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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Schmiedekunst im Mittelalter.
einfachen Handhammer in Vergessenheit geraten. Allerdings waren
es nur Gelehrte und Kunstkritiker, die so falsch urteilen konnten,
praktische Leute, die mit dem Eisengewerbe vertraut waren, haben
sich nie getäuscht, unter diesen rechnen wir auch den sehr gelehrten
Herrn von Reaumur, der vor mehr als 150 Jahren bereits sich klar
und bestimmt über die Herstellung der merkwürdigen Beschläge aus-
gesprochen hat. In seiner Encyklopädie schreibt er: "Was man auch
immer sagen mag, der Körper dieser Beschläge und Verzierungen be-
[Abbildung] Fig. 261.
steht aus Schmiede-
eisen und ist nicht
anders gemacht, als
wie man es auch heut-
zutage machen würde,
aus verschiedenen Stä-
ben, die manchmal mit
den Flächen, manch-
mal mit den Kanten
zusammengeschweisst
sind: nicht einmal die
Form ist es, die sie
berühmt gemacht hat,
sondern der Platz, wo
sie sich befinden, der
sie jedem in die Augen
springen lässt." ..
"Wie dem aber auch
sei, die Anfertigung
hat jedenfalls viel Zeit
und Mühe gekostet.
Es ist schwer zu be-
greifen, wie man alle
die Stücke hat zusam-
menschweissen können. Jedenfalls geschah dies ehe man die Thüre
befestigt hatte. Doch konnte man sie auch nicht in einer gewöhnlichen
Schmiedewerkstätte fertig machen, sondern man hatte jedenfalls eine An-
zahl Feldschmieden an Ort und Stelle. Man gab sich Mühe überall die
Bänder, Schleifen, Blumen u. s. w. anzubringen, wo Schweissstellen waren."

Die Hauptbänder sind 16 bis 18 cm breit und 2 cm dick. Sie
sind aus einzelnen Flachstäben zusammengeschweisst, die hie und da
noch durch Bänder verstärkt werden, welche gänzlich die wichtigsten

Schmiedekunst im Mittelalter.
einfachen Handhammer in Vergessenheit geraten. Allerdings waren
es nur Gelehrte und Kunstkritiker, die so falsch urteilen konnten,
praktische Leute, die mit dem Eisengewerbe vertraut waren, haben
sich nie getäuscht, unter diesen rechnen wir auch den sehr gelehrten
Herrn von Reaumur, der vor mehr als 150 Jahren bereits sich klar
und bestimmt über die Herstellung der merkwürdigen Beschläge aus-
gesprochen hat. In seiner Encyklopädie schreibt er: „Was man auch
immer sagen mag, der Körper dieser Beschläge und Verzierungen be-
[Abbildung] Fig. 261.
steht aus Schmiede-
eisen und ist nicht
anders gemacht, als
wie man es auch heut-
zutage machen würde,
aus verschiedenen Stä-
ben, die manchmal mit
den Flächen, manch-
mal mit den Kanten
zusammengeschweiſst
sind: nicht einmal die
Form ist es, die sie
berühmt gemacht hat,
sondern der Platz, wo
sie sich befinden, der
sie jedem in die Augen
springen läſst.“ ..
„Wie dem aber auch
sei, die Anfertigung
hat jedenfalls viel Zeit
und Mühe gekostet.
Es ist schwer zu be-
greifen, wie man alle
die Stücke hat zusam-
menschweiſsen können. Jedenfalls geschah dies ehe man die Thüre
befestigt hatte. Doch konnte man sie auch nicht in einer gewöhnlichen
Schmiedewerkstätte fertig machen, sondern man hatte jedenfalls eine An-
zahl Feldschmieden an Ort und Stelle. Man gab sich Mühe überall die
Bänder, Schleifen, Blumen u. s. w. anzubringen, wo Schweiſsstellen waren.“

Die Hauptbänder sind 16 bis 18 cm breit und 2 cm dick. Sie
sind aus einzelnen Flachstäben zusammengeschweiſst, die hie und da
noch durch Bänder verstärkt werden, welche gänzlich die wichtigsten

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[841/0863] Schmiedekunst im Mittelalter. einfachen Handhammer in Vergessenheit geraten. Allerdings waren es nur Gelehrte und Kunstkritiker, die so falsch urteilen konnten, praktische Leute, die mit dem Eisengewerbe vertraut waren, haben sich nie getäuscht, unter diesen rechnen wir auch den sehr gelehrten Herrn von Reaumur, der vor mehr als 150 Jahren bereits sich klar und bestimmt über die Herstellung der merkwürdigen Beschläge aus- gesprochen hat. In seiner Encyklopädie schreibt er: „Was man auch immer sagen mag, der Körper dieser Beschläge und Verzierungen be- [Abbildung Fig. 261.] steht aus Schmiede- eisen und ist nicht anders gemacht, als wie man es auch heut- zutage machen würde, aus verschiedenen Stä- ben, die manchmal mit den Flächen, manch- mal mit den Kanten zusammengeschweiſst sind: nicht einmal die Form ist es, die sie berühmt gemacht hat, sondern der Platz, wo sie sich befinden, der sie jedem in die Augen springen läſst.“ .. „Wie dem aber auch sei, die Anfertigung hat jedenfalls viel Zeit und Mühe gekostet. Es ist schwer zu be- greifen, wie man alle die Stücke hat zusam- menschweiſsen können. Jedenfalls geschah dies ehe man die Thüre befestigt hatte. Doch konnte man sie auch nicht in einer gewöhnlichen Schmiedewerkstätte fertig machen, sondern man hatte jedenfalls eine An- zahl Feldschmieden an Ort und Stelle. Man gab sich Mühe überall die Bänder, Schleifen, Blumen u. s. w. anzubringen, wo Schweiſsstellen waren.“ Die Hauptbänder sind 16 bis 18 cm breit und 2 cm dick. Sie sind aus einzelnen Flachstäben zusammengeschweiſst, die hie und da noch durch Bänder verstärkt werden, welche gänzlich die wichtigsten

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/863>, abgerufen am 21.11.2024.