26 〃 und 〃 204. 〃 〃 〃 〃 〃 9 〃 Jm 2. Berliner Landtags-Wahlkreis schloß die 1. Wählerklasse ab: im 486. Urwahlbezirk mit dem Steuersatz von 40819 Mk. 〃 489. 〃 〃 〃 〃 〃 30758 〃 〃 424. 〃 〃 〃 〃 〃 6561 〃 〃 324. 〃 〃 〃 〃 〃 44 〃 〃 385. 〃 〃 〃 〃 〃 20 〃

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2018-10-30T15:09:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-10-30T15:09:45Z)

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Zitationshilfe: Bebel, August: Die Sozialdemokratie und das Allgemeine Stimmrecht. Berlin, 1895, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bebel_sozialdemokratie_1895/25>, abgerufen am 03.12.2024.