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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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man zu Trichateau, das, obgleich es in der Champagne lag, doch zu
der königl. Bergwerksdirektion zu Dijon gehörte. Das Werk konnte
400000 Pfd. Eisen machen, ohne das verschmiedete. Ebenso leistungs-
fähig waren Marcy, Moloy, Ville-Comte, Compasseur und Buffon. Alle
anderen machten nur halb so viel, ausser denen in Charolais, wovon
jedes 300000 Pfd. machen konnte.

Die Hochöfen zu Fontaine-Francaise und la Marche machten nur
Masseleisen (fonte en gueuse) für die Frischhämmer. Dasselbe war
sehr gut und trug viel zur Qualität des burgundischen Frischeisens
bei. Es gab auch Drahtzüge. Der Handel ausserhalb der Provinz
beschränkte sich auf Lyonnais, Forez und Languedoc und nach dem
Auslande auf den Seehandel über Marseille. Letzterer war aber
durch Zölle (droits) so erschwert, dass er nicht mit dem schwedischen
und englischen Eisen konkurrieren konnte, obgleich das inländische
angeblich an Güte nicht nachstand. Es wurde als ein grosses Unrecht
gegen den heimischen Handel empfunden, dass das fremde Eisen
abgabefrei in die Häfen eingeführt werden durfte, während die zahl-
reichen Abgaben zwischen Dijon und Marseille so enorm waren, dass
burgundisches Eisen nicht nach Languedoc kommen konnte. Dazu
kamen noch die Octroiabgaben der Städte, die von durchgehenden
Waren erhoben wurden.

In der oberen Champagne wurden die Gebiete von Valage,
Bassigni und Aubois von den Flüssen Marne, Aube und Blaise durch-
flossen, in welchen zahlreiche Bäche mit gutem Gefälle, nämlich Chi-
villon, Tenance, Rougeant, Rognon, Chatouroupt, Orne zahlreiche Eisen-
hütten und Hämmer trieben. Von diesen war der Hammer von
Bayard, welcher zur Kommandantur von Ruetz gehörte, wohl der
älteste an der Marne. Ein alter Hochofen war zu Ragecourt. In
der Gegend von St. Dizier lag Hochofen und Hammer von Chamouille
bei Vitri-le-Francaise. -- Im Gebiet von Saint-Menehould in den Ar-
dennen befanden sich mehrere Hütten, in denen Kanonen, Bomben
und Kugeln gegossen wurden. Ferner waren Hämmer und Öfen zu
Cirey in der Landschaft Messin.

Zu Valenciennes stand eine Feuermaschine zur Wasserhaltung
eines Kohlenbergwerkes, welche schon 1736 von Engländern aufge-
stellt worden war, ebenso zu Fresne bei Conde.

In Flandern befanden sich im Walde St. Michel, im Gebiete
von Guise, Hämmer und Hochöfen, wo man Artilleriemunition machte.
Zu demselben Zwecke dienten in der Bretagne die Eisenhütten von
Salles und Noue, über welche Duhamel Nachrichten veröffentlicht

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man zu Trichateau, das, obgleich es in der Champagne lag, doch zu
der königl. Bergwerksdirektion zu Dijon gehörte. Das Werk konnte
400000 Pfd. Eisen machen, ohne das verschmiedete. Ebenso leistungs-
fähig waren Marcy, Moloy, Ville-Comte, Compasseur und Buffon. Alle
anderen machten nur halb so viel, auſser denen in Charolais, wovon
jedes 300000 Pfd. machen konnte.

Die Hochöfen zu Fontaine-Française und la Marche machten nur
Masseleisen (fonte en gueuse) für die Frischhämmer. Dasselbe war
sehr gut und trug viel zur Qualität des burgundischen Frischeisens
bei. Es gab auch Drahtzüge. Der Handel auſserhalb der Provinz
beschränkte sich auf Lyonnais, Forez und Languedoc und nach dem
Auslande auf den Seehandel über Marseille. Letzterer war aber
durch Zölle (droits) so erschwert, daſs er nicht mit dem schwedischen
und englischen Eisen konkurrieren konnte, obgleich das inländische
angeblich an Güte nicht nachstand. Es wurde als ein groſses Unrecht
gegen den heimischen Handel empfunden, daſs das fremde Eisen
abgabefrei in die Häfen eingeführt werden durfte, während die zahl-
reichen Abgaben zwischen Dijon und Marseille so enorm waren, daſs
burgundisches Eisen nicht nach Languedoc kommen konnte. Dazu
kamen noch die Octroiabgaben der Städte, die von durchgehenden
Waren erhoben wurden.

