Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].Psychosophia. curantur. Es können aber auch gleiche mitgleichen curirt werden/ der substanz nach/ welche aber doch in qualitate von einander kön- nen unterschieden seyn/ als Peffer und Brand- wein sind alle beyde hitzig/ aber die Hitze vom Pfeffer bleibt im Magen/ hingegen die Hitze vom Brandwein ist flüchtig und steiget ins Haupt. Aus vorhergehenden ist nun leicht zu erachten/ Erstlich/ bey GOtt/ welcher dem Menschen det
Pſychoſophia. curantur. Es koͤnnen aber auch gleiche mitgleichen curirt werden/ der ſubſtanz nach/ welche aber doch in qualitate von einander koͤn- nen unterſchieden ſeyn/ als Peffer und Brand- wein ſind alle beyde hitzig/ aber die Hitze vom Pfeffer bleibt im Magen/ hingegen die Hitze vom Brandwein iſt fluͤchtig und ſteiget ins Haupt. Aus vorhergehenden iſt nun leicht zu erachten/ Erſtlich/ bey GOtt/ welcher dem Menſchen det
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Pſychoſophia.
curantur. Es koͤnnen aber auch gleiche mit
gleichen curirt werden/ der ſubſtanz nach/
welche aber doch in qualitate von einander koͤn-
nen unterſchieden ſeyn/ als Peffer und Brand-
wein ſind alle beyde hitzig/ aber die Hitze vom
Pfeffer bleibt im Magen/ hingegen die Hitze vom
Brandwein iſt fluͤchtig und ſteiget ins Haupt.
Aus vorhergehenden iſt nun leicht zu erachten/
worinnen eigendlich das gantze Fundament der
Medicin und menſchlicher Conſtitution beſtehe/
nemlich;
Erſtlich/ bey GOtt/ welcher dem Menſchen
Kranckheiten zuſchicken/ auch wunderlicher
Weiß wiederum darvon helffen/ hingegen auch/
der Medicin ihre Krafft/ und dem Doctor den
Verſtand benehmer kan/ daß er unrecht curirt/
dann es liget nicht allemal an den Artzeneyen und
Doctoren/ ſonden an Gottes Willen/ Segen
und Gedeyen/ iſt derohalben das Haupt-Funda-
ment der Geſundheit und langen Lebens/ ein
eiffriges Gebet und Vertrauen zu GOtt/ ſolches
kan aber nicht wol ſeyn/ ohn gutes Gewiſſen/ und
dieſes kan nicht ſeyn/ ohne Ablaſſen vom boͤſen/
und Verrichtung des guten/ wie dann David
ſagt: Laſſet ab vom boͤſen und thut gu-
tes/ welches die zwey einige Fluͤgel ſeyn/ einem
froͤlichen guten Gewiſſen/ wordurch ein recht-
ſchaffenes keckliches Vertrauen zu Gott gegruͤn-
det
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