In der oberen Champagne wurden die Gebiete von Valage,
Bassigni und Aubois von den Flüssen Marne, Aube und Blaise durch-
flossen, in welchen zahlreiche Bäche mit gutem Gefälle, nämlich Chi-
villon, Tenance, Rougeant, Rognon, Chatouroupt, Orne zahlreiche Eisen-
hütten und Hämmer trieben. Von diesen war der Hammer von
Bayard, welcher zur Kommandantur von Ruetz gehörte, wohl der
älteste an der Marne. Ein alter Hochofen war zu Ragecourt. In
der Gegend von St. Dizier lag Hochofen und Hammer von Chamouillé
bei Vitri-le-Française. — Im Gebiet von Saint-Menehould in den Ar-
dennen befanden sich mehrere Hütten, in denen Kanonen, Bomben
und Kugeln gegossen wurden. Ferner waren Hämmer und Öfen zu
Cirey in der Landschaft Messin.

Zu Valenciennes stand eine Feuermaschine zur Wasserhaltung
eines Kohlenbergwerkes, welche schon 1736 von Engländern aufge-
stellt worden war, ebenso zu Fresne bei Condé.

In Flandern befanden sich im Walde St. Michel, im Gebiete
von Guise, Hämmer und Hochöfen, wo man Artilleriemunition machte.
Zu demselben Zwecke dienten in der Bretagne die Eisenhütten von
Salles und Noué, über welche Duhamel Nachrichten veröffentlicht

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[1007/1021] Frankreich. man zu Trichateau, das, obgleich es in der Champagne lag, doch zu der königl. Bergwerksdirektion zu Dijon gehörte. Das Werk konnte 400000 Pfd. Eisen machen, ohne das verschmiedete. Ebenso leistungs- fähig waren Marcy, Moloy, Ville-Comte, Compasseur und Buffon. Alle anderen machten nur halb so viel, auſser denen in Charolais, wovon jedes 300000 Pfd. machen konnte. Die Hochöfen zu Fontaine-Française und la Marche machten nur Masseleisen (fonte en gueuse) für die Frischhämmer. Dasselbe war sehr gut und trug viel zur Qualität des burgundischen Frischeisens bei. Es gab auch Drahtzüge. Der Handel auſserhalb der Provinz beschränkte sich auf Lyonnais, Forez und Languedoc und nach dem Auslande auf den Seehandel über Marseille. Letzterer war aber durch Zölle (droits) so erschwert, daſs er nicht mit dem schwedischen und englischen Eisen konkurrieren konnte, obgleich das inländische angeblich an Güte nicht nachstand. Es wurde als ein groſses Unrecht gegen den heimischen Handel empfunden, daſs das fremde Eisen abgabefrei in die Häfen eingeführt werden durfte, während die zahl- reichen Abgaben zwischen Dijon und Marseille so enorm waren, daſs burgundisches Eisen nicht nach Languedoc kommen konnte. Dazu kamen noch die Octroiabgaben der Städte, die von durchgehenden Waren erhoben wurden. In der oberen Champagne wurden die Gebiete von Valage, Bassigni und Aubois von den Flüssen Marne, Aube und Blaise durch- flossen, in welchen zahlreiche Bäche mit gutem Gefälle, nämlich Chi- villon, Tenance, Rougeant, Rognon, Chatouroupt, Orne zahlreiche Eisen- hütten und Hämmer trieben. Von diesen war der Hammer von Bayard, welcher zur Kommandantur von Ruetz gehörte, wohl der älteste an der Marne. Ein alter Hochofen war zu Ragecourt. In der Gegend von St. Dizier lag Hochofen und Hammer von Chamouillé bei Vitri-le-Française. — Im Gebiet von Saint-Menehould in den Ar- dennen befanden sich mehrere Hütten, in denen Kanonen, Bomben und Kugeln gegossen wurden. Ferner waren Hämmer und Öfen zu Cirey in der Landschaft Messin. Zu Valenciennes stand eine Feuermaschine zur Wasserhaltung eines Kohlenbergwerkes, welche schon 1736 von Engländern aufge- stellt worden war, ebenso zu Fresne bei Condé. In Flandern befanden sich im Walde St. Michel, im Gebiete von Guise, Hämmer und Hochöfen, wo man Artilleriemunition machte. Zu demselben Zwecke dienten in der Bretagne die Eisenhütten von Salles und Noué, über welche Duhamel Nachrichten veröffentlicht

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1007. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1021>, abgerufen am 21.11.2024.